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Originalartikel - Waldwissen.net

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WALD UND HOLZDer Forstunternehmer Joël Lema hat sichals erster Schweizer einen Yarder zugelegt.HERZOG Grizzly 400-YarderKurz aber mobilYarder sind auf ein Trägerfahrzeug montierte Seilkran mastenfür kurze Seillinien. In den USA bewähren sich Yarder seitüber 100 Jahren in der Holzernte vor allem wegen der kurzenAufbauzeiten. Nun hat die Herzog Forsttechnik AG, aus Zumholz,ein Yarder-Modell auf den europäischen Markt gebracht.Der Forstunternehmer Joël Lema aus Rossemaison/JU arbeitetbereits damit.Der Yarder Grizzly 400 (links)bei der Bergaufbringung. Wiebei herkömmlichen Seilkränenwird das Holz meist mit einerzweiten Maschine auf demHolzplatz verarbeitet.Forstunternehmer dieses Jahr seinen Yarderangeschafft.Ende September arbeitete er damit ineinem Hieb der Gemeinde Bassecourtbei Delémont. Dort lagen die Forststrassenim Mittel 300 m auseinanderund die Bestände im steilen Geländewaren für Forstmaschinen unbefahrbar.Für den Einsatz eines Rückeseils amSkidder oder Forstschlepper wäre derWegeabstand zu gross gewesen, für denEinsatz eines konventionellen Seilkranswiederum zu gering. Damit war der Yarderdas am besten geeig<strong>net</strong>e Gerät undJoël Lema bekam seinen Auftrag.Kurze AufbauzeitenWährend der Aufbau einer klassischenSeilkranlinie mehrere Tage dauern kannund sich daher nur bei hohen Erntevolumenund längeren Trassen lohnt, lässtVon Ferdinand Oberer. An der WestküsteNordamerikas gab es bereits Yarder, alsForstmaschinen noch mit Dampfkraftliefen. In der mitteleuropäischen Holzerntesind Yarder dagegen neu. Einenersten europäischen Yarder hat die HerzogForsttechnik AG erst kürzlich aufden Markt gebracht: den HERZOG Grizzly400-Yarder. Der Forstunternehmer JoëlLema hat sich dieses Jahr einen Grizzly 400gekauft und ist damit der bislang einzigeYarder-Betreiber in der Schweiz.Dass Yarder in Europa so gut wie nichtim Einsatz sind, ist erstaunlich, dennYarder eignen sich besonders gut für dieHolzbringung in Gebieten mit relativdichten Forststrassen<strong>net</strong>zen bei geringerFeinerschliessung durch Rückewege.Solche Gebiete gibt es in Europa viele,vor allem in Moorgegenden und Mittelgebirgen.Eine typische Yarder-Region ist derSchweizer Jura, wo Joël Lema wohntund arbeitet. Im Jura sparen viele Forstbetriebeam Ausbau und an der Unterhaltungbefestigter Rückewege undinves tieren dafür verstärkt in Lkw-befahrbareForststrassen. Um unter solchenBedingun gen nach den Regeln der KunstHolz rücken zu können, hat sich derDer Mast lässt sich mit Hilfe des Baggerarmsauf fast jedem Untergrund aufstellen.36 WALD UND HOLZ 11/11


WALD UND HOLZDer Koller 2500-Laufwagen ist funk gesteuertund läuft über Streckenautomatik.Funkchoker erlauben automatisches Lösender Last.Die vier Winden für die Abspannseile sindoberhalb des Mastsockels montiert, in dendie Rollen für Trag- und Zugseil integriertsind.sich eine Yarder-Anlage in ein bis zweiStunden aufbauen.Das 9,8 m hohe Mastaggregat kannauf engstem Raum auch bergseitig anBöschungen platziert werden, was beiden oft engen Verhältnissen im Bergwaldvon Vorteil ist. Für den Transport lässt sichder obere Teil des Masts kippen. DasAggregat ist dann wie ein Baggerarmeinklappbar.Als Trägergerät hat sich Joël Lemaeinen Kobelco 235 SR Raupenbaggerange schafft. Dank des hohen Kontergewichtskann er bei Bedarf – zum Beispielim flachen Gelände – die Abspannseiledes Masts direkt am hinterenRahmen des Baggers verankern.Die Trommeln der vier 50 m langenAbspannseile sind oberhalb der grossenSeilwinden für das 400 m lange Tragunddas 450 m lange Zugseil montiert.Bagger und Mastaggregat mit Seilwindenwiegen zusammen 32 t.Ein Rückholseil für den sogenanntenDreiseilbetrieb fehlt Joël Lemas Yarder.Die Vorrichtungen dafür sind aber vorhandenund der Forstunternehmer könnteseine Maschine bei Bedarf leicht mitBei Bedarf kann man dank idealer Baggergeometriedie Abspannseile an den Befestigungsaugenam Heckrahmen verankern.einem Rückholseil für den Dreiseilbetriebaufrüsten.Dank der geringen Seillängen konntendie Durchmesser der Seile – und damitderen Sicherheitsfaktoren – erhöht werden:Bei den Abspannseilen beträgt derDurchmesser 20 mm, beim Tragseil18 mm (verdich tet, bei angegebenerTraglast von 9 t) und beim Zugseil 11 mm(ebenfalls verdichtet, bei maximaler Zugkraftvon 4,8 t).Die gesamte Anlage – Bagger, Mastund Seile – wiegt 32 t.Hohe ErnteleistungJoël Lema hat sein Unternehmen vorvier Jahren gegründet und beschäftigtheute sechs Forstwarte und einen Forstwart-Lernenden.Auf dem Hieb in Bassecourtarbeitete der Unternehmer miteinem Forstwart, der im Bestand fällteund als Anschläger arbeitete. Miteinem 25 t Pelco-Bagger und einemWoody 60-Prozessor verarbeitete JoëlLema die oben an der Seiltrasse ankommendenGanzbäume zu verschiedenenSorti menten.In Bassecourt erntete der Unternehmerauf diese Weise 850 Fm Laub- und Nadelholzbei einer Tagesleistung von 60 Fm.«Um 60 Fm in diesem Gelände mit demSkidder zu erreichen, müsste sich einRücker richtig ranhalten», sagte derUnter nehmer. Gleichzeitig hob er diebestandes- und bodenschonende Arbeitsweisemit dem Yarder hervor. Joël Lemasieht alleine deswegen für Yarder inMittel europa eine grosse Zukunft. Ermerkt es bereits am vollen Auftragsbuch:Obwohl er etwas teurer sei als seine Kollegenmit konventioneller Ausrüstung,rech<strong>net</strong> er bereits in diesem Jahr mit einerErntemenge von 3500 Fm. Nächstes Jahrsollen es 4500 Fm werden. Damit wäresein Yarder optimal ausgelastet.Die vom Yarder gelieferten Ganzbäume sortiert Joël Lema mit einem zweiten Bagger mitWoody 60-Prozessor zu Säge-, Industrie und Energieholzsortimenten aus.Infoswww.herzog-forsttechnik.chWALD UND HOLZ 11/11 37

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