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Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“

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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

Verschiedene europäische Regionen, die im Lauf<br />

von Jahrhunderten nachhaltig vom Montanwesen<br />

verändert wurden besitzen ebenso wie die <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

einen reichen Bestand an<br />

historischen Sachzeugen und technischen Denkmalen.<br />

Jede Montanregion hat ihre Besonderheiten, die in<br />

der Lagerstätte und den Techniken und Technologien<br />

des Montanwesens begründet sind. Viele der<br />

genannten Regionen haben inzwischen die Chance<br />

erkannt, ihre Montangeschichte touristisch zu erschließen<br />

und zu vermarkten.<br />

Beispiele für andere bedeutende europäische Montanregionen<br />

sind: Der Harz, mit zahlreichen Bergstädten<br />

und einzelnen Lagerstätten. Von besonderer<br />

Bedeutung ist die Lagerstätte Rammelsberg<br />

und die Stadt Goslar, beide zusammen als<br />

UNESCO-Welterbe bestätigt. Zur bergmännischen<br />

Wasserwirtschaft des Harzes, dem sogenannten<br />

Harzer Wasserregal laufen derzeit Vorbereitungen<br />

zur Unterschutzstellung als UNESCO-Welterbe.<br />

Das Mannsfelder Land (Deutschland) mit seinen<br />

vielen Sachzeugen des Kupfererzbergbaus und der<br />

Verhüttung gehört ebenfalls zu den bedeutenden<br />

europäischen Bergbauregionen.<br />

In der tschechischen Republik gibt es mit der Region<br />

um Pribram (Birkenberg, CR) eine ähnliche<br />

Montanregion. Hier befinden sich ebenfalls verschiedene<br />

polymetallische Lagerstätten (Gold, Silber,<br />

Blei, Uran) mit exzellenten Sachzeugen des<br />

Montanwesens, die derzeit restauriert und vorbildlich<br />

touristisch erschlossen werden.<br />

Unweit von Prag befindet sich in der Umgebung<br />

von Kutná Hora (Kuttenberg, CR) ebenfalls ein<br />

europäisches Zentrum des historischen Erzbergbaus,<br />

hier vor allem mit der kulturhistorisch bemerkenswerten<br />

Altstadt.<br />

Eines der wichtigen Zentren des europäischen<br />

Bergbaus befindet sich in der Slowakei im slowakischem<br />

Erzgebirge. Vergleichbar mit der <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong>,<br />

sowohl lagerstättengenetisch<br />

als auch bergbauhistorisch sind die Regionen<br />

um Schemnitz (Banskà Stiavnica), Neusohl<br />

(Banskà Bystrica), Herrengrund (Spana Dolina)<br />

und weiteren Orten. Auch hier sind in den letzten<br />

Jahrzehnten umfangreiche Maßnahmen der touristischen<br />

Erschließung festzustellen. Diese Montanregion<br />

bemüht sich ebenfalls um die Anerkennung<br />

als UNESCO-Kulturlandschaft.<br />

Weitere wichtige europäische Montanregionen des<br />

Metallerzbergbaus befinden sich in den Vogesen<br />

(Frankreich), Kongsberg (Norwegen), Almaden<br />

(Spanien), Idria (Slowenien), Cornwall (England)<br />

Schwaz (Österreich) und Hüttenberg (Österreich).<br />

Europäische Zentren der Salzgewinnung, man unterscheidet<br />

zwischen Stein- und Kalisalzbergbau,<br />

befinden zahlreich sich in Süd-, Mittel-, und<br />

Norddeutschland sowie Österreich. Von herausragender<br />

Bedeutung ist die Region um Wieliczka<br />

und Bochnia (Polen). Erstgenannte Region hat mit<br />

ihrem touristisch erschlossenem Besucherbergwerk<br />

ebenfalls bereits den Status UNESCO-<br />

Weltkulturerbe.<br />

Die Lagerstätten der fossilen Brennstoffe sind<br />

über Gesamteuropa verbreitet und haben den Cha-<br />

30<br />

rakter ganzer Landschaften verändert und geprägt.<br />

Als Beispiele für den Steinkohlenbergbau sollen<br />

Deutschland (Ruhrgebiet, Saarland), Südengland<br />

(Wales, Bristol, Kent) sowie Polen (Nieder- und<br />

Oberschlesien) genannt werden. Als UNESCO-<br />

Weltkulturerbe wurde im Jahr 2002 die Zeche<br />

Zollverein XII. (Deutschland/Essen) bestätigt.<br />

Abschließend sollen zwei weitere UNESCO-<br />

Objekte des Montanwesens genannt werden. Dabei<br />

handelt es sich um das bedeutende Industriedenkmal<br />

„Völklinger Hütte“ (Deutschland-<br />

/Saarland) und die Montanregion des Silbererzbergbaus<br />

um Potosi (Bolivien).<br />

Es ist zu erwarten, dass sich in den nächsten Jahren<br />

weitere Montanregionen um eine Anerkennung<br />

als Weltkulturerbe bemühen werden.<br />

Das UNESCO-Projekt der <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

besitzt eine Reihe von Vorzügen und Vorteilen<br />

gegenüber anderen Montanregionen. Dazu<br />

gehört, dass es sich um ein zweistaatliches Projekt<br />

zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der<br />

Tschechischen Republik handelt.<br />

Die Historische Ausstrahlung und Beeinflussung<br />

anderer Bergbaureviere sowie das fachlichpositive<br />

Image der <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong> in<br />

der gesamten Welt dauern bis heute an.<br />

Das betrifft das Bergrecht, die Wissenschaft, die<br />

Technik und die Technologien. Auch die zahlreichen<br />

Denkmale, Sachzeugen und Zeugnisse sind<br />

für dieses Image verantwortlich.<br />

Durch den im wesentlichen erst vor wenigen Jahren<br />

eingestellten Bergbau gibt es zahlreiche per-

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