02.12.2012 Aufrufe

Zwanglos sozial engagiert - BruderhausDiakonie

Zwanglos sozial engagiert - BruderhausDiakonie

Zwanglos sozial engagiert - BruderhausDiakonie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>sozial</strong> • Ausgabe 4 | 2010 REGIONEN<br />

Friedrichshafen<br />

Strahlende Augen und schöne Erlebnisse<br />

In Friedrichshafen kommen die Jüngsten und die Ältesten regelmäßig zusammen:<br />

Das Sozialzentrum Wilhelm-Maybach-Stift und das Kinderhaus Habakuk pflegen<br />

seit längerem eine enge Kooperation.<br />

Wie war denn das früher? Was – damals hatte noch<br />

lange nicht jeder Haushalt eine eigene Waschmaschine,<br />

von einem Fernseher oder einem Auto ganz zu<br />

schweigen? Wenn die Mädchen und Jungen aus dem<br />

Friedrichshafener Kinderhaus Habakuk mit den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern des ganz in der Nähe<br />

liegenden Sozialzentrums Wilhelm-Maybach-Stift ins<br />

Gespräch kommen, dann gibt es Spannendes aus der<br />

guten alten Zeit zu erfahren. Man kennt sich, man<br />

mag sich – schließlich trifft man sich in regelmäßigen<br />

Abständen. Das Interesse beruht ganz auf Gegenseitigkeit.<br />

Strahlende Augen bei den Seniorinnen und<br />

Senioren, Erinnerungen an die eigene Kindheit – was<br />

kann es Schöneres geben?<br />

„Pflegebedürftige und demenziell erkrankte ältere<br />

Menschen haben große Freude an der Begegnung<br />

mit Kindern“, sagen Ulrich Gresch, Leiter der <strong>BruderhausDiakonie</strong><br />

in Friedrichshafen, und Sabine Kösler<br />

vom Sozialdienst des Wilhelm-Maybach-Stifts. Die<br />

fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Kinderhaus Habakuk,<br />

die im vergangenen Herbst begann, ist nicht<br />

zuletzt auch dem Engagement der beiden Kinderhaus-Erzieherinnen<br />

Brigitta Baumann und Christine<br />

Bachert zu verdanken.<br />

Von einer Einbahnstraße der Kontakte kann und soll<br />

allerdings keine Rede sein. Warum immer nur auf<br />

Besuch warten? Wie wäre es, wenn die Älteren den<br />

Spieß zwischendurch einfach mal umdrehten, sich<br />

auf einen kleinen – von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

begleiteten – Spaziergang machten und beim Kindergarten<br />

vorbeischauten? Wenn man andere besucht,<br />

hat man natürlich auch ein Geschenk dabei. Und so<br />

durften sich die Vorschulkinder schon im Sommer<br />

über kleine Schultüten freuen, die von den Senioren<br />

selbst gebastelt wurden. Eine ältere Dame hatte gar<br />

eine Fahne mitgebracht und den Kindern zum Ausmalen<br />

geschenkt.<br />

„Im Kinderhaus sind viele Kinder, deren Familien weit<br />

entfernt von den Großeltern leben und die in ihrem<br />

Lebensalltag wenig oder gar keinen Kontakt zu älteren<br />

Menschen haben“, wissen sowohl Erzieherinnen<br />

als auch Ulrich Gresch und Sabine Kösler. „Deshalb<br />

ist das Zusammentreffen mit Senioren eine Bereicherung<br />

für die Kinder – sie akzeptieren die Bewohner<br />

des Wilhelm-Maybach-Stifts mit allen Stärken und<br />

Schwächen.“ Gemeinsam basteln, zusammen Musik<br />

machen und Volkslieder singen, Märchen hören,<br />

Fingerspiele spielen und natürlich auch zusammen<br />

essen – viele Gelegenheiten werden genutzt, um<br />

Spaß zu haben und für eine herrlich erfrischende<br />

und lebhafte Atmosphäre zu sorgen. Nicht Lärm und<br />

Unruhe, sondern schöne Erlebnisse stehen dabei im<br />

Vordergrund. Dazu gehören spirituelle Momente, die<br />

durchaus auch über den eigenen konfessionellen Tellerrand<br />

hinausweisen. So gestalteten etwa die Mädchen<br />

und Jungen des evangelischen Kindergartens<br />

und die Bewohner des Wilhelm-Maybach-Stifts zum<br />

Fronleichnamsfest einen eigenen Blumenteppich.<br />

Auf halbem Weg stehen bleiben will man in der Kooperation<br />

freilich nicht. Gedacht ist etwa daran, in<br />

naher Zukunft das musiktherapeutische Angebot im<br />

Wilhelm-Maybach-Stift für die Begegnung zu nutzen.<br />

Ein einleuchtender Gedanke: Musik spricht Kinder<br />

und Menschen mit Demenz gleichermaßen an und<br />

kann somit helfen, Brücken zu bauen. Man darf sich<br />

also auf die weitere Zusammenarbeit zwischen Wilhelm-Maybach-Stift<br />

und Kinderhaus Habakuk freuen.<br />

bgh Z<br />

In der Adventszeit<br />

basteln die Kinder<br />

mit den älteren<br />

Damen bunte<br />

Tischleuchten<br />

13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!