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Jahresbericht - Berufsorientierungsprogramm

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EditorialEditorialLiebe Leserinnen und Leser,jeder hat Talente! Diese frühzeitig zu entdecken und junge Menschenbei ihrem Weg von der Schule ins Berufsleben zu unterstützen, dieseAufgaben hat sich das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> zum Zielgesetzt.Mit dem Programm zur „Förderung der Berufsorientierung in überbetrieblichenund vergleichbaren Berufsbildungsstätten“ (BOP) begleitetdas Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) im Auftrag desBundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2008 Jugendliche beimÜbergang von der Schule in den Beruf. Wer die eigenen Fähigkeiten kennt, Stärkenausbaut und einen Beruf realistisch einschätzen kann, wird sich bewusster dafür entscheiden,diesen auch auszuüben. Darüber hinaus ist die Motivation, die Schule miteinem Abschluss zu verlassen, wesentlich höher. Die frühzeitige Berufsorientierungträgt so dazu bei, die Zahl von Schulabgängern ohne Abschluss sowie Ausbildungsabbrüchezu verringern und sichert den qualifizierten Fachkräftenachwuchs.Das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> hat sich bereits zwei Jahre nach seinem Start als Pilotprojektaufgrund der positiven Resonanz und der hohen Akzeptanz etabliert. DasFördervolumen wurde kontinuierlich aufgestockt. Bis Ende 2012 wurden Zuschüsse inHöhe von 220 Millionen Euro für über 600 Vorhaben bewilligt. So erhalten 450.000Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, verschiedene Berufsfelder in Berufsbildungsstättenpraktisch zu erproben.Die vergangenen Jahre standen ganz im Zeichen des Ausbaus und der inhaltlichenWeiterentwicklung des Programms. Seit Anfang 2012 sehen neue Richtlinien ein standardisiertesAntragsverfahren und ein qualitatives Bewertungssystem vor. Qualitätund Regionalität erhalten in diesem Zusammenhang eine noch größere Bedeutung.Ein neues Online-Portal erleichtert seit 2012 Antragsstellung und Projektverwaltung.Auf zahlreichen Veranstaltungen hatten interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmerdie Möglichkeit, sich auszutauschen und zu informieren.Der <strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012 gibt einen Einblick in die vielfältigen Programmaktivitätenund deren kontinuierliche fachliche Weiterentwicklung. An dieser Stelle bedankeich mich für das Engagement aller Beteiligten, die mit ihrem Einsatz und ihreninnovativen Ideen zur erfolgreichen Umsetzung des Programms beitragen.Ihnen wünsche ich eine anregende Lektüre!Klaus WeberLeitung Arbeitsbereich 3.1: Übergänge in Ausbildung und Beruf, Berufsorientierung;<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong><strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)3


Das Jahr im Überblick 2011III. Quartal140 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Erfahrungsaustausch in BonnTrotz Frauenfußball-WM und hochsommerlichen Temperaturen war auch das Interesse am zweiten Erfahrungsaustausch2011 groß. Am 12. Juli kamen rund 140 Teilnehmende in das Gustav-Stresemann-Institut in Bonn.BIBB-Berufsbildungskongress „Kompetenzen entwickeln – Chancen eröffnen“Bundespräsident Christian Wulff eröffnete den 6. BIBB-Berufsbildungskongress in Berlin. Rund 1.200Experten/-innen der beruflichen Bildung trafen sich am 19. und 20. September und diskutierten unterdem Motto „Kompetenzen entwickeln – Chancen eröffnen“ in fünf Foren und 21 Arbeitskreisen aktuelleFragestellungen und Perspektiven der beruflichen Bildung. Ein wichtiges Thema war dabei auch das<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>.Christiani-Ausbildertag in KonstanzDer Christiani-Ausbildertag stand 2011 unter dem Motto „Mit Berufsorientierung und Ausbildung Fachkräftesichern“. In 7 Foren informierten sich Ausbilder/-innen über neue Entwicklungen in der beruflichenAus- und Weiterbildung. Zeitgleich fand eine Fachtagung zum Thema „Aktionen zur Berufsorientierung– Erfolgsmodelle?“ statt, bei der auch das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> vorgestellt wurde.JuliAugustSeptemberOktoberNovemberDezemberIV. QuartalJahrestagung: „Auf die Ausbilderin und auf den Ausbilder kommt es an“Großes Interesse an der ersten BO-Jahrestagung: Fast 400 Teilnehmende kamen am12. und 13. Dezember 2011 in das Berliner Congress Centrum (bcc). Hier wurden zum erstenMal sechs „Gute Ideen“ und ihre Erfinder mit dem Innovationspreis 2011 ausgezeichnet.Innovative Konzepte, Anregungen und Ideen zur Umsetzung des Programmswurden damit besonders gewürdigt.Die neuen Richtlinien sind da!Am 16. Dezember 2011 wurden im Bundesanzeiger Nr. 190 unter Bekanntmachungendie Neufassung der „Richtlinien für die Förderung der Berufsorientierung inüberbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten(<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> des BMBF – BOP)“ veröffentlicht.Antragstellung digital: Online-Portal freigeschaltetMit der Einführung des Online-Portals zur Abwicklung der Anträge und Abrechnungenwurde im Dezember 2011 die administrative Abwicklung des Programms für Antragstellervereinfacht. Neue Antragstellungen erfolgen nun über das Portal www.bop-portal.de.<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)5


