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Marketingstudie „Montanregion Erzgebirge“

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<strong>Marketingstudie</strong> <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

Glashüttenmuseum in Neuhausen, sowie das Sudhaus<br />

der Brauerei in Rechenberg-Bienmühle. Verschiedene<br />

Museen wurden modernisiert und mit<br />

moderner Technik ausgestattet.<br />

Seit der Wende ist auch in der Region ein neues<br />

Geschichtsbewusstsein entstanden. Das Interesse<br />

der einheimischen Bevölkerung an Regionalgeschichte<br />

hat zugenommen. Die vor 1989 relativ<br />

festen Strukturen der Museumslandschaft wurden<br />

aufgebrochen. Eine Vielzahl von nach der Wende<br />

stillgelegten Industrie- und Gewerbebetrieben hat<br />

man in Museen oder museumsähnliche Einrichtungen<br />

umgewandelt. Viele regionale oder private<br />

Sammlungen wurde der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht.<br />

Die Anzahl der Schau- und Besucherbergwerke<br />

hat sich wesentlich erhöht. Die meisten werden<br />

durch Vereine getragen bzw. betrieben, die größtenteils<br />

gemeinnützigen Charakter haben. Die Besitzverhältnisse<br />

bei derartigen Anlagen sind uneinheitlich.<br />

Bestände, Objekte der Museen usw.<br />

können sowohl privates (natürliche Personen, Verein,<br />

GmbH) als auch öffentliches (kommunal oder<br />

staatliches) Eigentum sein. Eine Klärung der Verhältnisse<br />

erfolgt meist über Pacht,- Leih- oder<br />

ähnliche Verträge.<br />

Fachlich zuständig für die musealen Einrichtungen<br />

ist die Landesstelle für Museumswesen in Chemnitz<br />

2 . Die musealen Einrichtungen der Region be-<br />

22 Einzige Landesstelle in den neuen Bundesländern mit der Aufgabe<br />

der Beratung und Betreuung der nichtstaatlichen musealen<br />

Einrichtungen bei Bedarf. Der „Deutsche Museumsbund e.V.<br />

wegen sich im Spannungsfeld zwischen ihrem<br />

Museumsauftrag 3 , der nicht gewinnbringend orientiert<br />

sein sollte und den zur Verfügung gestellten<br />

Finanzen. Eine Eigenerwirtschaftung der Mittel<br />

ist nicht die Regel. Während die Finanzierung<br />

bei einigen Museen mehr oder weniger vollständig<br />

durch die Besucher gedeckt wird, erwirtschaften<br />

andere Museen nur einen geringen Teil der Mittel.<br />

4.4.9 Inszenierte Natur<br />

Natur im Sinne der Gesamtheit der Geosphäre und<br />

Biosphäre unbeeinflusst durch den Menschen gibt<br />

es sowohl im Erzgebirge als auch in Sachsen nahezu<br />

nicht mehr. Mehr oder weniger offensichtlich<br />

sind überall antrophogene Eingriffe, manchmal<br />

nur für den Fachmann, feststellbar. Das Montanwesen<br />

war darin direkt oder indirekt im großen<br />

Maßstab beteiligt.<br />

Der Bergbau hat in der <strong>„Montanregion</strong>-<br />

<strong>Erzgebirge“</strong> ganze Landschaftsbilder verändert.<br />

Die größten Veränderungen gab es im Zusam-<br />

Bonn für Deutschland bzw. der „Sächsische Museumsbund e.V.<br />

Dresden“ für das Land Sachsen verstehen sich als Fach- und<br />

Dachverbände der Museen sowie der Mitarbeiter. In Sachsen existiert<br />

bisher noch kein Museumsgesetz sondern lediglich ein Entwurf<br />

– Museumsgesetz für den Freistaat Sachsen, Fassung vom<br />

Vorstand des Sächsischen Museumsverbandes e.V. v. 28.08.96<br />

3 Definition Museum: ICOM 1986 „Das Museum ist eine nicht<br />

gewinnorientierte ständige Einrichtung im Dienste der Gesellschaft<br />

und ihrer Entwicklung, die der Öffentlichkeit zugänglich ist<br />

und materielle Zeugnisse über den Menschen und seine Umwelt<br />

erwirbt, bewahrt, erforscht, bekannt macht uns ausstellt zum Zwecke<br />

des Studiums, der Erziehung und der Bildung und der Erbauung.“<br />

– Codex der Berufsethik, XIV. Generalkonferenz des ICOM<br />

1986.<br />

19<br />

menhang mit dem Uranerzbergbau nach 1946. Im<br />

Rahmen umfangreicher Sanierungs-, Rekultivierungs-<br />

oder sogenannter Revitalisierungsmaßnahmen<br />

werden neue landschaftsangepasste Naturräume,<br />

anstelle der gewaltigen Halden, geschaffen.<br />

Dabei handelt es sich um inszenierte Landschaften.<br />

Bereits in den vergangenen Jahrhunderten hat sich<br />

der Mensch inszenierte Naturräume gestaltet. Es<br />

handelt sich in der Regel um Verbindungsglieder<br />

zwischen Mensch, Natur und Bauwerk. Zu ihnen<br />

gehören Parks und Gärten. In der <strong>„Montanregion</strong>-<br />

<strong>Erzgebirge“</strong> haben wir zwar keinen in diesem Sinn<br />

gestalteten großen Landschaftspark, aber viele<br />

kleine derartige Anlagen. Sie befinden sich oft bei<br />

Städten, aber auch im Umfeld von ehemaligen<br />

Herrschaftssitzen, Kurorten, Sanatorien und Kliniken.<br />

Zu den Parkanlagen gehören ebenso Tierparks<br />

und sogenannte Wildgehege oder Botanische<br />

Gärten. Nicht zuletzt wird auf die große Anzahl<br />

der Klein- bzw. Schrebergärten hingewiesen.<br />

Ihre Anzahl liegt erheblich über dem bundesdeutschen<br />

Durchschnitt.<br />

4.4.10 Fremdenverkehr und Tourismus<br />

Die Naturräume der <strong>„Montanregion</strong>-<strong>Erzgebirge“</strong><br />

sind traditionelle Urlaubs- und Naherholungsgebiete.<br />

Die Grundlage dafür ist die vielseitige<br />

Landschaft mit dem historisch gewachsenen Kulturraum.<br />

Im Erzgebirge gibt es zu allen Jahreszeiten umfangreichen<br />

Tourismus. Besonders die Schutzgebiete,<br />

zeichnen sich durch ihren erheblichen Erho-

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