Freudenberg und das Wildenburgische Land - Kunstwanderungen
Freudenberg und das Wildenburgische Land - Kunstwanderungen
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BL 36<br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>und</strong> <strong>das</strong> <strong>Wildenburgische</strong> <strong>Land</strong><br />
Friesenhagen – Krottorf – Wildenburg – <strong>Freudenberg</strong> – Friesenhagen<br />
R<strong>und</strong>wanderung<br />
6 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 7 Minuten reine Wanderzeit<br />
Wir beginnen die R<strong>und</strong>wanderung mit der Besichtigung der Kirche von<br />
Friesenhagen.<br />
Im 11. Jahrh<strong>und</strong>ert ist <strong>das</strong> Dorf schon so groß, <strong>das</strong>s man eine Kirche baut. Im 16. Jh.<br />
regieren drei Linien des Hauses Hatzfeldt <strong>das</strong> Wildenburger <strong>Land</strong>, die die lutherische<br />
Konfession annehmen. Anfang des 17. Jhs. beabsichtigt Sebastian von Hatzfeldt eine<br />
Rekatholisierung, die ihm misslingt. Sein Sohn Hermann versucht es erneut <strong>und</strong> holt<br />
1636 Franziskaner nach Friesenhagen. Als seine Mitregenten einmal in Urlaub weilen,<br />
setzt er den evangelischen Pfarrer ab <strong>und</strong> einen katholischen ein. So erleben Friesenhagener,<br />
katholisch getauft zu sein, eine evangelische Kindheit zu verbringen, katholisch<br />
erwachsen zu sein, evangelisch ins Alter zu gehen <strong>und</strong> katholisch zu sterben. In der<br />
ersten Hälfte des 17. Jhs. wurden im Wildenburger <strong>Land</strong> 200 Hexen verbrannt. Heute<br />
ist Friesenhagen Hauptort der Ortsgemeinde Wildenburger <strong>Land</strong> mit 1800 Einwohnern,<br />
die auf 75 Weiler verteilt sind.<br />
*<br />
*** Historisches Ortsbild ist in Form von Fachwerkbauten,<br />
teilweise verschiefert, in gutem Zustand vorhanden.<br />
*** St. Sebastian. Der Turm ist im Kern aus dem 12. Jh. Das<br />
Chorhaus entstammt der Zeit um 1500. Der Barocksaal entstand<br />
ab 1740; die linke Frontkapelle wurde übernommen <strong>und</strong> zum<br />
Innenraum hin geöffnet. 1751 brannte die Kirche bis auf die<br />
Gr<strong>und</strong>mauern ab <strong>und</strong> musste neu errichtet werden. Den Turm<br />
hat man um ca. 5 Meter erhöht <strong>und</strong> mit einer Barockhaube samt<br />
zwiebelbekrönter Laterne versehen<br />
Das Innere gibt sich aufgr<strong>und</strong> der Veränderungen der Jahrh<strong>und</strong>erte<br />
außerordentlich reizvoll.<br />
Das Chorhaus ist sterngewölbt. Barocker Hochaltar von 1696,<br />
mit der Figur der Maria, von Sebastian (links) <strong>und</strong> Rochus flankiert<br />
sowie unter der Heilig-Geist-Taube. – Linke Chorwand:<br />
Sakramentsnische aus dem 16. Jh., mit Kreuzgruppe <strong>und</strong> Engeln,<br />
<strong>das</strong> Schweißtuch Jesu haltend, sowie Wappen derer von<br />
Wildenburg <strong>und</strong> Hatzfeldt.<br />
Grafenkammer. Dreiseitiges Grabdenkmal für Sebastian von<br />
(mitte) <strong>und</strong> Pietà (unten). – Rechte Wand: Grabmal für Katharina<br />
von Hatzfeldt (+1582), um 1600.
– Barockes Gitter, schmiedeeisern, mit eingefügten Wappen,<br />
Köpfen <strong>und</strong> Pflanzen.
