Rehabilitation nach Nieren- transplantation: Leben mit fremden ...
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<strong>Rehabilitation</strong> <strong>nach</strong> <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>:<strong>Leben</strong> <strong>mit</strong> <strong>fremden</strong>OrganenK. IvensKlinik für NephrologieTransplantationszentrum DüsseldorfHeinrich-Heine Universität
Organ<strong>transplantation</strong>en in Deutschland1963 - 200656.895n= 83.80713.0129.0712.425 2.404Niere Leber Herz Pankreas Lunge
<strong>Nieren</strong>ersatztherapie in DeutschlandDialysepatienten gesamt 2000Neue Dialysepatienten 2000„Prävalenz“„Inzidenz“n= 49.635 Patienten n= 5.641 PatientenSonstige(40%)21%DiabetesTyp 1+236%DiabetesTyp 1+2GlomerulonephritisInterstit. NephritisQuelle: Quasi Niere 2001
Übersicht chronische <strong>Nieren</strong>ersatztherapie inDeutschland 2003Quasi-Niere 2003
Altersverteilung der in Deutschlandregistrierten Dialysepatienten40%351996 20003025201510500-19 20-29 30-39 40-49 50-59 60-69 70-79 >80Quasi Niere 2000
Indikationen und Kontraindikationenzur <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>Jeden Patienten individuell auf die Möglichkeiteiner <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong> untersuchen(z.B. Eurotransplant-Senior-Programm)Begleiterkrankungen (z.B. koronare Herzkrankheit;Atherosklerose der Beckenstrombahn) vorgeplanter TPX behandelnAbsolute Kontraindikationen: MetastasierendeMalignome, fortbestehende Osteomyelitis,HIV-Infektion <strong>mit</strong> AIDS
Organ<strong>transplantation</strong> - OrganisationKrankenhausTransplantationszentrum
Aktive Warteliste und Anzahl der <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>enin Deutschland 1997 - 2006DSO - 2007
Aktive Warteliste und Anzahl der <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>enin Deutschland 1997 - 2006Mittlere Wartezeit auf eine Transplantatnierebeträgt ca 5 Jahre <strong>nach</strong> Dialysebeginn.DSO - 2007
Wo kommen die Organe für dieTransplantationen in Deutschland her?Niere, Leber, Herz, Pankreas und LungeNiere und Leberteilspendepostmortale Organspende<strong>Leben</strong>dorganspende
Wartezeit als Risikofaktor für die Langzeitfunktion:Vergleich von 2.405 Empfängern <strong>mit</strong> kurzer oder langer DialysezeitMeier-Kriesche HU et al; Transplantation 2003; 74: 1377-81
Erwartete (gelb) und tatsächliche (blau) Überlebensratenvon 430 <strong>Leben</strong>dnierenspendern aus Schweden1964 - 1994; Männer (-) und Frauen (...)Survival (%)10090807060504030201000 5 10 15 20 25Zeit (Jahre) <strong>nach</strong> SpendeI. Fehrman-Ekholm et al., Transplantation (1997)64:976-78
Transplantatüberleben (%)1009080706050403020100HLA-Identische Geschwisterspender (n = 1984)Ehegattenspender (n = 368)Elternspender (n = 3368)Nichtverwandte <strong>Leben</strong>dspender (n = 129)Leichennierentransplantat (n = 43.341)Leichennierentransplantat, keine Dialyse (n = 32.281)Leichennierentransplantat, kein Urinfluss am 1. Tag,Dialyse während der 1. Woche erforderlich (n = 11.060)0 12 3Jahre <strong>nach</strong> der TransplantationP. T. Terasaki et al., N Engl J Med (1995) 333-6
Anteil der <strong>Leben</strong>dnierenspende an den <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>enin Deutschland (1997 - 2006)DSO - 2007
Problembereiche zur <strong>Rehabilitation</strong> vor der<strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>Wartezeit bei der <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong> durchpostmortale Organspende nicht kalkulierbar; zurZeit im Durchschnitt 5 – 6 JahreVerschlechterung des Allgemeinbefindens währendder Wartezeit durch Begleiterkrankungen (z.B.koronare Herzkrankheit; Atherosklerose derBeckenstrombahn, Tod auf der Warteliste)Einschränkung der <strong>Leben</strong>squalität: Essen, Trinken,Mobilität, Zeitfaktor, Berufstätigkeit häufig nichtmöglich
MdE/GdB bei verschiedenen <strong>Nieren</strong>erkrankungenMdE/GdB%Verlust, Ausfall oder Fehlen einer Niere beiGesundheit der anderen Niere25<strong>Nieren</strong>fehlbildung z.B. Zystennieren,ohne Funktionseinschränkung<strong>mit</strong> wesentl. Beschwerden ohne Funktione.,<strong>Nieren</strong>schäden ohne Einschränkung d. Funktionnephrotische Syndrom kompensiertbei Systemerkrankung <strong>mit</strong> Immunsupp.0 - 1020 - 3020 - 3050)
