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FAIRPLAY-AT-WORK in Unternehmen - Eidgenössisches Büro für ...

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09 00 10 0011 0012 00 13 00 14 0015 0016 00 17 00<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>| | IN UNTERNEHMEN


06 0007 00 08 0009 00 10 00 11 00 12 00 13 00 14 0015 00 16 00Impressum:Herausgeber<strong>in</strong>/Projektleitung:Eidgenössisches Büro für dieGleichstellung von Frau und Mann;Thomas Beyeler, Flur<strong>in</strong>a Derungs,Marianne Geisser, Verena Laedrach-FellerTexte:Marianne Schär, BernBarbara Lukesch, ZürichDruck:Merkur AG, LangenthalVertrieb:BBL, Vertrieb Publikationen, CH-3003 Bernwww.bbl.adm<strong>in</strong>.ch/bundespublikationenArt.-Nr. 301.964.dKonzept/Gestaltung:Contexta AG, BernBern, März 200303.2003 15’000


<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>Familienfreundliche Personalpolitik – e<strong>in</strong>Gew<strong>in</strong>n für <strong>Unternehmen</strong> und MitarbeitendeImmer mehr Frauen und Männer wollen Beruf und Familieunter e<strong>in</strong>en Hut br<strong>in</strong>gen. Deshalb spielen bei der Wahl e<strong>in</strong>erArbeitsstelle die Möglichkeiten zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Berufund Familie e<strong>in</strong>e immer wichtigere Rolle.Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie heisst, dass Männerund Frauen aktive Familienverantwortung und Engagementim Erwerbsleben verb<strong>in</strong>den können, ohne dass sie dabeibezüglich Lohn, Laufbahnchancen,Weiterbildungsmöglichkeitenund Aufgabenzuteilung benachteiligt werden.Es ist unbestritten, dass sich der Trend zu e<strong>in</strong>er guten Balanceder verschiedenen Lebensbereiche weiter fortsetztund folglich «Familienfreundlichkeit» e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegraler Bestandteile<strong>in</strong>er modernen, zukunftsgerichteten Personalpolitik ist.Nur so kann den gesellschaftlichen Veränderungen, aberauch den veränderten Anforderungen der Arbeitswelt Rechnunggetragen und das Humanpotenzial optimal genutztwerden.Wer die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em <strong>Unternehmen</strong>fördert,leistet e<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Chancengleichheitvon Frau und Mann <strong>in</strong> Beruf und Familie. <strong>Unternehmen</strong>werden ausserdem weniger familienbed<strong>in</strong>gtenWeggang von Frauen haben, beugen der e<strong>in</strong>seitigen Kompetenzentwicklungvon Männern vor, steigern die Innovationsfähigkeitdes <strong>Unternehmen</strong>s und die Motivation derMitarbeitenden. Norbert Thom, Professor für Betriebswirtschaftslehreund Direktor des Instituts für Organisationund Personal der Universität Bern zeigt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Interviewzu <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> weitere Vorteile e<strong>in</strong>er familienfreundlichenPersonalpolitik auf.<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> ist für e<strong>in</strong>e Reihe von <strong>Unternehmen</strong>ke<strong>in</strong> Novum mehr. Sie haben bereits betriebliche Massnahmenzur Erleichterung der Vere<strong>in</strong>barkeit von Berufund Familie e<strong>in</strong>geleitet. In der vorliegenden Broschürestellen Grossunternehmen, KMU und e<strong>in</strong>e Verwaltungkonkrete Massnahmen zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit vonBeruf und Familie vor.Unternehmerisches Engagement für e<strong>in</strong>e bessere Balancezwischen Beruf und Familie kann <strong>in</strong> ganz verschiedenenBereichen ansetzen. E<strong>in</strong>zelmassnahmen genügen nicht.Vielmehr muss die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie als<strong>Unternehmen</strong>sziel festgelegt und als Prozess konsequentverfolgt werden. Die Broschüre <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> zeigtauf, welche Bandbreite von Handlungsmöglichkeiten den<strong>Unternehmen</strong> hier zur Verfügung steht.<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> will Sie ermutigen, der gesellschaftlichenRealität und der <strong>in</strong>dividuellen Situation Ihrer Mitarbeitendenmöglichst gerecht zu werden und dabei gleichzeitig Vorteilefür Ihr <strong>Unternehmen</strong> zu schaffen.Wir wünschen Ihnenbei der Realisierung familienfreundlicher Massnahmenviel Erfolg, denn <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> lohnt sich!Marianne GeisserBetriebswirtschafter<strong>in</strong>, Stv. der Direktor<strong>in</strong>Eidgenössisches Büro für die Gleichstellungvon Frau und Mann<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 3


<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> ZAHLT SICH AUS –FÜR UNTERNEHMEN UND MITARBEITENDE02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 0010 00Massnahmen zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit vonBeruf und Familie erfordern Zeit, Flexibilität,Kreativität, Hartnäckigkeit und – besonders<strong>in</strong> Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit – Mutzu zukunftsgerichteten Investitionen. DieseInvestitionen zahlen sich jedoch für das <strong>Unternehmen</strong>aus.Sie steigern die Attraktivität des <strong>Unternehmen</strong>sauf dem Arbeitsmarkt.Viele – auch gut ausgebildete Frauen und Männer – suchene<strong>in</strong>en Arbeitsplatz, der Ihnen die Balance zwischen ErwerbsundFamilienleben ermöglicht. Ist Ihr <strong>Unternehmen</strong> bekanntfür familienfreundliche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, s<strong>in</strong>d Sie beider Rekrutierung neuer Mitarbeitender im Vorteil.Sie schaffen e<strong>in</strong> angenehmes Betriebsklima.Mitarbeitende, die ihre verschiedenen Lebensbereiche ausgewogenpflegen und ihre familiären Aufgaben erfüllenkönnen, fühlen sich bei der Arbeit wohl, s<strong>in</strong>d ausgeglichenerund verfügen <strong>in</strong> der Regel über bessere soziale und personaleKompetenzen.Sie verfügen über mehr Know-how.Mit Jobshar<strong>in</strong>g oder anderen Formen von Teilzeitarbeiterhalten Sie mehrere Ideenlieferant<strong>in</strong>nen und -lieferantenzum annähernd gleichen Preis von e<strong>in</strong>er oder e<strong>in</strong>em. Wersich phasenweise stärker <strong>in</strong> ausserberuflichen Lebensbereichenengagiert, erwirbt sich zudem Schlüsselkompetenzen,wie Belastbarkeit, Team- und Kommunikationsfähigkeit,die im Arbeitsleben immer wichtiger werden.Sie steigern die Effizienz.Mit der E<strong>in</strong>führung von flexiblen Arbeitszeitmodellen undflexiblen Formen der Arbeitsorganisation, die den BeschäftigtenZeitautonomie und dem <strong>Unternehmen</strong> E<strong>in</strong>satzflexibilitätbieten, kann die Effizienz gesteigert werden. Auchdas mit familienfreundlichen Massnahmen verbundeneleistungs- und zielorientierte Arbeiten trägt zur Effizienzsteigerungbei.Sie senken die Fluktuationsrate.Wenn das Arbeitsumfeld stimmt, wenn sich Mitarbeitendeden Herausforderungen <strong>in</strong> Beruf und Familie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er ihnenentsprechenden Balance stellen können, dann bleiben sieIhnen als erfahrene und gut ausgebildete Mitarbeitendeerhalten.Sie motivieren Ihre Mitarbeitenden.Ermöglichen Sie Frauen und Männern <strong>in</strong> allen Tätigkeitsfeldernund auf allen Hierarchiestufen, ihr zeitliches Engagementim <strong>Unternehmen</strong> ohne negative Konsequenzenfür ihre berufliche Laufbahn phasenweise zu reduzieren,um mehr Zeit für andere Lebensbereiche zu haben. Soerhalten Sie zufriedene und treue Mitarbeitende, diemotiviert und produktiv arbeiten.4 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


WEGE ZU <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>11 00 12 00 13 00 14 0015 0016 00 17 0018 00 19 00Die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeitdes <strong>Unternehmen</strong>s kann gefördert werden durch:1 | Geeignete Modelle der Arbeitsorganisation Seite 6und Arbeitszeitgestaltung2 | Die Förderung von Teilzeitarbeit für Frauen und Männer Seite 8<strong>in</strong> allen Berufen und auf allen Hierarchiestufen3 | Unterstützungsangebote im Bereich der Seite 10familienergänzenden K<strong>in</strong>derbetreuung4 | E<strong>in</strong>e gleichstellungsgerechte Ausgestaltung der Seite 12Weiterbildungsförderung5 | Die Nutzung von Schlüsselkompetenzen Seite 146 | Zukunftsgerichtete Personalentwicklungsstrategien Seite 16im Bereich der Laufbahnförderung7 | Die Verwirklichung der Lohngleichheit von Frau und Mann Seite 18Die effiziente Umsetzung der Massnahmen und die Nutzung der Potenziale bed<strong>in</strong>gen:8 | E<strong>in</strong>en konsequenten E<strong>in</strong>bezug der Männer Seite 209 | Die Verankerung der Vere<strong>in</strong>barkeit als <strong>Unternehmen</strong>sziel Seite 22<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 5


