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Digitale GeomedienFilmeAlexandra Siegmund<strong>Mehr</strong> <strong>als</strong> <strong>Infotainment</strong>Digitale Filmeinspielungen im GeographieunterrichtDer unterrichtliche Einsatz von Filmen im Geographieunterricht blickt auf eine lange Traditionzurück, die in den 1960er-Jahren mit den 16-mm-Filmen begann. Die Aktualität des UnterrichtsmediumsFilm ist auch im heutigen digitalen Zeitalter ungebrochen.Das Angebot an digitalen Filmen, die im Internetkostenfrei zur Verfügung stehen, wird immerzahlreicher. Dabei ist zwischen professionellenFilmen wie innerhalb der ZDF-Mediathek (www.ZDF-archive.com) und den von Laien selbst aufgenommenenFilmen zu unterscheiden. Mit YouTube oderFacebook sind dabei nur zwei Beispiele genannt, in denenFilmsequenzen auch von Laien zum Aufruf bereit gestellt werden.In jüngster Vergangenheit hat zum Beispiel das Erdbebenin Japan gezeigt, welchen Einflussfaktor Filme haben, die vondirekt Betroffenen beinahe in Realtime ins Netz gestellt werden.Der Zeitfaktor und die emotionale Komponente spielendabei eine bedeutende Rolle. Millionenfache Aufrufe auf digitaleFilmsequenzen sind dabei keine Seltenheit.Potenziale von FilmeinspielungenDurch die einfache und schnelle Verfügbarkeit digitaler Filmeist es im Geographieunterricht möglich, Unterrichtsthemenmit aktuellen Filmsequenzen (Nachrichtensendungen, Reportagen,Informationsmagazine) zu unterstützen und dadurchAufmerksamkeit bei den Schülern zu erzeugen und damit dieMotivation zu erhöhen, zumal die technische Verfügbarkeitüber Computer/Beamer und Whiteboard immer besser wird.Brucker schreibt, dass „die bewegten Bilder reale Prozesseund Entwicklungen vermitteln, die diese für den Betrach­Arbeitsaufträge zur Filmnutzung• gezielte Beobachtungsaufträge• Fragen entwickelno Beantwortung im weiteren Unterrichtsgescheheno Mitschülern beantworten nach derFilmsequenz• Skizzen anfertigen; Skizzen in eine richtigeReihenfolge bringen; Skizzen beschriften• Lückentexte ausfüllen• Standsequenzen auswerten• Filmausschnitt kommentieren, wenn mandie Tonspur ausblendet• eigenen Film erstellenter nachvollziehbarer machen und in hohem Maße den Lerneffektbefördern, da sie in Kombination mit dem (Original-)Ton zwei Lernkanäle ansprechen“ (Brucker 2009, S. 72). AlsGrundsatz beim Einsatz von Filmen im Unterricht gilt, dassFilme <strong>als</strong> Arbeitsmedium zur Klärung eines Sachverhaltesund nicht <strong>als</strong> Unterhaltungsmedium im Unterricht eingesetztwerden sollen.Nennenswerte Vorteile des Filmes sind unter anderem diewirklichkeitsnahe Darstellung, die hohe Anschaulichkeit, diebeliebige Reproduzierbarkeit, die Möglichkeit Sequenzen zustoppen und die Aktualität. Generell ist beim Filmeinsatz zubeachten, dass die über die Mediatheken der verschiedenenFernsehsender zur Verfügung gestellten Filme sich an einbreites Publikum richten. Sie sind nicht speziell didaktischaufbereitet und deshalb auch nicht im Sprachduktus an Kinderund Jugendliche angepasst. Sie unterscheiden sich damitvon den über Bildungsanbieter (z. B. FWU, WBF) zur Verfügunggestellten Filmen. Grundsätzlich