MdE/GdB bei chronischer <strong>Nieren</strong>insuffizienz:MdE/GdB%Leichten Grades: Kreatininclearance 35 - 50ml/minKreatinin dauerhaft 2 - 4mg/dl <strong>mit</strong> reduziertem AZ20 - 3040Mittleren Grades: Kreatininclearance 20 - 35 ml/minKreatinin dauerhaft 4 - 8 mg/dl <strong>mit</strong> deutlichreduziertem AZ und Leistungseinschränkung,Schweren Grades: Kreatininclearance 10 - 20ml/minDialysepflichtigkeit50 - 7080 - 100Nach <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong> <strong>mit</strong> lebenslangerImmunsuppression 50
Neuere Immunsuppression führt zur Verbesserung der1-Jahres-Transplantat-Überlebenszeit:- Ergebnisse aus USA zwischen 1988 und 1996 -1988 1996<strong>Leben</strong>d<strong>transplantation</strong> 88,8 % 93,9 %50%-Transplantatüberlebenszeit 12,7 Jahre 21,6 JahreLeichennieren<strong>transplantation</strong> 75,5 % 87,7 %50%-Transplantatüberlebenszeit 7,9 Jahre 13,8 JahreHariharan S. et al; N Engl J Med 2000; 342: 605 - 12
Transplantatüberleben im ersten Jahr bei <strong>Leben</strong>dnieren-(A) und postmortaler <strong>Nieren</strong>spende (B)A100 100BGraft Survival (%)95 95Graft Survival (%)90 901996199585 1994199385199280 199119908019897519887500 2 4 6 8 10 1200 2 4 6 8 10 12MonthsMonthsN Engl J Med 342: 605, 2000
Verbesserung der <strong>Nieren</strong>transplantat-Überlebenszeitin Düsseldorf zwischen 1990 und 2001Opelz ; CTS-Studie
Transplantatüberleben (%)1009080706050403020100<strong>Nieren</strong>transplantat-ÜberlebensratenDüsseldorf 1985 – 2002<strong>Leben</strong>dspende = 94Postmortale <strong>Nieren</strong>spende = 11340 1 2 3 4 5Zeit (Jahre)B. Grabensee, W. Sandmann, G. Opelz
Grafts surviving (%)<strong>Leben</strong>dnierentransplant-Überlebensraten1009080706050403020100Deutschland 1995 – 2002<strong>Leben</strong>d-TX-Verwandt (n = 862)<strong>Leben</strong>d-TX-Nicht-verwandt (n=450)0 1 2 3 4 5Time (years)G. Opelz, 2002
<strong>Nieren</strong>-TransplantatfunktionsratenDSO - 2007
Problembereiche <strong>nach</strong> <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>Akutes <strong>Nieren</strong>versagen <strong>nach</strong> <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>( ca 30 - 40%) zwischen 8 – 20 Tagen andauerndAkute Abstoßungsreaktion <strong>nach</strong> <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>(ca 20 – 30%) innerhalb von 3 MonatenInfektionskomplikationen (bakterielle, virale undopportunistische Infektionen) innerhalb von 6MonatenNebenwirkungen der Medikamente (Steroide,Calcineurininhibitoren, Purinsynthesehemmer)
Mögliche Problembereiche <strong>nach</strong><strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>Schuldgefühle gegenüber dem SpenderAbhängigkeitsgefühl gegenüber dem<strong>Leben</strong>dspenderVerlust des sozialen Umfelds <strong>nach</strong> Beendigung derregelmäßigen Dialysetherapie (3 x 5 h/Woche)Verlustängste gegenüber „dem neuen Organ“
Zeitpunkt der <strong>Rehabilitation</strong> schwierigInnerhalb der ersten 3 Monate enges medizinischesMonitoring notwendigWeniger als 50% der Patienten zum Zeitpunkt der<strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong> berufstätigin Deutschlands (Durchschnittsalter 50 Jahre)Compliance zur Medikamenteneinnahme <strong>mit</strong>zeitlichem Abstand zur <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>abnehmend
Zusammenfassung und Schlußfolgerung• Geringe Datenlage zur Effizienz von<strong>Rehabilitation</strong>smaßnahmen <strong>nach</strong><strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>, Zeitpunkt unklar• Die Wartezeit auf die <strong>Nieren</strong><strong>transplantation</strong>beeinflussen die Psyche des Patienten und sindbei <strong>Rehabilitation</strong>en zu berücksichtigen• Die <strong>Leben</strong>d-TPX zeigt sowohl für den Spenderals auch für den Empfänger hervorragendeLangzeitergebnisse .• Neuere Immunsuppressiva haben zu einerverbesserten Langzeitfunktion geführt, dieCompliance müsste gezielt verbessert werden.