1. ARBEITSZEITGESTALTUNG UNDARBEITSORGANIS<strong>AT</strong>ION02 0003 0004 0005 00Schafft sich Ihr <strong>Unternehmen</strong> durch geeigneteArbeitszeitmodelle und neue Formender Arbeitsorganisation Wettbewerbsvorteile?Arbeitszeitgestaltung und Arbeitsorganisation s<strong>in</strong>d wichtigeRessourcen für e<strong>in</strong> <strong>Unternehmen</strong>. Mit geeigneten Modellenkönnen Wettbewerbsvorteile erzielt werden, weil unteranderem die Leistungsbereitschaft und -fähigkeit der Mitarbeitendenerhöht sowie die Auslastung der Infrastrukturverbessert werden kann. Erfolg versprechend s<strong>in</strong>d Organisationsformen,welche die unterschiedlichen Bedürfnisseder Mitarbeitenden e<strong>in</strong>beziehen und durch situationsangepassteLösungen mit den betrieblichen Erfordernissenverb<strong>in</strong>den.Für Mitarbeitende wird die Verb<strong>in</strong>dung von Beruf undFamilie e<strong>in</strong>facher, wenn sie über Struktur und Dauer ihrerArbeitszeit, aber auch den Arbeitsort mitbestimmen können.Mit der flexiblen Gestaltung der Arbeitszeit und der Arbeitsorganisationerreichen <strong>Unternehmen</strong> e<strong>in</strong>e Effizienzsteigerung,beispielsweise durch die Anpassung der Arbeitse<strong>in</strong>sätzean Auftragsschwankungen, die Vermeidung vonÜberstunden und die Erhöhung der Arbeitsproduktivität.Das Flexibilitäts<strong>in</strong>teresse des <strong>Unternehmen</strong>s und das Autonomiebedürfnisder Beschäftigten gilt es durch geeigneteOrganisationsformen möglichst zu verb<strong>in</strong>den. Bei Ansprüchen,die sich widersprechen, ist nach Kompromissenzu suchen.DURCH DAS ANGEBOT VON VERSCHIEDENEN FLEXIBLENARBEITS- UND ARBEITSZEITMODELLEN ......profitieren <strong>Unternehmen</strong> von betrieblicher Flexibilität,erhöhter Arbeitsproduktivität, Betriebstreue und hoherAttraktivität auf dem Arbeitsmarkt und schaffen sichdamit strategische Wettbewerbsvorteile gegenüberder Konkurrenz.... erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit, die Strukturund Dauer ihrer Arbeitszeit und den Arbeitsortmitzubestimmen und dadurch die Anforderungen desArbeits- und Familienlebens besser zu vere<strong>in</strong>baren.Bei der E<strong>in</strong>führung von flexiblen Arbeitszeitmodellen undFormen der Arbeitsorganisation muss von der konkretenbetrieblichen Situation ausgegangen werden. Die bl<strong>in</strong>deÜbernahme von fremden Modellen führt nicht zum Ziel.Der E<strong>in</strong>führungs- und Umsetzungsprozess bietet zudemGelegenheit, bestehende Arbeitsabläufe zu verbessern undsomit zu e<strong>in</strong>er Effizienzsteigerung beizutragen. Unabd<strong>in</strong>gbareVoraussetzung für die E<strong>in</strong>führung aller flexiblen Arbeitszeitformenist die Gleichbehandlung <strong>in</strong> Bezug auf Lohn,Weiterbildungsmöglichkeiten, Laufbahnchancen etc. –nur so stellen sie gleichwertige Alternativen dar.«JOBSHARING IST EIN GEBOT ÖKONOMISCHER KLUGHEIT»Professor Norbert Thom ist Ord<strong>in</strong>arius für Betriebswirtschaftslehreund Direktor des Instituts für Organisationund Personal der Universität Bern. Er zeigt auf, wieso<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> aus betriebswirtschaftlicher Sicht S<strong>in</strong>nmacht.Herr Thom, immer mehr Männer und Frauen pochen heute auf e<strong>in</strong>e vertretbareBalance zwischen Erwerbsarbeit und Familienleben. Da bahnt sich offensichtliche<strong>in</strong> Umdenken an? Thom: So ist es. Sogar <strong>in</strong> unserer Diszipl<strong>in</strong>, der Ökonomie,deren Studierende ausgesprochen karriereorientiert s<strong>in</strong>d, wird Work-Life-Balance ausdrücklich verlangt. Wir machen regelmässig Umfragen unter den6 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


06 0007 0008 0009 0010 0011 0012 00 13 00 14 0015 00Mögliche Handlungsansätze s<strong>in</strong>d:– Das Angebot von verschiedenen flexiblen Arbeitszeitmodellen,die den Beschäftigten e<strong>in</strong>e möglichst grossekurz- und längerfristige Zeitautonomie und demBetrieb Möglichkeiten <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>satzflexibilität gewähren(z.B. im Rahmen von Jahresarbeitszeitmodellen).– Die Überprüfung der bestehenden Stellen auf ihreTauglichkeit für Telearbeit. Bei Eignung s<strong>in</strong>d entsprechendeMöglichkeiten anzubieten.– Das Angebot von Teilzeitarbeit für Männer und Frauen<strong>in</strong> allen Berufen und auf allen Hierarchiestufen(siehe Seiten 8f.).– Die Förderung der Selbstorganisation der Beschäftigten(z.B. Abtauschen von E<strong>in</strong>sätzen, Gruppenarbeit) zurErhöhung der Zeitautonomie und der Unterstützungder Kompetenzentwicklung.– Die Förderung e<strong>in</strong>er <strong>Unternehmen</strong>skultur, welche dieGleichwertigkeit von Arbeit und ausserberuflichenLebensbereichen betont und die Nutzung der Zeitautonomiefür Familienaufgaben gerade auch durchMänner positiv wertet.BALANCEAKT ZWISCHEN BERUF UND FAMILIE ERLEICHTERN«Eigene K<strong>in</strong>dertagesheime, grosszügige Urlaubsregelungen nachGeburt oder Adoption für Mütter oder Väter, flexible Arbeitszeit und dieMöglichkeit Teilzeit oder tageweise von zu Hause aus zu arbeiten – dass<strong>in</strong>d die wichtigsten Angebote unserer Firma, um den vielen Eltern, diebei Novartis arbeiten, den täglichen Balanceakt zwischen beruflichenAnforderungen und familiären Verpflichtungen zu erleichtern. Leiderwerden diese Angebote zur Zeit noch vornehmlich von den Mütterngenutzt, Teilzeit arbeitende Männer s<strong>in</strong>d nach wie vor die Ausnahme.Deshalb haben wir e<strong>in</strong> Projekt lanciert, <strong>in</strong> dem der Nutzen von <strong>in</strong>dividualisiertenArbeitsformen für die Mitarbeitenden und die Firma untersuchtwird. Damit wollen wir auch e<strong>in</strong> Tabu brechen. Zudem haben wirdie Erfahrung gemacht, dass sich Männer eher ansprechen lassen, wennFakten vorliegen.Novartis ist e<strong>in</strong> modernes <strong>Unternehmen</strong> und e<strong>in</strong> attraktiver Arbeitgeber.Wir s<strong>in</strong>d auf hochqualifizierte und motivierte Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiterangewiesen – und das s<strong>in</strong>d oft Mütter und Väter, die sich nichtnur im Beruf, sondern auch <strong>in</strong> der Familie engagieren.»Hans LocherPersonalchef Schweiz, Novartis Pharma AGStudierenden, was sie von ihrer ersten Stelle erwarten. DieForderung nach Work-Life-Balance hat dieses Mal e<strong>in</strong>enRiesensprung nach vorne gemacht und steht jetzt auf Platzdrei, knapp h<strong>in</strong>ter den Wünschen nach e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>teressantenTätigkeit und attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten.Das heisst, die Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber müssen handeln. Welche Massnahmens<strong>in</strong>d am wirkungsvollsten, um dem Wunsch nach Vere<strong>in</strong>barkeit von Berufund Familie zu entsprechen? Thom: Die Flexibilisierung der Arbeitszeit istzentral. Darunter verstehe ich auch Formen von Teilzeitarbeit, <strong>in</strong>klusive Jobshar<strong>in</strong>g.Von grosser Bedeutung ist die Frage des Arbeitsorts. Stichwort ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 7


02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 00102. TEILZEITARBEITWerden <strong>in</strong> Ihrem <strong>Unternehmen</strong> diemit Teilzeitarbeit verbundenen Chancenkonsequent genutzt?Teilzeitarbeit ist e<strong>in</strong>e gute Möglichkeit für Männer undFrauen, Familienverantwortung und Berufstätigkeit zu vere<strong>in</strong>baren.<strong>Unternehmen</strong> schaffen sich strategische Wettbewerbsvorteile,wenn sie Männern Teilzeitarbeit anbietenund Teilzeitarbeit <strong>in</strong> bisher Teilzeit untypischen Funktionen(bestimmte Berufsfelder, Kader) e<strong>in</strong>führen.Bis heute ist diese Arbeitsform aber für die Beschäftigtenmit erheblichen Nachteilen bezüglich Lohn,Laufbahnchancenund sozialer Sicherheit verbunden.Teilzeitarbeit wird dennauch fast nur von Frauen geleistet und f<strong>in</strong>det sich vor allemauf den unteren Ebenen der betrieblichen Hierarchie 1 .Unter diesen Voraussetzungen kann das mit Teilzeitarbeitverbundene Potenzial für <strong>Unternehmen</strong> und Mitarbeitendenur ungenügend genutzt werden.Zw<strong>in</strong>gende Rahmenbed<strong>in</strong>gung ist, dass Teilzeitarbeit derVollzeitarbeit <strong>in</strong> jeder H<strong>in</strong>sicht gleichgestellt wird. Das giltbeispielsweise für Lohn,Überstundenentschädigung,Weiterbildungsmöglichkeiten,Beförderungen, Aufgabenzuteilungetc. Bis zum Vorliegen gesetzlicher Lösungen müssen imBetrieb auch die mit Teilzeitarbeit verbundenen Nachteile<strong>in</strong> Bezug auf die soziale Sicherung (<strong>in</strong>sbesondere Pensionskasse)ausgeglichen werden.DURCH DIE KONSEQUENTE FÖRDERUNG VON VER-SCHIEDENEN FORMEN VON TEILZEITARBEIT FÜR MÄN-NER UND FRAUEN, IN ALLEN TÄTIGKEITSFELDERN UNDAUF ALLEN HIERARCHIESTUFEN ...... schaffen sich <strong>Unternehmen</strong> Wettbewerbsvorteile,<strong>in</strong>dem sie die Arbeitse<strong>in</strong>sätze den Marktbed<strong>in</strong>gungen(Wettbewerbs<strong>in</strong>tensität, Schwankungen der Auftragslage)anpassen können und sich als attraktive Arbeitgebendeprofilieren.... erhalten Mitarbeitende die Möglichkeit,ihr zeitlichesEngagement im Betrieb ohne negative Konsequenzenfür ihre berufliche Laufbahn phasenweise zu reduzieren,um mehr Zeit für andere Lebensbereiche zu haben.1 Quelle: Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (Hg.).Teilzeitarbeit <strong>in</strong> der Schweiz, Bern, 2003Es gibt e<strong>in</strong>e grosse Vielfalt unterschiedlicher Formen vonTeilzeitarbeit, die mit je verschiedenen Potenzialen für Betriebeund Beschäftigte verbunden s<strong>in</strong>d.Teilzeitarbeit bietetweitaus mehr Möglichkeiten als e<strong>in</strong>e regelmässig reduzierteWochenarbeitszeit! Es gilt, der konkreten betrieblichenSituation und den unterschiedlichen Bedürfnissen der Mitarbeitendenangepasste Formen zu f<strong>in</strong>den. Mit geeignetenModellen wird es auch möglich, <strong>in</strong> Teilzeit untypischen Funktionenund Führungspositionen Teilzeitarbeit anzubieten.Telework<strong>in</strong>g, also die Möglichkeit, e<strong>in</strong>en Teil der Arbeit zuHause zu erledigen. In unserem Institut zum Beispiel, <strong>in</strong> demwir klar umrissene Aufgabenpakete wie das Schreiben e<strong>in</strong>eswissenschaftlichen Aufsatzes, die Vorbereitung e<strong>in</strong>er Unterrichtslektionoder die Durchsicht e<strong>in</strong>er Lizentiatsarbeit haben,lässt sich Telework<strong>in</strong>g problemlos umsetzen. Natürlich s<strong>in</strong>d andere Stellen wie diejenigee<strong>in</strong>er Sekretär<strong>in</strong>, die e<strong>in</strong>e Art Drehscheiben-Funktion hat, an vollständigePräsenz gebunden. Viele <strong>Unternehmen</strong> s<strong>in</strong>d skeptisch gegenüber Telework<strong>in</strong>g.Welche Argumente werden gegen diese Arbeitsform vorgebracht? Thom: E<strong>in</strong>Grossteil der Vorgesetzten führt immer noch präsenzzeitorientiert. Sie brauchen8 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


