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Sprachparcours

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KOPIERVORLAGE: BEISPIEL<br />

Protokoll zur Erläuterung der Leerstellen<br />

Spalte 1: Zeilennummer (Beginn der entsprechenden Textstelle)<br />

Spalte 2: Ziffer der entsprechenden Leerstelle<br />

Spalte 3: Erläuterungen zur Leerstelle<br />

Titel des Textes: Die magere Kuh und der arme Bauer<br />

1 2 3<br />

1 1<br />

2 2<br />

3 3<br />

4 4<br />

5 5<br />

6 6<br />

7 7<br />

7 8<br />

8 9<br />

8 10<br />

8 11<br />

10 12<br />

10 13<br />

11 14<br />

12 15<br />

Wie heisst der Bauer? Wo wohnt er? Wann spielt die Geschichte? Angaben zur Person? – Vielleicht<br />

ist das alles gar nicht wichtig. Einleitung wie bei einem Märchen. – Ist es eines?<br />

Warum schreibt der Schreiber nicht «seiner Frau»? Ist es womöglich gar nicht seine Frau? Wenn<br />

hier aber «der» steht, muss doch damit eine bestimmte Frau gemeint sein. Der Schreiber sollte sagen,<br />

wer das ist.<br />

Wahrscheinlich haben die beiden doch eine intime Beziehung (verheiratet, verlobt – oder gar eine<br />

verbotene Liebe?), sonst hätten sie kaum einen gemeinsamen Traum.<br />

Ich hab gemeint, er hätte nur eine Kuh. Plötzlich füttert er Kühe. Warum liegt Gold unter der<br />

Kuh? Hat es jemand dort versteckt, oder hat die Kuh Gold geschissen. Ich glaube, es ist doch ein<br />

Märchen; dafür spricht auch die Länge des Textes.<br />

Wer ist mit «Sie» gemeint: die Kuh? Das geht aber nicht auf. Wahrscheinlich «Er». Die Frau übernachtet<br />

also bei ihm, sonst wär sie kaum am Morgen anwesend. Also doch eine ernsthafte Beziehung.<br />

Warum sagt er uns nicht, dass es seine Ehefrau ist?<br />

Es ist also seine Frau! Schade, dass er diese Information so lange zurückgehalten hat. Er hätte<br />

doch oben nur «seiner» hinschreiben müssen.<br />

Wie kommt das Gold da hin? Die Geschichte geht fast gleich wie das Märchen vom goldenen Esel.<br />

Endlich weiss ich, dass die Kuh Gold scheisst. Aber wieso sieht das Gold wie Kot aus? Gleiche Farbe<br />

und Form wie der Kot? Wie hat der Bauer dann aber gemerkt, dass es Gold ist?<br />

Solche Goldkühe kann man also kaufen. Dann werden sich aber alle Bauern Goldkühe kaufen.<br />

Heisst das jetzt, die hinzugekauften Kühe hätten auch Gold geschissen und deshalb seien sie nun<br />

reich geworden oder weil sie reich waren, hätten sie sich noch mehr Kühe gekauft?<br />

Mit «Sie» sind die Bauersleute gemeint und nicht die Kühe!<br />

Das Wort «Wohltum» gibt’s doch nicht.<br />

Er will sagen, mit dem Reichtum sei der Wohlstand gewachsen.<br />

Nein so ein Satz, der ist ja völlig verkrüppelt. Da muss doch eine direkte Rede rein.<br />

Jetzt erst erfahren wir, wie die Bauersleute heissen: Herringer.<br />

Das Wort «doch» verstehe ich in diesem Zusammenhang nicht. Bedeutet das, die Dorfbewohner<br />

hätten schon früher angenommen, die Herringers seien reich? Warum kommen sie aber zu dieser<br />

Einschätzung? Es sind doch, wie oben beschrieben, nur «arme Bauersleute». Oder haben sie bloss<br />

so getan, wie wenn sie arm wären? Das kann aber auch nicht stimmen. Oben teilt uns der Erzähler<br />

mit: «Sie wurden endlich reich.» Also sind sie früher nicht reich gewesen.<br />

Aus der Sicht der Dorfbewohner wäre das eine mögliche Erklärung. Aber – warum haben sich die<br />

Bauersleute dann so verhalten und warum ändern sie jetzt ihre Haltung?<br />

Als Leser fühle ich mich hier nicht ernst genommen. Er schreibt von den Bewohnern und jetzt<br />

springt er zum Bauern. Die beiden Gedanken sind inhaltlich nicht gut verknüpft.<br />

Dass Kühe «Kot» hinterlassen, ist doch klar. Mit Kot meint er hier Gold.<br />

Weiter oben hat der Bauer doch schon mehr Kühe gekauft. Warum wiederholt er sich hier?<br />

Das ist mir jetzt überhaupt nicht klar. Warum schreibt er «die Kuh»? Er hat doch mittlerweilen<br />

mehr Kühe gekauft, die offenbar Gold scheissen. Warum lässt er gerade die erste Kuh (die magere)<br />

zum Stier. Vielleicht, weil die hinzugekauften doch kein Gold scheissen. Das kann aber auch<br />

nicht stimmen, weil weiter oben steht: «Sie wurden endlich reich. Das Wohltum begann zu steigen».<br />

Wahrscheinlich hat der Schreiber vergessen, was er oben geschrieben hat, wenn er jetzt<br />

schreibt: «... und so begann der Reichtum ... zu steigen.»<br />

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