Das Jahr im Überblick 2012Das Jahr im Überblick 2012I. QuartalDie neuen Richtlinien sind in Kraft getretenMit dem Jahreswechsel traten die neuen Richtlinien für die Förderung der Berufsorientierungin überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten in Kraft. Sieschreiben unter anderem ein standardisiertes Antragsverfahren vor und erweitern dasBerufsspektrum während der Werkstatttage.Informationsveranstaltungen in BonnDie neuen Richtlinien wurden am 26. Januar und am 6. Februar auf zwei Informationsveranstaltungenin Bonn vorgestellt. Insgesamt folgten rund 260 Personen der Einladungdes Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Dabei wurde auch das im Dezember2011 freigeschaltete Online-Portal www.bop-portal.de vorgestellt.JanuarFebruarMärzAprilMaiJuniII. QuartalErfahrungsaustausche in Würzburg und RostockMehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer setzten sich bei den Erfahrungsaustauschenin Würzburg und in Rostock-Warnemünde im Mai 2012 mit Fragen desProjektmanagements und der Prozessoptimierung im <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>auseinander. Vorgestellt und diskutiert wurden die Gestaltung pädagogischerKonzepte, die Organisationsstruktur und -abläufe sowie die Nachbereitung derProjekte. In Rostock erläuterte Prof. Dr. Steffen Rietz von der Deutschen Gesellschaftfür Projektmanagement e.V (GPM), wie professionelles Projektmanagement Arbeitersparen kann. Beide Erfahrungsaustausche dienten dazu, die Bildungsträger bei derqualitativen Weiterentwicklung der Projekte im Hinblick auf dieAnforderungen der neuen Richtlinien zu unterstützen.6 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Das Jahr im Überblick 2012III. QuartalIdeenwettbewerb gestartet!Am 15. August startete der große BOP-Ideenwettbewerb für alle BOP-Berufsbildungsstätten.Diese konnten im Rahmen des Wettbewerbs Impulse und Erfahrungen zur Berufsorientierungunterhaltend in Bild und Text aufbereiten und einreichen. Durch den Wettbewerb sollten„Gute-Praxis-Beispiele“ identifiziert werden, die anderen Projektteilnehmenden als Inspiration dienenkönnen. Insgesamt gab es im Wettbewerb Bildungsgutscheine im Wert von 12.000 Euro zu gewinnen.Alle Ideen sind auf der eigens eingerichteten Internetseite www.bop-meine-idee.de zu sehen.Schülerinnen und Schüler, die an einer Berufsorientierungsmaßnahme teilgenommen hatten, konntenihre Beiträge im Rahmen eines Fotowettbewerbs einreichen. Die Gewinnerinnen und Gewinnerfreuten sich über eine Reise nach Berlin und erhielten eine Urkunde auf der Jahrestagung.Neue Handreichung zur PotenzialanalyseAlles Wissenswerte zur Potenzialanalyse findet sich in einer zweibändigen Handreichung, die vomInstitut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik (INBAS) im Auftrag des BMBF erstelltwurde. Für die Handreichung wurden in einem einjährigen Prozess Erfahrungen aus der Praxisdiskutiert und reflektiert, Beispiele guter Praxis identifiziert und die gewonnenen Ergebnisse undErkenntnisse zusammengeführt. Der erste Band der Handreichung beschäftigt sich mit der „Potenzialanalysein Theorie und Praxis“, der zweite Teil gibt „Anregungen zur Gestaltung der Potenzialanalyse“.JuliAugustSeptemberOktoberNovemberDezemberIV. Quartal2. Jahrestagung: 400 Teilnehmende diskutieren die gute Praxis einer ErfolgsgeschichteDie „Verzahnung des BOP mit anderen Instrumenten der Berufsorientierung“ – das war das Thema der2. Jahrestagung des <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>s in Berlin. Darüber und über viele andere Aspekte desProgramms tauschten sich am 26. und 27. November 2012 die fast 400 Teilnehmerinnen undTeilnehmer der Veranstaltung aus. Im Rahmen der Tagung wurden auch die Preisträgerdes Wettbewerbs „BOP – Meine Idee“ ausgezeichnet.Informationsveranstaltung zur neuen AntragsrundeAm 18. Dezember 2012 fand in Bonn eine erste Informationsveranstaltung zur neuen Antragsrunde statt.Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden über das Verfahren sowie die Nutzung des Online-Portalsinformiert und erhielten außerdem Einblicke in die Auswahl- und Bewertungsverfahren des Programms.Neues Übergangssystem Schule-Beruf in NRWAb dem Schuljahr 2014/15 sollen die Angebote zur Potenzialanalyse und zur Berufsfelderkundung derSchülerinnen und Schüler aus dem <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> schrittweise in das neue ÜbergangssystemSchule-Beruf in NRW integriert werden. Dabei unterstützt der Bund das Land Nordrhein-Westfalenbis 2018. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 19. Dezember 2012 in Düsseldorf unterzeichnet.<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)7


