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D as Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland macht so einige Rechte der Bürger unmissverständlich klar. So steht in Artikel fünf, Absatz eins, dass jeder das Recht hat, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern. Das klingt ja schön und macht uns alle zu stolzen, freien Bürgern. Es sei denn, wir leben in einer Gesellschaft, in der immer unverhohlener genau dieses verbriefte Recht unterminiert wird. Dann wären wir nur Schafe, die noch auf dem Weg zur Schlachtbank glauben, frei zu sein. So ist eigentlich die öffentliche Dreistigkeit zu begrüßen, mit der in jüngster Zeit das Grundgesetz mit Füßen getreten wird. Das war zuerst im Falle des Fußballspielers Philipp Lahm wunderbar zu beobachten, und könnte an diesem Freitag (27.11.) auch im Falle der Absetzung des ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender vorgeführt werden. Beide Ereignisse zeigen deutlich, dass das Grundgesetz nicht Stadtgespräch. Rechtsanwalt Thomas Muschiol über den Teufelskreis, in dem Hoeneß mit seiner Sanktion Philipp Lahms ist. Seite 3 Bettler und Könige schützt, wenn sich die Gesellschaft an andere Spielregeln gewöhnt hat. Im Falle Lahm wird das bis zur Groteske anschaulich. Der Bürger hat sein Recht auf Meinungsfreiheit in Anspruch genommen, aber als Lizenz-Fußballer dabei gegen den Vertrag verstoßen, den er beim FC Bayern München unterschrieben hat. Dafür hat er eine hohe Geldstrafe von seinem Arbeitgeber und jede Menge Rügen seiner Vorgesetzten Rummenigge und Hoeneß bekommen. Während diese also mit ihren Schimpfkanonaden („Das wird er noch bereuen“) ihr Recht auf Meinungsfreiheit spazieren führten, soll es Lahm, wie jedem anderen Profifußballer auch, per Vertrag grundsätzlich verboten sein, einer Zeitung ein Interview zu geben, das nicht vom Arbeitgeber zensiert wird. Im Brustton der Überzeugung legte auch Dirk Dufner, der Sportdirektor des SC Freiburg, dar: „Interview-Anfragen an Spieler sind grundsätzlich an die Presseabteilung ALLE 14 TAGE ZEITUNG AM SAMSTAG Ausgabe 55 am 28. November 2009 Faule Klauseln Großer Bluff Alles falsch gelaufen Bundesliga. SC-Trainer Robin Dutt nährt die Mär, dass sein Team wegen offensiver Spielweise 0:6 verlor. Das ist reine Legendenbildung. Seite 11 zu richten. Die entscheidet (...), ob das Gespräch geführt wird und autorisiert es anschließend. Das ist übrigens hierzulande auch in Politik, Wirtschaft oder Unterhaltungsbranche gang und gäbe.