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Protokoll der Jurysitzung „Trauer braucht Raum“ vom 03.-04.05.2012 in Berlin<br />
Im Rahmen der Tagung „Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“<br />
wurden zwei Wettbewerbe für Studierende der Architektur und Innenarchitektur sowie für<br />
Bestattungsunternehmer in Kooperation mit ihren Architekten und Innenarchitekten<br />
ausgeschrieben. Die Jurysitzungen für die beiden Wettbewerbe haben vom 3. bis 4. Mai<br />
2012 in Berlin stattgefunden.<br />
Mitglieder der Jurysitzung:<br />
An der Jurysitzung zur Auswahl der Preisträger, die an den Wettbewerben „Trauer braucht<br />
Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ teilgenommen haben, waren folgende<br />
Jurymitglieder beteiligt:<br />
- Jörg Freudensprung, Geschäftsführer Pietät Freudensprung GmbH Bamberg;<br />
- Dr. Kerstin Gernig, ehemalige Geschäftsführerin des Kuratorium Deutsche<br />
Bestattungskultur, Agentur für KommunikationsGestaltung Berlin;<br />
- Ulrike Kunkel, Chefredakteurin db deutsche bauzeitung;<br />
- Ralf Michal, ehemaliges Vorstandsmitglied des Kuratorium Deutsche<br />
Bestattungskultur, Vizepräsident des BDB, Geschäftsführer der Michal oHG<br />
Bestattungsunternehmen, Schweinfurt;<br />
- Dipl.-Ing. Martin F. Müller, Müller & Assoziierte, Innenarchitekt, BDIA in NRW;<br />
- Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Birgit Schwarzkopf, Innenarchitektin, Düsseldorf, BDIA<br />
NRW, Schirmherrin.<br />
Entschuldigt gefehlt haben Dipl.-Ing. Nils Buschmann, Architekt Berlin, Büro Robertneun<br />
sowie Henry J. Keizer, Geschäftsführer der Facultatieve Deutschland GmbH, Würzburg.<br />
Ort, Termin und Dauer der Jurysitzung für den Wettbewerb für Studierende und<br />
Studienabsolventen der Fachrichtungen Architektur und Innenarchitektur:<br />
Die Jurysitzung hat am 03.05.2012 im artotel Berlin von 9.00 bis 21.00 Uhr stattgefunden<br />
und wurde am 04.05.2012 von 9.00-11.30 Uhr fortgesetzt.<br />
Martin Müller wurde zum Leiter der Jurysitzung einstimmig gewählt.<br />
Anzahl der Wettbewerbsbeiträge:<br />
Es wurden insgesamt 125 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.<br />
1
Beschlüsse der Jurymitglieder:<br />
Aufgrund der Vielzahl der Einreichungen hat Frau Schwarzkopf zu Beginn der Jurysitzung<br />
drei weitere mögliche Sonderpreise des BDIA mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 300 €<br />
ausgelobt, was einstimmig befürwortet wurde. Herr Michal hat zugesagt, dass das<br />
Kuratorium die Kosten für Anreise und Übernachtung dieser drei Preisträger übernehmen<br />
würde. Ferner wurde beschlossen, dass bei entsprechender Qualität weitere lobende<br />
Erwähnungen ausgesprochen werden könnten, die allerdings ausschließlich in der<br />
Pressearbeit berücksichtigt werden würden, nicht aber mit einem Preisgeld verbunden<br />
wären.<br />
Bewertungsverfahren:<br />
Alle Beiträge wurden in einem ersten erläuternden Besichtigungsrundgang ausführlich<br />
gewürdigt. Dabei wurden insbesondere funktionale, gestalterische, ökologische und<br />
wirtschaftliche Aspekte ebenso wie trauerpsychologische berücksichtigt. Betrachtet wurde<br />
die Verbindung von Zweckerfüllung, Bedarfsgerechtigkeit, Gestaltung, Kreativität und<br />
Wirkung.<br />
Anschließend wurden die Wettbewerbsbeiträge in drei Bewertungsrundgängen ausführlich<br />