BERUF UND FAMILIE SOLLEN KEIN ENTWEDER-ODER SEIN00 11 0012 00 13 00 14 00«Dem Postulat der beruflichen Chancengleichheit von Frau und Mann trägt SwissRe seit 1995 mit e<strong>in</strong>er breiten Palette von Angeboten Rechnung. Swiss Re will e<strong>in</strong>Employer of first choice se<strong>in</strong>, und unsere fortschrittliche und familienfreundliche<strong>Unternehmen</strong>skultur soll dazu beitragen.15 0016 00 17 0018 00 19 00Die Chancengleichheit zu fördern, ist auch ökonomisch s<strong>in</strong>nvoll, denn Frauenauszubilden und ihnen dann ke<strong>in</strong>e Gelegenheit zu bieten, auch mit K<strong>in</strong>dernweiter zu arbeiten, ist e<strong>in</strong>e Verschwendung von Ressourcen.Die Lebensformen <strong>in</strong> Ehen und Familien s<strong>in</strong>d heute vielfältig, doch schälen sichzwei Hauptbedürfnisse heraus: E<strong>in</strong>e Laufbahnplanung, die es auch Frauenerlaubt, Karriere zu machen, und die Sicherstellung e<strong>in</strong>er familienfreundlichenInfrastruktur. Beruf und Familie sollen ke<strong>in</strong> Entweder-Oder bedeuten. Übrigensgilt dies auch für die Väter, von denen sich heute viele stärker auf die K<strong>in</strong>derbetreuunge<strong>in</strong>lassen.»Peter ForstmoserPräsident des Verwaltungsrates Swiss ReMögliche Handlungsfelder s<strong>in</strong>d:– Das Ziel der Förderung qualifizierter Teilzeitarbeit wird<strong>in</strong>tern kommuniziert. Regelmässig wird über dieverschiedenen Teilzeitarbeitsmöglichkeiten <strong>in</strong>formiert.– Die Arbeitszeitwünsche der Mitarbeitenden werdenregelmässig erhoben.– Alle neu zu besetzenden Stellen werden auf ihre Teilzeitfähigkeitgeprüft. Falls sie sich eignen, werdenbei gleicher Qualifikation entsprechende Bewerbungen(<strong>in</strong>sbesondere von Männern) bevorzugt.– Bestehende Stellen (<strong>in</strong>sbesondere Teilzeit untypische)werden auf ihre Teilzeitfähigkeit geprüft. Falls siesich eignen, werden entsprechende Möglichkeitenim <strong>Unternehmen</strong> bekannt gemacht.– Für alle Voll- und Teilzeitstellen werden klareStellvertretungsregelungen e<strong>in</strong>geführt.– E<strong>in</strong> Pilotprojekt mit Teilzeitarbeit <strong>in</strong> untypischen Funktionenund Positionen wird durchgeführt und evaluiert.– Zur Erhöhung des Männeranteils unter den Teilzeitmitarbeitendenwerden begleitende Sensibilisierungsmassnahmene<strong>in</strong>geleitet (siehe Seiten 20f.).die Gewissheit, dass sie jederzeit durch die Gänge gehenkönnen und alle ihre Mitarbeitenden <strong>in</strong> ihren Büros sitzen sehen.Der Gedanke an Telework<strong>in</strong>g löst bei ihnen Angst vorMacht- und Kontrollverlust aus. Dabei müssten sie nur ihre«Hausaufgaben» machen; mit ihren Mitarbeitenden klareZielvere<strong>in</strong>barungen treffen und klären, welche Leistung sie erwarten. Dazubräuchten sie natürlich auch e<strong>in</strong> Menschenbild, das <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von Vertrauengeprägt ist. Teilzeitarbeit ist bereits sehr viel breiter akzeptiert. Die meisten Frauenarbeiten Teilzeit, etliche Männer ebenfalls.Was noch weitgehend fehlt, s<strong>in</strong>d Teilzeitpensenauf Führungsstufe. Thom: Interessanterweise werden ja die meisten ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 9


3. FAMILIENERGÄNZENDE KINDERBETREUUNGUnterstützt Ihr <strong>Unternehmen</strong> dieMitarbeitenden bei der Organisation derfamilienergänzenden K<strong>in</strong>derbetreuung?Eltern,die sich <strong>in</strong> der Familien- und Erwerbsarbeit engagierenwollen, brauchen Unterstützung bei der Organisation derK<strong>in</strong>derbetreuung. Von grösster Bedeutung ist dabei diefamilienergänzende K<strong>in</strong>derbetreuung.Arbeitsmodelle, die e<strong>in</strong>e grosse Zeitautonomie und dieMöglichkeit von Teilzeitarbeit bieten, erleichtern die Aufgabe(siehe Seiten 6 –9). In der Regel kann aber dennochnicht die gesamte K<strong>in</strong>derbetreuung von den Eltern übernommenwerden. Viele s<strong>in</strong>d auf familienergänzendeLösungen angewiesen.Die bestehenden Angebote an K<strong>in</strong>dertagesstätten, Tageselternoder Tageschulen s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs beschränkt unddecken die Nachfrage bei weitem nicht. Betriebe könnendeshalb im Bereich der familienergänzenden K<strong>in</strong>derbetreuunge<strong>in</strong>en wichtigen Beitrag zur Vere<strong>in</strong>fachungder Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie leisten – e<strong>in</strong>elohnende Investition.Handlungsbedarf erkannten übrigens auch die eidgenössischenRäte. Ab dem Jahr 2003 leistet der Bund e<strong>in</strong>emehrjährige Anstossf<strong>in</strong>anzierung zur Schaffung vonfamilienergänzenden K<strong>in</strong>derbetreuungsplätzen.DURCH GEZIELTE ANGEBOTE IM BEREICH DER FAMILIEN-ERGÄNZENDEN KINDERBETREUUNG ...... profitieren Betriebe von motivierten Mitarbeitendenmit e<strong>in</strong>er hohen B<strong>in</strong>dung an das <strong>Unternehmen</strong> undpositionieren sich als fortschrittliche, familienfreundlicheArbeitgebende auf dem Arbeitsmarkt und <strong>in</strong> derÖffentlichkeit....werden Mitarbeitende – unabhängig von Geschlechtoder Beschäftigungsgrad – bedürfnisgerecht bei derVere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie unterstützt.WIRTSCHAFTLICHER ERFOLG DANK FAMILIENFREUNDLICHENMASSNAHMEN«Die Erkenntnis, dass die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie für denwirtschaftlichen Erfolg e<strong>in</strong>es <strong>Unternehmen</strong>s wichtig ist, gew<strong>in</strong>nt immermehr an Bedeutung. Es ist wichtig, die Arbeitgeber für die Bedeutung derVere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie zu sensibilisieren. Primär braucht esgeeignete Arbeitszeitmodelle, vielseitige Weiterbildungsmöglichkeitenund politische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, die <strong>in</strong>sbesondere die Erwerbsmöglichkeitender Frauen verbessern helfen. Die Schaffung von familienergänzendenBetreuungsplätzen ist die Voraussetzung für e<strong>in</strong>e Gleichstellungvon Mann und Frau, denn wenn die Qualität zu wünschen übriglässt, veranlassen sozialer Druck und Loyalität die Frau dazu, auf ihreBerufstätigkeit zu verzichten.»Fritz BlaserPräsident des Schweizerischen ArbeitgeberverbandesFührungsfunktionen de facto gar nicht zu hundert Prozentvom jeweiligen Amts<strong>in</strong>haber wahrgenommen. Wenn jemandgleichzeitig Firmenchef, Verwaltungsratspräsident,Nationalrat, Oberst im Militär und Präsident e<strong>in</strong>es Verbandesist, kann er die e<strong>in</strong>zelnen Aufgaben mit Sicherheit nurbewältigen, <strong>in</strong>dem er Teile an se<strong>in</strong>e StellverteterInnen, Adjunkte, GeneralsekretärInnenund andere Mitarbeitende delegiert. Kurz: Er praktiziert längst Teilzeitarbeit,allerd<strong>in</strong>gs nur <strong>in</strong>offiziell.10 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


08 00 09 0010 00 11 00 12 0013 00 14 0015 00 16 00Die Bedürfnisse der Eltern s<strong>in</strong>d vielfältig und verändern sichmit dem Alter der K<strong>in</strong>der.Im Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dalter müssen Lösungenfür die regelmässige K<strong>in</strong>derbetreuung während der Erwerbsarbeitszeitgefunden werden. Neben privaten Lösungen(Grosseltern etc.) steht hier vor allem die Betreuung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstättenoder durch Tageseltern im Vordergrund.Mit dem E<strong>in</strong>tritt der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den K<strong>in</strong>dergarten und <strong>in</strong> dieSchule müssen Lösungen für die Randstunden am Morgenund Nachmittag sowie für die Mittagszeit und die Schulferiengefunden werden.Neben diesen längerfristig planbaren Zeiten gibt es immerwieder Situationen im Alltag der K<strong>in</strong>der oder der Eltern, diee<strong>in</strong>e zusätzliche, auch kurzfristige Organisation nötigmachen (Krankheit des K<strong>in</strong>des, kurzfristig nötige Mehrarbeitim Betrieb etc.). In allen diesen Situationen können<strong>Unternehmen</strong> gezielte Unterstützung leisten.Die Möglichkeiten s<strong>in</strong>d so vielfältig wie die Bedürfnisse:– Die Gründung e<strong>in</strong>er betriebs<strong>in</strong>ternen K<strong>in</strong>derkrippeschafft neue Betreuungsplätze. Kle<strong>in</strong>ere und mittlere<strong>Unternehmen</strong> können geme<strong>in</strong>sam mit anderenFirmen <strong>in</strong> der Region e<strong>in</strong> derartiges Angebot aufbauen.– Mit dem Kauf oder der prioritären Besetzung vonKrippenplätzen <strong>in</strong> bestehenden E<strong>in</strong>richtungen könnenPlätze für die K<strong>in</strong>der der eigenen Mitarbeitendengesichert werden.– Durch e<strong>in</strong> Beratungsangebot können Mitarbeitendebei der Suche nach Betreuungsplätzen und der Organisationder K<strong>in</strong>derbetreuung unterstützt werden.– Die Mitf<strong>in</strong>anzierung familienergänzender K<strong>in</strong>derbetreuung(Krippenplätze, Tageseltern, Tagesheime,Mittagstische) ermöglicht Eltern die Nutzung vonnicht-subventionierten E<strong>in</strong>richtungen.– Das Angebot oder die Vermittlung von Betreuungsmöglichkeitenwährend Schulferien(z.B. Ferienplausch) schafft Freiräume für Eltern.– Die Organisation und Mitf<strong>in</strong>anzierung von Notfall-Betreuungsdiensten ist für Eltern bei Krankheitdes K<strong>in</strong>des oder <strong>in</strong> anderen aussergewöhnlichenSituationen e<strong>in</strong>e entscheidende Entlastung undverr<strong>in</strong>gert gleichzeitig Fehlzeiten.Diese Aufzählung ist ke<strong>in</strong>eswegs vollständig. WelcheKomb<strong>in</strong>ation von Massnahmen s<strong>in</strong>nvoll ist, muss unter Berücksichtigungder Bedürfnisse der Mitarbeitenden und derkonkreten betrieblichen Situation (z.B. Standort, Betriebsgrösse)entschieden werden. In aller Regel empfiehlt sichdie Zusammenarbeit mit professionellen Betreuungsdiensten.Teilzeitarbeit <strong>in</strong> Führungsfunktionen würde ja <strong>in</strong>sbesondereauch die Karrierechancen von Frauen erhöhen, die auf diesemWeg Beruf und Familie sehr viel besser verb<strong>in</strong>den könnten.Thom: Ich sehe diese hochqualifizierten Frauen bei unsam Institut. Sie besitzen genauso viele Diplome wie dieMänner, nicht selten sogar noch das e<strong>in</strong>e oder andere mehr und haben überhauptke<strong>in</strong>e Lust, ihre Ausbildung mit der Geburt des ersten K<strong>in</strong>des an den Nagelzu hängen. Solche Frauen reden Klartext mit ihren Partnern, da wird verhandeltund am Ende beschliesst das Paar möglicherweise, dass sich beide ume<strong>in</strong> Siebzig-Prozent-Pensum bewerben, was wiederum bedeutet, dass ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 11