“ (BZ von 14.11.) Noch klarer kann man die Brisanz des Themas nicht formulieren, auch wenn dies Dufner, Rummenigge und Co. offenbar entgeht. Eine ganze Branche gibt also offen zu, dass sie geschlossen ihre Angestellten per Vertrag von der Ausübung eines Grundrechtes abhält. Wer in dieser Branche einen Job will, kann also gar nicht anders, als einen solchen Vertrag zu unterschreiben. Und dass dies in der Wirtschaft generell so ist, macht die Sache ja nicht besser. Das Land strotzt demnach vor versklavten Angestellten, während ihre Bosse sich damit auch noch brüsten. Dies tut auch Roland Koch, der eine konservative politische Mehrheit im ZDF-Verwaltungsrat dazu nutzen will, den unliebsamen, weil unab- hängigen Chefredakteur vor die Tür zu setzen. Dabei steht im Grundgesetz (ebenfalls Artikel fünf), dass dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen „Staatsfreiheit“ garantiert sein soll. Es soll eben gerade keine politische Einflußnahme möglich sein, wie sie hier von Koch, mit Rückendeckung der Kanzlerin, ausgeübt wird. Viele ZDF- Mitarbeiter (wie Maybrit Illner) sowie 35 honorige Professoren aus ganz Deutschland, allesamt Staatsrechtler, haben schon protestiert. Aber wer wagt die Klage? Lahm gegen die Bayern? Oder der ZDF-Intendant Schächter gegen den ZDF- Verwaltungsrat, der ihn ja auch absetzen kann? Die Realität in unserer Gesellschaft ist eher die, dass einfach Fakten gegen die Grundrechte geschaffen werden, die dann jedermann als selbstverständlich hinnimmt. Frei davon sind nur noch Bettler oder Könige. Leben. Theater Pro zeigt „Homo Faber“ von Max Frisch in einer multimedialen Theateraufführung, mit Film und Tanz. Seite 19 Laut Grundgesetz hat jeder das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten. Dort steht auch, dass öffentlich-rechtliche Sender wie dem ZDF „Staatsfreiheit“ garantiert ist. Denkste! Von Michael Zäh Montage: Sebastian Schampera HALLO ZUSAMMEN Chinesen wetten auf euch! Wir würden fast wetten, dass Sie den FC Verl nicht kennen. Na gut, wir geben zu, dass das ein bisschen unfair ist, hier im schönen Süden. Da haben die Leute neben Fußball noch ein paar andere Sachen im Kopf und auf dem Gaumen. Deshalb wird also kaum einer wissen, dass der FC Verl weit im Osten der Republik seine Regionalliga- Spiele gegen den FC Meuselwitz (ja wirklich!) austrägt. In Asien hingegen, was ja noch weiter weg ist als Südbaden, wetten gefühlte Heerscharen auf die Partie des FC Verl gegen den FC Meuselwitz. Mensch, müssen die sich auskennen! Also hat die Wettmafia offenbar Spieler des FC Verl bestochen und Millionen armer Chinesen betrogen, weil diese auf Verl setzten, das Spiel aber zu einem 0:2 manipuliert wurde. Somit ist also der alte Spruch nicht mehr wahr, dass es keinen interessiert, wenn in China ein Fahrrad umfällt. Ganz im Gegenteil sollten sich alle Kicker, von Hintertupfingen bis Opfingen, der Tragweite ihres Tuns bewusst sein. Es löst sogar in Asien Tränen des Glücks aus. Wetten? Michael Zäh

