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Auf dem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt des elsässischen Ortes
kommt es zu einer himmlischen Begegnung. Von Barbara Breitsprecher
J
LEBEN FAHR DOCH MAL HIN Samstag, 28. November 2009
edes Jahr zu Weihnachten
kommt es in dem kleinen Ort
Gueberschwihr zu einer befruchtenden
Begegnung von Elsass
und Provence. Der Osten und Süden
Frankreichs gehen eine bezaubernde
Lisaison ein, und bringen den stimmungsvollen
Weihnachtsmarkt am
Wochenende des 12. und 13. Dezembers
zwischen 10 und 19 Uhr in den
engen Gassen, zwischen alten Fachwerkhäusern
und rund um die Kirche
mit ihrem schönen romanischen
Glockenturm zum Duften und Leuchten.
Elsässische Handwerkstraditonen
mischen sich aufs köstlichste
mit provencialischen Geschmäkkern,
umrahmt von einem weihnachtlichen
Ambiente, das an alte,
längst vergangene Zeiten erinnert.
Besucher können ihr Auto direkt auf
dem Rathausplatz parken, nach wenigen
Schritten ist man in dieser
weihnachtlichen Welt voller Lichter,
Lieder und Legenden, umgeben von
regionalen Produkten und dem Duft
von Esskastanien und Glühwein.
Dank der Städtepartnerschaft,
die das in der Nähe von Rouffach
gelegene Gueberschwihr seit Jahren
mit der südfranzösischen Stadt
Gueberschwihr
Weihnachtsliaison von Elsass und Provence
Goult pflegt, mischt sich darunter
eben auf besondere Weise auch ein
wenig südliches Flair: Spezialitäten
und Wein aus der Provence, Käse,
Oliven, Öl, Honig, Tees, Badesalze,
Massageöl oder wohltuender
Balsam.
Jeweils um 17 Uhr startet der
Laternenumzug der Engel und Hirten,
begleitet von Musik und dem
Chor von Gueberschwihr, hin zur lebendigen
Krippe mit Maria, Josef
und Jesus.
Den ganzen Sonntag Nachmittag
über zeigt die mittelalterlich kostümierte
Theatergruppe, Les Medie-
Pour les prix bas,
nous sommes là
��������
Rue Général De Gaulle
vales, kleine Szenen zu Advent, Nikolaus
und Weihnachten.
Das mittelalterliches Flair macht
den besonderen Reiz dieses idyllischen
Städtchens aus. Aus jener Zeit
stammt auch eine Anekdote,
die der stellvertretenden
Bürgermeisterin Isabelle
Koehler noch von ihrer
Großmutter erzählt wurde.
Zwischen 1439 und 1445
drohte Gueberschwihr eine Invasion
der Truppen des Duc d'Armagnac.
Doch die Frauen des Ortes
stellten sich den Truppen entgegen
und verteidigten tapfer alleine das
Schloss Mittelburg gegen die brandschatzenden
Eindringlinge.
So eigenständig und selbstbewusst
die Frauen von Gueberschwihr
einst waren, so sehr sind es
seine Bewohner noch heute. Bekannt
sind sie zum einen für ihren
Wein, besonders den Goldert, einem
Grand Cru der auf außergewöhnlichem
Boden wächst (herausragend:
der Gewuerztraminer). Einen Namen
hat sich Gueberschwihr außerdem
mit seiner Blumenpracht gemacht,
die im Sommer den ganzen Ort mit
seinen 855 Einwohnern herrlich
schmückt. Und einen berühmten
Pasteten-Spezialisten. Marcel Metzler
hat Gueberschwihr, der im Herzen
des Ortes in alter handwerklicher
Tradition „foie gras“ (französisch
für „fette Leber“) produziert.
Seine besondere Spezialität: „Canois“,
eine mehrschichtige Leckerei aus
Gänse- und Entenleber. Für den Küchenmeister
ist die „foie Gras“ eine
Ikone der französischen Küche, unverzichtbar
bei allen festlichen Anlässen.
Unermüdlich setzt er sich für
den Schutz der Bezeichnung „foie
gras“ ein und dafür, dass aus dem
Ausland keine verfälschende Produkte
auf den Markt kommen, die
der Bezeichnung dieser Leberpastete
nicht würdig sind.
■ Gueberschwihr Weihnachtsmarkt,
Samstag, 12. und Sonntag, 13. Dezember,
jeweils von 10 bis 19 Uhr;
Bürgermeisteramt Gueberschwihr,
Tel.0033/389493105, mairie.gueberschwihr@wanadoo.fr.