TREFFPUNKT MATTHÄUS - Matthäus-Gemeinde Berlin-Steglitz
TREFFPUNKT MATTHÄUS - Matthäus-Gemeinde Berlin-Steglitz
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Das Gutshaus <strong>Steglitz</strong><br />
Das Gebäude<br />
Direkt an der ehemaligen Reichsstraße<br />
1 (Bundesstraße 1 nach Abschaffung<br />
des Reiches) gelegen – heute<br />
Schloßstraße – befindet sich das<br />
obengenannte Gebäude, von manchen<br />
auch als Schloß bezeichnet,<br />
auf jeden Fall ein adliger Wohnsitz.<br />
Errichtet im frühklassizistischen Stil,<br />
als weiteres Gebäude gleicher Art<br />
in <strong>Berlin</strong> gilt das 1819 von Schinkel<br />
errichtete Humboldtschloß in Tegel.<br />
Bezugsfertig wurde das Gutshaus<br />
um 1804 und lag damals im Zentrum<br />
des Dorfes <strong>Steglitz</strong>. Später<br />
verwahrlost wurde es 1841 verkauft,<br />
diente dann von 1853 bis 1877 als<br />
Sommerresidenz und wurde ab 1880<br />
zahlreichen Zweckumbauten unterworfen<br />
und von verschiedenen<br />
Pächtern für gastronomische Aufgaben<br />
genutzt. Von 1945 bis1949 nutzte<br />
es die US Militärregierung als Club für<br />
Offiziere bzw. Unteroffiziere, um dann<br />
1958 in den Besitz der Stadt <strong>Berlin</strong> zu<br />
gelangen. Zur 750-Jahrfeier wurde die<br />
denkmalgerechte Restauration beschlossen,<br />
die in den Jahren 1992 bis<br />
1995 durchgeführt wurde. Heute dient<br />
das Gebäude der öffentlichen Nutzung<br />
mit Publikumsverkehr, wie z.B.<br />
Ausstellungen, Vorträge, Lesungen,<br />
Kammerkonzerte und der nichtöffentlichen<br />
Nutzung für Veranstaltungen<br />
des Protokolls des Landes <strong>Berlin</strong> oder<br />
anderer Institutionen von Rang, für<br />
Empfänge, Konferenzen und Bankette.<br />
Im Obergeschoss haben das weltweit<br />
tätige Internationale Theaterinstitut,<br />
Bundesrepublik Deutschland sowie die<br />
Wirtschaftsförderung des Bezirksamtes<br />
<strong>Steglitz</strong>-Zehlendorf ihren Sitz.<br />
Beteiligte Personen<br />
David Gilly (*1748 in Schwedt; † 1808<br />
in <strong>Berlin</strong>), Oberbaurat, von ihm wurde<br />
das Gutshaus entworfen, weitere Bauten<br />
unter anderem sind Schloß und<br />
Dorfanlage (1797) von Paretz, Schloss<br />
Freienwalde (1798), das Vieweg-Haus<br />
in Braunschweig, Wohnhaus und Verlagsgebäude<br />
für Friedrich Vieweg(1799)<br />
heute Braunschweigsches Landesmuseum.<br />
Seine literarischen Werke wie die<br />
Praktische Anweisung zur Wasserbaukunst<br />
(1802, 2. Aufl. 1809) ist mit<br />
anderen seiner Werke der geneigten<br />
Leserschaft von heute zugänglich.<br />
Johann Heinrich Gentz (*1766 in<br />
Breslau; † 1811 in <strong>Berlin</strong>) – Gillys<br />
Schwager – baute 1804 das Gutshaus<br />
um. Er war Gründer der <strong>Berlin</strong>er Bauakademie<br />
und lehrte dort als Professor.<br />
Das Goethe Theater in Bad Lauchstädt<br />
(1802) ist eines seiner noch erhaltenen<br />
Bauwerke. Seine „Reise nach Rom und<br />
Sizilien: Aufzeichnungen und Skizzen<br />
eines <strong>Berlin</strong>er Architekten“ ist auch<br />
erhältlich.<br />
Aus dem Kiez<br />
7<br />
Karl (Carl) Friedrich von Beyme<br />
(*1765 in Königsberg/Neumark in<br />
Preußen; † 1838 in <strong>Steglitz</strong> bei <strong>Berlin</strong>),<br />
Preußischer Außen- und Justizminister,<br />
ist derjenige, für den das Gebäude<br />
gebaut wurde, und daher resultiert<br />
auch der Name Beyme-Schlösschen,<br />
wie die <strong>Berlin</strong>er Gedenktafel an dem<br />
Gebäude bezeugt.<br />
Eine Straße in <strong>Steglitz</strong> trägt auch<br />
seinen Namen. Bemerkenswert ist<br />
weiterhin das Verschenken seines<br />
Landes an die Bauern. Seine Tochter<br />
Charlotte Wilhelmine von Gerlach<br />
verkaufte das Gut 1841 an den Domänenfiskus.<br />
Friedrich Heinrich Ernst Graf von<br />
Wrangel (* 1784 in Stettin; † 1877<br />
in <strong>Berlin</strong>) Generalfeldmarschall<br />
seines Zeichens, Träger des Eisernen<br />
Kreuzes, des Ordens Pour le Mérite,<br />
des Schwarzen Adlerordens, benutzte<br />
das Gutshaus als Sommerresidenz,<br />
folglich der Name Wrangel-Schlösschen.<br />
Bekannt wurde er als Oberbefehlshaber<br />
der Marken (1848), in dieser<br />
Funktion kommandierte er die Niederschlagung<br />
der Revolution in <strong>Berlin</strong>,<br />
und wegen einiger später volkstümlich<br />
gewordener Sprüche.<br />
(Für die Informationen danke ich<br />
Wikipedia und dem BEZIRKSAMT<br />
STEGLITZ-ZEHLENDORF für seine<br />
Schrift GUTSHAUS STEGLITZ)<br />
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