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VDG aktuell 1/2012

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Mahl- und Zerkleinerungsindustrie, Druckmaschinen, die<br />

Energietechnik sowie der allgemeine Maschinenbau.<br />

Für die Fertigung dieser Produkte werden 50 bis 60<br />

Grundwerkstoffe in über 250 Modifizierungen vergossen,<br />

dazu zählen Gusseisen mit Lamellengraphit, Gusseisen mit<br />

Kugelgraphit, Stahlguss, Ni-Hard sowie Schalenhartguss.<br />

Die Produktionsmenge ist krisenbedingt in beiden letzten<br />

Jahren gesunken, kann aber zwischenzeitlich das Niveau<br />

von 2009 wieder erreichen. Wichtig dabei ist der Erhalt der<br />

Stammbelegschaft für die Fertigung der genannten<br />

anspruchsvollen Produkte sowie die Ausbildung und die<br />

Übernahme der Ausgebildeten auch für zukünftige Entwicklungen.<br />

Der Fachvortrag dieses Sprechabends beschäftigte sich<br />

mit der Entwicklung moderner Optik und Sensortechnik als<br />

Voraussetzung einer leistungsfähigen Funkenspektrometrie<br />

und Metall-Analytik bei der Bruker Elemental GmbH in Kalkar<br />

und wurde von den beiden Unternehmensmitarbeitern<br />

Michael Möllers und Manfred Krah vorgestellt. Diesem Vortrag<br />

folgte eine rege Diskussion zu den dargestellten Ergebnissen<br />

der gezeigten Produkte und Entwicklungen. Für die<br />

Besucher dieser Veranstaltung bestand im Anschluss die<br />

Möglichkeit, das Unternehmen zu besichtigen.<br />

Am 15. September 2011 fand in der Zeitzer Guss GmbH,<br />

Zeitz, der dritte Sprechabend des vergangenen Jahres statt.<br />

Der Geschäftsführer Dr. Frank Göttert stellte in seinem einführenden<br />

Beitrag zunächst die Entwicklung des Unternehmens<br />

vor.<br />

Das Unternehmen Zeitzer Guss gehört zur Silbitz Gruppe,<br />

in diesem Unternehmensverbund werden an drei Fertigungsstandorten<br />

mit 835 Mitarbeitern ca. 65 000 t/a in den<br />

Werkstoffen GGG, GGL, Stahlguss, Edelstahlguss sowie ADI<br />

gefertigt. Hergestellt werden Produkte für Antriebstechnik,<br />

Windkraft, Motorentechnik, Energietechnik, Werkzeugtechnik,<br />

Bahn, Maschinenbau und den Baumaschinenbereich.<br />

Am Standort Zeitz werden davon ca. 25 000 t/a gefertigt,<br />

hier können Stückgewichte von 30 t und mehr realisiert<br />

werden. Der Betrieb ist aus den Fertigungsstätten des Unternehmens<br />

ZEMAG Zeitz hervorgegangen, im Jahr 2008 erfolgte<br />

der Bau einer neuen Gießerei, in der 2009 der erste Abstich<br />

erfolgte. Das Fertigungsspektrum wird neben den beschriebenen<br />

Gussprodukten durch die Wärmebehandlung großvolumiger<br />

Bauteile für den Eigenbedarf sowie als Lohnglühen<br />

abgerundet.<br />

Im Fachvortrag der Veranstaltung sprach Dr. Hartmut<br />

Polzin von der Bergakademie Freiberg über Möglichkeiten<br />

und Einsatzchancen für anorganische Binder im Handformguss.<br />

In diesem Vortrag wurde zunächst ein Überblick über<br />

den historischen und <strong>aktuell</strong>en Entwicklungsstand der anorganischen<br />

Bindersysteme gegeben. Das in den 1960er Jahren<br />

entwickelte Wasserglas-Ester-Verfahren wird vor allem<br />

bei niedrig schmelzenden Werkstoffen, wie z. B. bei Aluminiumlegierungen<br />

angewendet, bei Eisenguss treten bekannte<br />

Probleme mit der Wärmefestigkeit des Formstoffes auf.<br />

Ein Schritt zur Verbesserung der Festigkeit war der Einsatz<br />

von Geopolymeren in den 1990er Jahren, dabei handelt es<br />

sich um anorganische Polymere auf Basis Wasserglas mit<br />

Al-Inhalten. Trotz verbesserten Formparametern konnten<br />

aber keine weiteren Gusswerkstoffe für dieses Verfahren<br />

nutzbar gemacht werden.<br />

Die Teilnehmer des Sprechabends in der Silbitz Guss GmbH,<br />

Betriebsteil Zeitz, nutzten die Möglichkeit, sich im Rahmen<br />

des Betriebsrundgangs über die eindrucksvolle Entwicklung<br />

des Unternehmens zu informieren.<br />

Für höher schmelzende Werkstoffe bieten sich demgegenüber<br />

zementgebundene Formstoffe an, diese weisen eine<br />

extrem hohe Thermostabilität auf, welche von keinem anderen<br />

Verfahren erreicht werden kann. Weiterhin entstehen<br />

keine gefährlichen Abfälle im Fertigungsprozess, der Altsand<br />

kann im Straßenbau und in der Bauindustrie genutzt werden.<br />

Als Nachteil müssen hier aber lange Härtungs- und<br />

Abbindezeiten genannt werden, 48 bis 72 h pro Formsegment<br />

sind üblich. Ebenso ist der Altsand nur schwer regenerierbar<br />

und muss zu großen Teilen durch Neusand ersetzt<br />

werden.<br />

Abschließend wurden <strong>aktuell</strong>e Entwicklungen, wie der<br />

Einsatz alternativer Zementsorten, der Einsatz von Härtungsbeschleunigern<br />

sowie neue Erkenntnisse zur Härteverbesserung<br />

bei Wasserglas-Verfahren durch modifizierte Rezepturen<br />

vorgestellt. Ebenso sind Forschungsarbeiten zur<br />

Verbesserung der Formstabilität durch Zusätze im Formgrundstoff<br />

wie z.B. Korund, Zirkon oder Bauxit präsentiert<br />

worden. Die Besucher dieses Sprechabends hatten auch<br />

hier die Möglichkeit einer anschließenden Besichtigung der<br />

Fertigungsbereiche.<br />

Die rege Teilnahme an allen Veranstaltungen der Landesgruppe<br />

Mitteldeutschland ist als positives Zeichen für die<br />

Akzeptanz der Mitglieder unserer Landesgruppe für die<br />

gewählten Themen und Veranstaltungen zu sehen.<br />

<strong>VDG</strong> <strong>aktuell</strong> 01|12 23

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