4. WEITERBILDUNG02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 0010 0011 00Ist <strong>in</strong> Ihrem <strong>Unternehmen</strong> die Förderung derberuflichen Weiterbildung auf e<strong>in</strong>e möglichstumfassende Nutzung des Humanpotenzialsausgelegt?Die Weiterbildung wird <strong>in</strong> der heutigen Arbeitswelt immerwichtiger. In vielen <strong>Unternehmen</strong> ist die Förderung zue<strong>in</strong>seitig auf den Kadernachwuchs und auf qualifizierteFachkräfte ausgerichtet und vernachlässigt Personen aufunteren Hierarchiestufen, aber auch Teilzeitangestellte, beiwelchen der Qualifizierungsbedarf nicht wahrgenommenwird. Zu oftwird zudem auf die Eigen<strong>in</strong>itiative derBeschäftigten gesetzt, was gerade bei ausbildungsungewohntenPersonen dazu führt, dass sie vorhandeneAngebote nicht nutzen.Insgesamt s<strong>in</strong>d Frauen, Personen auf unteren Hierarchiestufenund Personen <strong>in</strong> Teilzeitanstellungen <strong>in</strong> der betrieblichenund nicht-betrieblichen beruflichen Weiterbildungstark untervertreten. Diese Situation hat negative Folgenfür die betroffenen Beschäftigten: Sie haben e<strong>in</strong>e schlechterePosition auf dem Arbeitsmarkt und müssen damitverbunden tiefe Löhne <strong>in</strong> Kauf nehmen. Gleichzeitig wirdso die traditionelle Rollenteilung zementiert, weil die besserqualifizierten Partner gegenüber ihren Partner<strong>in</strong>nen aufdem Arbeitsmarkt bessere Chancen haben. Die Situationhat aber auch für das <strong>Unternehmen</strong> wesentliche Nachteile,weil das Humanpotenzial nicht optimal genutzt werdenkann: Wissen geht verloren, ke<strong>in</strong>e neuen Kompetenzenwerden entwickelt – beides trägt dazu bei, dass Innovationspotenzialverloren geht.DURCH EINE GEZIELTE UND UMFASSENDE FÖRDERUNGDER BERUFLICHEN WEITERBILDUNG FÜR ALLE ...... profitieren Betriebe von e<strong>in</strong>em optimalen Wissensaufbauund -erhalt auf allen Hierarchiestufen....werden Mitarbeitende unabhängig von Geschlecht,Beschäftigungsgrad und Funktion <strong>in</strong> ihrer Kompetenzentwicklungoptimal unterstützt.die Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber flexibler werdenund vermehrt attraktive Teilzeitstellen anbieten müssen.Denkbar wären auch Jobshar<strong>in</strong>g-Modelle. Thom: Jobshar<strong>in</strong>g,<strong>in</strong> Spitzenpositionen nennen wir es auch Topshar<strong>in</strong>g,bietet tatsächlich grosse Vorteile. Ich b<strong>in</strong> trotz vorhandenerSchwierigkeiten e<strong>in</strong> Befürworter dieses Modells, weil ich überzeugt davon b<strong>in</strong>,dass ich auf diesem Weg Wissen, Erfahrungen und Know-how von zwei qualifiziertenPersonen bekomme. Da denken jeweils zwei Köpfe mit, Impulse auszwei verschiedenen Lebenswelten kommen zusammen, Erfahrungsschätze auszwei Leben s<strong>in</strong>d zu haben. Re<strong>in</strong> ökonomisch argumentiert, ist es e<strong>in</strong> Gebot der12 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


FRAUEN BEI DEN SBB? JA, IMMER MEHR«Ich muss gestehen: Die SBB haben e<strong>in</strong> Problem mit den Frauen. Oder besser:Wir haben zu wenig Frauenbei der Bahn. Unter acht SBB-Mitarbeitenden bef<strong>in</strong>det sich heute erst e<strong>in</strong>e Frau. Es ist uns daher e<strong>in</strong> grossesAnliegen,den Frauenanteil unter den 28000 Mitarbeitenden mit konkreten Massnahmen und klarenZielvorgaben bis im Jahr 2005 auf m<strong>in</strong>destens 13 Prozent zu steigern.Was tun wir konkret?Wir verlangenviel von unseren Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern. Gleichzeitig unterstützen wir sie bei der Arbeitsgestaltung,<strong>in</strong>dem wir ihnen dort flexible und <strong>in</strong>dividuelle Lösungen anbieten, wo sich diese aufdrängen.Stichworte dazu s<strong>in</strong>d Jahresarbeitszeit, Jobshar<strong>in</strong>g oder Teilzeitarbeit. Die SBB führen zudem regelmässigSem<strong>in</strong>are zur Chancengleichheit,zu Beruf,Karriere und Familie durch.Diese Kurse s<strong>in</strong>d beliebt.Unsere BeratungsstelleKidz Care hilft SBB-Mitarbeitenden bei der K<strong>in</strong>derbetreuung, <strong>in</strong>dem sie Plätze <strong>in</strong> privatenKrippen zur Verfügung stellt und f<strong>in</strong>anzielle Beiträge leistet. Frauen bei den SBB? Ja, immer mehr.»Benedikt WeibelVorsitzender der Geschäftsleitung SBB12 00 13 00 14 0015 0016 00 17 0018 00 19 00Die optimale Nutzung des Humanpotenzials bed<strong>in</strong>gt Qualifikationsmassnahmenfür alle Beschäftigten.Dieses Ziel kannnur mit gezielten Massnahmen im Bereich der Bedarfsermittlung,der Motivierung von Mitarbeitenden und der geeignetenUmsetzung von Angeboten erreicht werden.Mögliche Handlungsfelder s<strong>in</strong>d:– Die systematische Erhebung der Beteiligung an betrieblicherund nicht-betrieblicher beruflicher Weiterbildungnach Geschlecht, Beschäftigungsgrad, Funktion etc.ermöglicht die Erkennung von Handlungsbedarf. UntervertretenePersonengruppen müssen durch gezielteMassnahmen stärker e<strong>in</strong>bezogen werden.– Vorgesetzte und Mitarbeitende s<strong>in</strong>d bezüglich e<strong>in</strong>esmöglichst optimalen Wissensaufbaus und -erhaltszu sensibilisieren.– Der Qualifizierungsbedarf wird auf allen Hierarchiestufenermittelt. Entsprechende Umsetzungsmassnahmenwerden unabhängig von der Eigen<strong>in</strong>itiativeder Beschäftigten e<strong>in</strong>geleitet.– Für Voll- und Teilzeitangestellte (Bedarfsermittlung,Kostenübernahme etc.) gelten konsequent gleicheRahmenbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Bezug auf die Weiterbildung.– Qualifizierungsangebote werden familienfreundlichorganisiert, beispielsweise durch die Wahl von geeignetenOrten und Zeiten von Veranstaltungen sowie dieEntlastung vom «normalen» Arbeitspensum.Klugheit, dieses Potenzial, <strong>in</strong>sbesondere auch das weibliche,zu erschliessen. Realistisch betrachtet könnte ich alsArbeitgeber gewisse Fachfrauen nicht bekommen, wennich ihnen nicht e<strong>in</strong>e Teilzeit- oder Jobshar<strong>in</strong>g-Stelle anbietenwürde.Woher rührt der nach wie vor grosse Widerstand vieler <strong>Unternehmen</strong> gegen Jobshar<strong>in</strong>g-beziehungsweise Topshar<strong>in</strong>g-Modelle? Thom: E<strong>in</strong> Hauptgrund dagegenist der erhöhte Koord<strong>in</strong>ationsaufwand. Der lässt sich nicht von der Handweisen. Zunächst müssen zwei passende Personen gefunden, dann müssen dieAufgabenbereiche def<strong>in</strong>iert und der Kommunikationsfluss gut geregelt ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 13


06 0007 00 08 0009 00 10 00 11 00 12 00 13 00 14 0015 00 16 005. SCHLÜSSELKOMPETENZENNutzt Ihr <strong>Unternehmen</strong> die Vielfalt an Kompetenzender Mitarbeitenden optimal aus?Schlüsselkompetenzen s<strong>in</strong>d Fähigkeiten und Kenntnisse,die ke<strong>in</strong>en unmittelbaren Bezug zu e<strong>in</strong>er konkreten Arbeitstätigkeithaben. Sie bilden die allgeme<strong>in</strong>e Grundlage zurBewältigung von Aufgaben <strong>in</strong> unterschiedlichen Funktionen.In der heutigen Arbeitwelt, die von ständigen Veränderungengeprägt ist, werden Schlüsselkompetenzen durchihre Allgeme<strong>in</strong>heit und ihre Übertragbarkeit auf verschiedeneSituationen immer wichtiger. Soziale Kompetenzen(Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit), personale Kompetenzen(Belastbarkeit, Flexibilität) aber auch berufsübergreifendeFach- und Methodenkompetenzen (Organisationsfähigkeit,Entscheidungsfähigkeit) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> denmeisten Arbeitsfeldern heute unabd<strong>in</strong>gbar.Schlüsselkompetenzen können überall, also nicht nur <strong>in</strong> derErwerbsarbeit, erworben werden. Die Haus- und Familienarbeit,die Freiwilligenarbeit oder andere ausserberuflicheAktivitäten s<strong>in</strong>d ideale Betätigungsfelder zum Erwerb vonSchüsselkompetenzen. Die gezielte Erfassung und Nutzungder vorhandenen Schlüsselkompetenzen ermöglicht es dem<strong>Unternehmen</strong>, das Potenzial ihrer Mitarbeitenden besserzu nutzen.DURCH DIE GEZIELTE ERFASSUNG UND NUTZUNG DERSCHLÜSSELKOMPETENZEN ...... profitieren Betriebe von wertvollen, flexibel übertragbarenKompetenzen ihrer Mitarbeitenden, ohnedass dafür grosse Investitionen <strong>in</strong> Weiterbildungsmassnahmennötig s<strong>in</strong>d.... können Mitarbeitende ihr Engagement <strong>in</strong> der Familieund andern ausserberuflichen Lebensbereichen alsEntwicklungschance nutzen und honorieren lassen.FÜR DEN AUSBAU FAMILIENERGÄNZENDERBETREUUNGSPLÄTZE«Die Arbeitgeber erwarten von den Arbeitnehmer<strong>in</strong>nenund Arbeitnehmern immer mehr Flexibilität. K<strong>in</strong>dererziehungwird deshalb für immer mehr Mütter und Väter nebender Arbeit zum Problem. Die Arbeitgeber müssen fürfamilienexterne Betreuungsplätze sorgen. Und politischMassnahmen unterstützen, die es den Arbeitnehmer<strong>in</strong>nenund Arbeitnehmern erlauben, die Aufgabe der K<strong>in</strong>dererziehungmit der Arbeit zu komb<strong>in</strong>ieren.»Paul Rechste<strong>in</strong>erPräsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, Nationalratwerden, es braucht Überlappungszeiten zur gegenseitigenInformation. Als Vorgesetzter muss ich mit zwei PersonenQualifikationsgespräche und Salärverhandlungen führenund vielleicht sogar e<strong>in</strong>es Tages vertreten, dass ich Frau Xe<strong>in</strong>e grössere Lohnerhöhung gebe als ihrem Partner,Herrn Y. Wer mit Job- oder Topshar<strong>in</strong>g-Paaren zu tun hat, wird <strong>in</strong> se<strong>in</strong>erFührungsfähigkeit herausgefordert. Das halte ich allerd<strong>in</strong>gs auf die Dauer füre<strong>in</strong>en Vorteil. So lernen die Chef<strong>in</strong>nen und Chefs, transparenter und nachvollziehbarerzu entscheiden und zu handeln.14 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