D<br />

as Grundgesetz der Bundesrepublik<br />

Deutschland macht so<br />

einige Rechte der Bürger unmissverständlich<br />

klar. So steht in Artikel<br />

fünf, Absatz eins, dass jeder das<br />

Recht hat, seine Meinung in Wort,<br />

Schrift und Bild frei zu äußern. Das<br />

klingt ja schön und macht uns alle zu<br />

stolzen, freien Bürgern. Es sei denn,<br />

wir leben in einer Gesellschaft, in der<br />

immer unverhohlener genau dieses<br />

verbriefte Recht unterminiert wird.<br />

Dann wären wir nur Schafe, die noch<br />

auf dem Weg zur Schlachtbank glauben,<br />

frei zu sein.<br />

So ist eigentlich die öffentliche<br />

Dreistigkeit zu begrüßen, mit der in<br />

jüngster Zeit das Grundgesetz mit Füßen<br />

getreten wird. Das war zuerst im<br />

Falle des Fußballspielers Philipp Lahm<br />

wunderbar zu beobachten, und könnte<br />

an diesem Freitag (27.11.) auch im<br />

Falle der Absetzung des ZDF-Chefredakteurs<br />

Nikolaus Brender vorgeführt<br />

werden. Beide Ereignisse zeigen deutlich,<br />

dass das Grundgesetz nicht<br />

Stadtgespräch.<br />

Rechtsanwalt Thomas Muschiol<br />

über den Teufelskreis, in<br />

dem Hoeneß mit seiner<br />

Sanktion Philipp<br />

Lahms ist. Seite 3<br />

Bettler und Könige<br />

schützt, wenn sich die Gesellschaft an<br />

andere Spielregeln gewöhnt hat.<br />

Im Falle Lahm wird das bis zur<br />

Groteske anschaulich. Der Bürger hat<br />

sein Recht auf Meinungsfreiheit in<br />

Anspruch genommen, aber als Lizenz-Fußballer<br />

dabei gegen den Vertrag<br />

verstoßen, den er beim FC Bayern<br />

München unterschrieben hat. Dafür<br />

hat er eine hohe Geldstrafe von<br />

seinem Arbeitgeber und jede Menge<br />

Rügen seiner Vorgesetzten Rummenigge<br />

und Hoeneß bekommen. Während<br />

diese also mit ihren Schimpfkanonaden<br />

(„Das wird er noch bereuen“)<br />

ihr Recht auf Meinungsfreiheit<br />

spazieren führten, soll es Lahm, wie<br />

jedem anderen Profifußballer auch,<br />

per Vertrag grundsätzlich verboten<br />

sein, einer Zeitung ein Interview zu<br />

geben, das nicht vom Arbeitgeber<br />

zensiert wird. Im Brustton der Überzeugung<br />

legte auch Dirk Dufner, der<br />

Sportdirektor des SC Freiburg, dar:<br />

„Interview-Anfragen an Spieler sind<br />

grundsätzlich an die Presseabteilung<br />

ALLE 14 TAGE<br />

<strong>ZEITUNG</strong> <strong>AM</strong> S<strong>AM</strong>STAG<br />

Ausgabe 55 am 28. November 2009<br />

Faule Klauseln Großer Bluff<br />

Alles falsch gelaufen<br />

Bundesliga.<br />

SC-Trainer Robin Dutt nährt die Mär,<br />

dass sein Team wegen offensiver<br />

Spielweise 0:6<br />

verlor. Das ist reine Legendenbildung.<br />

Seite 11<br />

zu richten. Die entscheidet (...), ob das<br />

Gespräch geführt wird und autorisiert<br />

es anschließend. Das ist übrigens<br />

hierzulande auch in Politik, Wirtschaft<br />

oder Unterhaltungsbranche<br />

gang und gäbe.“ (BZ von 14.11.)<br />

Noch klarer kann man die Brisanz des<br />

Themas nicht formulieren, auch<br />

wenn dies Dufner, Rummenigge und<br />

Co. offenbar entgeht.<br />

Eine ganze Branche gibt also offen<br />

zu, dass sie geschlossen ihre Angestellten<br />

per Vertrag von der Ausübung<br />

eines Grundrechtes abhält. Wer<br />

in dieser Branche einen Job will, kann<br />

also gar nicht anders, als einen solchen<br />

Vertrag zu unterschreiben. Und<br />

dass dies in der Wirtschaft generell so<br />

