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Keine schöne Schulzeit in Dessau Die ... - Dessau-Roßlau

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Nummer 12, Dezember 2008Seite 47Buchspende für die LandesbüchereiAnhaltische GemäldegalerieVerloren geglaubte <strong>Dessau</strong>er Kunstwerke kehren zurückDass die Anhaltische Gemäldegalerie<strong>Dessau</strong> heute nach wievor die größte und bedeutendsteöffentliche Sammlung Alter Malereiund Graphik des LandesSachsen-Anhalt darstellt, ist nachden bewegenden ersten Jahrzehntenihrer Existenz seit derGründung 1927 vor allem abere<strong>in</strong>em sensationellen Ereignis desJahres 1958 zu verdanken: Mitdem Beschluss des M<strong>in</strong>isterratesder UdSSR über die Rückgabevon 1945/1946 durch sowjetischesMilitär konfisziertemKunstgut aus deutschen Museenan die DDR 1957/1958 war nachder bereits 1955 erfolgten Rückgabevon Kunstwerken an dieStaatlichen KunstsammlungenDresden auch die Rückgabe der<strong>Dessau</strong>er Bestände beschlossenworden. Darüber wurde die Gemäldegalerieam 24. Oktober1958 durch das M<strong>in</strong>isterium fürKultur der DDR <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong>formiert.Damit wurde die Hoffnungauf e<strong>in</strong>e Wiedererlangung desherausragenden Stellenwertesder Gemäldegalerie nach derZerstörung des Galeriegebäudes,des Palais Re<strong>in</strong>a, im März 1945Der Fotograf und Autor des kürzlich erschienenen Bildbandes „<strong>Dessau</strong>-<strong>Roßlau</strong>im Luftbild“ überreichte der Bibliothekar<strong>in</strong> der Anhaltischen Landesbücherei<strong>Dessau</strong>, Angelika Raetz, drei Exemplare se<strong>in</strong>es neuesten Werkes alsGeschenk für den Bibliotheksbestand. Nun können die Bibliothekskundender Hauptbibliothek <strong>in</strong> der Zerbster Str. 10, <strong>in</strong> der Wissenschaftlichen Bibliothek<strong>in</strong> der Zerbster Str. 35 und <strong>in</strong> der Stadtbibliothek <strong>Roßlau</strong> je e<strong>in</strong> Exemplar<strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong> nehmen und natürlich auch entleihen.Wer den umfangreichen Fotoband erwerben möchte, kann dies <strong>in</strong> den ansässigenBuhhandlungen.Foto: Schülerund dem kriegsbed<strong>in</strong>gten VerlustHunderter von Kunstwerken zue<strong>in</strong>er dankbaren Gewissheit. Dr.Julie Harksen (1898-1980), dielangjährige Direktor<strong>in</strong> der Gemäldegalerie,und Ingrid Ehlert(damalige Leiter<strong>in</strong> des GraphischenKab<strong>in</strong>etts, spätere Direktor<strong>in</strong>der Staatlichen Galerie <strong>Dessau</strong>)reisten nach Berl<strong>in</strong>, um <strong>in</strong>den Staatlichen Museen unterden dort e<strong>in</strong>getroffenen Sammlungsbeständennamhafter Museen(wie Berl<strong>in</strong>, Dresden, Gotha,Leipzig, Potsdam, Schwer<strong>in</strong>) dieAuswahl und Übernahme der bisdah<strong>in</strong> verloren geglaubten Kunstwerkeaus <strong>Dessau</strong> vorzunehmen.Sie nahmen am 2. November1958 am Festakt der Übergabe<strong>in</strong> der Staatsoper Berl<strong>in</strong> teil underlebten die Ausstellungseröffnung„Schätze der Weltkultur vonder Sowjetunion gerettet“ <strong>in</strong> denStaatlichen Museen Berl<strong>in</strong>, wobeidie Gemäldegalerie <strong>Dessau</strong>mit <strong>in</strong>sgesamt 48 repräsentativenExponaten vertreten war. Zuvorwar die <strong>Dessau</strong>er Gemäldegalerieebenfalls <strong>in</strong> der umfangreichenAusstellung im Puschk<strong>in</strong>-MuseumMoskau sowie <strong>in</strong> der Eremitage<strong>in</strong> Len<strong>in</strong>grad präsent, diee<strong>in</strong>e Auswahl an Kunstwerkenvor ihrem Rücktransport <strong>in</strong> dieDDR zeigte. Zurückerwartet wurden<strong>in</strong>sgesamt ca. 600 Gemälde,1000 Handzeichnungen und10 000 Druckgraphiken. <strong>Die</strong> Ausstellungsräumedes im Palais Bose(Johannisstraße) e<strong>in</strong>gerichtetenMuseums der Malerei (als Ersatzfür die im April 1946 ausdem zentralen AuslagerungsortSolvayhall bei Bernburg abtransportiertenKunstwerke) wurdenam 16. Januar 1959 vorübergehendgeschlossen, um die zurückkehrendenKunstwerke aufnehmenzu können. E<strong>in</strong> Teil derKunstwerke war bereits Ende1958 <strong>in</strong> <strong>Dessau</strong> angekommen.Im Palais Bose wurden dieseKunstschätze nationaler und <strong>in</strong>ternationalerBedeutung <strong>in</strong> derAusstellung „<strong>Dessau</strong>er Kunstschätzevon der Sowjetunion gerettet“der Öffentlichkeit vorgestellt.<strong>Die</strong>se Ausstellung wurdeam 8. Mai 1959, dem Tag der Befreiung,nach e<strong>in</strong>em Festakt imLandestheater <strong>Dessau</strong> <strong>in</strong> Anwesenheitvon Vertretern der SowjetischenBotschaft sowie mit e<strong>in</strong>erAnsprache der damaligenOberbürgermeistern Maria Dankeröffnet und <strong>in</strong> nur kurzer Dauerbis zum 21. Juni 1959 von 3668Besuchern besichtigt.Mit der Rückkehr der <strong>Dessau</strong>erKunstwerke setzten zugleich vehementeBemühungen um e<strong>in</strong>größeres Galeriegebäude e<strong>in</strong>. <strong>Die</strong>von Frau Dr. Julie Harksen vertreteneIdee, dafür das SchlossGeorgium zu nutzen, konnte sichschließlich durchsetzen. Bereitsam 22. Juni 1959 erfolgte derUmzug der Gemäldegalerie <strong>in</strong>das Schloss Georgium, wo sieam 6. Oktober 1959 feierlich eröffnetwurde und wo sie sich bisheute bef<strong>in</strong>det.Allerd<strong>in</strong>gs gehören auch heutenoch u. a. nachweisbar 224 Gemäldezu den auf die Kriegs- undNachkriegsereignisse zurückzuführendenVerlusten.An das Ereignis der Rückgabevor 50 Jahren er<strong>in</strong>nert die AnhaltischeGemäldegalerie <strong>Dessau</strong> <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Dokumentationsausstellungim Schloss Georgium, die ab 19.Dezember 2008 zu sehen se<strong>in</strong>wird (Öffnungszeiten: Di - So 10- 17 Uhr).

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