Um die Vielfalt der Kompetenzen der Mitarbeitenden optimalzu nutzen, müssen Schlüsselkompetenzen im <strong>Unternehmen</strong>erfasst und entsprechend honoriert werden.Mögliche Massnahmen s<strong>in</strong>d:– Die Schlüsselkompetenzen werden bei Neue<strong>in</strong>stellungensystematisch erfasst und berücksichtigt.– Die Schlüsselkompetenzen von bereits e<strong>in</strong>gestelltenMitarbeitenden werden erhoben (z.B. im Mitarbeitendengespräch).– Ausgewiesene Schlüsselkompetenzen werden bei derAufgabenzuteilung, Beförderung etc. berücksichtigt.– Die Schlüsselkompetenzen werden im Lohn durch E<strong>in</strong>bau<strong>in</strong> das bestehende Lohnsystem (Lohngerechtigkeit,Motivierung für ausserberufliches Engagement)honoriert.<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> IST EIN DAUERTHEMA«<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> ist für die Migros mehr als e<strong>in</strong> wohlkl<strong>in</strong>gendesSchlagwort. Für unser <strong>Unternehmen</strong> heisst es konkret:– Sechzehn Wochen bezahlter Mutterschaftsurlaub– Das Recht auf Wiedere<strong>in</strong>stellung für die Mutter (oder den Vater) <strong>in</strong>nerhalbvon zwölf Monaten nach Beendigung des Mutterschafts- beziehungsweiseElternurlaubs– Jahresarbeitszeitmodelle, die es ermöglichen, Beruf und Familie zu vere<strong>in</strong>baren– E<strong>in</strong>e eigene K<strong>in</strong>derkrippe oder Unterstützung bei der Suche nach e<strong>in</strong>eranderen Form ausserfamiliärer K<strong>in</strong>derbetreuung– Das Angebot, e<strong>in</strong>en Telearbeitsplatz e<strong>in</strong>zurichten– Teilzeitarbeit, auch für Kaderangehörige– Förderprogramme, die gezielt auf die Bedürfnisse von Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund Teilzeitangestellten zugeschnitten s<strong>in</strong>d– Schutz durch den Migros-Landes-Gesamtarbeits-Vertrag auch für Mitarbeiter<strong>in</strong>nenmit kle<strong>in</strong>en und/oder unregelmässigen Arbeitspensen<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> ist <strong>in</strong> unserem <strong>Unternehmen</strong> e<strong>in</strong> Dauerthema. Laufendwerden Ziele und Massnahmen im Bereich von Gleichstellung, Chancengleichheitund Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie überprüft und angepasst.»Anton ScherrerPräsident der VerwaltungsdelegationMigros GenossenschaftsbundDie Kosten, heisst es auch, wären höher. Kommt Jobshar<strong>in</strong>gdie <strong>Unternehmen</strong> teurer zu stehen? Thom: Kurzfristig gesehen,ist es etwas teurer. Der adm<strong>in</strong>istrative Aufwand ist höher;auch im Bereich Sozialversicherung ist etwas mehr zuzahlen. Ich plädiere trotzdem dafür, weil ich überzeugt b<strong>in</strong>,dass sich diese Investition auf die Länge mehr als auszahlt. Dazu kann es ja wohlnicht angehen, dass die jungen Frauen bei uns <strong>in</strong>zwischen rund die Hälfte allerMaturandInnen und Studierenden stellen, langjährige teure Ausbildungen absolvierenund nach zwei, drei Jahren Erwerbsarbeit an den Herd zurückkehren.Es wäre ökonomisch unklug, wenn e<strong>in</strong>e Gesellschaft diese aufgebaute ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 15


6. BERUFLICHE LAUFBAHNS<strong>in</strong>d die Strategien der Personalentwicklung<strong>in</strong> Ihrem <strong>Unternehmen</strong> im Bereich derFörderung der beruflichen Laufbahn zukunftsgerichtet?Veränderte Vorstellungen von beruflicher Laufbahn unde<strong>in</strong>e zukunftsgerichtete Laufbahnförderung bed<strong>in</strong>gen, dassdie Grenzen zwischen Beruf und Familie im Interesse vonBeschäftigten und <strong>Unternehmen</strong> durchlässiger werden.Herkömmliche Vorstellungen e<strong>in</strong>er beruflichen Laufbahnbasieren auf Vollzeitarbeit und kont<strong>in</strong>uierlicher Erwerbsarbeit.Sie erschweren oder verunmöglichen es gar, die aktiveVerantwortungsübernahme <strong>in</strong> der Familie mit e<strong>in</strong>er befriedigendenberuflichen Laufbahn zu verb<strong>in</strong>den. Angesichtsder veränderten gesellschaftlichen Gegebenheiten verlieren<strong>Unternehmen</strong> Humanpotenzial, wenn sie ihre Laufbahnvorstellungenbzw. die Laufbahnförderung nicht anpassen.DURCH ZUKUNFTSGERICHTETE STR<strong>AT</strong>EGIEN IM BE-REICH DER LAUFBAHNFÖRDERUNG ...... können <strong>Unternehmen</strong> ihr Humanpotenzial bessernutzen und sich als attraktive Arbeitgebende positionieren,weilsie ke<strong>in</strong>e Verluste wegen familienbed<strong>in</strong>gtenAusstiegen und e<strong>in</strong>er ungenügenden Kompetenzentwicklungh<strong>in</strong>nehmen müssen. Gleichzeitig optimierensie ihr Innovationspotenzial durch gemischte Teams<strong>in</strong> allen Hierarchiestufen (Manag<strong>in</strong>g Diversity).... können Mitarbeitende Beruf und Familie besservere<strong>in</strong>baren und sich phasenweise stärker im e<strong>in</strong>enoder andern Bereich engagieren, ohne dafür beruflicheNachteile <strong>in</strong> Kauf nehmen zu müssen.<strong>WORK</strong>-LIFE-BALANCE DANK INNOV<strong>AT</strong>IVER ARBEITSMODELLE«Der Wunsch, anders oder weniger arbeiten zu können, nimmt zu. Auch<strong>in</strong> der Credit Suisse wünschen sich <strong>in</strong>sbesondere jüngere und gut ausgebildeteFrauen und Männer e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von GeschäftsundPrivatleben. Deshalb ist e<strong>in</strong>e Personalpolitik gefragt, die sich an denArbeits- und Lebenszyklen der Mitarbeitenden orientiert und demgesellschaftlichen Wertewandel Rechnung trägt.Schon heute arbeiten fast zwanzig Prozent unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nenund Mitarbeiter <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Teilzeitengagement, darunter auch etliche aufKader- und Direktionsstufe. Es können noch mehr werden, denn es hatsich gezeigt, dass deren Motivation und Leistungsbereitschaft überdurchschnittlichhoch s<strong>in</strong>d. Um zu prüfen, welche Funktionen mit <strong>in</strong>novativenArbeitsmodellen wie Arbeit zu Hause, Teilzeit oder Sabbaticalsvere<strong>in</strong>bar und dank der Unterstützung unseres K<strong>in</strong>derbetreuungspoolslebbar s<strong>in</strong>d, hat die Credit Suisse das Projekt Work-Life-Balance lanciert.Dieses Projekt steht dafür e<strong>in</strong>, dass Kompetenzen und Karrieren <strong>in</strong>taktbleiben und dass auch unsere Kund<strong>in</strong>nen und Kunden auf der Gew<strong>in</strong>nerseites<strong>in</strong>d.»Urs HofmannGlobal Head Human Resources, Credit Suisse F<strong>in</strong>ancial ServicesHumanressource nicht <strong>in</strong> Anspruch nehmen würde. Insbesonderezum jetzigen Zeitpunkt, wo wir e<strong>in</strong>en Mangel anqualifizierten Arbeitskräften haben.Das kl<strong>in</strong>gt nach «Frauen als Konjunkturpuffer». Wie liesse sich endlich e<strong>in</strong>malnachhaltig für <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> sorgen? Thom: Je besser qualifiziert dieFrauen s<strong>in</strong>d, um so ger<strong>in</strong>ger ist die Gefahr, dass sie zum Konjunkturpuffer werden.Wer etwas kann, macht sich unentbehrlich. Denken wir an den Dienstleistungsbereich,<strong>in</strong> dem Frauen stark vertreten s<strong>in</strong>d. Da fragen die Kund<strong>in</strong>nen und16 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


Mögliche Massnahmen, die diese Strategieunterstützen, s<strong>in</strong>d:– Die grosszügige Regelung von Mutter- und Vaterschaftsurlaub.– Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es unbezahlten, aber begleitetenElternschaftsurlaubs für Mütter und Väter, währenddem der Kontakt zum <strong>Unternehmen</strong> aufrecht erhaltenbleibt.– Die Unterstützung bei derOrganisation der familienergänzendenK<strong>in</strong>derbetreuung (siehe Seiten 10f.).– Die Verbesserung der beruflichen Wiedere<strong>in</strong>stiegsmöglichkeiten.– Regelmässige Mitarbeitendengespräche, <strong>in</strong> denendie persönliche berufliche und private Entwicklungthematisiert wird.– Die E<strong>in</strong>führung von ausserberuflicher Erfahrung alsaufstiegsrelevantes Kriterium (siehe Seiten 14f.).– Förderungsprogramme zur Erhöhung des Frauenanteils<strong>in</strong> leitenden Funktionen (z.B. Mentor<strong>in</strong>g, Laufbahnberatung).– Die systematische Förderung von Teilzeitarbeit(z.B. durch Jobshar<strong>in</strong>gs) <strong>in</strong> verantwortungsvollen undleitenden Positionen (siehe Seiten 8f.).– Die gezielte Nutzung der unterschiedlichen Erfahrungsh<strong>in</strong>tergründebei der Bildung von Teams und Projektgruppen(Manag<strong>in</strong>g Diversity).08 00 09 0010 00 11 00 12 0013 00 14 0015 00 16 00Kunden automatisch nach der kompetenten Market<strong>in</strong>g-Beauftragten, der sympathischen Filialleiter<strong>in</strong> oder der gutenNotariats-Mitarbeiter<strong>in</strong>. Jeder vernünftige Arbeitgebersollte sich hüten, solche Mitarbeiter<strong>in</strong>nen voreilig zu entlassen.Was weiss die Wissenschaft über die Arbeitsleistung von Teilzeitarbeitenden?Thom:Teilzeitangestellte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Regel produktiver; sie arbeiten konzentrierterund dichter, das heisst, sie nehmen weniger Pausen <strong>in</strong> Anspruch. Dazu s<strong>in</strong>dsie im Allgeme<strong>in</strong>en motivierter und engagierter.➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 17