ist, macht die Sache ja nicht besser.<br />

Das Land strotzt demnach vor versklavten<br />

Angestellten, während ihre<br />

Bosse sich damit auch noch brüsten.<br />

Dies tut auch Roland Koch, der<br />

eine konservative politische Mehrheit<br />

im ZDF-Verwaltungsrat dazu nutzen<br />

will, den unliebsamen, weil unab-<br />

hängigen Chefredakteur vor die Tür<br />

zu setzen. Dabei steht im Grundgesetz<br />

(ebenfalls Artikel fünf), dass dem<br />

öffentlich-rechtlichen Fernsehen<br />

„Staatsfreiheit“ garantiert sein soll. Es<br />

soll eben gerade keine politische Einflußnahme<br />

möglich sein, wie sie hier<br />

von Koch, mit Rückendeckung der<br />

Kanzlerin, ausgeübt wird. Viele ZDF-<br />

Mitarbeiter (wie Maybrit Illner) sowie<br />

35 honorige Professoren aus ganz<br />

Deutschland, allesamt Staatsrechtler,<br />

haben schon protestiert.<br />

Aber wer wagt die Klage? Lahm<br />

gegen die Bayern? Oder der ZDF-Intendant<br />

Schächter gegen den ZDF-<br />

Verwaltungsrat, der ihn ja auch<br />

absetzen kann? Die Realität in<br />

unserer Gesellschaft ist eher die,<br />

dass einfach Fakten gegen<br />

die Grundrechte geschaffen<br />

werden, die<br />

dann jedermann als selbstverständlich<br />

hinnimmt. Frei<br />

davon sind nur noch Bettler<br />

oder Könige.<br />

Leben.<br />

Theater Pro zeigt „Homo<br />

Faber“ von Max Frisch in<br />

einer multimedialen Theateraufführung,<br />

mit Film<br />

und Tanz. Seite 19<br />

Laut Grundgesetz hat jeder das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.<br />

Dort steht auch, dass öffentlich-rechtliche Sender wie dem ZDF „Staatsfreiheit“ garantiert ist. Denkste! Von Michael Zäh<br />

Montage: Sebastian Schampera<br />

HALLO ZUS<strong>AM</strong>MEN<br />

Chinesen wetten<br />

auf euch!<br />

Wir würden fast wetten, dass<br />

Sie den FC Verl nicht kennen.<br />

Na gut, wir geben zu, dass das<br />

ein bisschen unfair ist, hier im<br />

schönen Süden. Da haben die<br />

Leute neben Fußball noch ein<br />

paar andere Sachen im Kopf<br />

und auf dem Gaumen. Deshalb<br />

wird also kaum einer wissen,<br />

dass der FC Verl weit im Osten<br />

der Republik seine Regionalliga-<br />

Spiele gegen den FC Meuselwitz<br />

(ja wirklich!) austrägt. In Asien<br />

hingegen, was ja noch weiter<br />

weg ist als Südbaden, wetten<br />

gefühlte Heerscharen auf die<br />

Partie des FC Verl gegen den FC<br />

Meuselwitz. Mensch, müssen<br />

die sich auskennen! Also hat die<br />

Wettmafia offenbar Spieler des<br />

FC Verl bestochen und Millionen<br />

armer Chinesen betrogen, weil<br />

diese auf Verl setzten, das Spiel<br />

aber zu einem 0:2 manipuliert<br />

wurde. Somit ist also der alte<br />

Spruch nicht mehr wahr, dass<br />

es keinen interessiert, wenn in<br />

China ein Fahrrad umfällt.<br />

Ganz im Gegenteil sollten<br />

sich alle Kicker, von<br />

Hintertupfingen bis<br />

Opfingen, der Tragweite<br />

ihres Tuns bewusst<br />

sein. Es löst sogar in<br />

Asien Tränen des<br />

Glücks aus.<br />

Wetten?<br />

Michael Zäh


2<br />

FREIBURG UND DIE WELT Samstag, 28. November 2009<br />

Bitte draußen bleiben!<br />

Wenn die Umweltzone kommt dürfen viele Wohnmobile nicht mehr Freiburg und seine Campingplätze anfahren.<br />

Ausnahmen sind nicht in Sicht. Dabei ist die dadurch erhoffte Feinstaubreduzierung umstritten. Von Barbara Breitsprecher<br />