diskutiert. Der beigefügten Tabelle kann entnommen werden, welche Beiträge aufgrund ihrer<br />
Qualitäten in die zweite und dritte Runde gekommen sind.<br />
Beim dritten Rundgang wurden die drei Preisträger einstimmig ermittelt sowie zwei<br />
lobende Erwähnungen zusätzlich zu der ursprünglichen Ausschreibung und zwei<br />
Sonderpreise des BDIA vergeben. Aufgrund der Unterschiedlichkeit der<br />
Aufgabenstellungen wurde einstimmig beschlossen, die ursprünglich vorgesehene Staffelung<br />
der Preise zugunsten von drei gleichwertigen Preisen aufzuheben.<br />
Nach der Auswahl der Preisträger wurden die Teilnahme- und Verfassererklärungen<br />
geöffnet.<br />
Preisträger:<br />
Die drei Preise wurden vergeben an: Nr. 180284, Meike Wilhelms aus Oldenburg; Nr.<br />
306234 Judith Frankenberg aus Berlin; Nr. 995136 Ruth Haller aus Konstanz.<br />
Zwei lobende Erwähnungen wurden vergeben an: Nr. 201001 Elias Fuchs aus Hannover<br />
und Mitverfasser Frank Lindner aus Hannover sowie Nr. 200777 Yvonne Raschke aus<br />
Dresden.<br />
Die Sonderpreise des BDIA wurden vergeben an: Nr. 129721 Solveig Marie Schacht aus<br />
Kiel und Mitverfasserin Mareile Rickers aus Wuppertal sowie Nr. 061011 Nina Joanna<br />
Berger aus Kaufungen.<br />
2
Begründungen der Jury:<br />
Preis für Nr. 180284, Meike Wilhelms aus Oldenburg<br />
Der Entwurf eines Bestattungsinstituts von Meike Wilhelms überzeugt durch eine klare<br />
Gliederung der betriebsinternen und der für das Publikum zugänglichen Bereiche, so dass<br />
die funktionellen Bereiche (Anlieferung und Versorgung des Verstorbenen etc.) und die<br />
Bereiche der Beratung und Abschiednahme in angemessener Weise voneinander getrennt<br />
sind. Die klare Anordnung der vier Funktionsbereiche in einen Raum der individuellen<br />
Trauer, einen Raum der gemeinsamen Abschiednahme, einen Raum der Verwaltung und<br />
Beratung sowie einen naturverbundenen Raum der Besinnung ist ebenso überzeugend wie<br />
der variable Grundriss, der an jede Betriebsgröße angepasst werden könnte. Funktionalität<br />
und Ästhetik werden durch die dem Anlass angemessenen Zeitlosigkeit, Klarheit und<br />
Reduktion der ausgewählten Materialien sehr gut miteinander verbunden. Die schlichte<br />
Materialsprache erlaubt individuelle Ausgestaltungen der Trauerfeiern und ist, der Zeit<br />
angemessen, konfessionell nicht gebunden. Neben der Gradlinigkeit des Entwurfs<br />
überzeugte die Jury die Verbindung von Innen- und Außenraum sowie das Spiel mit Licht<br />
und Schatten.<br />
Preis für Nr. 306234 Judith Frankenberg aus Berlin<br />
Der Entwurf eines um Trauerräume erweiterten Friedhofskomplexes in einer vorgegebenen<br />
Bestandssituation von Judith Frankenberg erfüllt die notwendigen Funktionen in vorbildlicher<br />
Weise und überzeugt durch einen der Situation angemessenen Umgang mit dem Thema<br />
durch die Wahl des Maßstabs sowie den Einsatz natürlicher, warmer Materialien. Dabei<br />
wurden visuelle Aspekte durch die Orientierung auf Naturdenkmäler wie eine alte Kastanie<br />
ebenso berücksichtigt wie olfaktorische Eindrücke durch die Auswahl der Pflanzen. Neben<br />
den Sichtachsen des Entwurfs überzeugten die Jury die Konzeption der unterschiedlich<br />
hohen und breiten Gebäude sowie der Umgang mit Materialien und Licht.<br />
Preis für Nr. 995136 Ruth Haller aus Konstanz<br />