02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 0010 0011 007. LOHNGLEICHHEITSchafft Ihr <strong>Unternehmen</strong> mit der Verwirklichungder Lohngleichheit günstige Rahmenbed<strong>in</strong>gungenzur Nutzung der Chancenfamilienfreundlicher Massnahmen?Frauenlöhne s<strong>in</strong>d immer noch tiefer als Männerlöhne. E<strong>in</strong>Teil dieser Unterschiede lässt sich mit der unterschiedlichenIntegration der Frauen <strong>in</strong> den Arbeitsmarkt erklären. Mitverantwortlichs<strong>in</strong>d aber auch <strong>Unternehmen</strong>, <strong>in</strong> denen die<strong>in</strong> der Verfassung verankerte Lohngleichheit (gleicher Lohnfür gleiche und gleichwertige Arbeit) noch nicht umgesetztist.Verdienen Frauen weniger als Männer,werden Paare an e<strong>in</strong>erpartnerschaftlichen Rollenteilung geh<strong>in</strong>dert. Deshalb ist dieUmsetzung der Lohngleichheit e<strong>in</strong> wichtiger Beitrag zurVere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie. Ohne Lohngleichheitzwischen Mann und Frau fehlt e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzungfür die Nutzung der Potenziale von familienfreundlichenMassnahmen – beispielsweise ist der vermehrte E<strong>in</strong>bezugvon Männern <strong>in</strong> Teilzeitarbeitsformen so gefährdet.Zwar gehen die meisten <strong>Unternehmen</strong> davon aus, dass beiihnen die Lohngleichheit verwirklicht ist. Diese Vermutunghält e<strong>in</strong>er systematischen Überprüfung aber oft nicht stand.Wo Löhne <strong>in</strong>dividuell festgelegt werden, besteht die Gefahrvon direkter (ungleicher Lohn für gleiche Arbeit) und<strong>in</strong>direkter (ungleicher Lohn für gleichwertige Arbeit) Diskrim<strong>in</strong>ierung,weil Frauen sich «billiger verkaufen» müssenund oft gesellschaftlich weniger angesehene Tätigkeitenverrichten. In Betrieben, die e<strong>in</strong> Lohnsystem kennen, s<strong>in</strong>ddirekte Diskrim<strong>in</strong>ierungen unwahrsche<strong>in</strong>lich. IndirekteDiskrim<strong>in</strong>ierungen können allerd<strong>in</strong>gs durchaus bestehen,und zwar sowohl bei fixen als auch bei flexiblen Lohnbestandteilen.Gründe dafür können Systeme zur Arbeitsbewertungse<strong>in</strong>, die frauenspezifische Anforderungen undBelastungen zu wenig mite<strong>in</strong>beziehen oder ausserberuflicheErfahrung nicht berücksichtigen. Besonders gross istdie Diskrim<strong>in</strong>ierungsgefahr auch, wenn Saläre nach dem«Marktlohnpr<strong>in</strong>zip» (bei schwer zu besetzenden Stellenwird e<strong>in</strong> im Vergleich zu den andern Mitarbeitenden überhöhterGrundlohn ausgerichtet) festgelegt werden.DURCH DIE UMSETZUNG DER LOHNGLEICHHEIT...... schaffen <strong>Unternehmen</strong> die Voraussetzung für e<strong>in</strong>eeffektive Nutzung angebotener Massnahmen zurVere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie und erfüllen denverfassungsmässigen Auftrag der Lohngleichheit....wird bei den Mitarbeitenden die Umsetzung derpartnerschaftlichen Aufteilung der Familienverantwortunghäufigerf<strong>in</strong>anziell tragbar se<strong>in</strong>.All diesen Vorzügen zum Trotz befürchten vor allem Männer,dass die Inanspruchnahme von Teilzeitarbeit ihre Karrierechancenbee<strong>in</strong>trächtigen könnte. Ist diese Angst berechtigt?Thom: Das ist e<strong>in</strong> schwieriges Thema. Es isttatsächlich so, dass <strong>in</strong> den oberen Etagen immer noch vieleMänner sitzen, die <strong>in</strong> anderen Zeiten und Welten sozialisiert worden s<strong>in</strong>d und fürdie nach wie vor das Postulat gilt: Nur wer hundertprozentig arbeitet, ist e<strong>in</strong> vollwertigerMann und Mitarbeiter. Das ist e<strong>in</strong> tief verankerter Wert, der sich nicht soschnell ausräumen lässt. Insbesondere <strong>in</strong> der Phase zwischen dreissig und vierzigJahren wird von aufstiegsorientierten Mitarbeitern immer noch erwartet, dass18 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


12 00 13 00 14 0015 0016 00 17 0018 00 19 00Die Umsetzung der Lohngleichheit im Betrieb kann durchverschiedene Massnahmen gesichert werden.Handlungsfelder s<strong>in</strong>d:– Die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es transparenten, geschlechtsunabhängigenLohnsystems,das für alle Mitarbeitenden (unabhängigvon Anstellungsgrad, Anstellungsform etc.) gilt.– Die regelmässige Erhebung der Löhne und Überprüfungaus Gleichstellungssicht. Bei Bedarf s<strong>in</strong>d strukturelleAnpassungen vorzunehmen.– Existenzsichernde M<strong>in</strong>destlöhne und e<strong>in</strong>e angemesseneLohnspanne zwischen den höchsten undtiefsten Löhnen.– Die Förderung der Lohntransparenz.– Die Honorierung von (ausserberuflich erworbenen)Schlüsselkompetenzen im Lohn (siehe Seiten 14f.).– Der Verzicht auf Anstellungsformen, die ke<strong>in</strong>e Planbarkeitdes E<strong>in</strong>kommens ermöglichen (z.B. Anstellungenim Stundenlohn ohne festgelegtes E<strong>in</strong>satzpensum).– Die E<strong>in</strong>schränkung des Marktlohnpr<strong>in</strong>zips durch dasAngebot anderer attraktiver Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen.– Der E<strong>in</strong>satz von transparenten und gleichstellungsgerechtenMess- und Beurteilungskriterien beiLohnsystemen mit Leistungsanteil. Dabei sollte der fixeGrundlohn weiterh<strong>in</strong> den grössten Lohnbestandteilausmachen.VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE IST CHEFSACHE«Da der Frauenanteil bei ABC bei über sechzig Prozent liegt, war mir dieSchaffung e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>dertagesstätte sehr wichtig. Hier werden die Söhneund Töchter von ABC-Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und -Mitarbeitern, aber auch dieK<strong>in</strong>der von auswärtigen berufstätigen Eltern, von ausgebildeten Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dererzieher<strong>in</strong>nenbetreut.Me<strong>in</strong>e eigenen K<strong>in</strong>der haben mich zudem dazu <strong>in</strong>spiriert, Gutsche<strong>in</strong>e füre<strong>in</strong>en Schulbesuch abzugeben. Alle Mütter, Väter, Grossväter und Grossmütter,die bei ABC arbeiten, erhalten e<strong>in</strong>en Zeit-Gutsche<strong>in</strong>, der es ihnenerlaubt, den eigenen K<strong>in</strong>dern oder Enkeln e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten- und/oderSchulbesuch abzustatten.Es ist mir klar, dass der Erfolg dieser Massnahmen nicht messbar ist. Ichb<strong>in</strong> aber überzeugt, dass solche Aktivitäten motivierend auf das Teamwirken, und ich freue mich, wenn unser <strong>Unternehmen</strong> dazu beitragenkann, dass unsere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter Familie und Berufbesser unter e<strong>in</strong>en Hut br<strong>in</strong>gen können»Daniel EicherGeschäftsleiter der A. Boss+Co. AG und Delegierter desVerwaltungsrates der Boss Hold<strong>in</strong>g AG, Schönbühlsie voll auf die Karte Beruf setzen, dass sie also dieses Projektauch noch annehmen und jenen Auslandsaufenthalt nichtscheuen. Dass sich e<strong>in</strong>e so e<strong>in</strong>seitig auf die Karriere ausgerichteteLebensführung oft ungünstig auf die Partnerschaftoder Familie auswirkt, ist h<strong>in</strong>länglich bekannt.Die Scheidungszahlen steigen, die Mitarbeitenden s<strong>in</strong>d ausgebrannt... Thom:Heute brennen die Menschen tatsächlich aus, weil sie sowohl beruflich wieauch privat starkem Stress ausgesetzt s<strong>in</strong>d. Zum e<strong>in</strong>en müssen sie <strong>in</strong> dergleichen Zeit mehr leisten als früher und sie leben <strong>in</strong> der zunehmenden Ungewissheit,dass auch ihr Arbeitsplatz e<strong>in</strong>es Tages weg restrukturiert ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 19


8. EINBEZUG DER MÄNNERSichert Ihr <strong>Unternehmen</strong> den Erfolg vonfamilienfreundlichen Massnahmen durche<strong>in</strong>en konsequenten E<strong>in</strong>bezug der Männer?Männer müssen aufgrund ihrer Lebenssituation mehr persönlicheund gesellschaftliche H<strong>in</strong>dernisse überw<strong>in</strong>den, umihrenWunsch nach e<strong>in</strong>er aktiveren Übernahme von Familienpflichtenauch wirklich umzusetzen. So nutzen sie betrieblicheUnterstützungsangebote zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Berufund Familie weniger selbstverständlich als Frauen.Aus betrieblicher Sicht ist aber unabd<strong>in</strong>gbar im H<strong>in</strong>blick aufe<strong>in</strong>e optimale Nutzung des Humanpotenzials und der Chancenneuer Arbeitsformen, dass auch Männer von familienfreundlichenMassnahmen Gebrauch machen. So könnendie Vorteile von Teilzeitmodellen nur dann wirklich zumTragen kommen, wenn auch Männer <strong>in</strong> diese Arbeitsforme<strong>in</strong>bezogen werden. Ebenso wenig kann das mit familienfreundlichenMassnahmen verbundene Potenzial der Motivations-,Innovations- und Effizienzsteigerung ohne denE<strong>in</strong>bezug der Männer erschlossen werden.DURCH DEN KONSEQUENTEN EINBEZUG DER MÄNNER......schaffen <strong>Unternehmen</strong> die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, umdie mit vere<strong>in</strong>barkeitsfreundlichen Massnahmen verbundenenPotenziale für den Betrieb zu nutzen.... erhalten Eltern die Möglichkeit, die Familienverantwortungpartnerschaftlich aufzuteilen.GUTE INDIVIDUELLE LÖSUNG DANK FLEXIBLENARBEITSANGEBOTEN«Jedes Paar sollte aufgrund se<strong>in</strong>er familiären Situation sowie se<strong>in</strong>er spezifischenMöglichkeiten und Neigungen selber entscheiden, ob und <strong>in</strong>welcher Form der e<strong>in</strong>e oder der andere Partner oder auch beide e<strong>in</strong>e beruflicheTätigkeit ausüben möchten. Die Arbeitgeber ihrerseits könnendurch flexible Arbeitsangebote viel dazu beitragen, im beidseitigen Interessegute <strong>in</strong>dividuelle Lösungen zu f<strong>in</strong>den.»Dr. Pierre TriponezDirektor des Schweizerischen Gewerbeverbandes, Nationalratwerden könnte. Zum anderen merken die Männer je längerje mehr, dass ihre Partner<strong>in</strong>nen und K<strong>in</strong>der enttäuscht, ja,entnervt reagieren, wenn der Mann beziehungsweise Vaternie zu Hause ist. E<strong>in</strong> schlechtes Gewissen ist die logischeFolge, und auch das belastet die Psyche.Ke<strong>in</strong> Wunder, werden die Sozialdienste überrannt von Mitarbeitenden, die Alkoholproblemehaben, medikamentenabhängig s<strong>in</strong>d oder auch körperlich krankwerden.Wäre es nicht an der Zeit, auch hier e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Kosten-Nutzen-Rechnungaufzustellen? Thom: Diese Rechnung ist ganz e<strong>in</strong>fach: Wer unter e<strong>in</strong>em Burn-Out-Problem leidet, steckt eigentlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Depression. Deren Behandlung dau-20 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