Rechte Seitenkapelle. Retabel mit (von links) Antonius, Franziskus<br />
<strong>und</strong> Bernhardin von Siena, 18. Jh.<br />
Der Saal. Am Chorbogen: 1. Wildenburger Madonna, Sandstein,<br />
um 1500, (links). 2. Kanzel von 1742, mit der Figur der<br />
– Hinten rechts: Romanischer Taufstein, 13. Jh. – Orgelprospekt<br />
<strong>und</strong> Empore sind Rekonstruktionen.<br />
Turmhalle: Pietà, 15. Jh.<br />
Wir gehen aus dem linken Ausgang der Kirche hinaus. Mit Ansicht von <strong>das</strong><br />
Gotteshaus umstehenden alten ** Grabkreuzen <strong>und</strong> mit Blick hinauf auf <strong>das</strong><br />
** Franziskanerkloster, ein verputzter Bruchsteinbau von 1749, halten wir<br />
uns rechts <strong>und</strong> gehen auf der „Hauptstraße“ rechts, auf der wir bleiben.<br />
*** Fußfälle, von Franziskanern im 18. Jh. hier errichtet.<br />
10 Minuten später wandern wir in die<br />
*** Kreuzkapelle. Der achtseitige Zentralbau wurde 1701 von<br />
Gräfin Anna Elisabeth von Hatzfeldt hochgezogen. Überm Portal<br />
befindet sich ein schönes Barockwappen. Der Altar ist aus<br />
demselben Jahr. Das angebaute Mausoleum derer von Hatzfeldt<br />
stammt aus dem Jahre 1895. Das Portal ziert deren Wappen.<br />
Wir kehren um, haben allerdings von hier, sofern die Bäume unbelaubt sind,<br />
*** Ansichten vom Schloss Crottorf sowie von der Kirche in Friesenhagen.
7 Minuten später wandern wir<br />
auf der Durchfahrtsstraße, Gasthof, rechts ins
***** Schloss Crottorf. Auf Teilen einer mittelalterlichen<br />
Burg baute Johann von Selbach-Crottorf im 16. Jh. ein Renaissancewasserschloss.<br />
Der Bau wurde vor <strong>und</strong> nach 1700 verändert.<br />
Die Burg ging durch Heirat an die Herren von Hatzfeld-<br />
Wildenburg, die noch heute Eigentümer sind.<br />
Die Anlage besteht aus einer Hauptburg mit vier hohen R<strong>und</strong>türmen,<br />
einer Vorburg mit zwei niedrigen R<strong>und</strong>türmen sowie<br />
einem in die Ummauerung gesetzten mächtigen eckigen<br />
Vorturm. Wir gehen auf der Brücke über den Wassergraben <strong>und</strong> durch den<br />
Torturm von 1685, mit Zeltdach <strong>und</strong> Uhrentürmchen, sowie<br />
Wehrmauer, 16. Jh., <strong>und</strong> durchs Tor in der Vorburg in den Hof der Vorburg,<br />
aus Bruchstein <strong>und</strong> Fachwerk, teils verschiefert, auf der<br />
Brücke über den inneren Wassergraben, durchs Tor der Hauptburg in den Hof<br />
vom Hauptschloss aus Bruchstein, mit Ecktürmen, von laternenbekrönten<br />
Hauben gedeckt, sowie Arkaden <strong>und</strong> Mansarddächern.<br />
– Hier steht die Plastik Fischadler, von Gerhard Marcks.
Im unzugänglichen Inneren befinden sich Jagdzimmer, Kapelle<br />
<strong>und</strong> Ahnensaal.<br />
Wir gehen aus dem Schloss hinaus, auf der Durchfahrtsstraße rechts Gasthof,<br />
<strong>und</strong> haben *** Ansichten vom Schloss.