BO-Programm 2011BO-Programm 2011: Arbeitsschwerpunkte derwissenschaftlichen Begleitung und AntragssituationEinführung der Potenzialanalyse: Auswertung zum Stand der UmsetzungDas Instrument „Potenzialanalyse“ wurde mit den 2. Richtlinien des Programms im Juni 2010eingeführt. Aufgrund von Übergangsregelungen für die vor diesem Zeitpunkt ausgestelltenBewilligungen, wurde die Potenzialanalyse bei den Projekten sukzessive bis zum Sommer 2011eingeführt. Die bis zum 11. Februar 2011 vorliegenden Konzepte wurden zunächst statistischausgewertet. Die Anwendung der verschiedenen Verfahren stellte sich zu diesem Zeitpunktfolgendermaßen dar:Darüber hinaus wurden Projektbesuche während der Durchführung von Potenzialanalysenbzw. Schulungen vorgenommen, bei denen mittels teilnehmender Beobachtung und Befragungvon Projektleitungen und Beobachter/-innen ein erster Eindruck zum Umsetzungsstandder Potenzialanalysen gewonnen wurde. Insgesamt zeigte sich, dass die BMBF-Qualitätsstandardsformal zwar weitgehend eingehalten werden, es aber dennoch zum Teil große qualitativeUnterschiede bei der Umsetzung gibt. Diese sind wahrscheinlich primär zurückzuführenauf die bisherige Erfahrung des Trägers und des eingesetzten Personals mit Kompetenzfeststellungsverfahren.Gerade unerfahrene Träger sind unsicher bei der Zusammenstellung derÜbungen, der Auswahl und Schulung des Personals, dem Umfang und der Art des Feedbackssowie der Anwendung der pädagogischen Prinzipien und der Kriterien der systematischen Beobachtungen.Die zweite Handreichung zur Potenzialanalyse soll diese Unsicherheiten mindernund durch praktische Beispiele die Umsetzung erleichtern. Die Erkenntnisse der wissenschaftlichenBegleitung wurden bei der Erstellung dieser Handreichung eingebunden.Entwicklung von QualitätskriterienDie große und weiterhin steigende Nachfrage nach dem <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> führteim Jahr 2011 dazu, dass eine erneute Überarbeitung der Richtlinien notwendig wurde. Dadurchsollte zum einen das Antragsverfahren vereinfacht und zum anderen ein transparentes Auswahlverfahrenmit qualitativer Bewertung eingeführt werden.Die Träger des BOP wurden durch die wissenschaftliche Begleitung im Rahmen von drei Veranstaltungenin den Entwicklungsprozess der Auswahlkriterien einbezogen. Während der zwei8 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Die neuen RichtlinienDie neuen Richtlinien 2011Im Dezember 2011 wurden die neuen Richtlinien für die Förderungen der Berufsorientierung inüberbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten veröffentlicht, die im Januar 2012in Kraft getreten sind. Sie ersetzen damit die Richtlinien vom Juni 2010 und gelten für alle Anträge,die nach dem 31. Dezember 2011 eingereicht werden.Neue SchwerpunkteWichtige Neuerungen sind die Einführung eines standardisierten Antragsverfahrens und einesqualitativen Bewertungssystems sowie die Berücksichtigung von regionalen Gegebenheiten beider Umsetzung des Programms. Das kann zum Beispiel heißen, dass das Programm mit anderenregionalen Maßnahmen verknüpft wird oder aber Regionen erschlossen werden, die bishernoch nicht mit dem <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> oder vergleichbaren Maßnahmen erreichtwurden. Es kann auch zu Sondervereinbarungen zwischen Bund und Ländern kommen, die eineflächendeckende Einführung von Berufsorientierungsmaßnahmen durch ein Landeskonzeptvorbereiten. Zusätzlich soll das Orientierungsspektrum der Jugendlichen erweitert werden. Fürdie Antragsteller bedeutet dies: Es müssen mindestens fünf Berufsfelder angeboten werden,die sowohl den Block „Produktion – Handwerk – Technik“ als auch den Block „Dienstleistung– Wirtschaft – Soziales“ abdecken.Neues AntragsverfahrenDie Verteilung der Mittel auf die Länder erfolgt auf der Grundlage der Zahl der Schüler/-innenohne Hauptschulabschluss in einem Bundesland.Das neue Antragsverfahren sieht vor, dass alle Anträge ab dem 1. Januar bis zum Ablauf des 1.März eines Jahres über das BOP-Online-Portal beim BIBB gestellt werden. Bis zum 30. Juni erhaltendie Antragssteller Auskunft, ob ihr Antrag bewilligt wird. Einheitlich ist durch das neueVerfahren auch der Bewilligungszeitraum: Er umfasst 20 Monate, vom 1. Januar eines Jahres biszum Ablauf des 31. Augusts des Folgejahres.Einheitliches AuswahlverfahrenAlle förderfähigen Anträge werden einer qualitativen Bewertung unterzogen. Unter diesenAnträgen wird anschließend anhand folgender Kriterien eine Rangfolge erstellt:• Eignung des Trägers,• schlüssiges Gesamtkonzept,• Qualifikation des Personals,• Ausgestaltung der Potenzialanalyse,• Ausgestaltung der Werkstatttage,• Gestaltung der Kooperation mit den Schulen und Eltern,• regionale Einpassung,• Nachhaltigkeit,• jährlich wechselnde inhaltliche oder administrative Prioritäten. Inhaltliche Priorität 2012ist die Kooperation mit BerEb-Bk Schulen.10 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


