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Beschleunigtes Bauen Leitfaden - Tiefbauamt - Kanton Zürich

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<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong><br />

<strong>Leitfaden</strong><br />

Juni 2010


Impressum<br />

Auftraggeber Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

Bearbeitung ewp AG Effretikon<br />

Projektleiter Markus Graf<br />

Mitarbeit Andreas Isler<br />

Benno Singer<br />

Auftragsnummer 15.9.54.09001<br />

Begleitung Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong><br />

<strong>Tiefbauamt</strong><br />

Erich Suter<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Seite 2


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

1. Einleitung 5<br />

1.1. Anlass des Auftrages 5<br />

1.2. Grundlagen 5<br />

2. Bisherige Erfahrungen mit Massnahmen zur Bauzeitverkürzung 5<br />

2.1. Involvierte Stellen 5<br />

2.2. Anonymisierte Stellungnahmen 5<br />

2.2.1. Bisher eingesetzte Massnahmen 5<br />

2.2.2. Hinweise zu Bonus- / Malussystem 6<br />

2.2.3. Hinweise zu Vollsperrungen 6<br />

2.2.4. Hinweise zu Schichtbetrieb und Wochenendarbeit 6<br />

2.2.5. Hinweise zu Nachtarbeit 6<br />

2.2.6. Weitere Bemerkungen 7<br />

3. Massnahmen zur Bauzeitverkürzung 7<br />

3.1. Zusammenstellung möglicher Massnahmen 7<br />

3.1.1. Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung 7<br />

3.1.2. Wochenendarbeit mit Strassensperrung 7<br />

3.1.3. Schichtbetrieb 7<br />

3.1.4. Nachtarbeit 8<br />

3.1.5. Fahrbahnvermietung (Bonus / Malus) 8<br />

3.1.6. Terminvorgabe mit Konventionalstrafe 8<br />

3.1.7. Baumethoden / Bauabläufe 8<br />

3.2. Nutzen von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung 9<br />

3.3. Kosten von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung 9<br />

3.4. Massnahmenbeurteilung hinsichtlich Stärken und Schwächen 10<br />

3.5. Massnahmenbeurteilung hinsichtlich Chancen und Gefahren 11<br />

3.6. Wirkung der Massnahmen 12<br />

3.7. Notwendigkeit von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung 13<br />

4. Auswirkungen auf Planungsprozess 14<br />

4.1. Leitsätze 14<br />

4.2. Grundlagenbeschaffung 14<br />

4.3. Beschaffung Ingenieurleistungen 14<br />

4.4. Vorprojekt 15<br />

4.5. Bauprojekt 15<br />

4.6. Ausschreibung 15<br />

4.7. Ausführungsprojekt 15<br />

4.8. Realisierung 16<br />

5. Ethische Fragestellungen 17<br />

5.1. Rechtliche Fragestellungen 17<br />

5.2. Fragen zur Gesundheit 17<br />

Seite 3


<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

5.3. Fragen zu direkten und indirekten Folgekosten 17<br />

5.4. Organisatorische Fragestellungen 17<br />

5.5. Fragen zu sozialen Auswirkungen 18<br />

6. Interessenlage der Beteiligten 19<br />

Anhang A 21<br />

A Zusammenstellung von Beispielen 21<br />

Anhang B 28<br />

B Analyse Bauzeitverkürzung 28<br />

Seite 4


1. Einleitung<br />

1.1. Anlass des Auftrages<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Die Baudirektion des <strong>Kanton</strong>s <strong>Zürich</strong> will ihre Prozesse betreffend Projektierung und<br />

Realisierung von Infrastrukturbauten hinsichtlich Beschleunigungspotenzial in der Ausführung<br />

analysieren. Anlässlich der Besprechung vom 14. Juli 2009 mit Herrn Erich Suter wurde die<br />

ewp AG mit der Erarbeitung dieses vorliegenden Berichtes beauftragt.<br />

1.2. Grundlagen<br />

Forschungsbericht VSS vom Dezember 2003 „Volkswirtschaftlicher Nutzen und Kosten einer<br />

beschleunigten Realisierung von Autobahnbaustellen mittels Anreizsystemen“<br />

2. Bisherige Erfahrungen mit Massnahmen zur Bauzeitverkürzung<br />

2.1. Involvierte Stellen<br />

Die folgenden Stellen haben an der telefonischen Befragung zur Erfahrung mit Beschleunigungsmassnahmen<br />

teilgenommen:<br />

▪ <strong>Kanton</strong> St. Gallen<br />

▪ <strong>Kanton</strong> Schwyz<br />

▪ Stadt Winterthur<br />

▪ Stadt Uster<br />

▪ Stadt Chur<br />

▪ Rhätische Bahn<br />

2.2. Anonymisierte Stellungnahmen<br />

2.2.1. Bisher eingesetzte Massnahmen<br />

In Vereinbarung mit der Unternehmung:<br />

▪ Ausdehnung der Arbeitszeiten ohne Schichtbetrieb<br />

▪ Samstagarbeit einführen<br />

In besonderen Bestimmungen vorgegeben:<br />

▪ Wochenendarbeit für Belagseinbau<br />

▪ Vollsperrungen für Belagseinbau (falls alternative Routen möglich sind)<br />

▪ Zweischichtbetrieb (auf Grossbaustellen von Nationalstrassen)<br />

▪ Bonus- / Malussystem auf den Endtermin / resp. Zwischentermin<br />

Seite 5


2.2.2. Hinweise zu Bonus- / Malussystem<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Die Bauzeit wird meist als Zuschlagskriterium berücksichtigt und wirkt sich vergaberelevant<br />

aus.<br />

▪ Das Bonus- / Malussystem basiert auf dem vom Unternehmer erstellten Terminprogramm<br />

▪ Heikel ist der Umgang mit Schlechtwettertagen, welcher in der Ausschreibung grundsätzlich<br />

zu definieren und an der Bausitzung zu traktandieren ist.<br />

2.2.3. Hinweise zu Vollsperrungen<br />

▪ Dient nebst der Beschleunigung auch der Qualität der Arbeit, speziell des Belages, da<br />

fugenloser und heiss in heiss Einbau möglich ist.<br />

2.2.4. Hinweise zu Schichtbetrieb und Wochenendarbeit<br />

▪ Einsatz wurde meistens in den Sommerferien angeordnet und speziell für den<br />