Der Entwurf eines großstädtischen Bestattungsinstituts in zentraler Lage von Ruth Haller<br />
überzeugt durch die unterschiedliche Staffelung der Höhen des kubisch angelegten<br />
Baukörpers. Die inneren Raumfunktionen sind durch die Auswahl der Materialien, der<br />
Farben und der Höhenstaffelung bereits von außen ablesbar und klar gegliedert. Dank<br />
verschiedener Perforationen wird die kompakte Form aufgelöst. Neben der gelungen um den<br />
Baukörper herum inszenierten Wegführung vom zentralen Zugang aus überzeugte die Jury<br />
der Einsatz natürlicher Lichtquellen, insbesondere im Bereich der Trauerhalle.<br />
Lobende Erwähnung Nr. 201001 Elias Fuchs aus Hannover<br />
Bei dem Entwurf eines größeren Bestattungsinstituts von Elias Fuchs sind alle Funktionen<br />
erfüllt. Die beiden Baukörper werden durch die Auswahl von Naturstein im unteren und Holz<br />
im oberen Bereich klar voneinander unterschieden. Der Kernbereich der Trauerhalle<br />
zeichnet sich nach außen erkennbar ab. Der Entwurf überzeugt durch eine hohe<br />
3
Konkretisierung verschiedener Innenraumsituation in einem kompakten Grundriss sowie<br />
durch verschiedene Szenarien natürlichen Lichteinfalls.<br />
Lobende Erwähnung Nr. 200777 Yvonne Raschke aus Dresden<br />
Der Entwurf eines Bestattungsinstituts für den städtischen Kontext von Yvonne Raschke<br />
wirkt nach außen geschlossen und öffnet sich zum Innenhof. Dabei zeichnet sich die<br />
Trauerhalle als kompakter Kubus zur Straße hin sichtbar ab. Das Angebot eines<br />
mehrgeschossigen Baukörpers bietet für die Anforderungen an städtisch verdichtete<br />
Situationen eine praktikable Lösung. Dabei funktioniert die klare Trennung der<br />
unterschiedlichen Aufgabenbereiche des Raumkonzepts.<br />
Sonderpreis des BDIA Nr. 129721 Solveig Marie Schacht aus Keil und Mitverfasserin<br />
Mareile Rickers aus Wuppertal<br />
Die Trauerhaltestelle von Solveig Marie Schacht und Mareile Rickers schafft ein<br />
Raumangebot für individuelle Trauer im öffentlichen Raum. Dabei wird mit Lichteinfällen<br />
ebenso gespielt wie mit der Vergänglichkeit durch Inschriften mit Kohlestiften, die durch<br />
Witterungseinflüsse wieder verschwinden. Die zugleich offene und geschlossene<br />
Raumsituation schafft einen Ort, wo sich Menschen mit ihrer Trauer aus dem Alltag<br />
zurückziehen können. Denkbare Orte für solche Trauerhaltestellen wären beispielsweise vor<br />
Schulen nach Katastrophen wie den Amokläufen in Erfurt oder Winnenden.<br />
Sonderpreis des BDIA Nr. 061011 Nina Joanna Berger aus Kaufungen<br />
Der Entwurf von Nina Joanna Berger schafft mit einfachen Mitteln ein differenziertes<br />
Raumangebot für den Abschied in einem Ruheforst. Ein Bezug der unterschiedlichen Räume<br />
zueinander ist durch eine durchgehende Materialität und Architektursprache gegeben. Die<br />
einzelnen Bausteine wirken wie ein begehbarer Skulpturenpark. Der ständige Bezug zum<br />
Außenraum korrespondiert mit der Situation inmitten der Natur, wobei durch offene<br />
Dachflächen und Maueröffnungen mit dem Lichteinfall gespielt wird.<br />
4
Ort, Termin und Dauer der Jurysitzung für den Wettbewerb für<br />
Bestattungsunternehmer gemeinsam mit ihren Architekten und Innenarchitekten:<br />
Die Jurysitzung hat am 04.05.2012 im artotel Berlin von 12.00 bis 14.00 Uhr getagt. Martin<br />
Müller wurde zum Leiter der Jurysitzung einstimmig gewählt.<br />
