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Gesundheitswesen | Juni 2013Kieler Nachrichten[ANZEIGE]LUBINUS CLINICUMWenn große Gelenke streikenMöglichkeiten des Gelenkersatzes – Gibt es das Erfolgsrezept?1Hüftendoprothesen-OP in den 60er Jahren: Dr. H.-H. <strong>Lubinus</strong> und Dr. G. Altenstein.Themistokles Gluck hat 1890 vermutlichals erster ein großes Gelenk,nämlich ein Kniegelenk, durch eineEndoprothese ersetzt. Der Erfolgwar leider nur kurzfristig, aufgrundmangelhafter Materialien des Kunstgelenkes– Elfenbein – und seinerVerankerung sowie unzureichenderAntisepsis kam es zu massiven Komplikationen,die den Autor zur Aufgabeder Methode zwangen.Trotz der unerfreulichen Ergebnissemit den ersten Prototypen vonKunstgelenken gab es um 1900 invielen Ländern interessierte Chirurgen,die sich mit den Ursachen undBehandlungsmöglichkeiten des Gelenkverschleißesbeschäftigten.Der wirkliche Durchbruch für denkünstlichen Gelenkersatz ist mitdem Namen Sir John Charnley verbunden,der Anfang der 60er Jahredie Problematik der Verankerungbeim künstlichen Hüftgelenk nachvielen Experimenten auf eine neueArt und Weise löste: Zur Verankerungdes Endoprothesenschaftes imOberschenkel sowie der Gelenkpfanneim Becken verwendete ereinen schnellhärtenden Kunststoffklebstoff.Die verbesserte Fixierungvon Kunstgelenken mittels desbald als „Knochenzement“ bezeichnetenKunststoffklebers bewirkteeine deutliche Verbesserung derkurz- und mittelfristigen Ergebnisseund führte dazu, dass der Ersatzvon Hüftgelenken durch Totalendoprothesenbinnen weniger Jahre zueiner der weltweit am häufigstendurchgeführten Operationen wurde.Am <strong>Lubinus</strong> <strong>Clinicum</strong> wurden ab1963 Hüftendoprothesen implantiert(Abb.1), und ab 1968 kamen dannauch erste eigene Entwicklungenzur Anwendung. In der sogenanntenSchweden-Studie, der bisherweltweit größten nationenweitenStudie bezüglich der Langzeithaltbarkeitvon Hüftprothesen-Schäften,bietet der <strong>Lubinus</strong> SP2-Schaft 2011mit über 80.000 (!) Implantaten beieiner Standzeit von 20 Jahren eineüberragende „Überlebensquote“ derImplantate von >93%. (Abb.2)Welche Punkte also spielen füreine erfolgreiche Prothesenimplantationeine wesentlicheRolle?1. Die Erfahrung des Operateurs2. Die Erfahrung und Qualifikationdes Teams3. Die notwendige Infrastruktur4. Präoperative Vorbereitung1. Die Erfahrung des OperateursDie Erfahrung des Operateurs ist derwesentliche Parameter, der einigeebenfalls sehr wichtige Parametermaßgeblich beeinflusst. Es beginnt2mit der korrekt gestellten Indikation,die langjähriger Erfahrung folgensollte und nicht durch andereInteressen beeinflusst werden darf.Von dem Operateur muss man erwarten,dass er den Finger am Pulsder Zeit in Hinblick auf den medizinischenFortschritt hat, dieses setzteine regelmäßige Fortbildung voraus.Gleichzeitig gilt es, auf bewährteRoutinen und qualitätssicherndeArbeitsrichtlinien zurückzugreifen.Dieses stellt den entscheidendenSpagat dar, insbesondere, da alsChirurg primär handwerklich geschickteÄrzte benötigt werden.Alternative Ursachen für die Beschwerdenmüssen ausgeschlossenund Möglichkeiten einer konservativenTherapie erwogen werden. ImZweifel muss der Austausch