BO-Programm 2012Arbeitsschwerpunkte 2012„Das BOP ist erwachsen geworden“, so lautete die Aussage von Michael Heister, Leiter der AbteilungBerufliches Lehren und Lernen, Programme und Modellversuche im BIBB bei der 2. BOP-Jahrestagung im November 2012.Mit zunehmender Größe und Bedeutung des Programms werden inhaltliche Optimierungsprozessein der fachlichen Begleitung des Programms immer wichtiger. Wesentliche Arbeitsschwerpunkteim Jahr 2012 waren daher z.B. die Qualitätssicherung oder die Verzahnung des BOP mitanderen Berufsorientierungsmaßnahmen.Die acht gemeinsam mit Trägern, BMBF und BIBB entwickelten Qualitätskriterien sind seit 2012der zentrale Bezugsrahmen für die Qualitätssicherung im BOP. Zur Weiterentwicklung des Programmsin der Praxis nutzte die wissenschaftliche Begleitung 2012 primär eine aufeinanderaufbauende Reihe von Veranstaltungen. Ausgehend von einer Binnensicht auf die Umsetzungder Maßnahmen bei den Berufsbildungsstätten (Stichwort: Projektmanagement und Konzeptentwicklung)wurde der Fokus im Verlauf des Jahres zunehmend auf programmexterne Faktorenwie die Kooperation mit Schulen oder die Verknüpfung mit anderen regionalen Maßnahmengelegt. Den Abschluss dieser Reihe bildete die Jahrestagung im November 2012, in der dieVerknüpfung des BOP mit anderen Instrumenten und Maßnahmen der Berufsorientierung invier Foren in den Blick genommen und diskutiert wurde. Die dort vorgestellten Beiträge aus derPraxis zeigten, dass das BOP bei den Trägern vor Ort schon oft als Element der Bildungskettenwahrgenommen und umgesetzt wird. Das BIBB wird diesen Prozess im Jahr 2013 weiter beobachtenund begleiten. Dabei wird es auch darum gehen, die vielen Beispiele guter Praxis fürdie Fachöffentlichkeit aufzubereiten und für den Ergebnistransfer zur Verfügung zu stellen.Als weiterer Beitrag zur Qualitätsprüfung und -sicherung wurden im Jahr 2012 die zentralenEckdaten für die Evaluation des Programms erarbeitet. Primäres Ziel der Evaluation ist, herauszufinden,ob die mit dem BOP verbundenen Zielsetzungen tatsächlich auch erreicht werden.Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Förderung der Berufswahlkompetenz und die Auswirkungenauf Lernmotivation und Lernverhalten der Schülerinnen und Schüler sowie den weiteren„beruflichen“ Weg der Jugendlichen im Anschluss an die Berufsorientierungsmaßnahmeliegen. Nach erfolgreicher europaweiter Ausschreibung wird die Evaluation ab Januar 2013 füreinen Zeitraum von viereinhalb Jahren von einem Forschungskonsortium begleitet durch dasBIBB durchgeführt. Durch die Identifikation von Einflussfaktoren soll die Evaluation – formativ– zur qualitativen Weiterentwicklung des Programms beitragen.Antragssituation 20122012 stieg die Summe der bewilligten Mittel weiter an. Im ersten Quartal wurden rund 150Anträge bewilligt, die noch nach den Richtlinien vom 01. Juni 2010 gestellt worden waren. Am01. Januar 2012 traten die Richtlinien vom 06. Dezember 2011 in Kraft. Im Rahmen dieser Antragstellung(Antragsrunde 2012) wurden rund 320 Anträge eingereicht. Das Volumen der förderfähigenAnträge überstieg die vorhandenen Mittel und so konnten nach Prüfung der Anträgeund Durchführung des Auswahlverfahrens zuerst nur rund zwei Drittel der Anträge für eineFörderung vorgesehen werden. Die übrigen Anträge wurden zunächst auf eine Warteliste gesetzt.Im parlamentarischen Haushaltsverfahren im Herbst 2012 wurden weitere Mittel genehmigt,so dass insgesamt 280 Anträge der Förderrunde 2012 bis einschließlich Februar 2013 bewilligtwerden konnten. Insgesamt wurden im Jahr 2012 BO-Maßnahmen für circa 94 MillionenEuro für die Durchführung von Maßnahmen für 2012, 2013 und 2014 für fast 200.000 Schüler/innen bewilligt. Ausgezahlt wurden 2012 rund 60 Millionen Euro.<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)11


