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FORUM MEDICUM<br />

Fortbildung<br />

Kausale Influenza-Therapie mit Neuraminidase-Hemmern<br />

Jedes Jahr in der kalten Jahreszeit<br />

erkranken nach Schätzungen der WHO<br />

10–20% der Weltbevölkerung an der<br />

Influenza, der „echten“ Grippe, die die<br />

Erkrankten bis zu 14 Tage ans Bett fesselt.<br />

Influenza-Viren vom Typ A oder B<br />

dringen über die Schleimhäute der<br />

Atemwege, des Mundes und der Augen<br />

in den Körper ein und verursachen nach<br />

einer Inkubationszeit von wenigen<br />

Stunden bis Tagen plötzlich auftretende<br />

Symptome wie hohes Fieber bis 40°C,<br />

Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelund<br />

Gliederschmerzen, ausgeprägtes<br />

Krankheitsgefühl im ganzen Körper<br />

sowie lokale Symptome wie Husten,<br />

Heiserkeit und Halsschmerzen. Eine<br />

rasche Vorstellung beim Arzt ist unbedingt<br />

erforderlich, um bei eindeutiger<br />

Klinik und dem Wissen, dass Influenza<br />

in der Region bereits diagnostiziert<br />

wurde, sofort eine spezifische antivirale<br />

Therapie einleiten zu können.<br />

Im Wettlauf mit der Zeit<br />

Die vor wenigen Jahren entwickelten<br />

Neuraminidase-Hemmer, die die Aktivität<br />

des viralen Oberflächenenzyms<br />

Neuraminidase hemmen und damit die<br />

Loslösung des Virus bei der Freisetzung<br />

aus der Zelle blockieren, sollten idealerweise<br />

in den ersten Stunden nach Ausbruch<br />

der Erkrankung, spätestens jedoch<br />

nach 48 Stunden, eingenommen<br />

werden, um die Infektion weiterer Zellen<br />

durch die Viren zu verhindern. Der<br />

Erfolg einer antiviralen Therapie hängt<br />

also wesentlich von der rechtzeitigen<br />

Einnahme ab, da die Wirkstoffe nur in<br />

die Vermehrung der Viren eingreifen,<br />

bereits im Körper befindliche Viren<br />

jedoch nicht inaktivieren können.<br />

Die sofortige Verschreibung eines Neuraminidase-Hemmers<br />

vermag einerseits<br />

die Symptome zu mildern und den<br />

Krankheitsverlauf zu verkürzen, andererseits<br />

können schwerwiegende Komplikationen,<br />

ausgelöst durch bakterielle Superinfektionen,<br />

vermieden werden. Vor<br />

allem bei Patienten mit Risikofaktoren<br />

wie ein Alter von über 60 Jahren, chronische<br />

Herz-, Lungen-, Nieren- und Lebererkrankungen,<br />

Diabetes mellitus, immunsupprimierende<br />

Erkrankungen oder<br />

aufrechte immunsuppressive Therapie, ist<br />

auf diese Vorgehensweise zu achten.<br />

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* bezogen auf die abgebildeten Präparate, Stand WVZ Dezember 20<strong>09</strong><br />

Fachkurzinformation siehe Seiten 48, 49.<br />

Die Therapiedauer beträgt für alle<br />

Altersstufen fünf Tage, wobei die Einhaltung<br />

der vollen Therapiedauer unbedingt<br />

einzuhalten ist. Durch den Therapiebeginn<br />

innerhalb von 48 Stunden kann die<br />

Krankheitsdauer signifikant verkürzt<br />

werden, bei einem Therapiebeginn binnen<br />

zwölf Stunden sogar um 3,1 Tage.<br />

Zusätzlich zur kausalen Therapie der<br />

Influenza verhelfen symptomatische<br />

Maßnahmen wie die Verabreichung von<br />

fiebersenkenden Mitteln, ausreichende<br />

Flüssigkeitszufuhr und Luftfeuchtigkeit<br />

und die Gabe von Arzneimitteln, die zur<br />

Abschwellung der Nasenschleimhaut<br />

führen, zu einer Linderung des Erkrankungsverlaufes.<br />

Da die Influenza in Österreich jährlich<br />

etwa 3.000 Todesfälle verursacht<br />

und Neuraminidase-Hemmer in Bezug<br />

auf Dauer und Komplikationen der<br />

Grippe einen echten Fortschritt darstellen,<br />

sollten sie allen Influenzapatienten<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Anwendung bei Kindern<br />

ab dem ersten Lebensjahr<br />

Aufgrund der enorm gestiegenen<br />

internationalen Nachfrage nach dem<br />

Neuraminidase-Hemmer kommt es bei<br />

der Kinderdarreichungsform (Pulver zur<br />

Herstellung einer Suspension) derzeit zu<br />

Produktionsengpässen. Es wird empfohlen,<br />

allen Kindern, die schlucken können,<br />

die Kinderkapseln zu verschreiben.<br />

Sämtliche Kapseln können außerdem<br />

geöffnet und sofort mit etwas süßem Saft<br />

oder Sirup (aufgrund des bitteren Geschmacks)<br />

verabreicht werden.<br />

Seit Anfang November 20<strong>09</strong> ist es im<br />

Pandemiefall möglich, auch Kinder<br />

unter einem Jahr mit dem Neuraminidase-Hemmer<br />

zu behandeln, wobei nach<br />

Möglichkeit die Suspension zum Einsatz<br />

kommen sollte. Falls diese nicht vorhanden<br />

ist, wird der Apotheker aus Kapseln<br />

eine Suspension zubereiten – die Pharmazeuten<br />

wurden diesbezüglich informiert.<br />

seite 32 DER MEDIZINER <strong>12</strong>/20<strong>09</strong><br />

FB

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