mit erfahrenenKollegen möglich sein. Fürden Anspruch auf Allwissenheit istkein Platz, wenn es um die Gesundheitvon Menschen geht.Natürlich muss der Operateur chirurgischerfahren sein und auch unvorhergeseheneKomplikationen beherrschenkönnen.2. Die Erfahrung und Qualifikationdes TeamsWährend des gesamten Heilungsverlaufeskommt es auf die ProfessionalitätVieler an.Die OP-Schwestern werden in Instrumenten-,Werkzeug-, und Implantatkundeunterwiesen, um denhochspezialisierten Anforderungengerecht zu werden. Gleichwohl sieweit überwiegend in der Endoprothetikzum Einsatz kommen, ermöglichteine hausinterne Rotation denOP-Schwestern, auch in den anderenFachabteilungen „up to date“ zubleiben.Darüber hinaus ist das <strong>Clinicum</strong>Standort der Steinbeiss Hochschule18


Gesundheitswesen | Juni 2013LUBINUS CLINICUMKieler Nachrichten[ANZEIGE]3Berlin im Rahmen der bundesweitenQualifizierung der Arzt-Assistenten(Physician Assistent). Am Hausebefindet sich die älteste Schule fürPhysiotherapie Deutschlands undauch operationstechnische Assistenten(OTA) wurden hier ausgebildet.Für die Krankenschwestern im Stations-oder Funktionsdienst ist einMentoren Programm zur begleitetenAusbildung vorhanden.Das <strong>Lubinus</strong> <strong>Clinicum</strong> ist DIN/ISO13485 zertifiziert und somit als einzigerBetrieb Kiels zur Sterilisationund Aufarbeitung chirurgischer Instrumentevon extern berechtigt.Als eine von wenigen Kliniken Norddeutschlandsverfügt das <strong>Clinicum</strong>über eine zertifizierte Knochenbank.3. Die notwendige InfrastrukturDas Vorhalten einer entsprechendenInfrastruktur ist essentiell, wenn eszu Komplikationen kommt. Nebengut ausgebildetem Personalist auch die apparative Ausstattungvon größter Wichtigkeit. BesondereImplantate für Revisionsoperationensollten ebenso vorhanden sein wieverfügbarer Spenderknochen auseiner Knochenbank, um im Fall derFälle Defekte am Knochen auffüllenzu können. Der Operateur sollte auchmit diesen Situationen, Werkstoffenund Instrumenten vertraut sein,die zwar u.U. nicht geplant aberdoch nicht immer vermeidbar sind.(Abb.3)In Notfallsituationen ist ein kurzerWeg zu einem Labor eventuellLebensentscheidend. Steht ein„Cell saver“ zum Auffangen undWaschen von Blut zur Verfügung? –Ist ein Internist oder Kardiologe vorhanden?– Ist im Notfall eine Intensivstationvorhanden, falls ich unerwartetbeatmet werden muss?4. Präoperative VorbereitungDie präoperative Planung umfasstmehrere Aspekte. Neben der obenbereits angesprochenen Indikationsstellungist eine Anamnese der Lebensumständewichtig, um die richtigeTherapie und ggf. das richtigeImplantat auszuwählen. Menschensind unterschiedlich. Für einen Patienten,der zuhause einen Angehörigenpflegt, kann z.B. eine sofort vollbelastbare Prothese von Vorteil sein.Für schwergewichtige Patientenmag eine zementfreie Prothese, dieder Knochen auch bei Belastung sekundärdurch „Heranwachsen“ stabilisierenkann, besser geeignet sein.In jedem Fall wird in unserem Hauseeine computergestützte Planungam digitalen Röntgenbild gemacht(Abb.4). So sind wir in der Lage imVorfeld zu erkennen, ob wir ggf.sogar ein individuell angefertigtesImplantat benötigen. Aufgrund unserernunmehr 50jährigen