Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
Abbildung 22: Bergmännische Musik wird in der<br />
Region intensiv gepflegt.<br />
Mit dem Montanwesen sind neue Techniken,<br />
Technologien und Erfindungen verbunden. Maschinen<br />
wurden entwickelt, die sich im folgenden<br />
weltweit verbreiteten. Dazu gehören das Ehrenfriedersdorfer<br />
Kunstgezeug und das Nasspochwerk.<br />
Viele der heute in der Region vorhandenen<br />
traditionsreichen Betriebe verdanken ihre Entstehung<br />
dem Montanwesen.<br />
Die Verbindungen zwischen Montanwesen und<br />
Landschaften sind besonders an den<br />
Bergbaufolgelandschaften<br />
offensichtlich. Sie<br />
stehen oft sowohl als Denkmal als auch als Biotop<br />
unter Schutz.<br />
Zwischen Montanwesen und Wasserwirtschaft bestanden<br />
ebenfalls sehr enge Verbindungen. Um-<br />
fangreiche wasserwirtschaftliche Anlagen wurden<br />
im gesamten Erzgebirge angelegt.<br />
Abbildung 23: Kunstgraben der Freiberger<br />
Revierwasserlaufanstalt bei Mittelsaida<br />
Zusammenhänge gab es auch zwischen dem Montanwesen<br />
und der Forstwirtschaft. Holz war eine<br />
wichtige Voraussetzung für Bergbau und Hüttenwesen.<br />
Die planmäßig betriebene Waldwirtschaft<br />
hat ebenso wie das weltweit erste Forstlehrbuch<br />
seinen Ausgangspunkt beim Montanwesen.<br />
In der Region wurden viele wissenschaftliche Entdeckungen<br />
gemacht. Aus den Erzen des Erzgebirges<br />
wurden unter anderem folgenden Elemente<br />
entdeckt: Wismut Nickel, Wolfram, Skandium,<br />
Indium, Germanium und Uran. Auch zahlreiche<br />
Mineralien wurden hier erstmalig gefunden und<br />
bestimmt.<br />
29<br />
Das sächsische Vermessungswesen, samt den damit<br />
verbundenen Leistungen, hat ebenfalls seinen<br />
Ausgangspunkt beim Bergbau. Unter anderem<br />
sind wesentliche Bestände der markscheiderischen<br />
Leistungen, so Risse und Karten, Bestandteil verschiedener<br />
Archive.<br />
5.3 Die <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
im Vergleich<br />
mit anderen Montanregionen<br />
Sowohl in Sachsen, in Deutschland als auch Europa<br />
gibt es eine Vielzahl historischer Bergbaugebiete.<br />
Sie sind nach den gewonnenen Rohstoffen<br />
zu unterscheiden.<br />
Beispiele dafür sind: fossile Brennstofflagerstätten<br />
(Braun- oder Steinkohle, Erdöl, Erdgas), Salzlagerstätten<br />
(Stein- oder Kalisalze) oder Erzlagerstätten<br />
(Gold-, Silber-, Kupfer-, Blei-, Zink- oder<br />
Zinnerzlagerstätten). Die Lagerstätten sind meist<br />
lokal, seltener regional begrenzt.<br />
Ihre Nutzung erfolgte, sofern die Lagerstätten bekannt<br />
waren, meist in Anhängigkeit vom Bedarf<br />
der jeweiligen Rohstoffe sowie den zur Verfügung<br />
stehenden Techniken und Technologien des Montanwesens.<br />
Nur wenige europäische Lagerstätten<br />
haben Betriebsperioden über mehrere Jahrhunderte<br />
vorzuweisen. Dazu gehören vor allem die Lagerstätten<br />
der Münzmetalle (Gold, Silber) aber<br />
auch Lagerstätten deren Rohstoffe man bereits seit<br />
Jahrhunderten benötigte (Salz, Zinn, Kupfer, Galmei).