Veranstaltungen 2011/2012Veranstaltungen 2011/2012Erfahrungsaustausche 2011:Rund 300 Teilnehmende in Hamburg und Bonnv.l.n.r.: Programm, Plenum in Hamburg, Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Lucia Winter (BIBB), Carolin Kunert (BIBB), Dr. Ulrike Geiger (BMBF), PublikumDie Umsetzung des BMBF-<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>s vor Ort, regionale Kooperationen,Erfolgsrezepte oder auch Hemmnisse bei der Durchführung – das waren die Themen der zweiErfahrungsaustausche, zu denen das BIBB im Juni und Juli 2011 eingeladen hatte. Beide Veranstaltungenfanden großen Zuspruch: 165 Teilnehmende kamen am 9. Juni nach Hamburg und137 Teilnehmende am 12. Juli nach Bonn.Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern? Was sind Qualitätsmerkmale beiden Werkstatttagen oder der Potenzialanalyse? Wo gibt es Optimierungsbedarf? Und wie sehenregionale Kooperationsstrukturen aus? Diese Fragen diskutierten Mitarbeiter/-innen, diedas BO-Programm in ihren Bildungsstätten umsetzen. Hier hatten sie die Gelegenheit, ihre Erfahrungenauszutauschen sowie Anregungen für zukünftige Verbesserungen zu geben.Begeisterung für das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>Ein besonderes Highlight in Hamburg war der Vortrag „Die Begeisterungsfähigkeit von Jugendlichenals Motor für die Berufsorientierung“ von Klaus Hurrelmann (Hertie School of Governance).Der Professor und Bildungsexperte erläuterte, warum das Programm und die aktuelleLebenssituation von Jugendlichen so gut zusammenpassen. „Ich bin selbst begeistert von diesemProgramm und bei den Jugendlichen funktioniert es wunderbar“, so Hurrelmann. Denndas Programm ermögliche den Jugendlichen „das Eintauchen in das tatsächliche Leben“. Siemachen die wichtige Erfahrung, etwas selbst zu produzieren oder eine Dienstleistung zu erbringenund müssen dabei gleichzeitig noch keine Entscheidung für einen Beruf treffen. Genau dassei für die Jugendlichen in ihrer heutigen Lebenswelt ideal.12 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Veranstaltungen 2011/2012Novellierung der RichtlinienWas wurde mit dem Programm bisher erreicht? Warum gibt es neue Richtlinien und welche Neuerungensind geplant? Dazu gab Ulrike Geiger (BMBF) bei beiden Veranstaltungen einen Überblick:„Das Programm erfreut sich ungebrochen großer Nachfrage. Auch aufgrund der vielenpositiven Rückmeldungen hat es höchste politische Priorität. Einige Verbesserungen und Vereinfachungensind aber notwendig, um mehr Vergleichbarkeit und Planungssicherheit herzustellen“.Ohne die Praxis geht es nicht!„Das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> ist nur so gut wie die Mitarbeiter, die in diesem Programmarbeiten“ – unter diesem Motto standen die Workshops mit den Mitarbeiter/-innen der Bildungszentrenin Hamburg und Bonn. Hier wurden Wünsche und Anforderungen aus der Praxiserarbeitet und diskutiert. Denn: Nur durch die Rückmeldungen aus der Praxis lässt sich die Programmumsetzungfür alle Beteiligten vereinfachen und verbessern.Erfahrungsaustausche 2012:Gut 210 Teilnehmende in Würzburg und Rostock-WarnemündeDie Themen „Projektmanagement und Prozessoptimierung“ standen im Mittelpunkt der Vorträgeund Workshops bei den beiden Erfahrungsaustauschen im Mai 2012. Vorgestellt und diskutiertwurden die Gestaltung pädagogischer Konzepte, die Organisationsstruktur und -abläufesowie die Nachbereitung der Projekte. Das Angebot zum Erfahrungsaustausch stieß aufreges Interesse: Gut 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen am 23. Mai nach Würzburg,110 Teilnehmende waren es am 31. Mai in Rostock-Warnemünde.Von den Erfahrungen aus der Praxis profitierenBeide Erfahrungsaustausche dienten dazu, die Bildungsträger bei der qualitativen Weiterentwicklungder Projekte im Hinblick auf die Anforderungen der neuen Richtlinien zu unterstützen.Dabei wurde der Fokus zunächst bewusst auf eher „projektinterne“ Faktoren gelegt, diedurch die Bildungsträger selbst steuerbar sind. Deshalb richteten sich die Veranstaltungen anerfahrene Projektleiterinnen und Projektleiter im Programm. Impulsbeiträge aus der Praxis,ganz konkrete Fragestellungen sowie der moderierte Austausch von Erfahrungen und Ideenstanden daher ganz oben auf der Agenda. Von erfolgreichen Beispielen aus der Praxis profitieredas gesamte Programm, so Michael Heister, Leiter der Abteilung Berufliches Lehren undLernen, Programme und Modellversuche der in Würzburg durch das Programm führte (BIBB). InRostock wurde der Erfahrungsaustausch von Klaus Weber moderiert.Diskussion in zwei WorkshoprundenZum Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern kam es dann vor allem in denWorkshops auf beiden Veranstaltungen, in denen nach kurzen Impulsbeiträgen die praktischeUmsetzung des BMBF-<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>s aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiertwurde. Die Themen der jeweils parallel stattfindenden Workshops waren „Konzeptiondes BOP: Gesamtkonzept erstellen, PA und Werkstatttage verknüpfen“, „Organisationsstrukturim BOP: Aufgabenverteilung, Kooperation und Kommunikation“ sowie „Nachbereitung desBOP: Dokumentation, Evaluation und Qualitätssicherung“.<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)13


