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Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“

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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

3 Tourismus / Marketing<br />

3.1 Was beinhaltet Tourismus<br />

Unter Tourismus oder Fremdenverkehr versteht<br />

man den zeitweiligen Aufenthalt von Personen an<br />

Orten, zum Zweck der Erholung und Entspannung,<br />

der Bildung, zur Genesung, zum Erleben<br />

(Kunst, Kultur), für Abenteuer, für Sport- und Fitness<br />

sowie zur Förderung geschäftlicher<br />

Verbindungen.<br />

Er kann die wirtschaftliche Basis für Orte und Gebiete<br />

bilden. Oft sind diese durch natürliche oder<br />

kulturelle Besonderheiten ausgezeichnet.<br />

Hauptsächlich das Übernachtungs-, Hotel- und<br />

Gaststättengewerbe, die Verkehrsunternehmen<br />

sowie Reisebüros aber auch die Souvenirindustrie<br />

profitieren davon.<br />

Tourismus kann ein bedeutsamer Faktor der zwischenstaatlichen<br />

Beziehungen sein. Das betrifft<br />

sowohl den grenzüberschreitenden Tourismus als<br />

auch den Besuch anderer ausländischer Touristen.<br />

Insgesamt sind in den letzten Jahren starke Veränderungen<br />

in individuellen Ansprüchen und der<br />

Angebotsgestaltung feststellbar. Dafür verantwortlich<br />

ist ein Werte- und Verhaltenswandel, welcher<br />

folgende maßgebliche Punkte umfasst: Spontaneität,<br />

Flexibilität, Freizeit (Medien- und Konsumaktivität),<br />

Hedonismus (Genuss, Lust, Ausleben),<br />

konsumkritische Haltung, Individualisierung, Reiseerfahrung,<br />

Gesundheits- und Körperbewusstsein,<br />

Umweltbewusstsein sowie einen wachsenden Bildungsstand.<br />

Ein Rückgang der Arbeitszeit, die Zunahme des<br />

Jahresurlaubs, der hohe bzw. sich erhöhende Anteil<br />

der nicht berufstätigen Bevölkerung, steigende<br />

Einkommen und der zunehmende Mobilisierungsgrad<br />

führten zu einer Zunahme touristischer Aktivitäten.<br />

Damit folgte gleichzeitig eine steigende<br />

Belastung der touristischen Zielgebiete durch<br />

Freizeitaktivitäten. Große Entfernungen zwischen<br />

Touristen und touristisches Zielen stellen heute<br />

kein Problem mehr dar.<br />

Grundsätzlich ist eine Freizeitflucht aus den Großstädten<br />

und industriellen Ballungszentren in ländliche<br />

oder naturbelassene Gegenden festzustellen.<br />

Man versucht, damit dem Arbeitsalltag und den<br />

oft beengenden Lebensverhältnissen wenigstens<br />

zeitweise zu entkommen. Die Zunahme konzentriert<br />

sich daher besonders auf natürliche und naturnahe,<br />

häufig aber ökologisch besonders empfindliche<br />

Landschaften.<br />

Je nach Dauer des Aufenthaltes unterscheidet man<br />

zwischen Tages-, Wochenend- oder Urlaubstouristen.<br />

Eine Auswirkung des Tourismus sind die Fremdenverkehrslandschaften.<br />

In ihnen wurden die natürlichen,<br />

landschaftlichen oder örtlichen Verhältnisse<br />

zugunsten des Tourismus verändert, stark<br />

belastet oder gar überlastet. Massentourismus<br />

kann die Umwelt gefährden, zumindest wird Tourismus<br />

stets bei großen Menschenmengen problematisch.<br />

Dabei wird offensichtlich, dass Erholung und Entspannung<br />

ein Widerspruch zu massenhaften Touristen<br />

ist. Eine Verbesserung der Infrastruktur zur<br />

4<br />

Tourismusförderung kann unbeabsichtigte negative<br />

Auswirkungen haben. Im extremen Fall endet<br />

sie mit einer Überlastung des Ökosystems und der<br />

Zerstörung einer Natur- oder Kulturlandschaft.<br />

Auf dem Land finden die meisten touristischen<br />

Aktivitäten statt. Unwesentliche Einflüsse haben<br />

Klettern, Laufen, Radfahren, Wandern, Skiwandern,<br />

Skilanglauf und Reiten. Unwesentlich sind<br />

Störungen von Tieren durch Annäherung beim<br />

Wandern oder Joggen. Geringfügig ist auch die<br />

Trittbelastung von Böden, die Schädigung oder<br />

Belastung von Pflanzen und das Stören von Tieren.<br />

Diese Aktivitäten sind wenig raumwirksam<br />

und daher wenig belastend. Dahingegen sind die<br />

Anlagen von Golfplätzen, Skipisten, Bahnen für<br />

den Geländemotorsport erhebliche Landschaftseingriffe.<br />

Letztgenannte Anlagen sind jedoch im<br />

Erzgebirge bisher wenig verbreitet bzw. stark gestreut.<br />

Die Be- oder Überlastung des Ökosystems durch<br />

Tourismus kann durch den sogenannten sanften<br />

Tourismus verhindert werden. Das ist das Bestreben,<br />

Tourismus umweltverträglich zu gestalten<br />

und die Belastungen von Denkmalschutzobjekten,<br />

der Natur und Umwelt möglichst gering zu halten.<br />

Eine Sonderform ist der Ökotourismus. Dabei<br />

handelt es sich um verantwortungsbewusstes Reisen<br />

in naturnahe und schützenswerte Gebiete. Er<br />

soll zur Finanzierung von Schutzgebieten beitragen<br />

und schafft Einkommensmöglichkeiten für die<br />

Bewohner solcher besonders schützenswerter Regionen.

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