muss der Lehrer zunächstprüfen, ob entweder die Dichte der Informationen oderevtl. auch die Breite des Dargebotenen einem unterrichtlichenEinsatz entgegenstehen.Der Einsatzort von Filmen innerhalb einer Unterrichtseinheitist vielfältig:• im Einstieg um Faszination, Neugier, Motivation zu weckenund bei den Schülern Fragen aufzuwerfen;• in der Erarbeitungsphase, um mit dem Film Wissen zuerarbeiten (max. 15 Minuten);• in der Sicherungsphase, um Inhalte zusammengefasstdarzustellen.L i t e r a t u rBrucker, A. (Hrsg.): Geographiedidaktik in Überichten. Köln 2009Haubrich, H. (Hrsg.): Geographie unterrichten lernen. Die neue Didaktikder Geographie konkret. München 200610Praxis Geographie 11|2011


informationen zu den Filmen auf der Heft-CD-rOMAuf der Heft­Cd­rom bieten wir ihnen drei Kurz­Videoclips <strong>als</strong> mpgdaten,die Sie <strong>als</strong> einstiegssequenzen in entsprechende unterrichtseinheiteneinsetzen können. Zum Abspielen ist ein mediaPlayer nötig. dieFilme sind ab Klassenstufe 7 geeignet. Alle Filme sind auch auf englischverfügbar.Dünen an der Nordseeschlagwörter: düne, Pflanzen, Sand, insel, Strandhafer, WurzelnKurzbeschreibung: dünen sind ein ständiges Werden und Vergehen, dieohne Pflanzenwachstum nicht entstehen könnten.Dauer: 4:17 minutenArbeitsblatt zur Beobachtung und Vertiefung: S. 12Gezeitenschlagwörter: gezeiten, ebbe, Flut, mond, Flutberg, Fliehkräfte, WattenmeerKurzbeschreibung: etwa alle 6 Stunden wechseln sich ebbe und Flut ab.Verantwortlich für die gezeiten ist der mond mit seiner Anziehungskraft.Dauer: 2:19 minutenArbeitsblatt zur Beobachtung und Vertiefung: S. 13Blitz und Donnerschlagwörter: Wissen, Wetter, Wissenschaft, natur, Physik, Wolken,Himmel, Wind, gewitter, Blitz , donner, naturereignis, Zeus, BenjaminFranklin, energie, energie­entladung, Wasser, luftschicht, eis, eispartikel,teilchen, Wassertropfen, ladungstrennung, Pole, lichtblitz,entladung, lichtbogen, luftfeuchte, temperatur, luftverschmutzung,energie, Blitz einschlagKurzbeschreibung: Blitze sind gewaltige elektrostatische Funkentladungen,bei denen ein lichtbogen entsteht. Bei einem Blitz steigt die temperaturextrem an, die luft dehnt sich explosionsartig aus und verursachteinen lauten Knall, den donner.Dauer: 2:50 minutenArbeitsblatt: vgl. Praxis geographie 4/2011, S. 47Filme: © by www.ZDF-archive.com/ZDF EnterprisesCd-BeilAgePRAXISGEOGRAPHIEHeft 61111100die Cd­rom beinhaltet neben denaufgeführten Filmsequenzen dasmodul „Vom Bild zur Karte“ (Anwendungvon Fernerkundungssoftware)zum Beitrag K. Voss „Fernerkundung– ein thema für den geographieunterricht“und die Whiteboard­Präsentationenzur Klimakarte zum Beitragm. Haspel/u. michel „das digitaleWhiteboard ...“.Beilage 11/2011Alle Urheber- und Leistungsschutzrechtevorbehalten.Kein Verleih. Keine unerlaubteVervielfältigung, Vermietung,Aufführung, Sendung.PrAxiS geogrAPHie 11|2011 11