Belagseinbau vorgesehen.<br />

▪ Aus Sicht der Bauherrschaft haben sich die Massnahmen bewährt.<br />

▪ Aus Sicht der Bauunternehmung ist die Aufrechterhaltung des Betriebes über längere<br />

Zeit schwierig (Motivationsprobleme und Einschränkung des Privatlebens für das<br />

Personal).<br />

▪ Massnahmen sind für Intensivmassnahmen oder einzelne Baustellen machbar, hingegen<br />

als Grundsatz nur schwer umsetzbar.<br />

▪ In Siedlungsnähe ist infolge Lärmschutzvorschriften eine Ausdehnung der Arbeitszeiten<br />

nur bedingt möglich.<br />

▪ Erfahrungsgemäss ist Sonntagsarbeit rund 40% teurer infolge erhöhten Personalaufwands.<br />

▪ Die Motivation von jungen Polieren für Wochenendarbeit ist oft aus familiären Gründen<br />

schwierig.<br />

2.2.5. Hinweise zu Nachtarbeit<br />

▪ Nachtarbeit kommt bei der Bahn zur Anwendung. Dabei wird im Siedlungsgebiet auf<br />

Ferienzeiten geachtet, um die Lärmbelastung zu verringern. Trotzdem werden diese<br />

Nachtarbeiten von der Bevölkerung nicht akzeptiert und bringen ein erhöhtes Konfliktpotenzial.<br />

▪ Im Strassenbau kommt Nachtarbeit meist ausserhalb des Siedlungsgebietes zur<br />

Anwendung.<br />

▪ Für Brückenersatz kommen vermehrt gezielte Nachteinsätze mit vorfabrizierten<br />

Brückenplatten zur Anwendung. Diese Einsätze finden auch im besiedelten Gebiet statt<br />

und sind meist eine Attraktion für die Bevölkerung und Medien.<br />

Seite 6


2.2.6. Weitere Bemerkungen<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Bei der Bahn ist im Unterhalt die Nachtarbeit üblich. Möglicherweise sind für den<br />

Strassenbau Aspekte übertragbar.<br />

▪ Die Gemeinden haben bei koordinierten Projekten oft Mühe, terminlich Schritt zu halten.<br />

▪ Bei Einsätzen ausserhalb der üblichen Arbeitszeiten sollten die Arbeitnehmer finanziell<br />

profitieren können (sicherstellen, dass entsprechende Lohnzuschläge ausbezahlt<br />

werden).<br />

▪ Der Aufwand für das Einrichten der Verkehrsführung und deren Überwachung nimmt<br />

ständig zu.<br />

3. Massnahmen zur Bauzeitverkürzung<br />

3.1. Zusammenstellung möglicher Massnahmen<br />

Die nachfolgend aufgeführten Massnahmen können einzeln oder auch kombiniert zum Einsatz<br />

kommen. Beim Anreizsystem sollte darauf geachtet werden, dass die Gleichbehandlung<br />

gewährleistet bleibt und die Bedingungen für die Unternehmung fair und nicht existenz<br />

bedrohend angelegt sind. Eine nachhaltige Wirkung mittels Anreizsystem wird dann erzielt,<br />

wenn die Chancen- und Risikoverteilung nicht einseitig auf eine Partei ausgerichtet sind,<br />

sondern möglichst eine win-win Situation geschaffen wird.<br />

3.1.1. Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Die langfristige Strassensperrung wird frühzeitig geplant und in der Submission als<br />

Rahmenbedingung vorgegeben. So werden der Bauunternehmung optimale Bedingungen<br />

geschaffen, um die Bauarbeiten behinderungsfrei abzuwickeln. Nebst grossräumigen Umfahrungen<br />

sind dazu je nach Bedarf auch rückwärtige Erschliessungen zu planen und in die<br />

Submission zu integrieren.<br />

3.1.2. Wochenendarbeit mit Strassensperrung<br />

Wochenendarbeiten mit Strassensperrungen eignen sich für Belagseinbauten, welche über ein<br />

kürzeres Zeitfenster ablaufen können. Die Beschleunigung steht dabei weniger im Vordergrund.<br />

Es sind insbesondere qualitative Gründe, welche dem Belag eine längere Lebensdauer geben<br />

und somit weniger früh einen erneuten Eingriff nötig machen.<br />

3.1.3. Schichtbetrieb<br />

Der Schichtbetrieb ist eine Beschleunigungsmassnahme, welche die Bauzeit erheblich verkürzt.<br />

Diese Massnahme muss entsprechend in der Submission ausgeschrieben werden und bedarf<br />

einer arbeitsrechtlichen Bewilligung durch den <strong>Kanton</strong>.<br />

Seite 7


3.1.4. Nachtarbeit<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Nachtarbeit wird in der Regel für Montagearbeiten oder Belagseinbau angewendet und muss in<br />

der Submission ausgeschrieben werden. Die Massnahme wirkt nur zum Teil beschleunigend,<br />

wenn durch externe Vorfabrikation lediglich die Montagearbeiten auf der Baustelle anfallen.<br />

3.1.5. Fahrbahnvermietung (Bonus / Malus)<br />

Beim System Vermietung von Strassen mietet das Bauunternehmen die Strasse vom Bauherrn<br />

und setzt den entsprechenden Mietpreis in seine Kalkulation ein. Kommt es zu einer<br />

Verkürzung der Bauzeit muss der Bauunternehmer weniger Miete bezahlen. Somit reduzieren<br />

sich seine Kosten.<br />

3.1.6. Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Die Konventionalstrafe wird in der Submission durch die Bauherrschaft auf einen Stichtag fixiert<br />

und beinhaltet lediglich einen Malus. Der Anreiz, dass die Termine zusätzlich zu den Vorgaben<br />

erheblich unterschritten werden, ist nicht gegeben. Somit muss das terminliche Ziel hoch aber<br />

erreichbar definiert werden.<br />

3.1.7. Baumethoden / Bauabläufe<br />

Im Rahmen der Projektentwicklung sind die Baumethoden und Bauabläufe einer Bauzeitverkürzung<br />

zu evaluieren (z.B. Vorfabrikationen, Belagseinbau heiss in heiss, Wahl der<br />

Baumaterialien, Wahl der Baumethoden). Dabei ist eine Abwägung bezüglich Kosten und<br />