Anzahl der Wettbewerbsbeiträge:<br />
Es wurden insgesamt 20 Wettbewerbsbeiträge eingereicht.<br />
Bewertungsverfahren:<br />
Alle Beiträge wurden in einem ersten erläuternden Besichtigungsrundgang ausführlich<br />
gewürdigt. Dabei wurden insbesondere funktionale, gestalterische, ökologische und<br />
wirtschaftliche Aspekte ebenso wie trauerpsychologische berücksichtigt. Betrachtet wurden<br />
Funktionalität, Materialwahl, Raumwirkung im Innen- und Außenbereich und Atmosphäre.<br />
Anschließend wurden die Wettbewerbsbeiträge in drei Bewertungsrundgängen ausführlich<br />
diskutiert. Der beigefügten Tabelle kann entnommen werden, welche Beiträge aufgrund ihrer<br />
Qualitäten in die zweite und dritte Runde gekommen sind.<br />
Beim dritten Rundgang wurden drei Preisträger in der Kategorie Neubau, ein<br />
Sonderpreis für Krematorien, drei Preisträger in der Kategorie Umbau sowie zwei<br />
lobende Erwähnungen einstimmig ermittelt.<br />
5
Beschlüsse der Jurymitglieder:<br />
Die lobenden Erwähnungen wurden beide in der Kategorie Umbau vergeben.<br />
Preisträger in der Kategorie Neubau:<br />
1. Preis für den Neubau des Bestattungshauses Christoph Feuerstein Bestattung für<br />
Christoph Feuerstein aus Bludenz in Kooperation mit dem Atelier Rainer und Amann<br />
aus Feldkirch in Österreich<br />
Mit dem 1. Preis wird der Neubau des Bestattungsinstituts Christoph Feuerstein Bestattung<br />
aus Bludenz in Österreich in Kooperation mit DI Marion Rainer und DI Eckhard Amann des<br />
Ateliers Rainer und Amann aus Feldkirch bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum!<br />
Architektur in der Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in<br />
Kooperation mit dem BDIA in NRW und der db deutschen bauzeitung ausgezeichnet.<br />
Die Jury überzeugte bei dem in den Bestand eingepassten Neubau, der sich diskret in das<br />
Stadtbild integriert, die moderne, dem Anlass angemessene Architektur, die zeitlose<br />
Formensprache sowie die durch die Inszenierung der Lichtverhältnisse erreichte hohe<br />
Qualität der Lichtstimmung. Das Bestattungsinstitut entfaltet selbst auf kleinem Ram eine<br />
immense Wirkung und ermutigt damit dazu, vorgegebene begrenzte Raumsituationen<br />
optimal zu nutzen und ästhetisch durch die Materialauswahl ansprechend zu gestalten.<br />
2. Preis für den Neubau des Bestattungsinstituts Seemann & Söhne KG für Nils<br />
Seemann aus Hamburg in Kooperation mit Christoph Möring-Sack ORP Architekten<br />
aus Hamburg<br />
Mit dem 2. Preis wird der Neubau des Bestattungsinstituts Seemann & Söhne KG in<br />
Schenefeld in Kooperation mit dem Architekten Christoph Möring-Sack, ORP Architekten,<br />
aus Hamburg bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der<br />
Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem<br />
BDIA in NRW und der deutschen bauzeitung ausgezeichnet.<br />
Die Jury überzeugte die klare Gliederung des Neubaus sowie die hohen Qualitäten der<br />
Innenraumgestaltung durch eine konsequente helle und freundliche Atmosphäre, die durch<br />
die Wahl der hellen, aber nicht kalten Farben ebenso wie durch die geschickte Lichtführung<br />
erreicht wurde. Das Zusammenspiel von Natur- und Kunstlicht verändert sich dabei je nach<br />
Tages- und Jahreszeit. Bei den unterschiedlichen Baukörpern, die gleichermaßen funktional<br />