2 Minuten später wandern wir an der Gabelung links <strong>und</strong> folgen der Rhombe<br />
mit – später – *** Ansichten vom Wildenburger <strong>Land</strong> <strong>und</strong> – noch später –<br />
*** Ansichten von der Wildenburg.<br />
15 Minuten später wandern wir auf gekrümmtem Querweg hinter der *<br />
Rochuskapelle, 17. Jh., mit dem Pestheiligen im Inneren, links bergauf,<br />
halten uns rechts <strong>und</strong> haben **** Panorama-Ansichten mit der Wildenburg.<br />
12 Minuten später wandern wir an großer Kreuzung hinterm Waldrand rechts<br />
bergab <strong>und</strong> folgen dem „x“.<br />
7 Minuten später wandern wir durch den Bereich der 82 Min.<br />
*** Wildenburg. Die Burg, im Kern aus dem 13. Jh., ist der<br />
Stammsitz derer von Wildenburg <strong>und</strong> wachte über die Eisenstraße.<br />
1836 wurde die Burg zum Abbruch freigegeben. Erhalten<br />
von den Bauten des 14. bis 18. Jhs. sind der gotische Bergfried<br />
mit imposanter 20-Meter-Höhe <strong>und</strong> barocker Haube nebst<br />
einem großen Burghaus, heute Revierförsterei, sowie Burgtore<br />
<strong>und</strong> stattliche Burgmauern.<br />
Wildenburg<br />
Im äußersten Winkel des Rheinlandes, wo dieses mit Hessen-<br />
Nassau <strong>und</strong> Westfalen zusammenstößt, also im rheinischwestfälischen<br />
Schiefergebirge, am Schnitt zwischen Bergischem<br />
<strong>Land</strong> <strong>und</strong> Westerwald ist die Adelsfamilie Hatzfeldt-<br />
Wildenburg beheimatet.<br />
Stammbaum der Familien Wildenburg, Hatzfeld, Selbach<br />
1418. Hermann von Wildenburg stirbt kinderlos. Seine Schwester<br />
Jutta erbt. Jutta von Wildenburg heiratet Johann von<br />
Hatzfeldt. Beider Sohn, Godhard von Hatzfeldt, heiratet Lucia
von Erfertshausen. Beider drittes Kind, Katharina von<br />
Hatzfeldt, heiratet 1424 Christian von Selbach. Beider Sohn,<br />
mit Vornamen unbekannt, zeugt mit einer uns Unbekannten den<br />
Sohn Johann von Selbach. Johann von Selbach heiratet Anna<br />
von Schmülling <strong>und</strong> gründet Schloss Crottorf. Beider Tochter,<br />
Katharina von Selbach, deren Grabmal in der Kirche von<br />
Friesenhagen zu sehen ist, heiratet Wilhelm von Hatzfeldt-<br />
Wildenburg-Schönstein, einen Großcousin. Beider Sohn, Sebastian<br />
von Hatzfeldt, heiratet Lucia von Sickingen; beider Grabsteine<br />
sind in der Kirche von Friesenhagen zu bestaunen. Beider<br />
Kinder werden berühmt: Franz von Hatzfeldt wird 1631 Bischof<br />
von Würzburg <strong>und</strong> 1634 auch Bamberg, also Herzog von<br />
Franken; Melchior von Hatzfeld erlangt Bedeutung als General<br />
im 30jährigen Kriege, neben Wallenstein <strong>und</strong> Tilly, <strong>und</strong> erhält<br />
die Grafschaft Gleichen; Hermann steht in kaiserlichen Diensten<br />
als Hofrat, Kämmerer <strong>und</strong> Obrist. Über Hermann von<br />
Hatzfeldt, geht die Linie an Sebastian von Hatzfeldt über, der<br />
1685 Anna Elisabeth von Kesselstatt heiratet <strong>und</strong> Burg Crottorf<br />
in ihrer heutigen Gestalt neu erbaut.<br />
1808, unter Napoleon, wurde die Wildenburg Kanton im Großherzog<br />
Berg.<br />
*<br />
4 Minuten später wandern wir auf der Querstraße links <strong>und</strong> nun stets durchs<br />