Veranstaltungen 2011/2012Vortragsreihe „Berufsorientierung“auf der Bildungskonferenz 2011 und 2012Jeweils rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wirtschaft, Bildung und Politik kamen inden Jahren 2011 und 2012 zur jedes Jahr im Herbst stattfindenden ZWH-Bildungskonferenznach Berlin, um sich dort über aktuelle Bildungsthemen zu informieren und auszutauschen.Eine große Rolle spielte dabei auch das Thema „Berufsorientierung“, das in beiden Jahren miteiner eigenen Vortragsreihe vertreten war.Bestsellerautor Winterhoff: „Berufsorientierung ist ganz, ganz wichtig!“2011 war unter anderem der bekannte Kinder- und Jugendpsychiater Michael Winterhoff in derVortragsreihe „Berufsorientierung“zu Gast, der mit seinem Buch „Warum unsere Kinder Tyrannenwerden“ eine breite gesellschaftliche Debatte ausgelöst hatte. Im bis auf den letzten Platzgefüllten Vortragsraum erklärte der Bestsellerautor, „warum immer mehr Heranwachsende imBerufsleben scheitern“ und bezeichnete die fehlende psychische Reife bei Kindern und Jugendlichenals Ursache. Im Interview betonte Winterhoff: „Berufsorientierung ist ganz, ganz wichtig.Gerade das konkrete Erfahren eröffnet die Chance auf eine gewisse Nachreifung der Jugendlichen.Deshalb sind Aktivitäten, die die betriebliche Wirklichkeit zeigen, so wichtig.“BIBB-Präsident Esser: „Berufsorientierung flächendeckend verankern“Im darauffolgenden Jahr forderte BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser in einem im Rahmender Vortragsreihe zur Berufsorientierung stattfindenden Gespräch mit ZDF-Moderator NorbertLehmann, die Berufsorientierung in Deutschland flächendeckend zu verankern. Klaus Hurrelmann(Hertie School of Governance) stellte in seinem Vortrag die Frage „Wie tickt die jungeGeneration?“ und präsentierte aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur BerufsorientierungJugendlicher. Der Professor of Public Health and Education bescheinigte den Jugendlichen dabeieine große Bereitschaft zu verstärkten Bildungsinvestitionen.v.l.n.r.: Dr. Michael Winterhoff, BIBB-Präsident Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser bei der Mittagsrunde, Dr. Ulrike Geiger (BMBF),Prof. Dr. Klaus Hurrelmann, Prof. Dr. Friedrich Hubert Esser14 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Veranstaltungen 2011/2012Jahrestagung 2011: 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer,viele gute Ideen und ein Erfolgsprogrammv.l.n.r.: Viola-Antoinette Klanten (BMBF), Rolf Schmiel„Auf die Ausbilderin und den Ausbilder kommt es an“: Unter diesem Motto stand die Jahrestagungdes <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>s. Fast 400 Teilnehmende kamen am 12. und 13. Dezember2011 in das Berliner Congress Centrum, um neue Impulse für die praktische Arbeit mitzunehmen.Klaus Weber (BIBB) führte durch die Veranstaltung, begrüßte Gäste und Referentenund führte in die einzelnen Themenblöcke ein.„<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> ist eine Erfolgsgeschichte!“„Noch immer entscheidet zu oft die soziale Herkunft über den Bildungserfolg. Noch immer bleibenrund 15 Prozent eines Altersjahrgangs ohne Ausbildungsabschluss. Diese Probleme müssenwir ernst nehmen, und deshalb ist das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> ein wichtiger und richtigerAnsatz!“. Mit diesen Worten eröffnete BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser die Tagung. „Das<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> ist eine echte Erfolgsgeschichte“, so Esser weiter. „Es gibt jungenMenschen außerhalb der Schule die Möglichkeit zu entdecken, was in ihnen steckt. Deshalbmuss die systematische Berufsorientierung flächendeckend in Deutschland eingeführt werden.“Viola-Antoinette Klanten (BMBF) und Ulrike Geiger (BMBF) informierten gemeinsam über dieVeränderungen beim neuen Auswahlverfahren und den Förderrichtlinien. Der Motivationstrainerund Psychologe Rolf Schmiel begeisterte das Publikum mit seinen Motivationstipps – unddas ganz ohne „Tsjakkaa- Geschrei“.Innovationspreis: Gute Ideen gefunden und ausgezeichnetSechs „Gute Ideen“ und ihre Erfinder wurden 2011 erstmalig mit dem Innovationspreis des <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>sausgezeichnet. Mit dem Preis werden innovative Konzepte, Anregungenund Ideen zur Umsetzung des Programms gewürdigt. Unter allen eingereichten Vorschlägenwurden sechs gute Ideen direkt auf der Jahrestagung ausgelost und mit Weiterbildungsgutscheinenim Gesamtwert von 6.000 Euro ausgezeichnet.Die „ausgezeichneten Ideen“ zog Michael Heister (BIBB) gemeinsam mit fünf Schülern, die auchals „Models“ im neuen BO-Film und im Flyer zu sehen sind.<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)15


Veranstaltungen 2011/2012Gewinner desInnovationspreises 2011Die prämierten Ideen des Innovationswettbewerbs:• Hauke Brückner (Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH) mit der Idee „Potenzialanalysex2“: Angeregt wird hierbei eine zweimalige Potenzialanalyse, um Veränderungenoder Nachsteuerungsbedarfe sichtbar zu machen.• Ralph Atrott (Kompetenzzentrum für Nachhaltiges Bauen Cottbus) mit der Idee „Bauenmacht schlauer!“: Hier wurde für die Berufsorientierung ein Rätselheft entwickelt, was theoretischesWissen und praktisches Handlungskompetenz abfragt.• Anke Bernert (BBZ Prignitz GmbH Wittenberge) mit der Idee: „Förderung der Inklusion in derBO“: Die Teilhabe behinderter Schüler an der Berufsorientierung durch eine kooperativeDurchführung der Maßnahme mit Förder- und Oberschulen steht bei dieser Idee im Fokus.• Anja Aulerich (HWBR Rostock) mit der Idee „Benimm ist gar nicht schlimm“: Integration einesBenimmkurses in die Berufsfelderprobung.• Elke Harböck (HWK München) mit der Idee „BO mit Lehrlingen als Mentoren“: Lehrlingebetreuen die Schüler als Mentoren während der Praktikumstage.• Dirk Berger (Kompetenzteam DAA WF Borna/DAA-wirtschaftsfachschule Borna/Oschatz) mit der Idee „Tough Girl“: Das extra Zertifikat „Tough Girl“ wird an Mädchenvergeben, welche die für Mädchen eher untypischen Bereiche der Potenzialanalyse undder Berufsorientierung absolvieren.Auch die Praktiker/-innen kamen auf der Jahrestagung nicht zu kurz: Am zweiten Veranstaltungstagwurden in zwei Workshop-Runden jede Menge Erfahrungen ausgetauscht,Themen erarbeitet und diskutiert. Inhalte der Workshops waren unter anderem die Unterschiedezwischen Jungen und Mädchen in der Berufsorientierung, die Besonderheiten derZielgruppe, das professionelle Führen von Konfliktgesprächen sowie das Thema kulturelle Vielfaltin der Berufsorientierung. Die Präsentationen der Workshop-Referenten stehen auf derInternetseite www.berufsorientierungsprogramm.de zum Download bereit.Jahrestagung 2011: Klaus Weber (BIBB), BIBB-Präsident Prof. Dr. Friederich Hubert Esser, Dr. Ulrike Geiger (BMBF), Schüler/-innen auf der Bühne, Publikum16 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Veranstaltungen 2011/2012Jahrestagung 2012: 400 Teilnehmende diskutieren diegute Praxis einer ErfolgsgeschichteJahrestagung 2012: Klaus Weber (BIBB), Schüler/-innen auf der Bühne; Viola-Antoinette Klanten (BMBF), Blick ins Publikum, Prof. Dr. Michael Heister (BIBB),Parlamentarischer Staatssekretär Thomas RachelDas Thema „Verzahnung des BOP mit anderen Instrumenten der Berufsorientierung“ stand imMittelpunkt der 2. Jahrestagung des <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>s. Darüber und über vieleandere Aspekte des Programms tauschten sich am 26. und 27. November 2012 die fast 400 Teilnehmerinnenund Teilnehmer im berliner congress centrum (bcc) aus.Michael Heister: „Das BOP ist erwachsen geworden“Einen Blick zurück auf die „Erfolgsgeschichte <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>“ warf Michael Heister,Leiter der Abteilung Berufliches Lehren und Lernen, Programme und Modellversuche imBIBB, in seiner Eröffnungsrede. Seit 2008 sind mit 200 Millionen Euro an Fördermitteln inzwischen450 000 Schülerinnen und Schüler erreicht worden. „Wir haben sehr viel geschafft“, sagteHeister und betonte angesichts dieser Zahlen: „Das Programm ist inzwischen erwachsen geworden“.Nun gelte es, das BOP nachhaltig und flächendeckend zu verstetigen.Parlamentarischer Staatssekretär Thomas Rachel: 200 Millionen Euro „gut investiert“Die Sicht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf das Programm stellte der ParlamentarischeStaatssekretär, Thomas Rachel, dar. Das Programm „hilft jungen Menschen, ihrenWeg in den Beruf und ihren Platz in der Gesellschaft zu finden“. Auch deswegen sei das BOPaus der Sicht des BMBF von erheblicher Bedeutung. Über 200 Millionen Euro wurden in denvergangenen Jahren „gut investiert“, betonte Rachel.Ideenwettbewerb 2012 „BOP – Meine Idee“Höhepunkt des ersten Tages war die Vergabe der Preise für die Teilnahme am Schülerwettbewerbsowie am Ideenwettbewerb „BOP – Meine Idee“. Ziel des Wettbewerbs war es gewesen,<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)17