Qualitätsanforderungen, respektive der Überprüfung auf Dauerhaftigkeit und<br />

Unterhaltsfreundlichkeit vorzunehmen.<br />

Seite 8


3.2. Nutzen von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Ein Anreizsystem sollte aus volkswirtschaftlicher Sicht dann angewendet werden, wenn<br />

die daraus entstehenden Nutzen die Kosten übertreffen.<br />

▪ Als nutzenbestimmende Kriterien haben sich herausgestellt:<br />

1. Verkehrsbelastung (in DTV/Tag)<br />

2. Verkehrsführungssystem<br />

3. Baustellenlänge<br />

▪ Als kostenbestimmende Kriterien kann folgendes anfallen:<br />

1. Volkswirtschaftliche Kosten durch erhöhte Staustunden<br />

2. Volkswirtschaftliche Kosten durch Umsatzeinbusse von Gewerbetreibenden<br />

3. Aufwand für das Einrichten und Betreiben der Verkehrsumstellung<br />

4. Kosten infolge Bonusauszahlung<br />

▪ Bei Baustellen ab 6 km Länge und einem DTV von 10'000 Fahrzeugen je Tag können die<br />

Nutzen einer Beschleunigung die resultierenden Kosten übersteigen.<br />

3.3. Kosten von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung<br />

▪ Bei geschätzten Kosten von CHF 4'000 bis 7'000 je Tag für eine Beschleunigung der<br />

Bauarbeiten sollte ein Mindestmietpreis bzw. Bonus von CHF 10'000/Tag einen<br />

genügend hohen Anreiz für die Beschleunigung von Arbeiten bieten.<br />

▪ Ein Betrag von über CHF 20'000 je Tag wird von Bauunternehmern teilweise nicht mehr<br />

als positiver Anreiz, sondern als Gefährdung der Existenz empfunden.<br />

▪ Das Kosten-/Nutzenverhältnis soll in einem vernünftigen Verhältnis stehen.<br />

Seite 9


3.4. Massnahmenbeurteilung hinsichtlich Stärken und Schwächen<br />

Massnahmen Stärken Schwächen<br />

Längerfristige<br />

Strassensperrung mit<br />

Umleitung<br />

Wochenendarbeit mit<br />

Strassensperrung<br />

▪ Vereinfachte Baudurchführung<br />

(Verkehrsregime, Bauphasen etc.)<br />

▪ Reduktion von Unfällen<br />

▪ Keine Behinderungen der Bauarbeiten<br />

durch den Verkehr<br />

▪ Keine Nachteile für Pendler<br />

▪ Teil-Reduktion von Unfällen (während<br />

Wochenende)<br />

Schichtbetrieb ▪ Sehr effektiv<br />

▪ Hohe Anforderung an Logistik<br />

Nachtarbeit ▪ Infolge kleinerem Verkehrsaufkommen<br />

keine erhöhte Verkehrsbelastung, d.h.<br />

gegenüber anderen Massnahmen<br />

weniger Stau<br />

Fahrbahnvermietung ▪ Staureduktion<br />

▪ Reduktion von Unfällen<br />

▪ Verringerung der Behinderungen<br />

Terminvorgabe mit<br />

Konventionalstrafe<br />

▪ Staureduktion<br />

▪ Reduktion von Unfällen<br />

▪ Verringerung der Behinderungen<br />

Tabelle 1: Tabelle: Beurteilung hinsichtlich Chancen und Gefahren<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Keine oder erschwerte Zufahrtsmöglichkeit<br />

für Direktbetroffene<br />

(Anwohner)<br />

▪ Zeitverlust der Verkehrsteilnehmer<br />

infolge der Umwege<br />

▪ Höhere Verkehrsbelastung der<br />

umliegenden Strassen infolge der<br />

Umwege<br />

▪ Im Falle von vielen Direktbetroffenen<br />

(innerorts) während Wochenende<br />

▪ Zeitverlust der Verkehrsteilnehmer<br />

infolge der Umwege am Wochenende<br />

▪ Lärmbelastung am Wochenende<br />

▪ Aufwändige Verkehrsumstellung<br />

verbunden mit anspruchsvoller<br />

Kommunikationsarbeit<br />

▪ Sehr teuer<br />

▪ Personelle Ressourcen erforderlich<br />

▪ Verschärfte Anforderungen an die<br />

Baumaschinen gemäss<br />

Baulärmrichtlinie des BAFU<br />

▪ Höhere Anforderungen an die Qualität<br />

▪ Verschärfte Anforderungen an die<br />

Baumaschinen gemäss<br />

Baulärmrichtlinie des BAFU<br />

▪ Vermehrter Aufwand für<br />

Baudurchführung<br />

▪ Qualitätssicherungsmassnahmen<br />

▪ Vermehrter Aufwand für<br />

Baudurchführung<br />

▪ Qualitätssicherungsmassnahmen<br />

Seite 10


3.5. Massnahmenbeurteilung hinsichtlich Chancen und Gefahren<br />

Massnahmen Chancen Gefahren<br />

Längerfristige<br />

Strassensperrung mit<br />

Umleitung<br />

Wochenendarbeit mit<br />

Strassensperrung<br />

▪ Effizientere Abläufe<br />

(sofern wenig Direktbetroffene und<br />

gute Ausweichmöglichkeiten<br />

vorhanden sind)<br />

▪ Bessere Qualität durch wegfallende<br />

Etappierungen<br />

▪ Effizientere Abläufe bei kombinierten<br />

Tiefbau- und Belagsarbeiten<br />

▪ Speziell geeignet für Belagseinbau,<br />

(fugenloser Einbau, heiss in heiss)<br />

Schichtbetrieb ▪ Effiziente Beschleunigungsmassnahme<br />

Nachtarbeit ▪ Bzgl. Verkehrsverteilung ideal<br />

▪ Effektive Beschleunigungsmassnahme<br />

Fahrbahnvermietung ▪ Imagegewinn für die Baubranche<br />

▪ Grösseres Interesse durch finanzielle<br />

Anreize<br />

▪ Bauunternehmer hat mehr<br />

Mitspracherechte<br />

Tabelle 2: Beurteilung hinsichtlich Chancen und Gefahren<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Kommunikation gegenüber<br />

