Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
gativem Ergebnis kann man die Aufgabe einem<br />
privatwirtschaftlich Unternehmen übertragen. Ein<br />
einheitliches sächsisches Buchungssystem gibt es<br />
bereits, das Informations- und Reservierungssystems<br />
TOURBU Sachsen der Tourismus Marketing<br />
Gesellschaft Sachsen mbH (Dresden). In der Montanregion<br />
gibt es die privatwirtschaftlich arbeitende<br />
„Erzgebirgische Bergbauagentur“ Zöblitz ebenfalls<br />
einbezogen werden könnte.<br />
6.7.13 Museumskonzeptionen<br />
Die <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong> hat eine außergewöhnlich<br />
reiche Museumslandschaft, die von<br />
vielen museumsähnlichen Einrichtungen ergänzt<br />
wird. Die Objekte besitzen oft einen<br />
außergewöhnlichen Sammlungsbestand mit<br />
unmittelbaren historischen Zusammenhängen zur<br />
Kultur und Geschichte der Region.<br />
Auch Profanbauten sowie Sakralbauten, beispielsweise<br />
der Freiberger Dom oder die St. Annenkirche<br />
mit ihren historisch wertvollen Beständen,<br />
haben neben ihrer ursprünglichen inzwischen<br />
auch eine touristische Funktion.<br />
Die folgenden Ausführungen beziehen sich vorrangig<br />
auf die Museen und musealen Einrichtungen,<br />
für die in den nächsten Jahren weitere tiefgreifende<br />
strukturelle Veränderung zu erwarten<br />
sind. Die Museumsarbeit ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Kulturarbeit der Region. Ein wesentliches<br />
Problem liegt in der Abhängigkeit von der<br />
staatlichen oder kommunalen Finanzierung. Es besteht<br />
ständig Gefahr, dass Finanzierung dieser Einrichtungen<br />
von Sparmaßnahmen betroffen ist. Ei-<br />
ne entsprechende Finanzierung sollte aber eine aktive<br />
Museumsarbeit ermöglichen.<br />
Bestandserfassung, Bestandsbearbeitung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Verwaltungsarbeit, museumspädagogische<br />
Arbeit, museumsgestalterische Arbeit<br />
(Ausstellungen) u.ä. werden aus finanziellen<br />
Zwängen oft in Personalunion wahrgenommen.<br />
Das muss zwangsläufig zu qualitativen Vernachlässigungen<br />
einzelner Positionen führen. Dazu<br />
kommt noch, dass das Selbstbild vieler Einrichtung<br />
oft nicht mit dem Besucherpotential übereinstimmt.<br />
Marktanalysen oder auch touristische<br />
Analysen sind in der Regel nicht vorhanden.<br />
Museale Einrichtungen müssen sowohl methodisch,<br />
inhaltlich als auch graphisch und museologisch<br />
einem aktuellen Stand gehalten werden. Die<br />
Museumsgestaltung sollten Fachleute in entsprechenden<br />
Zeitabschnitten übernehmen (Modernisierung).<br />
Häufig ist fehlt es in den Einrichtungen an Aufgeschlossenheit<br />
gegenüber Neuerungen. Museen<br />
kapseln sich oft ab, statt gemeinsame Potentiale zu<br />
nutzen. Oft fehlt es an der notwendigen Zusammenarbeit<br />
von Museen und Tourismusvertretern.<br />
Fremdenverkehrsämter kennen meist nur die Einrichtungen<br />
ihrer eigenen Region. Der notwendige<br />
Rücklauf zwischen Fremdenverkehrsämtern und<br />
den musealen Einrichtungen ist in der Regel mangelhaft.<br />
Die Anteile der Einnahmen (Verkauf von Rechten)<br />
sind zur Eigenfinanzierung zu gering<br />
48<br />
(Deutschland 15 % 10 ), die unentgeltliche Unterstützung<br />
vernachlässigbar gering (Deutschland<br />
2 % 11 ) aber die Unterstützung durch Landes- oder<br />
Kommunaleinrichtungen erheblich hoch (Deutschland<br />
83 % 12 ).<br />
Der Auslastungsgrad und damit der Eigenfinanzierungsanteil<br />
vieler Museen kann durch eine Reihe<br />
von Maßnahmen verbessert werden. Dazu gehört<br />
das Herausstellen von Alleinstellungsmerkmalen.<br />
Objekte, die eine relative Ähnlichkeit zu anderen<br />
Objekten besitzen, haben zwar einen hohen Stellenwert<br />
bei der einheimischen Bevölkerung sind<br />
aber oft nicht für auswärtige Touristen attraktiv.<br />
Manchmal fehlen andere Standortfaktoren. Dazu<br />
gehören beispielweise die gastronomische Betreuung,<br />
ein Souvenirstand oder ein sehenswertes Umfeld.<br />
Wichtig für Museen sind über Jahre regelmäßige<br />
Öffnungszeiten. Museen und museale Einrichtung<br />
sollen familien- und kinderfreundlich<br />
sein.<br />
Auch bei den Museen und musealen Einrichtungen<br />
sind zukunftsorientierte Arbeiten mit neuen<br />
Arbeitsformen und Methoden, aber auch Medien<br />
notwendig. Museale Einrichtungen profitieren erheblich,<br />
wenn ihre Arbeit von einem aktiven Verein<br />
begleitet wird. Die Einbindung von Museen in<br />
entsprechende überregionale Veranstaltungen, bei-<br />
10 zum Vergleich den USA 68%<br />
11 zum Vergleich den USA 25%<br />
12 zum Vergleich den USA 7%