Seminare zur Elastomerverarbeitung bei Freudenberg

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im Dialog
Abbildung 2: Wirkungsweise einer Rohrabschottung
(Quelle: Homepage der Fa. DOYMA).
Abbildung 3: Blähgraphit vor (links) und nach fünfminütiger
Beflammung (rechts).
Funktionsweise von Rohrabschottungen
Im Brandfall unterliegen die Rohrabschottungen
nach Erreichen der
sogenannten Onset-Temperatur
einer starken Volumenzunahme,
wodurch die erweichenden bzw.
abbrennenden Rohre zusammengepresst
und versiegelt werden (siehe
Abbildung 2). Durch diesen Vorgang
bildet sich eine feuerbeständige
und rauchgasdichte Dämmschicht,
die eine Ausbreitung des Feuers in
andere Brandbereiche verhindert
beziehungsweise verzögert.
Das expandierbare Material für
solche Rohrabschottungen enthält
üblicherweise als intumeszierendes,
d.h. im Brandfall stark
aufblähendes Brandschutzadditiv,
sogenannte Graphit-Interkalationsverbindungen,
die auch als Blähgraphit
bekannt und kommerziell
erhältlich sind.
Hierbei handelt es sich um Graphite, bei denen kleine
Fremdmoleküle zwischen den Gitterschichten eingelagert
(interkaliert) wurden. Sie werden üblicherweise dadurch
hergestellt, dass man gereinigten Naturgraphit in einer
Mischung aus einer starken Säure und einem Oxidationsmittel
(z. B. Wasserstoffperoxid oder Kaliumpermanganat)
dispergiert. Durch die Oxidation entstehen in den Schichtgittern
flüchtige Bestandteile, die später für die Expansion
im Brandfall verantwortlich sind.
Die Blähgraphite unterliegen beim Erhitzen oberhalb der
Onset-Temperatur einer starken Volumenzunahme mit
Expansionsfaktoren bis zu 450 (Abbildung 3), die dadurch
verursacht wird, dass sich die in die Schichtgitterstrukturen
des Graphits eingelagerten Interkalate durch das Erhitzen
auf diese Temperatur unter Bildung gasförmiger Stoffe
zersetzen, wodurch die Graphitpartikel senkrecht zu der
Schichtebene expandiert werden.
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