Direktbetroffenen und<br />

Verkehrsteilnehmern (in erster Linie<br />

Pendler)<br />

▪ Im Falle von vielen Direktbetroffenen<br />

(innerorts)<br />

▪ Im Falle von beschränkten<br />

Ausweichmöglichkeiten<br />

▪ Hohe Kosten<br />

▪ Kommunikation gegenüber<br />

Direktbetroffenen (Anwohnern) und<br />

Verkehrsteilnehmern (in erster Linie<br />

Freizeitverkehr)<br />

▪ Im Falle von vielen direkt betroffenen<br />

(z.B. innerorts) und beschränkten<br />

Ausweichmöglichkeiten kaum eine<br />

Alternative<br />

▪ Äusserst hohe Anforderung an Ablauf<br />

sowie Personal<br />

▪ Rückwärtige Dienste müssen optimal<br />

eingeplant werden<br />

▪ Evt. höhere Kosten durch erhöhte<br />

Anforderungen infolge<br />

Baulärmrichtlinie BAFU<br />

▪ Lärm- und Lichtemissionen<br />

▪ Kommunikation (speziell Anwohner)<br />

▪ Hohe Kosten<br />

▪ Rückwärtige Dienste müssen optimal<br />

eingeplant werden<br />

▪ Garantierisiken<br />

▪ Evt. höhere Kosten durch erhöhte<br />

Anforderungen infolge<br />

Baulärmrichtlinie BAFU<br />

▪ Druck auf Bauherr und Planer<br />

(personell)<br />

▪ Druck auf Bauleitung, Poliere und<br />

Bauführung (siehe auch ethische<br />

Fragestellungen)<br />

▪ Vermehrte Diskussionen z.B. bzgl.<br />

Schlechtwettertagen<br />

▪ Komplexere und anspruchsvollere<br />

Submission<br />

Seite 11


Massnahmen Chancen Gefahren<br />

Terminvorgabe mit<br />

Konventionalstrafe<br />

Tabelle 3: Beurteilung hinsichtlich Chancen und Gefahren<br />

3.6. Wirkung der Massnahmen<br />

Chance zur<br />

Qualitäts-<br />

Verbesserung<br />

Birgt Risiko<br />

Qualitäts-<br />

Einbusse<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Günstige Beschleunigungsmassnahme ▪ Druck auf Bauherr und Planer<br />

(personell)<br />

▪ Druck auf Bauleitung, Poliere und<br />

Bauführung (siehe auch ethische<br />

Fragestellungen)<br />

▪ Vermehrte Diskussionen z.B. bzgl.<br />

Schlechtwettertagen<br />

▪ Komplexere und anspruchsvollere<br />

Submission<br />

▪ Verschärfter Wettbewerb durch<br />

bauherrenseitig verschärfte<br />

Terminbedingungen<br />

wirkt nicht beschleunigend wirkt beschleunigend<br />

Wochenendarbeit mit Strassensperrung Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Tabelle 4: Wirkung der Massnahmen<br />

Nachtarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit (nur bedingt)<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Seite 12


3.7. Notwendigkeit von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Zur Beurteilung der Notwendigkeit von Massnahmen zur Bauzeitverkürzung ergeben sich<br />

folgende Parameter für die Entscheidungsfindung:<br />

▪ Verkehrsaufkommen<br />

(Höhe des DTV, Tages- und Wochenganglinien)<br />

▪ Betroffenheit Anwohner<br />

(Anzahl, Möglichkeiten für flankierende Massnahmen)<br />

▪ Betroffenheit Gewerbetreibende<br />

(Anzahl, Art des Betriebes, Möglichkeiten für flankierende Massnahmen)<br />

▪ Politisches Umfeld<br />

(Akzeptanz in Gemeinde und Bevölkerung)<br />

▪ Termindruck<br />

(infolge übergeordneten Interessen / Rahmenbedingungen)<br />

▪ Grösse des Projektvorhabens<br />

(zu erwartende Gesamtbaukosten)<br />

▪ Baugrund<br />

(Risiko, auf Unvorhersehbares zu stossen)<br />

▪ Umweltrelevanz<br />

(Gewässerschutz, Lärmschutz, etc)<br />

▪ Zahl der Projektbeteiligten<br />

(Koordination mit Amtsstellen, Behörden, Werkeigentümer, Bauvorhaben Dritter)<br />

Als Beurteilungshilfe dient das Formular „Analyse zur Bauzeitverkürzung“ im Anhang<br />

Seite 13


4. Auswirkungen auf Planungsprozess<br />

4.1. Leitsätze<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Für jeden geplanten Eingriff, welcher Verkehrsbehinderungen zur Folge hat, sind die folgenden<br />

Leitsätze wichtig:<br />

1. In den frühen Projektphasen radikal und vorurteilsfrei denken<br />

(auch unkonventionelle Varianten prüfen / Innovation gefragt)<br />

2. Sperrungen immer in den Variantenvergleich einbeziehen<br />

3. Grundsätzlich aus Qualitätsgründen Belagseinbau unter Vollsperrung<br />

4.2. Grundlagenbeschaffung<br />

▪ DTV eruieren, Wochen- und Jahresganglinien wenn möglich beschaffen<br />

▪ Beschaffen von Unfallstatistiken, Staurisiken<br />

▪ Untersuchung von Netzbelastungen durch Sperrungen<br />

▪ Eruieren der sinnvollen Beschleunigungsmassnahmen<br />

▪ Abschätzung der Kosten für die Beschleunigungsmassnahmen<br />

▪ Umfassende Zustandsbeurteilung des Gesamtsystems hinsichtlich Werterhaltung und<br />

bedarfsgerechtem Ausbaubedarf (Strasse, Kunstbauten, Entwässerung, Werke,<br />

Ausrüstung)<br />

▪ Abklären des Koordinationsbedarfs amtsintern, bei Gemeinden und Werkeigentümern<br />

4.3. Beschaffung Ingenieurleistungen<br />

▪ Hohe Verfügbarkeit der Schlüsselpersonen verlangen<br />

▪ Vorgesehene Beschleunigungsmassnahmen in der Ingenieursubmission deklarieren<br />

(Q-Lenkungsplan der Ausschreibung beilegen)<br />

▪ Umfassende Grundlagenbeschaffung muss einkalkuliert werden<br />

▪ Für die Ausschreibung eine hohe Projektreife fordern (z.B. Stufe Ausführungsprojekt)<br />

▪ Leistungen für die Öffentlichkeitsarbeit ausschreiben (Kommunikationskonzept,<br />

stufengerechte Kommunikation)<br />

▪ Generell lediglich das Ziel vorgeben und den Aufwand durch die Bauherrschaft inkl.<br />

Kategoriezuteilung vorgeben. Um vom Anbieter die Innovationskraft abzurufen, ist vom<br />

Anbieter einen zugehörigen detaillierten Leistungsbeschrieb mit Kommentar zur<br />