mat erialienZum Film „Dünen“ (auf Heft-CD-Rom)copyDünen an der Küste der Nord- und OstseeBeobachtungsaufgaben zum Film1. Schätze zunächst, welche Höhe eine Düne auf der Nordseeinsel Spiekeroogerreicht. Vergleiche dann mit dem im Film genannten Wert.25 m2. Notiere die im Film genannten Voraussetzungen, dass eine Düne entstehen kann.Foto: makuba – Fotolia.comMeer, Wind, Sand, Pflanzen3. Notiere alle im Film genannten Pflanzen, die beim Aufbau der Düne mitwirken. Notiere auch ihre Eigenschaften.nach 1.55 min: Strandweizen (oft auch <strong>als</strong> Strand-Quecke bezeichnet) – strapazierfähig, verträgt Salz im Bodennach 2.12 min: Strandhafer – verträgt kein Salz, schnelle Wuchsgeschwindigkeitnach 3.18 min: artenreiche Sträucher (Hagebutte)nach 3.35 min: Silbergras – kommt mit den geringsten Mineralgehalten ausVerständnis der Zusammenhänge4. Der Strandführer Ulrich Bauer beschreibt vier Abschnitteaus dem „Leben einer Düne“. Fertige in deinem Heft fürjeden Abschnitt eine Skizze an. Nimm wichtige Begriffeauf.Vertiefung7a. Formuliere zwei Fragen, die dich zum Thema Dünen interessieren,aber im Film nicht beantwortet worden sind.7b. Tauscht die Fragen aus und versucht sie gemeinsamin der Klasse zu beantworten. Das Schulbuch oder dasInternet (z. B. www.die-ganze-nordsee.de/duenen.html)können euch dabei helfen.5. Der Strandhafer ist für die Dünenentstehung eine ganzbesonders wichtige Pflanze. Erkläre die Besonderheitdieser Pflanze. (Standbild bei Position 2.50 min präsentieren)6. „Ohne Pflanzen keine Dünen“. „Dünen ändern dasGesicht der Insel im Laufe der Zeit“. Nimm Stellung zudiesen Aussagen Ulrich Bauers.12 Praxis Geographie 11|2011


copyZum Film „Gezeit en“ (auf Heft-CD-Rom)mat erialienGezeiten und Wattenmeer: Wie hängt das zusammen?Beobachtungsaufgaben zum Film1. Beschreibe mithilfe des Films die PhänomeneGezeiten: Kommen und Gehen der Wassermassen der Ozeane im 6-Stunden-TaktEbbe: Zurückweichen des Wassers Flut: Vordringen des WassersFoto: Edler v. Rabenstein – Fotolia.com2. Schätze zunächst, wie hoch der Unterschied zwischen Ebbe und Flut an dengenannten Küsten ist. Vergleiche dann mit dem im Film genannten Wert.Kanadische Küste: 15 m an der Nordsee: 4 m an der Ostsee : 30 cm3. Forscher Brumsack steht mitten im Watt. Bestimme, welche Tiere er uns zeigt.WattwürmerVerständnis der Zusammenhänge4. Erkläre, warum an den Küsten der Gezeitenunterschied nicht gleich ausfällt.Der größte Gezeitenunterschied entsteht dort, wo der offene Atlantik an eine Küste stößt.5. Der Mond wird in Bezug auf Ebbe und Flut oft <strong>als</strong> „Magnet“ bezeichnet. Erkläre diese Aussage, indem du die Skizze vervollständigstund mit geographischen Fachbegriffen beschriftest.6. Das Wattenmeer – ein natürliches Klärwerk und einBioreaktor? Erläutere.nach 1.50 min Das Meerwasser dringt ein in den Sand undbei Ebbe verschwindet es wieder und die Stoffe, die imMeerwasser enthalten sind, bleiben im Sand zurück unddienen <strong>als</strong> Nahrungsgrundlage.Vertiefung7a. Formuliere zwei Fragen, die dich zum Thema Gezeitenund Watt interessieren, die im Film nicht beantwortetworden sind.7b. Tauscht die Fragen aus und versucht sie gemeinsamin der Klasse zu beantworten. Das Schulbuch oder dasInternet (z. B. www.planet-schule.de/warum/gezeiten/themenseiten/t_index/s1.html) können euch dabei helfen.Praxis Geographie 11|201113

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