*** Wildenburger Bachtal.<br />
9 Minuten später wandern wir in der Linkskehre der Straße geradeaus.<br />
4 Minuten später wandern wir rechts auf die „Kölner Straße“ <strong>und</strong> besichtigen<br />
<strong>Freudenberg</strong>.<br />
<strong>Freudenberg</strong>, Luftkurort im Siegerland, wird 1389 erstmals genannt. 1456 erhält der Ort<br />
Stadtrechte. 1540 – <strong>und</strong> 1666 noch einmal – brennt die Stadt völlig nieder. Peter Post<br />
<strong>und</strong> Fürst Johann Moritz von Nassau konzipieren auf dem Reißbrett <strong>und</strong> bauen eine<br />
Fachwerk-Idealstadt, deren Kern heute einzigartig erhalten <strong>und</strong> restauriert ist.<br />
*<br />
***** Historisches Ortsbild aus Fachwerkhäusern, die wenigsten<br />
verschiefert, macht die Stadt zu einem einzigen Siegerland-Museum.<br />
Wir wandern links auf die „Poststraße“, auf der Querstraße rechts, rechts auf<br />
die „Unterstraße“, auf der Querstraße links, links auf die „Mittelstraße“ <strong>und</strong><br />
kurz darauf links ins<br />
*** Stadtmuseum (Mi, Sa, So 14-17 Uhr).<br />
Wir gehen aus dem Museum hinaus, auf der Mittelstraße links, auf der<br />
„Oranienstraße“ rechts, beim Gasthof rechts auf die „Marktstraße, auf der<br />
Querstraße links bergauf <strong>und</strong> auf der „Krottorfer Straße“ links.<br />
*** Ev. Kirche. Das Gotteshaus wurde 1606 im gotischen Stil<br />
erbaut <strong>und</strong> nach einem Brand von 1675 wieder errichtet. Der<br />
Turm ist eine Veränderung des 1666 abgebrannten, zum
Schloss gehörigen Gefängnisturms, den heute eine Barockhaube<br />
unter einer Laterne krönt.<br />
Das Innere, an sich schlicht, besitzt Chorbogenmalerei von<br />
1606 <strong>und</strong> eine umlaufende Empore.<br />
Wir gehen aus der Kirche hinaus, auf der Querstraße rechts bergab, halten<br />
Richtung auf die „Bergstraße“ <strong>und</strong> dann Richtung auf „Am Silberstern“.<br />
5 Minuten später wandern wir hinter Haus Nr. 15 links, bleiben Richtung<br />
haltend auf dieser Seite des Tobels <strong>und</strong> gehen stets bergauf.<br />
10 Minuten später wandern wir an der Kreuzung rechts <strong>und</strong> folgen wieder der<br />
Rhombe. Rastplatz. – Später haben wir *** Ansichten vom Siegerland.<br />
8 Minuten später wandern wir an der Dreiergabelung im Wald links <strong>und</strong><br />
folgen der Rhombe.<br />
2 Minuten später wandern wir an der Gabelung links <strong>und</strong> folgen der Rhombe.<br />
9 Minuten später wandern wir auf der gekrümmten Querstraße links <strong>und</strong><br />
folgen der Rhombe.<br />
15 Minuten später wandern wir an der versetzen Kreuzung in Oberstöcken<br />
rechts <strong>und</strong> folgen der Rhombe.<br />
5 Minuten später wandern wir auf dem Schrägquerweg links <strong>und</strong> nun durchs<br />
Wisserbachtal. – Später haben wir *** Ansichten von Friesenhagen.
15 Minuten später wandern wir hinterm Gasthof im Ort rechts nach<br />
„Wildenburg“ <strong>und</strong> halten uns links.<br />
2 Minuten später wandern wir in die Kirche von Friesenhagen. 367 Min.<br />
Friesenhagen – Krottorf – Wildenburg – <strong>Freudenberg</strong> – Friesenhagen<br />
BL 36<br />
Ende<br />
*