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Sprachparcours

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KOPIERVORLAGE: BEISPIEL<br />

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Geht es ganz allgemein um «Arme» oder sind hier nicht die «armen Bauern» gemeint?<br />

Was haben die Dorfbewohner also unternommen? Da bin ich gespannt.<br />

Schade! Keine Antwort dazu. Dafür wieder einen inhaltlichen Bruch – Wechsel zu den Kühen.<br />

Aber der Satz bringt hier nichts Neues. Das wissen wir doch schon.<br />

O.K., die Kuhherde wächst, also muss er eine Farm bauen. Eine Farm kann man aber nicht bauen,<br />

sie besteht ja nicht nur aus Gebäuden. Und zudem schreibt er «eine neue Farm». Dann muss er<br />

doch schon vorher eine Farm gehabt haben. Da war er aber nur ein armer Bauersmann und hatte<br />

lediglich eine magere Kuh. Das mit «neue» kann also so nicht stimmen. Und das mit dem «weil»<br />

kann doch auch nicht stimmen. Die Farm kann ja nicht der Grund für das Wachstum sein.<br />

Den Satz kann man so nicht beginnen – stilistisch unhaltbar. Und überhaupt – warum wechselt<br />

er die grammatische Zeit? Ein Präsens ergibt hier gar keinen Sinn.<br />

Und was ist in der Zwischenzeit passiert? Die Kuh (Kühe?) hat doch schon ein Riesenvermögen<br />

«produziert». Und der Bauer bleibt in seinem ärmlichen Haus?<br />

Wenn es tatsächlich eine Farm ist, dann muss er sich auch noch Land gekauft haben. Davon war<br />

bis jetzt allerdings nicht die Rede.<br />

Mir ist nicht klar, warum er jetzt Kücken und Schweine aufzählt. Für die Geschichte ist das doch<br />

unerheblich. In die Aufzählung von Tieren noch Arbeiter hineinzunehmen ist total daneben.<br />

Mit den grammatischen Zeiten hat er ein Durcheinander. «Erledigen» kann hier nicht im Präsens<br />

stehen.<br />

Warum gelingt den anderen Bauern der Gold-Trick nicht? Oben hat er geschrieben, er hätte sich<br />

noch mehr Kühe gekauft – und die haben doch auch Gold geschissen. Wenigstens zwischen den<br />

Zeilen muss man das so herauslesen. Hat er die Kühe irgendwie bearbeitet? Ein Geheimrezept?<br />

Nun, etwas muss er ja gemacht haben. Hier gibt er dem Leser jedoch keine befriedigende Anwort.<br />

Ich würde gerne wissen, was man sich unter «vieles andere» vorstellen muss. Hat der Bauer<br />

womöglich ein Geschäft aufgemacht?<br />

Gedankensprung: Der Erzähler ist jetzt beim Stall. Von welchem Stall ist hier aber die Rede? In<br />

welchem Teil hatte er die Maschinen vorher? Vorher hatte er aber keinen grossen Stall und wohl<br />

auch nicht so viele Maschinen.<br />

Da muss aber noch allerhand passiert sein. Plötzlich sind sie wieder arm. Warum? Das würde mich<br />

auch interessieren. Hier muss man den Lesenden unbedingt mehr Informationen anbieten. Dem<br />

Schreiber ist das vielleicht klar, uns Lesenden allerdings nicht.<br />

Mit «er» ist der Bauer gemeint, aber mit «sie» stimmt was nicht. Denkt er hier auch an seine Frau<br />

(und an seine Kühe)?<br />

Es sollte also doch ein Märchen werden; der Schlusssatz bestätigt die angenommene Richtung.

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