mittendrin - 3/2010
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Leben<br />
Portrait: Ich bin ich.<br />
Einblick<br />
Urlaub in Istanbul<br />
Zum Glück kann sie von ihrer einzigen großen<br />
Reise noch eine Weile zehren. Im Oktober<br />
2009 konnte sie das erste Mal seit<br />
ihrem Unfall ihr Heimatland besuchen.<br />
„Die Minarette waren so schön, die Rufe der Muezzine,<br />
das war wie in meiner Kindheit“, erinnert<br />
sich Ayse heute noch gern an die Tage in Istanbul.<br />
Möglich machte diese Reise das Engagement<br />
von Waldemar Rink, der in den Kirchengemeinden<br />
Obervorschütz und Züschen für Ayses Reise<br />
sammelte. Er selbst, seine Frau und Klaus Bertram<br />
fuhren auf eigene Kosten mit, um Ayse diesen großen<br />
Wunsch zu ermöglichen, denn Ayse brauchte<br />
auch in Istanbul Unterstützung.<br />
Trotz ihres schweren Schicksals hat Ayse Glück<br />
gehabt, dass sie immer wieder auf Menschen traf, die sich derart für sie<br />
engagiert haben. Belohnt werden alle Helfer und Unterstützer durch Ayses<br />
strahlendes Lächeln in ihrer ersten eigenen Wohnung: „Nur wunderschön<br />
jetzt hier zu leben“, tippt sie in ihren Sprachcomputer.<br />
Ruth Schilling<br />
EINFACH GESAGT<br />
Der große Wunsch<br />
Aber Ayse hatte noch einen großen Wunsch:<br />
Sie wollte gerne eine eigene Wohnung.<br />
Erst dachten viele, dass das nicht geht.<br />
Denn Ayse braucht sehr viel Hilfe.<br />
Die eigene Wohnung<br />
Aber jetzt ist ihr Wunsch doch in Erfüllung gegangen.<br />
Seit Juli lebt Ayse in ihrer eigenen Wohnung.<br />
Sie bekommt von dem Verein FAB rund um die Uhr Unterstützung.<br />
Das heißt: Es ist immer eine Person da, die ihr helfen kann.<br />
Jetzt muss Ayse vieles lernen. Zum Beispiel:<br />
Sie muss den Personen selbst sagen, wie sie ihr helfen sollen.<br />
Sie muss ihren Haushalt planen.<br />
Sie muss für verschiedene Anschaffungen sparen.<br />
Aber Ayse Yuca ist glücklich:<br />
Sie ist 48 Jahre alt und lebt endlich in ihrer eigenen Wohnung!<br />
Sie tippt in den Sprach-Computer:<br />
„Nur wunderschön jetzt hier zu leben“.<br />
In dieser Rubrik stellen sich regelmäßig Mitarbeiter und ihr<br />
Arbeitsbereich vor.<br />
„Wir b e r A t e n in A l l e n le b e n s l A g e n!“ so<br />
b r i n g t dA n i e l A pA u l i h r e Ar b e i t im be t r e ut<br />
e n Wo h n e n in ho f g e i s m A r A u f d e n pu n k t.<br />
Bereits seit ihrem Anerkennungsjahr vor neun<br />
Jahren ist sie hier tätig. Gemeinsam mit einem<br />
Team aus mehreren Betreuern begleitet<br />
sie Menschen mit einer Behinderung, die selbstständig<br />
in einer Wohnung leben. „Meine Aufgaben sind<br />
vielseitig und umfangreich“, so Daniela Paul. Als<br />
Betreuerin arbeitet sie nach Bedarf mit den Klienten<br />
zusammen. Alltagsbegleitung, Beratung bei finanziellen<br />
Dingen und auch der eine oder andere Haushaltstipp<br />
für die Klienten gehören unter anderem zu<br />
ihrer Arbeit.<br />
Die Zeit, die Daniela Paul für jeden einzelnen Klienten<br />
zur Verfügung hat, ist dabei sehr unterschiedlich<br />
und richtet sich nach dem individuellen Bedarf. „Wir<br />
arbeiten immer beratend und nicht erzieherisch“,<br />
betont Daniela Paul. „Unser Ziel ist eine vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit.“ Hierzu gehört auch ein regelmäßiger<br />
und enger Kontakt zu den gesetzlichen<br />
Betreuern der Klienten.<br />
Neben den praktischen Tätigkeiten gehören aber<br />
auch Verwaltungsarbeiten zu den Aufgaben. Hier<br />
versteht sich Daniela Paul als Bindeglied zwischen<br />
der Leitung und dem Team. Im Haus Kersting in<br />
Hofgeismar, wo einige ihrer Klienten leben, hält sie<br />
außerdem den Kontakt zur Hausverwaltung.<br />
Claudia Lieberknecht<br />
Begleitung<br />
6 Baunataler Diakonie Kassel 3/<strong>2010</strong> Baunataler Diakonie Kassel 3/<strong>2010</strong> 7<br />
und<br />
EINFACH GESAGT<br />
Das Betreute Wohnen ist für Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Sie leben in einer eigenen Wohnung.<br />
Dort werden sie von Daniela Paul unterstützt.<br />
Die Unterstützung ist ganz verschieden.<br />
Sie richtet sich nach den Menschen<br />
mit Behinderung.<br />
Dabei kommt es darauf an, was sie wollen und<br />
was sie brauchen.<br />
Daniela Paul unterstützt die Menschen<br />
mit Behinderung zum Beispiel:<br />
– Bei Fragen zum Geld.<br />
– Beim Haushalt und Einkaufen.<br />
– Beim Umgang mit Ämtern.<br />
Unterstützung