Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
Abbildung 25: Leit- und Hinweisschild<br />
mit dem Logo der Silberstraße<br />
Das Problem liegt zum großen Teil in der Bezeichnung<br />
der Straße selbst. Die Silberstraße berührt<br />
und durchquert viele bedeutende Zentren des<br />
Silberbergbaus. Aber zahlreiche Sachzeugen gehören<br />
eben nicht zum Silber-, sondern waren Eisen-,<br />
Kobalt-, Zinn-, Kalk-, Uran- u.a. Bergbau. Hier ist<br />
natürlich eine Identifikation mit dem Begriff<br />
schwierig. Das trifft beispielsweise für Aue,<br />
Schwarzenberg, Ehrenfriedersdorf, Geyer, Lengefeld,<br />
Olbernhau oder Seiffen zu.<br />
Die Silberstraße in ihrer heutigen Gestalt ist ein<br />
Marketing-Produkt, denn eine „Silberstraße“ gab<br />
es lediglich zwischen Zwickau und Schneeberg<br />
sowie Dresden und Freiberg 8 .<br />
8 Hier aber nicht unter dieser historischen Bezeichnung!<br />
Inhaltlich wäre zwar eine Umbenennung in „Straße<br />
des Montanwesens“ zu befürworten, touristisch<br />
ist jedoch der Begriff „Silberstraße“ eindeutig attraktiver.<br />
Dieser Begriff ist bereits geprägt, ausgeschildert<br />
und ein fester Bestandteil von touristischen<br />
Karten. Allerdings sollte der Begriff der<br />
Silberstraße neu definiert werden. Silber steht zum<br />
einen natürlich für die Silberlagerstätten, zum anderen<br />
sollte Silber im Sinn von „Wert aus dem<br />
Bergbau“ propagiert werden.<br />
Es ist sicher notwendig sowohl die Vermarktungsstrategie<br />
vor allem aber die Vermarktungsintensität<br />
ändern. Die Silberstraße muss, sollte sie auf<br />
Dauer bestand haben, die Anzahl ihrer Angebote<br />
erhöhen und ihre Bedeutung im Sinn einer Kulturstraße<br />
ausbauen. Sie kann einer der beim touristischen<br />
Leitbild der Region geforderten Dachmarken<br />
entsprechen.<br />
6.4 Tourismustrend und Marktentwicklung in<br />
der <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
Sachsen hält innerhalb der beliebtesten Reiseziele<br />
in Deutschland den 11. Platz. Obwohl Sachsen eine<br />
Grenzregion ist, liegt trotzdem der Anteil ausländischer<br />
Besucher nur bei etwa 50 % des bundesdeutschen<br />
Durchschnitts.<br />
Eine der beliebtesten Tourismusregionen Sachsens<br />
ist das Erzgebirge. Auch hier sind die Beschäftigungs-<br />
und regionalwirtschaftliche Effekte des<br />
Tourismus hoch. Man geht davon aus, dass jeder<br />
Tagesgast 25 € jeder Übernachtungsgast 125 € in<br />
der Region lässt, vermutlich sind die wirklichen<br />
Ausgaben höher.<br />
37<br />
Seit 1994-2001 stieg die Anzahl der Übernachtungen,<br />
aber im gleichen Zeitraum hat sich das Angebot<br />
an Übernachtungskapazitäten weiter erhöht.<br />
Damit sinkt, trotz steigender Übernachtungszahlen,<br />
die Auslastungsquote der Übernachtungen.<br />
Vor allem Übernachtungen im mittleren Preissegment<br />
sind gefragt. Der Übernachtungsanteil bei<br />
Freunden und Verwandten wird im Erzgebirge relativ<br />
hoch eingeschätzt und beträgt nach behutsamen<br />
Schätzungen mindesten 25 % aller Übernachtungen.<br />
Bereits 2001 wurde im Gaststättengewerbe ein<br />
deutlicher Umsatzrückgang, dem unmittelbar auch<br />
ein Beschäftigungsrückgang folgte, festgestellt.<br />
Dieser hat sich im Jahr 2002 weiter verstärkt. Die<br />
gleiche Tendenz zeigt sich, nicht ganz so ausgeprägt,<br />
bei den Hotels.<br />
In der Region findet sich zunehmend eine Spezialitäten-<br />
und Erlebnisgastronomie. Einige sehr aktive<br />
Objekte integrieren sich beim Tourismussektor.<br />
Eine große Bedeutung haben die Kurzzeittouristen<br />
und Naherholungssuchenden aus den eigenen oder<br />
angrenzender Regionen. Eine wichtige Größe für<br />
Tagestouristen ist die Fahrzeit von maximal<br />
1-1,5 h Stunden bis zum Ziel. Viele Punkte des<br />
Erzgebirges sind von den Ballungszentren Dresden,<br />
Leipzig und Chemnitz in dieser Zeit nicht erreichbar<br />
und demzufolge uninteressant.<br />
Regionale wirtschaftliche Probleme oder Befürchtungen<br />
wirken sich umgehend auf den Tourismus,<br />
insbesondere den Tagestourismus aus. Die Gründe<br />
liegen in einer derzeit ausbleibenden Konjunktur<br />
und in der konstant hohen Arbeitslosigkeit. Nicht