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Berlin - Edition dibue

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Galerien<br />

Franca Wohlt<br />

Oliver Jacob<br />

Thomas Graichen<br />

»Holga Visionen«<br />

In Fortführung ihrer Tradition von<br />

Holga Gruppenausstellungen eröffnet<br />

die aff Galerie im Oktober die Ausstellung<br />

»Holga Visionen«. Die kontinuierliche<br />

Auseinandersetzung mit den<br />

unterschiedlichen Ausdrucksmöglichkeiten<br />

dieser besonderen Kamera ist<br />

ein Bestandteil des Programms der aff<br />

Galerie.<br />

Die Holga Kamera wurde in den achtziger<br />

Jahren als »Volkskamera« in China<br />

entwickelt. Sie besteht fast ausschließlich<br />

aus Kunststoff, besitzt nahezu keine<br />

Einstellungsmöglichkeiten und verwendet<br />

das zu dieser Zeit in China weit verbreitete<br />

Mittelformat.<br />

© Oliver Jacob<br />

Oliver Jacob zeigt in seiner Arbeit<br />

»Augenwanderungen« seine Eindrücke<br />

aus dem modernen Großstadtleben. Er<br />

fängt dabei Augenblicke der Unruhe,<br />

Orientierungslosigkeit und Melancholie<br />

im Strom der Stadt ein, aber auch<br />

kleine Details am Straßenrand. Dabei<br />

erscheinen einzelne in den Bildern eingefangene<br />

Individuen etwas verloren<br />

und unschlüssig oder auf der Suche.<br />

Die schwarzweißen Bilder erinnern<br />

dadurch an Standbilder eines Film Noir<br />

oder an Szenen eines alten Stummfilms.<br />

In Doppelbelichtungen, die sich in der<br />

36 brennpunkt 4/2011<br />

Arbeit mit der einfachen Holga Kamera<br />

geradezu anbieten, verdichtet er die<br />

Flut von Eindrücken und Sinneswahrnehmungen,<br />

die sich aus der Hektik der<br />

Großstadt ergeben.<br />

An der Arbeit mit der Holga fasziniert<br />

Jacob das Unperfekte und das Zufällige<br />

bei der Entstehung der Bilder. Die Einfachheit<br />

der Kamera erlaubt ihm, sich<br />

voll und ganz auf den Moment zu konzentrieren.<br />

© Thomas Graichen<br />

In den Bildern der Serie »Eingang zum<br />

Paradies« sucht der Fotograf Thomas<br />

Graichen nach Orten, die ins Paradies<br />

führen könnten. Zu seiner eigenen<br />

Überraschung entdeckte er zahlreiche<br />

derartige Übergänge in der ihn alltäglich<br />

umgebenden Welt. Manchmal sind<br />

sie versteckt, manchmal offensichtlich,<br />

wenn man sie erst einmal erkannt hat.<br />

Einige sind einfach zugänglich, andere<br />

verbaut. Manche sind einladend, andere<br />

eher abschreckend und wieder andere<br />

geben Rätsel auf. Allen gemein ist, dass<br />

man sie vorher nie als solche Schnittstellen<br />

in eine andere Welt wahrgenommen<br />

hätte. Das Paradies steht hier<br />

metaphorisch für das Reich der Phantasie,<br />

die beim Anblick unerwarteter<br />

neuer Wege und Möglichkeiten angeregt<br />

wird. Was ist jenseits des Alltäglichen,<br />

des Gewohnten und Bekannten<br />

alles möglich?<br />

Thomas Graichen arbeitet schon seit<br />

vielen Jahren mit der Holga und setzt<br />

sie gezielt als ein Werkzeug mit besonderer<br />

Bildcharakteristik ein. Er arbeitet<br />

mit der Spannung, die sich zwischen<br />

ihrem technisch unperfekten Bild und<br />

einer sehr präzisen Bildkomposition<br />

und Motivwahl entwickelt.<br />

© Franca Wohlt<br />

Die von Franca Wohlt präsentierte<br />

Arbeit »Ticino - un sogno« profitiert<br />

ebenso von der charakteristischen Bildsprache<br />

der Plastikkamera. Die recht<br />

zufällige Bildschärfe, wenig vorhersehbare<br />

Belichtung und ungenaue Wahl<br />

des Bildausschnitts verleiht ihren Bildern<br />

etwas Traumartiges, irreal Anmutendes,<br />

das eine emotionale Verbindung<br />

der Fotografin zu einem Ort ihrer Sehnsucht<br />

verbildlicht. Sie lässt den dadurch<br />

erzwungenen Kontrollverlust bewusst<br />

zu und genießt ihn. Dies steht ganz im<br />

Gegensatz zu der sonst von ihr benutzten<br />

Großformatkamera, die Geduld,<br />

Konzentration und Beherrschung des<br />

technischen Vorgangs erfordert.<br />

Die Aufnahmen entstanden in den<br />

Bergen des Schweizer Kantons Tessin/<br />

Ticino, ein Ort zu dem sich die Fotografin<br />

auf besondere Weise hingezogen<br />

fühlt. Sie wünscht sich ihr Leben<br />

lang immer wieder an ihn zurückzukehren.<br />

Ihre Schwarzweißfotografien<br />

zeigen persönliche Eindrücke der dortigen<br />

Landschaft und der Spuren der<br />

Menschen, die diese Region seit Jahrhunderten<br />

entbehrungsreich bewohnen<br />

und bewirtschaften.<br />

Vernissage: 7. Oktober 2011,<br />

20 Uhr<br />

8. Oktober bis 30. Oktober 2011<br />

aff Galerie<br />

Kochhannstraße 14<br />

10249 <strong>Berlin</strong>-Friedrichshin<br />

Sa + So 14 – 17 Uhr<br />

www.aff-berlin.com

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