Veranstaltungen 2011/2012„Gute-Praxis-Beispiele“ zu identifizieren, bekanntzumachen und auch für andere Bildungsstättenzugänglich zu machen.Im Fotowettbewerb der Schülerinnen und Schüler wurden Samantha Kowalzik, Ciara Hofmann,Sandra Zehl, Silas Dürl und Maximilian Benner ausgezeichnet. Im Ideenwettbewerb „BOP – MeineIdee“ wurden folgende Ideen aus der praktischen Arbeit im <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong>ausgezeichnet:• „Eltern auf Spurensuche“ (Kreishandwerkerschaft Bremerhaven-Wesermünde): Die Elternwerden am letzten Tag der Werkstatttage zu einem „Elterncafe“ eingeladen und somit in dieBerufsorientierung einbezogen.• „Geht nicht – gibt’s nicht“ (Bildungsverbund Handwerk GmbH Salzwedel): Ausgezeichnetwurde die kreative Darstellung, bei der das BOP ist in einem lustigen Gedicht beschrieben undder Tagesablauf eines Werkstatttages mit einer Cartoon-Folge unterhaltsam illustriert wird.• „Young Food statt Junk Food“ (Berufliche Fortbildungszentren der Bayrischen WirtschaftGmbH, bfz): Schülerinnen und Schüler bereiten Essen zu, das sie in der Schulpause verkaufen.So wurden zwei Berufsfelder miteinander kombiniert (Verkauf, Hotel/Gastronomie).• „Schwedenbank“ (Berufsförderungswerk e.V. des Bauindustrieverbandes Berlin-Brandenburge.V., ausführende Stelle Frankfurt/Oder – Wriezen): DieSchülerinnen und Schüler bauten eine „Schwedenbank“für ihren Schulhof.• „BOP-Kalender“(Johannesburg GmbH Surwold): DieWerkstatttage wurden von den Schülerinnen und Schülernin einem Fotokalender dokumentiert, der dann immerwieder an das Thema Berufsorientierung erinnert.• „BOP-Rap“ (Grone Bildungszentren Schleswig-HolsteinGmbH in Lübeck): Zusammen mit den Schülerinnen undSchülern wurde ein Rap-Song entwickelt und aufgenommen,der durch die einzelnen Berufsfelder führt.Außer Konkurrenz wurde außerdem die Einsendung derStiftung St. Zeno BBW, BFW München, Kirchseeon positiverwähnt. Alle eingereichten Ideen sind auf der Internetseitewww.bop-meine-idee.de zu sehen.Parl. Staatssekretär Thomas Rachel mit den Gewinnern des IdeenwettbewerbsErfahrungsaustausch am zweiten Tag der JahrestagungDer Erfahrungsaustausch am zweiten Tag richtete sich in erster Linie an die Mitarbeiterinnenund Mitarbeiter, die das <strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> in den Bildungseinrichtungen umsetzen.Nach der Begrüßung durch Michael Heister, der noch einmal auf den ersten Tag zurückblickte,wurde in vier parallelen Foren die Verknüpfung des BOP mit anderen Instrumenten undMaßnahmen der Berufsorientierung in den Blick genommen und diskutiert.Die Themen der Foren waren „Das BOP als Element der Bildungsketten“, „Kooperation undVerzahnung des BOP mit Länderkonzepten“, „Sinnvolle Nutzung der Ergebnisse der Potenzialanalyse“sowie „Einbettung des BOP in schulische Berufsorientierung“. Die Präsentationen derWorkshop-Referenten stehen auf der Internetseite www.berufsorientierungsprogramm.dezum Download zur Verfügung.18 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Veranstaltungen 2011/2012Veranstaltungsüberblick2011/2012Veranstaltung Ort Datum2011Vorstellung des BO-Programms,Stand und VortragDidacta Stuttgart 21. – 26.02.2011ErfahrungsaustauschRegionalkonferenzCurio-Haus in Hamburg 09.06.2011Workshop GSI in Bonn 28.06.2011Kontaktseminar deutschsprachigerBerufsbildungsinstituteBern, Zollikofen 29.06. – 01.07.2011Erfahrungsaustausch Regionalkonferenz GSI in Bonn 12.07.2011BIBB-Berufsbildungskongress Berlin 19. – 20.09.2011Christiani-Ausbildertag Konstanz 29. – 30.09.2011ZWH-Bildungskonferenz Berlin 16. – 17.11.20111. BO-Jahrestagung Berlin, bcc 12. – 13.12.20112012Erfahrungsaustausch Würzburg 23.05.2012Erfahrungsaustausch Rostock/Warnemünde 31.05.2012Gender-Workshop Leipzig 05.09.2012Infoveranstaltungen Bonn 26.01.201206.02.201218.12.2012BOP-Veranstaltung „Herausforderung Haus der Wirtschaft in Stuttgart 13.02.2012Berufsorientierung“Veranstalter: BMBFChristiani-Ausbildertag Konstanz 20. – 21.09.2012ZWH-Bildungskonferenz Berlin 15. – 16.10.20122. BO-Jahrestagung Berlin, bcc 26. – 27.11.2012<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)19


