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Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“

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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

benötigte viele Werkzeuge und Materialien.<br />

Gleichzeitig lieferte es Produkte zur Weiterverarbeitung.<br />

Bergbauzentren waren stets Zentren des<br />

Handwerks und Gewerbes. Nach den großen<br />

Bergbauperioden gab es zahlreiche Folgeindustrien.<br />

Auch zwischen Bau- und Montanwesen gab es<br />

vielgestaltige Verbindungen. In diesem Zusammenhang<br />

sei auf eine Reihe von Festungsbauten<br />

hingewiesen, die auch mit der Hilfe von Bergleuten<br />

errichtet oder vorgerichtet wurden. Erinnert sei<br />

in diesem Zusammenhang an die Brunnen der Festung<br />

Königstein, der Burg Stolpen oder der Augustusburg.<br />

Bergmännische Wasserhebungstechnik<br />

fand auch bei der Wasserversorgung in Stolpen<br />

Anwendung.<br />

Abbildung 20: Schloss Wolkenstein<br />

bei der gleichnamigen Bergstadt<br />

Anlagen des Montanwesens der Region gehörten<br />

zu den frühsten geschützten Industriedenkmalen.<br />

In ihnen kommen die nachhaltigen Verbindungen<br />

zwischen Denkmalpflegepflege und Montanwesen<br />

zum Ausdruck.<br />

Abbildung 21: Bergfertiger Bergmann in einer<br />

wissenschaftlichen Abhandlung über bergmännische<br />

Krankheiten. (Wissenschaftlicher Altbestand<br />

der Bibliothek der TU Bergakademie Freiberg)<br />

Zwischen dem Montanwesen und Gesundheitswesen<br />

gab es sowohl aufgrund der Schwere der Arbeit<br />

als auch der Gefährlichkeit zahlreiche Verbindungen.<br />

Verletzte oder geschädigte Bergleute<br />

bekamen durch den Büchsenpfennig Unterstützung.<br />

Krankengeld oder Begräbniskosten nach<br />

Unfällen wurden ebenso wie Rentenzahlungen an<br />

Hinterbliebene ausgezahlt. Die ersten Monographien<br />

von Berufskrankheiten stammen aus dem<br />

Montanwesen und sind mit den Namen von Ärzten<br />

28<br />

wie Paracelsus, Georgius Agricola oder Friedrich<br />

Henckel verbunden.<br />

Organisation von Berg- und Hüttenleuten in<br />

Knappschaften oder Gewerkschaften ist durch die<br />

Traditionspflege in Bergparaden gegenwärtig.<br />

Diese Vereinigungen waren die Ausgangspunkte<br />

für die gleichnamigen Einrichtungen. Die Zusammenhänge<br />

zwischen Montanwesen und Schulen<br />

sind heute weitgehend vergessen. Alle großen<br />

Bergstädte zeichneten sich durch verschiedene<br />

Schulen mit hohem Niveau aus. Sehr früh gab es<br />

in den Bergstädten städtische Schulen. In diesem<br />

Zusammenhang ist das erste deutschsprachige<br />

Bergbaulehrbuch von Rülein von Calw zu nennen.<br />

Auch die Gründung der Freiberger Stipendienkasse<br />

und die der Bergakademie als älteste Einrichtung<br />

ihrer Art sowie die zahlreichen Bergschulen<br />

gehören dazu.<br />

Verbindungen gab es auch zwischen dem Montanwesen<br />

und der darstellenden Kunst. Das Stadttheater<br />

Freiberg gilt als eines der ältesten Theater<br />

Deutschlands.<br />

Auf die traditionellen Verbindungen zwischen<br />

dem Montanwesen und der Musik sei nur hingewiesen.<br />

Noch heute wird die bergmännische Musikkultur<br />

in beeindruckender Art und Weise gepflegt.

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