08 00 09 0010 00 11 00 12 0013 00 14 0015 00 16 00Männer nutzen Unterstützungsangebote des <strong>Unternehmen</strong>szur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familieeher, wenn:– Vorgesetzte und Mitarbeitende mit Kursen, Broschüren,etc. dazu anregen, herkömmliche Werte und Normendes männlichen Selbstverständnisses zu überdenken.– Das positive Image von ausserberuflichem Engagementaktiv gefördert wird.– Pioniere, die aktive Familienverantwortung übernehmenwollen, unterstützt werden.– E<strong>in</strong>e Erfahrungsaustauschgruppe für aktive Vätergeschaffen wird.– Der hohe Stellenwert von ausserberuflich erworbenenKompetenzen durch die Berücksichtigung bei Anstellungen,Beförderungen und Entlöhnung gefördert wird.– Vorgesetzte und Schlüsselpersonen e<strong>in</strong>e Vorbildfunktionübernehmen.GESUCHT: TECHNIKERINNEN«Immer weniger junge Menschen entscheiden sich füre<strong>in</strong>en technischen Beruf. Schon heute ist abzusehen, dasses e<strong>in</strong>en Mangel an Elektroniker<strong>in</strong>nen, Konstrukteuren, Mechaniker<strong>in</strong>nenund Ingenieuren geben wird. Um diesenTrend zu stoppen, hat die Feller AG Rahmenbed<strong>in</strong>gungengeschaffen, die es <strong>in</strong>sbesondere auch für Frauen attraktivmachen, <strong>in</strong> die Technik e<strong>in</strong>zusteigen.So gehören Chancengleichheit <strong>in</strong> Fragen der Anstellung,des Lohns und der Beförderung zur <strong>Unternehmen</strong>sstrategie.Darüber h<strong>in</strong>aus wird der Balance zwischen Privat- undArbeitsleben hohe Priorität e<strong>in</strong>geräumt. Mit flexiblenArbeitszeitmodellen, der Möglichkeit zur Teilzeitarbeit auchauf Kaderstufe und der Arbeit im Home Office, kurz Telework<strong>in</strong>g,schafft Feller die notwendigen Voraussetzungen,damit auch Frauen und Männer mit Betreuungspflichtenanspruchsvolle technische Berufe ausüben können. DasBetriebsrestaurant steht Angehörigen offen, und bei Bedarfleistet Feller Hilfe bei der Organisation von familienexternerK<strong>in</strong>derbetreuung.Die Verleihung des Prix Egalité 2002 an die Feller AG ist derFirma Bestätigung und Motivation, den e<strong>in</strong>geschlagenenWeg fortzusetzen.»Willy Schill<strong>in</strong>gPersonalleiter Feller AG, Horgenert nach Aussagen von Fachleuten im Durchschnitt 42 Tage.Jeder Tag kostet <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Privatkl<strong>in</strong>ik 600 Franken, macht alles<strong>in</strong> allem rund 25 000 Franken. Diese Zahlen s<strong>in</strong>d bekannt,und ich denke, die <strong>Unternehmen</strong> nehmen sie langsamzur Kenntnis. Sogar sehr leistungsorientierte Beratungsfirmenmachen <strong>in</strong>zwischen Werbung, auf der e<strong>in</strong> Mensch abgebildet ist,der sich auf dem Mond bef<strong>in</strong>det, und texten dazu: «Wo sich unser Mitarbeiteram Wochenende aufhält, ist se<strong>in</strong>e Sache. Hauptsache, er ist am Montag wiederan se<strong>in</strong>em Arbeitsplatz.» E<strong>in</strong> solches Denken wäre noch vor wenigen Jahren unvorstellbargewesen. Da galt die Parole: «Die Firma braucht dich täglich ➔<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 21


9. VERANKERUNG FAMILIENFREUNDLICHERMASSNAHMEN02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 0009 0010 0011 00Ist <strong>in</strong> Ihrem <strong>Unternehmen</strong> die effizienteUmsetzung von familienfreundlichenMassnahmen durch e<strong>in</strong>e strukturelleVerankerung gesichert?modernes Führungsverständnis gelebt wird, Mitsprachemöglichkeitenbestehen, e<strong>in</strong>e offene Informationspolitikgepflegt wird und e<strong>in</strong>e Gesprächs- und Vertrauenskulturherrscht.Zur effizienten Realisierung von Massnahmen zur Vere<strong>in</strong>barkeitvon Beruf und Familie muss «Familienfreundlichkeit»als <strong>Unternehmen</strong>sziel def<strong>in</strong>iert und dessen Umsetzungstrukturell verankert und periodisch überprüft werden. E<strong>in</strong>zelmassnahmens<strong>in</strong>d wenig erfolgversprechend, vielmehrmuss e<strong>in</strong> Veränderungsprozess e<strong>in</strong>geleitet werden. Es gilt,Ziele zu setzen, die Erreichung dieser Ziele periodisch zuüberprüfen und neue Ziele anzugehen.Die konkrete Umsetzung der Massnahmen muss der <strong>Unternehmen</strong>skulturangepasst werden. Förderlich ist e<strong>in</strong>e fortschrittliche<strong>Unternehmen</strong>skultur, <strong>in</strong> der beispielsweise e<strong>in</strong>DURCH DIE STRUKTURELLE VERANKERUNG UND SYS-TEM<strong>AT</strong>ISCHE UMSETZUNG VON MASSNAHMEN ZURVEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE ...... sichern <strong>Unternehmen</strong> die effiziente Umsetzungvon Massnahmen und schaffen die Voraussetzungenfür die optimale Ausnutzung der damit verbundenenInvestitionen.... profitieren Mitarbeitende von kont<strong>in</strong>uierlichenVerbesserungen und allen zugänglichen Möglichkeitenzur besseren Balance von Beruf und Familie.KINDERBETREUUNG MUSS VERBESSERT WERDEN«Heute können ca. 45 Prozent der schulpflichtigen K<strong>in</strong>der nichtbetreut werden, weil ihre Eltern erwerbstätig s<strong>in</strong>d. Das ist e<strong>in</strong>e unhaltbareSituation mit unabsehbaren Folgen für die Gesellschaft undWirtschaft. Die <strong>Unternehmen</strong> müssen sich für vere<strong>in</strong>barkeitsfreundlicheArbeitsmodelle engagieren.»Hugo FaselPräsident von Travail.Suisse,Nationalratrund um die Uhr». Am Sonntagnachmittag wurden schone<strong>in</strong>mal Kontrollanrufe durchgeführt, um zu überprüfen, obe<strong>in</strong>zelne Mitarbeitende auch wirklich zur Verfügung stehen.Wie kann es gel<strong>in</strong>gen, noch e<strong>in</strong>en Schritt weiterzugehen und die Teilzeitarbeit aufzuwerten?Thom: Nach und nach müssen qualifizierte Teilzeitangestellte <strong>in</strong> dieSpitzenpositionen vorstossen. Langsam wird es ja möglich, dass politische Ämtergeteilt werden, oder dass beispielsweise e<strong>in</strong> Datenschutzbeauftragter se<strong>in</strong>enhochverantwortungsvollen Posten mit e<strong>in</strong>em Fünfzig-Prozent-Pensum bewäl-22 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


12 00 13 00 14 0015 0016 00 17 0018 00 19 00E<strong>in</strong>e Reihe von Massnahmen können die strukturelle Verankerungder Familienfreundlichkeit und die systematischeZielverfolgung <strong>in</strong> diesem Bereich garantieren.Mögliche Massnahmen s<strong>in</strong>d:– Das Ziel, e<strong>in</strong> familienfreundlicher Betrieb zu se<strong>in</strong>,wird <strong>in</strong> das <strong>Unternehmen</strong>sleitbild <strong>in</strong>tegriert.– Im Bereich der Vere<strong>in</strong>barkeit werden konkrete<strong>Unternehmen</strong>sziele formuliert, (z.B. «Förderung vonstatus- und geschlechtsunabhängiger Teilzeitarbeit»),operationalisiert (z.B. «bis 200X s<strong>in</strong>d Y Stellen imBereich Z mit Teilzeitbeschäftigten besetzt») und dieZielerreichung systematisch überprüft (Controll<strong>in</strong>g).– Die Förderung und Umsetzung von familienfreundlichenMassnahmen wird zur Führungsaufgabegemacht, beispielsweise <strong>in</strong>dem mit Führungskräftenklare Zielsetzungen vere<strong>in</strong>bart werden, deren Erfüllungbei der Leistungsbeurteilung e<strong>in</strong>e Rolle spielt.– Das Ziel der Familienfreundlichkeit und damit verbundeneMassnahmen werden <strong>in</strong> Gesamtarbeitsverträgeund betriebliche Vere<strong>in</strong>barungen aufgenommen.WIR BLEIBEN DRAN«Unsere Massnahmen für e<strong>in</strong> <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> basieren auf dem Personalentwicklungs-und Gleichstellungskonzept der Stadtregierung, das für jedeLegislatur aufgrund e<strong>in</strong>es Controll<strong>in</strong>gs neue Ziele setzt.So werden Stellen gleichstellungsgerecht und mit Teilzeitoption ausgeschrieben.Die Personalauswahl erfolgt mit dem Instrument «Pegasus», das auch Frauenmit Patchwork-Biografien echte Chancen e<strong>in</strong>räumt. Beim Anstellungsentscheidgilt die Regel, dass das untervertretene Geschlecht bevorzugt wird.Mit der Vierzig-Stundenwoche und e<strong>in</strong>er breiten Palette an flexiblen Arbeitszeitmodellen,darunter auch Teilzeitarbeit, ermöglichen wir es, Arbeit undPrivatleben besser zu koord<strong>in</strong>ieren.Wir gewähren e<strong>in</strong>en bezahlten Mutterschaftsurlaub von sechzehn und e<strong>in</strong>enbezahlten Vaterschaftsurlaub von drei Wochen Dauer. Dazu können beide Elterne<strong>in</strong>en unbezahlten Elternurlaub von bis zu zwei Jahren beziehen. Treten notfallmässigEngpässe bei der K<strong>in</strong>derbetreuung auf, wird grosszügig bezahlter Urlaubgewährt.Unser Weiterbildungsangebot umfasst auch Work-Life-Balance-Kurse. Der Gew<strong>in</strong>ndes Prix Egalité 2002 zeigt, dass wir bereits e<strong>in</strong>iges erreicht haben. Vielesist noch zu tun. Wir bleiben dran.»Therese FröschF<strong>in</strong>anzdirektor<strong>in</strong> der Stadt Berntigt. Je sichtbarer solche Beispiele werden, um so grössers<strong>in</strong>d die Chancen, dass Teilzeitarbeit zu e<strong>in</strong>er anerkanntenAlternative <strong>in</strong> allen <strong>Unternehmen</strong>srängen wird.<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 23