und ästhetisch ansprechend sind, verdient die Trauerhalle durch ihre sakrale Anmutung<br />
besondere Beachtung.<br />
6
3. Preis für den Neubau des Bestattungshauses Kurz-Feuerstein für Verena Kurz-<br />
Feuerstein aus Heidelberg in Kooperation mit dem Architekturbüro Hansjörg Maier &<br />
Partner aus Heidelberg<br />
Mit dem 3. Preis wird der Neubau des Bestattungshauses Kurz-Feuerstein aus Eppelheim in<br />
Kooperation mit dem Architekturbüro Hansjörg Maier & Partner aus Heidelberg bei dem<br />
Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ des Kuratorium<br />
Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem BDIA in NRW und der deutschen<br />
bauzeitung ausgezeichnet.<br />
Die Jury überzeugte bei der kleinen, funktional ausgestalteten Filiale das moderne Design,<br />
die Auswahl der Naturmaterialien in der Kombination von Naturstein und Holz, die<br />
Lichtinszenierungen in den Abschiedsräumen sowie die Pavillonlösung, die vorbildhaft an<br />
anderen Orten übernommen werden könnte. Der Bau zeigt beispielhaft, was auf kleinem<br />
Raum gelingen kann. Besondere Beachtung verdient der Sichtbezug zur Kapelle.<br />
Sonderpreis Krematorium<br />
Der Sonderpreis für Krematorien wird bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum!<br />
Architektur in der Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in<br />
Kooperation mit dem BDIA in NRW und der db deutschen bauzeitung an Willm Vieth von<br />
Feuerbestattungen Weser-Ems in Bad Zwischenahn in Kooperation mit dem Architekten<br />
Dipl.-Ing. Hartmut Kapels des Architekturbüros Kapels in Zetel vergeben.<br />
Die Jury überzeugte die klare Gliederung der Funktionen und Abläufe, die das Krematorium<br />
bereits von außen erkennen lässt. Die beiden monolithischen Baukörper, die Kremation und<br />
Abschiednahme durch die Anordnung zugleich voneinander trennen und miteinander<br />
verbinden, berücksichtigen die Materialsprache der Region und haben eine moderne<br />
Anmutung. Besondere Beachtung verdient der Einsatz von natürlichem Licht in den<br />
Innenräumen.<br />
7
Preisträger in der Kategorie Umbau<br />
1. Preis<br />
Mit dem 1. Preis wird der Umbau des Bestattungshauses Im Stift in Bielefeld von Andreas<br />
Niehaus in Kooperation mit dem Architekten Walter Hauer von Hauer Architekten in<br />
Gütersloh und Dipl.-Innenarchitekt Reiner Kessel aus Lage bei dem Wettbewerb „Trauer<br />
braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche<br />
Bestattungskultur in Kooperation mit dem BDIA in NRW und der deutschen bauzeitung<br />
ausgezeichnet.<br />
In beispielhafter Weise wurde in zentraler Lage im Ortskern ein denkmalgeschütztes<br />
Gebäude im Bestand mit einem Neubau und einem weiteren Bestandsbau verbunden.<br />
Die Jury überzeugte die durch die Glasfronten transparente, moderne und helle Gestaltung<br />
des Neubaus, wodurch Naturlicht in die angrenzenden Räume fällt. Zugleich lassen sich die<br />
Scheiben als Ausstellungsfläche nutzen. Neben der klaren Gliederung überzeugt die<br />
Architektur durch eine moderne Sprache, die auf die alte Dorfstruktur Bezug nimmt. Die<br />
Innenraumgestaltung des Besprechungsraums löst nicht den gleich hohen Anspruch wie die<br />
Außenraumgestaltung ein, so dass bei der Innenraumgestaltung der Trauerhalle noch<br />
Potential besteht.<br />
2. Preis<br />
Mit dem 2. Preis wird der Umbau des Bestattungsinstituts Friedrich Pohlmann GmbH aus<br />