Stundenverteilung zu verlangen.<br />

Seite 14


4.4. Vorprojekt<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Verkehrskonzept erarbeiten lassen<br />

▪ Professionelles Kommunikationskonzept erarbeiten (Verantwortlichkeiten regeln)<br />

▪ Stufengerechte Kommunikation mit betroffenen Gemeinden<br />

▪ Projektjournal führen (Dokumentation getroffene Entscheide)<br />

▪ Überlegungen der Baumethoden und Bauabläufe<br />

4.5. Bauprojekt<br />

▪ Stufengerechte, professionelle Kommunikation mit betroffenen Gemeinden und Privaten<br />

▪ Professionelle Öffentlichkeitsarbeit über Medien<br />

▪ Kosten für die Beschleunigungsmassnahmen im KV einrechnen<br />

▪ Projektjournal führen (Dokumentation getroffene Entscheide)<br />

▪ Auswahl der Baumethoden und Bauabläufe bezüglich Dauerhaftigkeit, Kosten und<br />

Unterhaltsfreundlichkeit<br />

▪ Hohe Projektreife fordern<br />

4.6. Ausschreibung<br />

▪ Gesamtausschreibungen durchführen, so dass möglichst viele Schnittstellen innerhalb<br />

der ARGE gelöst werden können<br />

▪ Hohe Verfügbarkeit des Kaders verlangen<br />

▪ Hohe Anforderung an Baudurchführung und Qualitätssicherungsmassnahmen<br />

▪ Kontroll- und Prüfplan erstellen<br />

▪ Wenn nötig Vorversuche verlangen<br />

▪ Termine als wichtiges Zuschlagskriterium<br />

▪ Technische Varianten zur Beschleunigung zulassen<br />

▪ Generelles Bauprogramm durch Bauherr vorgeben und durch den Bauunternehmer<br />

detailliertes Programm fordern<br />

▪ Genügend Zeit für Offertauswertung und AVOR Unternehmer einplanen<br />

4.7. Ausführungsprojekt<br />

▪ Optimierung der Bauausführung<br />

▪ Evtl. Anpassungen auf Grund Unternehmervariante<br />

Seite 15


4.8. Realisierung<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Klare und eindeutige Regelung der Ansprechpersonen (Verantwortlichkeiten Bauablauf,<br />

Kommunikation, Termine, Kosten)<br />

▪ Führen eines Rapportierungswesens, um den Informationsfluss zu gewährleisten<br />

(Schichtwechsel / Doppelbesetzung der Chargen)<br />

▪ Kompetenzregelung zur Gewährleistung der Entscheidungsfähigkeit<br />

▪ Bei Bedarf Beizug eines Spezialisten Umweltbaubegleitung<br />

▪ Professionelle Kommunikation und Medienarbeit<br />

▪ Qualitätskontrolle durchführen und Qualitätsbericht erstellen<br />

▪ Hohe Verfügbarkeit der Bauleitung und Bauherrschaft mit kurzen Entscheidungswegen<br />

▪ Früherkennung von Nachtragsrisiken mit beschleunigtem Ablauf des Nachtragswesens<br />

▪ Umfassende Bauablaufskoordination verlangen<br />

▪ Möglichst keine Anpassungen an das bestehende Projekt im Laufe der Realisierung<br />

vornehmen<br />

▪ Schlussbesprechung mit Manöverkritik hinsichtlich Zielereichung und Nutzen der<br />

Massnahmen zur Verkürzung der Bauzeit.<br />

Seite 16


5. Ethische Fragestellungen<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Die ethischen Fragestellungen beziehen sich grundsätzlich auf Massnahmen, welche den<br />

Bauprozess beschleunigen und dadurch möglicherweise Auswirkungen haben, welche nicht<br />

direkt mit den Bauarbeiten im Zusammenhang stehen.<br />

Fragen mit einer negativen Beantwortung müssen nicht zwangsläufig zum Ausschluss von<br />

Beschleunigungsmassnahmen führen. Vielmehr sind flankierende Massnahmen zu suchen, um<br />

die negativen Auswirkungen zu eliminieren oder zu mindern.<br />

5.1. Rechtliche Fragestellungen<br />

▪ Ist Wochenend- und Nachtarbeit für die Betroffenen zumutbar?<br />

▪ Was sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, welche die Bauherrschaft zu beachten<br />

hat?<br />

▪ Welches sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen, welche die Unternehmung<br />

einzuhalten hat?<br />

▪ Ab welchem Mass an Verkehrsbehinderung müssen Ersatzmassnahmen angeordnet<br />

werden?<br />

5.2. Fragen zur Gesundheit<br />

▪ Kommt es infolge Müdigkeit und Konzentrationsmangel zu häufigen Arbeitsunfällen?<br />

▪ Entstehen vermehrt Krankheitsfälle infolge des psychischen Drucks? (Kader)<br />

5.3. Fragen zu direkten und indirekten Folgekosten<br />

▪ Entstehen volkswirtschaftliche Gesundheitskosten aufgrund von Anreizsystemen und wie<br />

hoch sind diese?<br />

▪ Haben Anreizsysteme negative Auswirkungen auf die Qualität, so dass einer späteren<br />

Generation daraus Kosten entstehen?<br />

5.4. Organisatorische Fragestellungen<br />

▪ Hat die Anwendung von Anreizsystemen auf Verträge mit Planer, Bauherrenvertreter und<br />

Bauleitung zusätzlich ein beschleunigende Komponente für die Realisierungszeit?<br />

▪ Sind die betroffenen Gemeinden und Werkeigentümer den erhöhten Anforderungen<br />

gewachsen?<br />

▪ Welche Unterstützung benötigen die betroffenen Gemeinden?<br />

Seite 17


5.5. Fragen zu sozialen Auswirkungen<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

▪ Haben Schicht- und Nachtarbeiten einen negativen Einfluss auf das soziale Netzwerk?<br />

▪ Sind Veränderungen auf die Baukultur zu erwarten und wie sehen diese aus?<br />

▪ Leidet die Attraktivität des Baugewerbes durch vermehrte Einführung von Schichtbetrieb<br />

und Wochenendarbeit?<br />

▪ Kommen die Bonuszahlungen den Bauarbeitern zu gut oder profitiert lediglich die<br />

Unternehmung?<br />

▪ Weshalb werden persönliche Einschränkungen durch Bauarbeiten weniger hoch<br />

gewichtet als Einschränkungen im Verkehrsfluss?<br />

Seite 18


6. Interessenlage der Beteiligten<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Das Ziel der Baubaubeschleunigung kann auf verschiedene Arten erreicht werden. Nachfolgend<br />

wird aufgezeigt, welche Interessen die Baubeteiligten verfolgen, beziehungsweise welche<br />

