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Trauma - Die Wunden der Gewalt - Seelische ... - ACC

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DR. SAMUEL PFEIFER: SEELISCHES TRAUMAMultiple Persönlichkeit (MPD) o<strong>der</strong>Dissoziative Identitätsstörung (DID)<strong>Die</strong> Störung mit multipler Persönlichkeit(MPD = Multiple Personality Disor<strong>der</strong>)ist eine sehr seltene Störung <strong>der</strong> Persönlichkeits-Identität.Nach <strong>der</strong> Klassifikation<strong>der</strong> DSM-IV wird sie heute als DissoziativeIdentitätsstörung (DID) bezeichnet.Zur Diagnose <strong>der</strong> DID sind zwei Voraussetzungenwichtig: <strong>Die</strong> erste beschreibtdie Existenz von zwei o<strong>der</strong> mehr Personeno<strong>der</strong> Persönlichkeitszuständen innerhalbeiner Person (jede mit einem eigenen, relativüberdauernden Muster, die Umgebungund sich selbst wahrzunehmen, sich aufsie zu beziehen und sich gedanklich mitihnen auseinan<strong>der</strong>zusetzen). <strong>Die</strong> zweiteVoraussetzung for<strong>der</strong>t, dass mindestenszwei dieser Persönlichkeiten o<strong>der</strong> Persönlichkeitszuständewie<strong>der</strong>holt volle Kontrolleüber das Verhalten des Individuumsübernehmen.<strong>Die</strong>se Phänomene führen dazu, dass eine«Person» (bzw. ihr Körper) gelegentlichetwas sagt, fühlt o<strong>der</strong> macht, das sieselbst nie tun würde. Häufig besteht fürden Zeitraum <strong>der</strong> Kontrolle durch eine an<strong>der</strong>e«Person» o<strong>der</strong> einen Persönlichkeitsanteileine völlige o<strong>der</strong> teilweise Erinnerungslücke.<strong>Die</strong> Diagnose <strong>der</strong> Störung wirdkompliziert durch die Mannigfaltigkeit <strong>der</strong>Symptome ,die auch körperliche Beschwerdenmiteinschließen. <strong>Die</strong> Instabilität desPersönlichkeitsausdrucks ist eine beson<strong>der</strong>sdramatische Auspräg ung <strong>der</strong> Phänomene,die bei <strong>der</strong> Bor<strong>der</strong>line-Persönlichkeitbeobachtet werden.Als Ursache dieser Identitätsstörungwird heute eine langandauernde überwältigendepsychische und physische<strong>Trauma</strong>tisierung (z.B. schwerer sexuellerMissbrauch) mit Beginn in <strong>der</strong> frühenKindheit angenommen. Es kommt zur Abspaltung(Dissoziation) dieser unerträglichenErlebnisse in weniger zugänglicheBewusstseinsbereiche.Wer bin ich?«Ich bin eine begabte Pianistin, ich lesegern und viel, ich bin jemand, die Kuscheltiereliebt, die gerne kocht,ABER bin ich auch diejenige, die8000.— Euro Schulden hat, ja, die aufden Strich geht? Vielleicht drogenabhängig?Ich bin diejenige, die behauptet, dass ihreEltern schreckliche Sachen mit ihrenKin<strong>der</strong>n tun, aber ich bin auch diejenige,die behauptet, dass nichts passiertist. Wer bin ich?» (eine junge Frau)<strong>Die</strong> Therapie<strong>Die</strong> Therapie erstreckt sich gewöhnlichüber viele Jahre, das Ziel ist die Reintegrationo<strong>der</strong> bessere Kooperation <strong>der</strong> «Personen»bzw. Persönlichkeitsanteile. Therapieerfolgewerden von den unterschiedlichstenTherapierichtungen beschrieben.Für christliche Therapeuten liegt eineGefahr in <strong>der</strong> Überinterpretation (z.B. zuschnelle okkult-dämonische Zuordnung)<strong>der</strong> eindrücklichen Phänomene.24

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