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Sprachparcours

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Kommunikative Auseinandersetzung mit eigenen Texten: Modell 3<br />

36<br />

TEXTE VON MITSCHÜLERN MIT KORREKTURZEICHEN VERSEHEN UND KOMMENTIEREN<br />

Begründung des Modells 3<br />

Warum sollten eigentlich immer nur Lehrpersonen Texte von Schülern korrigieren? Könnte man<br />

diese Aufgabe nicht auch gelegentlich an die Schüler delegieren? Dieser Rollentausch «zwingt»<br />

die Schüler, die Sache auch mal von der anderen Seite zu sehen. Dabei können Einsichten gewonnen<br />

werden, die für die eigene Textproduktion Gewinn bringend sind: sie vermitteln Freude<br />

an der Auseinandersetzung mit Sprache und stärken das Selbstvertrauen.<br />

Auch bei diesem Modell steht nicht die 100%ige «Lösung» im Vordergrund. Und es wäre auch<br />

falsch, die Leistung der Schüler nur am sichtbaren Resultat (Korrekturzeichen im Text, Erläuterungen<br />

auf dem Protokoll) zu messen. Möglicherweise lässt die Qualität und die Quantität der<br />

schriftlichen Rückmeldungen zu wünschen übrig. Können wir aber überhaupt messen, wie tief<br />

Schüler bei solchen Auseinandersetzungen in den Text eintauchen, wie viel Gedankenarbeit überhaupt<br />

geleistet wird: Probleme erfassen, prüfen, verwerfen ... Qualitäten, die Lernende in ihrer<br />

Sprachkompetenz zweifellos weiterbringen. Wenn diese persönliche Auseinandersetzung zusätzlich<br />

in einem Team vertieft wird, passieren auch bezüglich der mündlichen Kommunikation wertvolle<br />

Prozesse: zuhören, analysieren, argumentieren ... Das sichtbare Resultat ist vielfach eben<br />

nur der sichtbare Teil des Eisberges.<br />

Bei diesem Modell steht nicht die Beurteilung im Vordergrund (vgl. hierzu Modell 2), sondern die<br />

Aufsatzkorrektur mit dem Ansatz, dass Schülerinnen und Schüler Texte selbstständig korrigieren<br />

und nicht Lehrpersonen.<br />

Lernziele<br />

– Sich in der Korrektorengruppe über die Korrekturzeichen verständigen; den Korrekturcode festlegen.<br />

– Texte von Mitschülern lesen und mit Korrekturzeichen versehen. Die Korrekturzeichen wenn<br />

nötig auf dem «Protokoll zur Erläuterung der Korrekturen» (S. 40) kommentieren.<br />

– Text für Text gemeinsam auf der Grundlage der persönlichen Analyse besprechen, dabei die unterschiedlichen<br />

Meinungen bereinigen. Der Autor überträgt die Korrekturzeichen in seinen Originaltext<br />

und kommentiert stichwortartig auf seinem Protokoll.<br />

– Der Autor überarbeitet seinen Text.<br />

Vorgehen<br />

1. Beispiel «Markus» durcharbeiten. Dabei ergeben sich zwei Varianten.<br />

Variante 1: Den Text von «Markus» ohne Korrekturzeichen, vgl. S. 41, und ohne Protokollbeispiel<br />

als Vorübung durchspielen. «Resultate» gemeinsam besprechen.<br />

Variante 2: Den Text von «Markus» mit Korrekturzeichen, vgl. S. 42, und Protokollbeispiel,<br />

vgl. S. 43, abgeben und gemeinsam in der Klasse besprechen.<br />

2. Eigene Texte gemäss dem Arbeitsauftrag auf die gleiche Art und Weise bearbeiten.

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