Publikationen 2011/2012Publikationen 2011/2012Flyer für Lehrerinnen und LehrerFlyer für Schülerinnen und SchülerPost-itsPoster-, Postkarten- und Anzeigenmotive20 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


Publikationen 2011/2012Roll-Up-Displays undWandmotiveImage-Filme auf DVD„Berufsorientierung –Entdecke dein Talent“handfest-SonderausgabeHandreichung zurBerufsorientierung<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)21


Mitarbeiter und MitarbeiterinnenMitarbeiter und Mitarbeiterinnen des BO-ProgrammsName Abteilung E-Mail Tel.Klaus Weber Leiter Arbeitsbereich klaus.weber@bibb.de 0228-107-1340Peer AssmannFinanzsachbearbeitung,assmann@bibb.de 0228-107-1236MittelbewirtschaftungKatrin Böhnke-Gudowski Wissenschaftliche Begleitung boehnke-gudowski@bibb.de 0228-107-2417Carina HammenDenny HartonoBürosachbearbeitung, allgemeineOrganisationsaufgaben, Vor- undNachbereitung von WorkshopsProjektsachbearbeitung, Zuständigkeit fürdie Bundesländer: Berlin, Brandenburghammen@bibb.de 0228-107-1403hartono@bibb.de 0228-107-1242Yannick Hennes Finanzsachbearbeitung, Mittelbewirtschaftung hennes@bibb.de 0228-107-1216Silvia Hofmann Online-Portal, Internet hofmann@bibb.de 0228-107-2901Katrin JostProjektsachbearbeitung, Zuständigkeitfür die Bundesländer: Bremen, Hamburg,Hessen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holsteinjost@bibb.de 0228-107-1678Nora JohannsonProjektsachbearbeitung, Zuständigkeit johannson@bibb.de 0228-107-1341für das Bundesland: Nordrhein-WestfalenDaphne KochProjektsachbearbeitung, Zuständigkeit daphne.koch@bibb.de 0228-107-1238für die Bundesländer: Niedersachsen,Mecklenburg-Vorpommern, ThüringenJulia Kreuzer Öffentlichkeitsarbeit kreuzer@bibb.de 0228-107-2126Carolin Kunert Wissenschaftliche Begleitung / Evaluation kunert@bibb.de 0228-107-1318Renate Lauterbach Bund Länder Koordinierung lauterbach@bibb.de 0228-107-1224Nana NiesmannProjektsachbearbeitung, Zuständigkeit für niesmann@bibb.de 0228-107-1239das Bundesland: Nordrhein-WestfalenChrista Schirmbeck Projektsachbearbeitung, Zuständigkeit für schirmbeck@bibb.de 0228-107-1222die Bundesländer: Baden-Württemberg,Bayern, SaarlandJennifer Schöneseiffen Bürosachbearbeitung, allgemeineschoeneseiffen@bibb.de 0228-107-1050Organisationsaufgaben, Vor- undNachbereitung von WorkshopsDorothea Werner-Busse Öffentlichkeitsarbeit werner-busse@bibb.de 0228-107-1240Jessica WestphalProjektsachbearbeitung, Zuständigkeitfür die Bundesländer: Sachsen-Anhalt,Sachsenwestphal@bibb.de 0228-107-1237Lucia Winter Administrative Koordination winterl@bibb.de 0228-107-193422 I BOP-<strong>Jahresbericht</strong> 2011/2012


<strong>Berufsorientierungsprogramm</strong> (BOP)23


BIBB - Bundesinstitut für BerufsbildungRobert-Schuman-Platz 353175 BonnTelefon: 0228 / 107 - 1031Fax: 0228 / 107 - 29 18E-Mail: berufsorientierung@bibb.dewww.berufsorientierungsprogramm.dewww.bibb.de

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