Auswirkungen diese haben.<br />

Massnahmen Bauherr Projektverfasser Unternehmer<br />

Längerfristige<br />

Strassensperrung mit<br />

Umleitung<br />

Wochenendarbeit mit<br />

Strassensperrung<br />

I ▪ Gute Rahmenbedingung<br />

zur Beschleunigung<br />

schaffen<br />

▪ Bessere Qualität mit<br />

erhöhter Lebensdauer<br />

R ▪ Erhöhter<br />

Kommunikationsbedarf<br />

I ▪ Angepeiltes<br />

Wochenende möglichst<br />

solide fixieren<br />

▪ Bessere Qualität mit<br />

erhöhter Lebensdauer<br />

R ▪ Verlässliches<br />

Terminprogramm<br />

verlangen<br />

▪ Erhöhter<br />

Kommunikationsbedarf<br />

▪ Konsequentes<br />

Durchsetzen des<br />

Verkehrsregimes<br />

▪ Einbezug der Polizei für<br />

Verkehrskontrollen<br />

▪ Regelung der<br />

Verantwortlichkeiten<br />

▪ Kurze<br />

Entscheidungswege<br />

▪ Öffentlichkeitsarbeit<br />

▪ Notfallkonzept erstellen<br />

▪ Informationsmaterial<br />

erstellen<br />

▪ Unterstützung des<br />

Bauherrn in der<br />

Kommunikation<br />

Schichtarbeit I ▪ Möglichst kurze Bauzeit ▪ Vorausschauende<br />

Planung durch den<br />

Unternehmer<br />

▪ Verfügbarkeit der<br />

Entscheidungsträger des<br />

Bauherren<br />

▪ Ausreichende<br />

Kompetenzregelung<br />

R ▪ Klare Vorgaben in der<br />

Submission<br />

Nachtarbeit I ▪ Verkehrsbehinderung<br />

möglichst gering halten<br />

R ▪ Erhöhter<br />

Kommunikationsbedarf<br />

▪ Engere Zusammenarbeit<br />

mit der Unternehmung in<br />

der AVOR<br />

▪ Vor Ort entscheiden<br />

▪ Keine Überraschungen<br />

durch fehlerhafte<br />

Vorbereitung<br />

▪ Kontrolle der<br />

Vorarbeiten<br />

(Werkabnahme)<br />

▪ Erhöhte Anforderungen<br />

an Bauleitung<br />

▪ Optimierung der<br />

Bauabläufe zur internen<br />

Kostenreduktion<br />

▪ Optimaler Maschinen-<br />

und Personaleinsatz<br />

▪ Bessere Qualität<br />

▪ Optimaler<br />

Maschineneinsatz<br />

▪ Motivationsprobleme<br />

des Personals<br />

▪ Erhöhter Termindruck,<br />

damit vorgesehenes<br />

Zeitfenster eingehalten<br />

werden kann<br />

▪ Optimale Logistik<br />

▪ Anspruch auf kurze<br />

Entscheidungswege<br />

▪ Erhöhter Personal- und<br />

Materialeinsatz<br />

▪ Hohe Anforderungen an<br />

das Schlüsselpersonal<br />

▪ Risiko zur<br />

Qualitätseinbusse erhöht<br />

▪ Optimale Vorbereitung<br />

für einen reibungslosen<br />

Nachteinsatz<br />

▪ Licht- und<br />

Lärmemissionen<br />

▪ Motivationsprobleme<br />

des Personals<br />

▪ Risiko zur<br />

Qualitätseinbusse erhöht<br />

Tabelle 5: Tabelle: Interessenlage der Beteiligten I: Interessenlage R: Reaktion/Resultat<br />

Seite 19


<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Massnahmen Bauherr Projektverfasser Unternehmer<br />

Fahrbahnvermietung I ▪ Verkürzung der Bauzeit ▪ Unvorhergesehenes<br />

möglichst gering halten<br />

Terminvorgabe mit<br />

Konventionalstrafe<br />

R ▪ Finanzieller Druck auf<br />

den Bauherrn<br />

▪ Budgetierungsunsicher<br />

heit infolge Bonus<br />

I ▪ Verkürzung der Bauzeit<br />

▪ Budgetierungsunsicherheit<br />

gering halten<br />

▪ Druck auf<br />

Projektverfasser<br />

▪ Hohe<br />

Bauleitungspräsenz<br />

▪ Erhöhte<br />

Qualitätsüberwachung<br />

▪ Unvorhergesehenes<br />

möglichst gering halten<br />

R ▪ ▪ Druck auf<br />

Projektverfasser<br />

▪ hohe<br />

Bauleitungspräsenz<br />

▪ erhöhte<br />

Qualitätsüberwachung<br />

▪ Hoher Anreiz zur<br />

Gewinnerhöhung<br />

▪ Termine möglichst<br />

unterbieten<br />

▪ Druck auf Poliere und<br />

Bauführung<br />

▪ Risiko zur<br />

Qualitätseinbusse erhöht<br />

▪ Terminplan einhalten<br />

▪ Strafe vermeiden<br />

▪ Druck auf Poliere und<br />

Bauführung<br />

▪ Risiko zur<br />

Qualitätseinbusse erhöht<br />

Tabelle 6: Tabelle: Interessenlage der Beteiligten I: Interessenlage R: Reaktion/Resultat<br />

Seite 20


Anhang A<br />

Zusammenstellung von Beispielen<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Seite 21


<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Objekt / Ort Uster/Seegräben/Wetzikon, Autobahn A 53, 340 Aathal-/<strong>Zürich</strong>-/Zürcherstrasse<br />

Objektbeschrieb: 2 x 2 km Autobahn, 1 x 3 km Staatsstrasse<br />

Massnahmen:<br />

Das Projekt umfasst folgende Massnahmen:<br />

- Ersetzen der defekten, verwitterten Fahrbahnabschlüsse ca. 3500 m<br />

- Instandstellen der Strassenentwässerung und Schachtarmaturen ca. 150<br />

- Abfräsen der alten porösen Belagsschichten (total 120 mm)<br />

- Einbau Binderschicht 90 mm / Deckschicht 30 mm (ca. 20'000 to Belag)<br />

- Hangsicherung mit Netzen ca. 350 m2<br />

- Sicherheitsholzschlag ca. 1500 m3 im Bereich von ca. 300 m<br />

- Steinschlagschutz in zwei Bereichen von ca. 30 bis 50 m<br />

Projektleiter: Rolf Vaqué/Eduard Thöny Baujahr: 2009<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Baumethoden Die beiden Belagsschichten wurden in einem Arbeitsgang mit dem<br />

