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Berlin - Edition dibue

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Jörg Rubbert<br />

»<strong>Berlin</strong> – Bilder einer<br />

zerrissenen Stadt«<br />

Anlässlich des historischen Datums »50<br />

Jahre Mauerbau« zeigt die aff-Galerie<br />

die Ausstellung »<strong>Berlin</strong> – Bilder einer<br />

zerrissenen Stadt«. Die meisten der hier<br />

gezeigten Aufnahmen aus den frühen<br />

achtziger Jahren zeugen vom Leben<br />

im damaligen West-<strong>Berlin</strong>. Das unbestrittene<br />

Zentrum war zu jener Zeit der<br />

Kurfürstendamm mit seinen Straßencafés,<br />

den Pavillons und Kinos.<br />

Als der 1963 geborene Hamburger Fotograf<br />

Jörg Rubbert 1980 zum ersten Mal<br />

ins damalige West-<strong>Berlin</strong> kam, empfand<br />

er die Stadt als eine Art geschütztes<br />

Biotop mit einer überalterten Bevölkerung.<br />

Daneben – quasi als Gegenentwurf<br />

– gab es eine vornehmlich von<br />

Studenten geschaffene Subkultur. Die<br />

Kulisse für das Zusammenleben bildete<br />

die vom zweiten Weltkrieg gebrandmarkte<br />

Stadt mit ihren vielen Altbauten,<br />

Abrissfassaden und großen Freiflächen<br />

in der Nähe der Mauer.<br />

Rubbert faszinierten die überall sichtbaren<br />

Wunden des Krieges und der<br />

an vielen Häuserwänden manifestierte<br />

Anspruch, es nie wieder so weit<br />

kommen zu lassen. Das Leben mit der<br />

Mauer beförderte zwangsläufig das Entstehen<br />

einer Subkultur, wie man es so<br />

von keiner anderen westdeutschen Stadt<br />

kannte. Wie sollte man es auch anders<br />

ertragen und den Widerstand und die<br />

Ungerechtigkeit besser zum Ausdruck<br />

bringen?<br />

In den folgenden Jahren bis zur endgültigen<br />

Übersiedlung nach <strong>Berlin</strong> 1995<br />

besuchte Rubbert die Stadt immer wieder,<br />

stets mit der Intention, die gewaltigen<br />

Veränderungsprozesse, die die Wiedervereinigung<br />

mit sich brachte, in Bilder<br />

zu fassen. Diese waren am deutlichsten<br />

in der Mitte <strong>Berlin</strong>s zu spüren.<br />

Neben der sogenannten »neuen Mitte«<br />

fotografierte Rubbert auch die traditionsreiche<br />

Trabrennbahn Karlshorst. Hier<br />

traf er vorwiegend auf ältere Herren aus<br />

der näheren Umgebung, die schon zu<br />

DDR-Zeiten zu den Renntagen kamen,<br />

© Jörg Rubbert<br />

um für einen geringen Einsatz zu wetten.<br />

Es hat etwas von einem Ritual: Der Wetteinsatz<br />

als eine Art Eintrittskarte in diese<br />

für Außenstehende verschlossene und<br />

schwer zugängliche Welt …<br />

Die Eindrücke aus dieser Zeit prägten<br />

Rubbert’s fotografische Ausrichtung<br />

maßgeblich. So fokussiert er sich seither<br />

auf das Genre der klassischen Straßenfotografie<br />

und stellt den Menschen<br />

in seinem soziokulturellen Umfeld in<br />

den Mittelpunkt seiner Arbeiten.<br />

Vernissage: 4. November 2011,<br />

20 Uhr<br />

brennpunkt 4/2011<br />

Galerien<br />

5. November bis 27. November 2011<br />

aff Galerie<br />

Kochhannstraße 14<br />

10249 <strong>Berlin</strong>-Friedrichshin<br />

Sa + So 14 – 17 Uhr<br />

www.aff-berlin.com<br />

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