Norderstedt von Eggert Pohlmann in Kooperation mit dem Architekten Rave Oschkinat aus<br />
Norderstedt bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der<br />
Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem<br />
BDIA in NRW und der deutschen bauzeitung ausgezeichnet.<br />
Die Jury überzeugte die Gestaltung des Fassadengiebels an einer Kreuzung, die diskrete<br />
Gliederung der Klinkerfassade und die Strukturierung des Instituts mit einfachen Mitteln wie<br />
einem Satteldach. Besondere Beachtung verdient die unaufgeregt wohltuende Atmosphäre<br />
für Trauernde als auch die überzeugende Lichtinszenierung am Abend. Ein Bau, der sich<br />
zugleich absetzt und ins umliegende Gefüge integriert.<br />
3. Preis<br />
Mit dem 3. Preis wird der Umbau des Bestattungsinstitut Kuhler & Kaufmann GmbH von<br />
Alexandra Zelms in Burscheid in Kooperation mit Architektin Dipl.-Ing. Maria Poppenhusen<br />
aus Leverkusen bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der<br />
Bestattungsbranche“ des Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem<br />
BDIA in NRW und der deutschen bauzeitung ausgezeichnet.<br />
Die Jury überzeugte bei dem Umbau eines kleinen Unternehmens auf einem kompliziert<br />
geschnittenen Grundstück, dass mit geringem Aufwand eine hohe Qualität für die<br />
Trauernden geschaffen wurde. Insbesondere die Gestaltung des Innenhofs strahlt Ruhe und<br />
Geborgenheit aus und vermittelt eine schöne Atmosphäre im Hinterhof, die der<br />
Umgebungsstruktur angemessen ist und den gesamten Bereich so gliedert, dass der Bereich<br />
von der Straße her abgeschirmt ist.<br />
8
Lobende Erwähnungen<br />
Das Bestattungsinstitut Wilhelm Knopf Bestattungen von Wilhelm Knopf aus Voerde erhält in<br />
Kooperation mit dem Architekten Karl-Heinz Hülsdonk von Hülsdonk und Partner aus Voerde<br />
bei dem Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ des<br />
Kuratorium Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem BDIA in NRW und der<br />
deutschen bauzeitung eine lobende Erwähnung für die Innenraumqualitäten des Umbaus.<br />
Der Einsatz von natürlichem Licht, die klaren Gestaltungslinien sowie die Auswahl der<br />
Materialien tragen zu einer guten Atmosphäre für die Trauernden bei. Die gestalterischen<br />
Ansätze des Innenbaus werden leider nicht in der Außenansicht fortgesetzt.<br />
Das Bestattungsinstitut Dartmann Bestattungen von Markus Dartmann aus Nordwalde erhält<br />
in Kooperation mit der Innenarchitektin Dipl.-Ing. Claudia Broscheit aus Greven bei dem<br />
Wettbewerb „Trauer braucht Raum! Architektur in der Bestattungsbranche“ des Kuratorium<br />
Deutsche Bestattungskultur in Kooperation mit dem BDIA in NRW und der deutschen<br />
bauzeitung eine lobende Erwähnung für den kleinen Anbau und die Neugestaltung des<br />
Innenhofs.<br />
Der Anbau hat die Situation des Innenhofs geschickt genutzt und gestaltet. Durch die klare<br />
Gliederung und die Verwendung von Holz wird eine ansprechende Atmosphäre geschaffen.<br />
Beachtung verdient das Schaufenster als Ausstellungsfläche im Eingangsbereich sowie die<br />
helle und freundliche Atmosphäre im Innenraum durch Pastelltöne, Lichtobjekte und den<br />
Einsatz von Naturlicht. Das alte Grabkreuz konterkariert allerdings die moderne, klare<br />
Gestaltung.<br />
Protokoll: Dr. Kerstin Gernig<br />
9