InlinePave eingebaut.<br />

Spezielle Bauabläufe Die Vorarbeiten wurden im Einbahnverkehr erledigt. 4 Wochen<br />

Die Hauptarbeiten (Belag, Sicherheitsholzschlag etc.) 2 Wochen<br />

Vollsperrung.<br />

Spezielle Risiken Sicherheitsholzschlag durfte nicht länger als 4 Tage brauchen<br />

Neue Maschine InlinePave! (Erstmals in der Schweiz).<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

Es wurde ein Probeeinbau von ca. 300 m auf der Autobahn<br />

vorgenommen und durch das <strong>Kanton</strong>ale und das Unternehmerlabor<br />

Prüfungen gemacht.<br />

Die Ziele wurden sehr gut erreicht. Wir konnten die Strasse sogar 2<br />

Tage früher dem Verkehr übergeben.<br />

Die Untersuchungen haben auch aufgezeigt, dass die Qualität des<br />

Belages erfüllt wurde. Die Kosten wurden sehr gut eingehalten.<br />

Es war eine Punktlandung. Speziell ist bei der Vorbereitung der ganzen<br />

Abläufe alles genauestens zu planen.<br />

Seite 22


Objekt / Ort 84U-40269 Meilen Herrenweg<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Objektbeschrieb: Instandsetzung Fahrbahn, Länge 3.126 km / Ersatz von 6 Bachdurchlässen<br />

Massnahmen: Ersatz Binder- und Deckschicht<br />

Projektleiter: UR IV, Beat Rebsamen Baujahr: 2009<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Spezielle Baumethoden<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Bauabläufe Da der Herrenweg im Durchschnitt nur 5.5 m breit ist, musste die<br />

Fahrbahn für den Ersatz der Bachdurchlässe ganz gesperrt werden.<br />

Um den Material Ab-/Antransport zu gewährleisten, wurden die 6<br />

Bachdurchlässe in 2 Etappen (total knapp 3 Wochen) erstellt. Teilweise<br />

waren bis zu 5 Bagger und Arbeitsgruppen gleichzeitig im Einsatz.<br />

Die Binder- und die Deckschicht wurden in 2 Etappen à 1.56 km unter<br />

Vollsperrung eingebracht (total 2 Wochen inkl. fräsen). Die<br />

Bauunternehmung arbeitete abends länger. Normal beträgt die Länge<br />

einer Etappe ca. 1 km.<br />

Spezielle Risiken Witterung: Bachdurchlässe können nur bei Niedrigwasser ersetzt<br />

werden.<br />

Witterung: Deckbelagseinbau: Trocken, genügend warme Temperatur<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

Terminprogramm: Stark witterungsabhängige Bauarbeiten bei<br />

statistisch gesehen trockenen Monaten planen.<br />

Nur bei geeigneten Wetterprognosen mit heiklen Bauetappen<br />

beginnen.<br />

Alle Ziele (Qualität, Termine und Kosten) wurden erreicht.<br />

Keine, da optimale Witterung<br />

Seite 23


Objekt / Ort 84U-20145 Hirzel, 338 Zugerstrasse Km 0.050 - 1.350<br />

Objektbeschrieb: Instandsetzung Strasse<br />

Massnahmen:<br />

Erneuerung Randabschlüsse und Entwässerungsleitungen<br />

Ersatz der Trag- und Deckschicht Fahrbahn<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Projektleiter: Fritz Huber Baujahr: 2008<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Baumethoden Einbahnsystem und anschliessende Vollsperrung der Strasse (möglich<br />

weil kein ÖV vorhanden).<br />

Spezielle Bauabläufe Intensive Bauweise mit Schichtbetrieb (06.00 - 21.00 Uhr)<br />

vorgeschrieben.<br />

Arbeiten mit 2 - 3 Gruppen auf ganze Länge vorgeschrieben.<br />

Belagseinbauten am Samstag und Sonntag inkl. Markierung.<br />

Spezielle Risiken keine<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

keine<br />

Sehr guter Belagseinbau infolge Vollsperrung<br />

Sehr gut. Zeitvorgabe des Bauherrn eingehalten<br />

Sehr gut. Werkvertragssumme<br />

Die Bauzeit und somit auch die Baumethode (Vollsperrung,<br />

Einbahnsystem oder etappenweise mit LSA) wird meistens vom ÖV<br />

(Anzahl Buslinie) bestimmt.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 50% mit Vollsperrung möglich.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 30% mit Einbahnsystem möglich.<br />

Keine Verkürzung der Bauzeit mit LSA (Unternehmung hat keine<br />

Leistung wegen den vielen Etappen).<br />

Verkehrskonzept frühzeitig mit allen Beteiligten klären.<br />

Seite 24


Objekt / Ort 84U-20194 Adliswil, 383 Albisstrasse Km 12.555 - 13.425<br />

Objektbeschrieb: Instandsetzung Strasse<br />

Massnahmen:<br />

Erneuerung Randabschlüsse und Entwässerungsleitungen<br />

Ersatz der Trag- / Binder- und Deckschicht Fahrbahn<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Projektleiter: Fritz Huber Baujahr: 2008<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Baumethoden Einbahnsystem und anschliessende Vollsperrung der Strasse für<br />

Deckbelag. ÖV im Gegenverkehr und Durchgangsverkehr über<br />

Gemeindestrasse umgeleitet.<br />

Spezielle Bauabläufe Intensive Bauweise vorgeschrieben.<br />

Arbeiten mit 2 - 3 Gruppen auf ganze Länge vorgeschrieben.<br />

Belagseinbauten am Samstag und Sonntag inkl. Markierung.<br />

Spezielle Risiken keine<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

keine<br />

Sehr guter Belagseinbau infolge Vollsperrung<br />

Sehr gut. Im Programm trotz Mehraufwendungen<br />

Gut. Innerhalb der Toleranz<br />

Die Bauzeit und somit auch die Baumethode (Vollsperrung,<br />

Einbahnsystem oder etappenweise mit LSA) wird meistens vom ÖV<br />

(Anzahl Buslinie) bestimmt.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 50% mit Vollsperrung möglich.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 30% mit Einbahnsystem möglich.<br />

