Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“
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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />
Metallumformbetriebe, wie das Press- und<br />
Schmiedewerk Brand-Erbisdorf haben bisher alle<br />
Schwierigkeiten gemeistert.<br />
Von den zahlreichen neuentstandenen Betrieben<br />
der Nahrungsmittelindustrie soll besonders auf die<br />
beiden Großbetriebe Molkerei Ehrmann AG und<br />
Freiberger Brauhaus AG Freiberg hingewiesen<br />
werden.<br />
In der Region hat sich die Anzahl der Handwerksbetriebe<br />
in den letzten Jahren konstant erhöht. Das<br />
Erzgebirge gehört heute zu den zehn führenden<br />
Handwerksregionen Deutschlands. Besonders die<br />
Handwerksbetriebe der Holzverarbeitung konnten<br />
entsprechende Steigerungen aufweisen. 1 /3 der<br />
Handwerksbetriebe sind dem Elektro- und Metallgewerbe<br />
zuzuordnen. Diese Zweige haben auch<br />
den höchsten Anteil von entsprechenden Förderungen<br />
erhalten.<br />
Die in der Region vorhandenen Betriebe haben in<br />
den letzten Jahren verschiedenste Investoren angezogen<br />
und hervorgebracht. 95 % der Investoren<br />
stammen aus der eigenen Region!<br />
Die Anzahl der Gewerbeanmeldungen ist erheblich<br />
gesunken, liegt aber noch über den Gewerbeabmeldungen.<br />
Für in das Handelsregister eingetragenen<br />
Unternehmen ist eine positive Bilanz zu ziehen.<br />
In der Wirtschaftsregion Erzgebirge hat<br />
lediglich das Baugewerbe einen Rückgang des<br />
Unternehmensbestandes verzeichnen müssen. Hier<br />
traten auch die meisten Insolvenzen auf.<br />
Im Erzgebirge wurden in den letzten Jahren zahlreiche<br />
neue Gewerbegebiete errichtet. Dabei kann<br />
festgestellt werden, dass die Auslastung dieser<br />
neuen Gewerbegebiete von Ost nach West zunimmt.<br />
Die Gewerbegebiete des Landkreises Annaberg<br />
sind nahezu ausgelastet und es gibt gegenwärtig<br />
Projekte zur Errichtung neuer Gewerbegebiete.<br />
Die Innovationsfreudigkeit ist in den letzten<br />
Jahren wieder gewachsen, was sich in einem Wiederanstieg<br />
der Anmeldung von Patenten zeigt.<br />
Insgesamt werden jedoch die gegenwärtigen wirtschaftlichen<br />
Aussichten von den einheimischen<br />
Unternehmen vorwiegend negativ beurteilt.<br />
4.4.14 Beschäftigungsentwicklung<br />
Der Beschäftigtenrückgang in der Wirtschaftsregion<br />
Erzgebirge fiel zwischen 1996 und 1999 zwar<br />
stärker als im Durchschnitt der BRD aus, war allerdings<br />
deutlich geringer als im Vergleich der<br />
neuen Bundesländer oder von Sachsen. Erhoffte<br />
Trendwenden der negativen Beschäftigtenentwicklung<br />
nach 1999 hielten nicht an. Daran sind besonders<br />
die starken Verluste im Baugewerbe beteiligt.<br />
Auch der öffentliche Dienst hat in den letzten<br />
Jahren im größeren Umfang Arbeitsplätze abgebaut.<br />
Sowohl das Baugewerbe, als auch das verarbeitende<br />
Gewerbe sind über dem Durchschnitt der<br />
BRD als auch des Freistaates Sachsen vertreten.<br />
Eine positive Entwicklung gab es in den Branchen<br />
der öffentlichen oder privaten Dienstleistung.<br />
Auch das verarbeitende Gewerbe konnte positive<br />
Bilanzen vermelden. Von Bedeutung für die Region<br />
ist das deutliche Anwachsen der Pendler zu den<br />
industriellen Zentren sowohl in Sachsen als auch<br />
in anderen Bundesländer.<br />
24<br />
Bei der Entwicklung der Arbeitslosigkeit zeichnet<br />
sich für das Erzgebirge eine Konsolidierung auf<br />
hohem Niveau mit einem hohen Frauenanteil ab<br />
(zwischen 17 und 19 %). Überdurchschnittlich<br />
hoch ist der Anteil Jugendlicher Arbeitsloser. Jugendarbeitslosigkeit<br />
und fehlende Ausbildungsplätze<br />
sind Hauptgründe für die hohen Auswanderungszahlen.<br />
Auch der Anteil der Langzeitarbeitslosen<br />
liegt sowohl über dem Durchschnitt der<br />
BRD als auch von Sachsen. Eine Entlastung der<br />
hohen Arbeitslosenquote wurde durch den 2. Arbeitsmarkt<br />
erreicht. Der Anteil ist sehr hoch und<br />
entspricht 10 % der Gesamtbeschäftigten. Ohne<br />
den zweiten Arbeitsmarkt würde die Arbeitslosenquote<br />
etwa 25 % betragen!<br />
Ein deutlicher Strukturwandel zugunsten eines<br />
Wachstums im Dienstleistungsbereich wird stattfinden.<br />
Der Dienstleistungssektor beschäftigt gegenwärtig<br />
mehr als 50 % der Sozialversicherungspflichtigen<br />
und liegt damit sowohl unter dem Bundesdurchschnitt<br />
als auch dem sächsischen Durchschnitt.<br />
Insgesamt konnte, gemäß der Entwicklung in<br />
Sachsen ein Ansteigen der durchschnittlichen<br />
Löhne verzeichnet werden. Das Verhältnis der<br />
Durchschnittsverdienste (Ø 2700 € in der BRD)<br />
beträgt davon in Sachsen etwa 88 % und im Erzgebirge<br />
etwa 85 %. Die Löhne bei kleinen Betrieben,<br />
beispielweise der Spielzeugherstellung, liegen<br />
teilweise erheblich unter diesen Angaben.<br />
Auffällig und bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang<br />
das ausgeprägte Sparverhalten der