Zusammenarbeitmit der Hamburger FirmaWaldemar Link, mit der zusammenzahllose Projekte umgesetzt wurden,können auch solche Situationenauf höchsten Niveau gelöst werden.Aber auch Narkosearzt oder Kardiologewerden bei Bedarf präoperativhinzugezogen, um das Risiko zuminimieren. Diese stehen den Patientenauch während des gesamtenAufenthaltes bei etwaigen Problemenrund um die Uhr zur Verfügung.Wechseloperationen erfordern vordem Eingriff eine Punktion des Gelenkes,um eine schleichende Entzündungauszuschließen. Die mikrobiologischeBeurteilung erfolgtdirekt im angeschlossenen Labor.Bei Bedarf sucht eine Mitarbeiterinunseres Hauses Sie zuhause auf, umetwaige häusliche Probleme zu erkennen.Der wichtigste Rat zum Schluss:Stellen Sie alle Fragen, die Sie beschäftigen.Mit dem Beginn der Behandlungtreffen Sie und Ihr Arzt eine weitreichendeEntscheidung und es ist wichtig,dass Sie gut aufgeklärt sind, umzuversichtlich mit Ihrem neuen Gelenkin die Zukunft gehen zu können.4Dr. med. Jörg LöweLassen Sie sich umfassend beraten,eine Vertrauensbasis zwischen Arztund Patient ist eine der Grundvorraussetzungenfür das Gelingen einerOperation.Dr. med. Jörg LöweOberarzt Abteilung für Endoprothetik<strong>Lubinus</strong> <strong>Clinicum</strong>Steenbeker Weg 2524106 KielTel.: 0431 / 388 - 180 22Fax.: 0431 / 388 - 180 91J.Loewe@<strong>Lubinus</strong>-<strong>Clinicum</strong>.dewww.lubinus-clinicum.deInformationsveranstaltungWir laden Sie herzlich zu einer Informationsveranstaltung „Ein Leben mit künstlichen Gelenken“ zum ThemaHüft-und Knieendoprothetik am 3. Juli 2013 von 16:00 bis ca. 18:00 Uhr in das <strong>Lubinus</strong> <strong>Clinicum</strong> ein.Neben den Referaten beantworten unsere Ärzte der Fachabteilungen Endoprothetik und Anästhesie auchgerne Ihre Fragen.Die Teilnahme an der Veranstaltung ist selbstverständlich kostenfrei.Aus Planungsgründen sind wir für eine kurze telefonische Anmeldung dankbar.Kontakt: Frau Guthmann / Frau Geile, Tel.: 0431/388 - 1 80 22LUBINUS CLINICUM, Steenbeker Weg 25, 24106 KielPraktische Hilfen für pflegende AngehörigeDie <strong>Lubinus</strong>-Stiftung nimmt am Projekt „Familiale Pflege“ teil. Am 20.06.2013 um 16.00 Uhr startet ein Initialpflegekursfür pflegende Angehörige und Interessierte im <strong>Lubinus</strong> <strong>Clinicum</strong>. Die Teilnahme ist kostenfrei! Der Kursbesteht aus 3 Nachmittagen und wird am 04.07 und 11.07 fortgesetzt. Es werden nicht nur Kenntnisse vermittelt,sondern die Pflegenden werden auch praktisch geschult, um den Umgang mit ihren pflegebedürftigen Angehörigenbesser bewältigen zu können. Hiervon profitieren die aktiv pflegendenden und die zu betreuenden Personen.Nutzen Sie unser kostenfreies Angebot und melden Sie sich unter Tel.: 0431 / 388 - 813 40 bei Frau Martens an.Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um die Bedürfnisse aller Anwesenden befriedigen zu können. Die Kursplätzewerden nach Reihenfolge des Eingangs der Anmeldungen vergeben. Weitere Kurse sind geplant und werden jenach Zahl der Anmeldungen kurzfristig angeboten.Weitere Informationen unter www.lubinus-stiftung.de – suche „familiale Pflege“.20

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