Keine Verkürzung der Bauzeit mit LSA (Unternehmung hat keine<br />

Leistung wegen den vielen Etappen).<br />

Verkehrskonzept frühzeitig mit allen Beteiligten klären.<br />

Seite 25


Objekt / Ort<br />

84U-20250 Mettmenstetten/Aeugst/Affoltern, 672 Jonentalstrasse<br />

Km 4.470 - 7.150<br />

Objektbeschrieb: Instandsetzung Strasse<br />

Massnahmen:<br />

Erneuerung Randabschlüsse und Entwässerungsleitungen<br />

Ersatz der Trag- und Deckschicht Fahrbahn<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Projektleiter: Sergio Saligari Baujahr: 2006<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Baumethoden Vollsperrung der Strasse ausser ÖV (möglich weil nur kleine<br />

Busfrequenz).<br />

Spezielle Bauabläufe Intensive Bauweise vorgeschrieben:<br />

Arbeiten mit 2 - 3 Gruppen auf ganze Länge vorgeschrieben.<br />

Belagseinbauten am Samstag und Sonntag inkl. Markierung.<br />

Spezielle Risiken keine<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

keine<br />

Sehr guter Belagseinbau infolge Vollsperrung<br />

Sehr gut. Im Programm trotz Mehraufwendungen<br />

Gut. Innerhalb der Toleranz<br />

Die Bauzeit und somit auch die Baumethode (Vollsperrung,<br />

Einbahnsystem oder etappenweise mit LSA) wird meistens vom ÖV<br />

(Anzahl Buslinie) bestimmt.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 50% mit Vollsperrung möglich.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 30% mit Einbahnsystem möglich.<br />

Keine Verkürzung der Bauzeit mit LSA (Unternehmung hat keine<br />

Leistung wegen den vielen Etappen).<br />

Verkehrskonzept frühzeitig mit allen Beteiligten klären.<br />

Seite 26


Objekt / Ort<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

84U-20152 Kappel a.A., 660 Rifferswiler-/Uerzliker- und Kappelerstrasse<br />

Km 2.700 - 4.900<br />

Objektbeschrieb: Instandsetzung Strasse<br />

Massnahmen:<br />

Erneuerung Randabschlüsse und Entwässerungsleitungen<br />

Ersatz der Trag- und Deckschicht Fahrbahn<br />

Projektleiter: Sergio Saligari Baujahr: 2006<br />

Beteiligte Fachgebiete:<br />

Strassenbau<br />

Kunstbauten<br />

Tunnelbau<br />

Gewässerbau<br />

Katalogisierung Bauzeitverkürzung<br />

Beteiligte Stellen:<br />

Bund<br />

<strong>Kanton</strong><br />

Stadt<br />

Gemeinde<br />

Werke<br />

Private<br />

Längerfristige Strassensperrung mit Umleitung<br />

Fahrbahnvermietung<br />

Terminvorgabe mit Konventionalstrafe<br />

Bewilligungsstellen:<br />

Gewässerschutz<br />

Bodenschutz<br />

Archäologie<br />

Forst<br />

Naturschutz<br />

Wochenendarbeit<br />

Schichtbetrieb<br />

Nachtarbeit<br />

Spezielle Baumethoden Vollsperrung der Strasse ausser ÖV (möglich weil nur kleine<br />

Busfrequenz).<br />

Spezielle Bauabläufe Intensive Bauweise vorgeschrieben:<br />

Arbeiten mit 2 - 3 Gruppen auf ganze Länge vorgeschrieben.<br />

Belagseinbauten am Samstag und Sonntag inkl. Markierung.<br />

Spezielle Risiken keine<br />

Massnahmen zur<br />

Risikominimierung:<br />

Wurden die gesetzten Ziele<br />

erreicht?<br />

▪ Qualität<br />

▪ Termine<br />

▪ Kosten<br />

Wo liegt das<br />

Verbesserungspotential?<br />

keine<br />

Sehr guter Belagseinbau<br />

Sehr gut. 2 Wochen kürzere Bauweise trotz Mehraufwendungen<br />

Gut. Innerhalb der Toleranz<br />

Die Bauzeit und somit auch die Baumethode (Vollsperrung,<br />

Einbahnsystem oder etappenweise mit LSA) wird meistens vom ÖV<br />

(Anzahl Buslinie) bestimmt.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 50% mit Vollsperrung möglich.<br />

Verkürzung der Bauzeit um 30% mit Einbahnsystem möglich.<br />

Keine Verkürzung der Bauzeit mit LSA (Unternehmung hat keine<br />

Leistung wegen den vielen Etappen).<br />

Verkehrskonzept frühzeitig mit allen Beteiligten klären.<br />

Seite 27


Anhang B<br />

Analyse Bauzeitverkürzung<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Seite 28


Analyse zur Bauzeitverkürzung<br />

Argumentation zur Güterabwägung:<br />

Was spricht für kurze Bauzeit?<br />

Sind erhöhte Kosten zu<br />

rechtfertigen?<br />

Können Qualitätseinbussen in Kauf<br />

genommen werden?<br />

<strong>Beschleunigtes</strong> <strong>Bauen</strong> / <strong>Leitfaden</strong><br />

Kriterien 1 2 3 4 5 6 Bewertung<br />

Verkehrsaufkommen hoch tief<br />

Betroffenheit Anwohner stark wenig<br />

Betroffenheit Gewerbetreibende schwer gering<br />

Politisches Umfeld schwierig einfach<br />

Termindruck hoch niedrig<br />

Kostendruck hoch niedrig<br />

Qualitätsanforderungen hoch niedrig<br />

Grösse des Projektes gross klein<br />

Baugrund einfach problematisch<br />

Umweltrelevanz gering hoch<br />

Zahl der Projektbeteiligten gross klein<br />

Total (Zusammenzug)<br />

Mittel Σ/n<br />

hoher Nutzen einer raschen Bauzeit �<br />

geringer Nutzen einer raschen Bauzeit �<br />

Entscheid: Art des Bauablaufs<br />

� Normaler Bauablauf � Verkürzung der Bauzeit<br />

Projektablauf Projektablauf<br />

• Normaler Projektablauf • Vertiefte Grundlagenbeschaffung<br />

Projektauswertung am Ende<br />

� Ja � Nein<br />

• Spezielle Beschaffung Ingenieurleistungen<br />

• Spezielle Bedingungen Ausschreibung<br />

Bauarbeiten<br />

Projektauswertung am Ende erforderlich<br />

Seite 29

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