Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
sönliche Verbindungen der Einwohner der Region<br />
mit dem Montanwesen. Das Montanwesen hat<br />
kein Negativ-Image bei der Bevölkerung, im Gegenteil.<br />
Es ist beim größten Teil der Bevölkerung<br />
ein ausgesprochener Stolz auf die Montangeschichte<br />
des Erzgebirges festzustellen.<br />
Umfangreiche wissenschaftliche historische<br />
Arbeiten zur <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong> sind<br />
bereits vorhanden.<br />
Verschiedenste Einrichtungen beschäftigen sich<br />
mit der Erforschung der Montan- und Kulturgeschichte<br />
und können hervorragende Forschungsergebnisse<br />
aufweisen.<br />
Sammlungen bewahren Objekte, Sachzeugen und<br />
Gegenstände des Montanwesens. Traditionell bestehen<br />
gute Verbindungen zu vielen anderen Montanregionen.<br />
6 Marketing der<br />
<strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
6.1 Fremdenverkehr in der <strong>„Montanregion</strong>-<br />
<strong>Erzgebirge“</strong> in der Historie<br />
Tourismus im heutigen Sinn ist jung. Er hat seine<br />
Grundlage in alten Reiseformen, so den Bäder-<br />
und Pilgerreisen oder den Wanderjahren der<br />
Handwerksburschen. Einflüsse, wie die Romantik<br />
inspirierten zu Reisen. Der Tourismus entwickelte<br />
sich von einem Vorrecht des Bürgertums zu einem<br />
festen Lebensbestandteil der heutigen Industriegesellschaft.<br />
Das war sowohl in Sachsen als auch in<br />
anderen Gegenden gleich. Reisen in andere Distrikte<br />
verbanden beizeiten Erholung und Bildung.<br />
Sie dienten auch der Völkerverständigung. Erst in<br />
der zweiten Hälfte des 20. Jh. entwickelt sich das<br />
Reisen zu einem in den Jahresablauf eingeordnetem<br />
Freizeitverhalten. Bereits in dieser Zeit spielte<br />
das Erzgebirge für Sachsen eine dominierende<br />
Rolle, wobei besonders Kur- und Badeorte eine<br />
Spitzenstellung bei den Übernachtungen erreichten.<br />
Zu diesem Zweck errichtete man umfangreiche<br />
Bad- und Kuranlagen, so beispielsweise das<br />
Radiumbad Niederschlema, Radiumbad Joachimsthal<br />
oder Bad Gottleuba. Daneben entstanden zahlreiche<br />
Jugend- und Wanderherbergen.<br />
Nach 1945 erfolgte in der DDR der Ausbau verschiedener<br />
Urlaubsgebiete zum Zweck der Erholung<br />
der Werktätigen. Auch das Erzgebirge war<br />
ein Schwerpunktgebiet. Zahlreiche Erholungsheime,<br />
vor allem unter dem FDGB (Freier Deutscher<br />
Gewerkschaftsbund) entstanden und wurden aus-<br />
31<br />
gebaut. Zur Deckung der großen Nachfrage richteten<br />
gleichzeitig zahlreiche Betriebe eigene, sogenannte<br />
Betriebsferienheime ein. Der Urlaub bzw.<br />
die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in<br />
den Ferien erfolgte mit einem ausgebauten Netz an<br />
Kinderferienlagern und Jugendherbergen sowie<br />
Camping- und Zeltplätzen. Im Vergleich zu den<br />
genannten Einrichtungen spielte das private bzw.<br />
gewerbliche Übernachtungswesen in Form von<br />
Hotels und Pensionen eine stark untergeordnete<br />
Rolle. Eine persönliche Komponente kam mit dem<br />
Aufkommen von Wochenendhäuschen und Datschen<br />
hinzu. Sei der Wende haben sich sowohl die<br />
Anforderungen an Fremdenverkehrseinrichtungen<br />
und Beherbergungsstätten als auch das Angebot an<br />
solchen stark gewandelt. Gleichzeitig hat sich sowohl<br />
das Konsumenten- als auch Reiseverhalten<br />
erheblich geändert. Inzwischen sind in der Region<br />
des Erzgebirge die notwendigen touristischen<br />
Strukturen entwickelt.<br />
6.2 Das Erzgebirge als Heimat<br />
Die Begriffe Heimat und Heimatpflege sind<br />
schwierig und haben sich im Lauf der Zeit in ihrer<br />
Bedeutung gewandelt. Historisch bezeichnete der<br />
Begriff Heimat im allgemeinen Sprachgebrauch<br />
den Geburts- oder Wohnort, allenfalls noch den<br />
Lebensbereich. Während der Zeit der Industrialisierung<br />
im 19. Jh. entstand die Heimatbewegung,<br />
der ein Anstieg der Heimatbegeisterung folgte.<br />
Dabei kam es zu verschiedenen Maßnahmen zum<br />
Schutz regionaler und heimattypischer Objekte, zu<br />
denen auch Objekte des Montanwesens gehörten.