LITER<strong>AT</strong>UR UND BER<strong>AT</strong>UNGLiteraturh<strong>in</strong>weise| Baillod Jürg (Hg.): Chance Teilzeitarbeit.Argumente und Materialien für VerantwortlicheMit Arbeitsmaterialien auf CD-ROM.Hochschulverlag Zürich 2002| Baillod Jürg, Davatz Felix, Luchs<strong>in</strong>ger Christ<strong>in</strong>e,Stamatiadis Mart<strong>in</strong>, Eberhard Ulich:Zeitenwende ArbeitszeitHochschulverlag Zürich 1997Das Buch unterstützt Verantwortliche <strong>in</strong> Betrieben beider Umsetzung von Teilzeitarbeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sowohl für die<strong>Unternehmen</strong> als auch für die Beteiligten attraktiven Form.Es bietet H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen, Argumente und konkreteInstrumente für die E<strong>in</strong>führung und Weiterentwicklung<strong>in</strong>novativer Teilzeitmodelle.Thematisiert werdenFormen von Teilzeitarbeit, die strategische Bedeutung vonTeilzeitarbeit, die E<strong>in</strong>führung von Teilzeitarbeit,Teilzeitarbeitim Kader, Teilzeitarbeit für Männer sowie rechtlicheAspekte von Teilzeitarbeit.| Pe<strong>in</strong>elt-Jordan Klaus: Männer zwischen Familie undBeruf – e<strong>in</strong> Anwendungsfall für die Individualisierung derPersonalpolitikHampp München 1996Das Buch setzt sich mit der Problematik der Vere<strong>in</strong>barkeitvon Familie und Beruf aus Sicht der Väter ause<strong>in</strong>ander. Ine<strong>in</strong>er empirischen Studie wird aufgezeigt, dass Väter vonder Problematik stärker betroffen s<strong>in</strong>d als angenommen:Väter, die sich um ihre K<strong>in</strong>der kümmern wollen, stehenam Arbeitsplatz häufig vor (noch) grösseren Schwierigkeitenals Mütter. Aufbauend auf diesen Befunden werdenim Buch Grundzüge e<strong>in</strong>er Personalpolitik für aktive Vätergezeichnet.| Wollert Artur, Wilms Gaby, Becker Stefan J., u.a.:<strong>Unternehmen</strong>sziel: familienbewusste <strong>Unternehmen</strong>sführung– Ergebnisse e<strong>in</strong>er wissenschaftlichen StudieGeme<strong>in</strong>nützige Hertie-Stiftung (Hg.). Bachem,Wirtschaftsverlag Köln 1999Das Buch unterstützt <strong>Unternehmen</strong> bei der Umsetzunge<strong>in</strong>er familienbewussten Personalpolitik und bietet zahlreicheAnregungen für kreative Lösungen, die <strong>Unternehmen</strong>und Mitarbeitenden <strong>in</strong> gleichem Masse zu Gutekommen. Das Buch beruht auf den Ergebnissen e<strong>in</strong>es Forschungsprojekts,das der Wirtschaft die Erfahrungen verschiedener<strong>Unternehmen</strong> im Bereich «Familienfreundlichkeit»zugänglich macht| Bürgisser Margret: Beruf und Familie vere<strong>in</strong>barenInformationsschrift Nr. 13 des SchweizerischenKaufmännischen Verbandes. SchweizerischerKaufmännischer Verband Zürich 2000| Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann derStadt Zürich: Flexibel, aber nicht prekärE<strong>in</strong> Handbuch zur gleichstellungsgerechten Gestaltungflexibler Arbeitsverhältnisse für Betriebe, Gewerkschaften,Gleichstellungsbeauftragte, Personalfachleute undPersonalvertreterInnen. Büro für die Gleichstellung vonFrau und Mann der Stadt Zürich 2002| Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann:Me<strong>in</strong> Lohn unter der LupeE<strong>in</strong>e Broschüre für Frauen, die sich für gleichen Lohn,für gleiche oder gleichwertige Arbeit e<strong>in</strong>setzen wollen.Bundesamt für Banken und Logistik BBL Bern 1996(als pdf-Datei unter http://www.equalityoffice.ch/d/s-publikationen.htm)| Faber Christel, Borchers Uwe:Familie oder Beruf oder Beruf und Familie: Fallstudienund Perspektiven e<strong>in</strong>er familienorientierten Personalpolitikder FlexibilisierungHampp München 1999| Fried Andrea, Wetzel Ralph, Baitsch Christof :Wenn zwei das Gleiche tun ... : diskrim<strong>in</strong>ierungsfreiePersonalbeurteilungEidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann,Hochschulverlag Zürich 2002| Kadishi Bernadette: Schlüsselkompetenzen wirksamerfassen. Personalselektion ohne Diskrim<strong>in</strong>ierungTobler Altstätten 2001| Moosmann Bernd: Familienorientiertes,<strong>in</strong>tegriertes PersonalmanagementVigl-Druck HSG Dornbirn 199924 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


08 00 09 0010 00 11 00 12 0013 00 14 0015 00 16 00| Müller-Höselbarth Francesca: Toolbox TeilzeitMaterialien zur Erfassung und zum Umgang mit Teilzeitpotential,<strong>in</strong>sbesondere auf Kaderebene. Für e<strong>in</strong>egerechtere Arbeitsverteilung zwischen Frauen undMännern. Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung vonFrauen und Männern, Bern 2000Familienplattformwww.familienplattform.ch ist e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Internetseitevon Pro Familia,Pro Juventute und dem SchweizerischenArbeitgeberverband. Die Internetseite bietet Informationenzum Thema Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie an.| Schär Moser Marianne, Baillod Jürg, Amiet Barbara:Chancen für die ChancengleichheitKursbuch zur Gleichstellung im Erwerbsleben.Hochschulverlag Zürich 2002| Schweizerischer Arbeitgeberverband:Tipps für Arbeitgeber, Familie, K<strong>in</strong>der, und BerufTipps für Arbeitgeber Nr. 24. SchweizerischerArbeitgeberverband Zürich 2001| Stalder Béatrice: Frauenförderungkonkret. Handbuch zur Weiterbildung im BetriebHochschulverlag Zürich 1997| Thom Norbert, Zaugg Robert J. :Excellence durch Personal- und OrganisationskompetenzHaupt-Verlag Bern u.a. 2001TopShar<strong>in</strong>gIm Rahmen des Projekts «TopShar<strong>in</strong>g» wurde e<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Praxiserprobtes Führungsmodell entwickelt, das es Betrieben erlaubt,Jobshar<strong>in</strong>g auf Führungsebene e<strong>in</strong>zuführen.Die Broschüre «Das Modell TopShar<strong>in</strong>g» 1 gibt Firmenleitungen,Personalverantwortlichen und anderen Interessiertenpraxisorientierte Leitl<strong>in</strong>ien für die betriebliche Umsetzungdesalternativen Modells.Projekt «TopShar<strong>in</strong>g»JKK Consult<strong>in</strong>gJulia K. Kuark, Poststrasse 5, 5600 LenzburgTel. 062 892 36 40, E-Mail jkkuark@jkk.chInternet: www.jkk.ch/topshar<strong>in</strong>g.htmlHallo Pa!Beratungsstellen und Projekte zum ThemaVere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und FamilieFachstelle UNDDie Fachstelle UND bietet <strong>Unternehmen</strong> und Verwaltungenim Bereich «Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie» <strong>in</strong>dividuelleBeratung, gezielte Informationen und konkreteUnterstützung an. Die Fachstelle UND arbeitet praxisbezogenund handlungsorientiert.Das Projekt «Hallo Pa!» bietet <strong>Unternehmen</strong> Weiterbildungsveranstaltungenzum Thema «Vaterschaft und Arbeit» an.Über die Firmenaktivitäten h<strong>in</strong>aus plant «Hallo Pa!» dieSchaffung e<strong>in</strong>es Deutschschweizer Expertennetzwerks, dasKnow-how und Erfahrungen aus der Väterarbeit bündeltund allen zugänglich macht.Projekt «Hallo Pa!»Jürg Born, Stierenmatte 11, 3110 Müns<strong>in</strong>genTel. 031 721 87 40, E-Mail born.muens<strong>in</strong>gen@bluew<strong>in</strong>.chInternet: www.hallopa.chBasel: Postfach 2824, 4055 Basel, Telefon 061 283 09 83Bern: Postfach 6060, 3001 Bern, Telefon 031 839 23 35Luzern: Postfach 2913, 6002 Luzern, Telefon 041 497 00 83Zürich: Postfach 9422, 8036 Zürich, Telefon 01 462 71 23E-Mail: <strong>in</strong>fo@und-onl<strong>in</strong>e.chInternet: www.und-onl<strong>in</strong>e.ch1 Julia K. Kuark: Das Modell TopShar<strong>in</strong>g,Netzwerk Arbeitsgesellschaft NAG Zürich 2003<strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> | 25


IHR BEITRAG ZU <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>Es <strong>in</strong>teressiert uns, was Sie über <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> denken,was Ihre Erfahrungen s<strong>in</strong>d bei der Umsetzung familienfreundlicherMassnahmen. Welche Massnahmen lassensich e<strong>in</strong>fach realisieren? Wo stossen Sie auf Schwierigkeiten?Wie reagieren Ihre Mitarbeitenden auf ergriffene Massnahmen?Wie lösen Sie die Frage der familienergänzendenK<strong>in</strong>derbetreuung?Ihre Me<strong>in</strong>ung erleichtert es <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>, bei möglichstvielen <strong>Unternehmen</strong> und Männern auf offene Ohrenzu stossen. Damit <strong>in</strong> Zukunft Arbeitnehmende <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emausgeglichenen Verhältnis Beruf und Familie mite<strong>in</strong>anderteilen können. Zum Wohl der K<strong>in</strong>der, der Männer undFrauen – und der <strong>Unternehmen</strong>.Bitte teilen Sie uns Ihre Ansichten und Anliegen zu <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong> mit.Am Besten schriftlich.Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Frau und MannSchwarztorstrasse 513003 BernFax: 031 322 92 81E-Mail: <strong>in</strong>fo@fairplay-at-work.chInternet: www.fairplay-at-work.ch06 0007 0008 0009 0010 0011 0012 00 13 00 14 0015 0016 0026 | <strong>FAIRPLAY</strong>-<strong>AT</strong>-<strong>WORK</strong>


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02 0003 0004 0005 0006 0007 0008 00Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und MannBureau fédéral de l’égalité entre femmes et hommesUfficio federale per l’uguaglianza fra donna e uomoUffizi federal per l’egualitad tranter dunna ed um

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