A<br />

b 1. Januar 2010 braucht jedes<br />

Auto, das in die Stadt Freiburg<br />

fahren möchte, eine Feinstaubplakette.<br />

Dann gilt in einem Gebiet,<br />

das 28 Quadratkilometer umfasst,<br />

die Umweltzone, von Zähringen bis St.<br />

Georgen und von Mooswald bis Ebnet.<br />

Aus Sicht der Stadtverwaltung kein<br />

Problem, nach ihren Angaben haben<br />

95 Prozent aller Fahrzeuge ohnehin<br />

bereits eine Plakette oder können<br />

sich diese leicht beschaffen. Es<br />

seien lediglich ein paar wenige alte<br />

Diesel-Camper, die dann 40 Euro<br />

Bußgeld und einen Punkt in Flensburg<br />

riskieren, wenn sie durch Freiburg<br />

kreuzen.<br />

Das sieht Georg Ziegler ganz anders.<br />

Seit 1995 betreibt er den Camping-<br />

platz am Hirzberg in der Kartäuserstraße.<br />

Idyllisch am Rand von Freiburg<br />

gelegen und doch zentrumsnah<br />

– und innerhalb der<br />

Umweltzone. Während drei beliebiger<br />

Tage hatte er sich vergangenen<br />

Sommer aufgemacht und auf seinem<br />

Platz all die Camping-Fahrzeuge<br />

fotografiert (eine Auswahl zeigen<br />

wir hier), die es im kommenden Jahr<br />

nicht mehr auf seinen Campingplatz<br />

schaffen würden, weil sie keine Plakette<br />

bekommen werden. Jedenfalls<br />

nicht ohne sich für den Antrag auf<br />

Ausnahmegenehmigung in<br />

den bürokratischen<br />

Dschungel zu begeben.<br />

Das städtische Garten-<br />

und Tiefbauamt hat<br />

Georg Ziegler auf Anfrage<br />

bereits schriftlich mitgeteilt,<br />

dass es eine generelle<br />

Ausnahmegenehmigung für<br />

Wohnmobile nicht geben werde.<br />

Pech für viele Camper. Denn es betrifft<br />

in Wirklichkeit nicht nur die alten<br />

VW-Busse: FWTM-Chef Bernd<br />

Dallmann räumt in einem Schreiben<br />

ein, dass „gut die Hälfte des derzeitigen<br />

Wohnmobilbestandes in der<br />

Bundesrepublik“ betroffen sei. Und<br />

es ist Dallmann, der auf eine Aussage<br />

des Caravaning Industrieverbandes<br />

e.V. verweist, wonach eine<br />

Nachrüstung mittels Partikelverminderungssystem<br />

bei all diesen<br />

nicht möglich sei.<br />

Da stehen sie also nun, die Rentner<br />

und jungen Familien, die sich<br />

von ihrem Ersparten vor wenigen<br />

Jahren ein Wohnmobil zugelegt haben,<br />

dessen Wert nur ausgeschöpft<br />

werden kann, wenn es lange gefahren<br />

wird.<br />

Klar ist, die Europäische Union<br />

(EU) will die Abgase in den Metropolen<br />

reduzieren und hat deshalb ei-<br />

nen Grenzwert erlassen. Unklar ist,<br />

ob die Umweltzonen dafür das probate<br />

Mittel sind und wie jede Stadt<br />

mit ihrer Umweltzone umgeht. In<br />

den meisten Städten liegen die Campingplätze<br />

außerhalb der Zonen. In<br />

Tübingen, wo eine Zufahrt zum<br />

Campingplatz nur durch die Umweltzone<br />

möglich ist, bekommen alle<br />

Campingplatzbesucher pauschal<br />

eine Ausnahmegenehmigung. Ähnlich<br />

regelt das auch Bremen.<br />

Auch Hannover ist inzwischen<br />

ein stückweit zurück gerudert, sowohl<br />

was Campingmobile als auch<br />

was Handwerker-Fahrzeuge angeht.<br />

Denn auch deren Autos sind oftmals<br />

ältere Diesel ohne Plakette, genau<br />

wie die Fahrzeuge von Schaustellern<br />

und Zirkus-Unternehmen. Georg<br />

Ziegler wird seinen Landrover abstoßen<br />

müssen, der hat nur die rote<br />

Plakette, damit dürfte er noch bis<br />

Ende 2011 in der Freiburger Umweltzone<br />

fahren.<br />

„Es gibt auch andere schöne<br />

Städte“, sagte ein holländischer Gast<br />

vergangenen Sommer zu Claus Busse,<br />

der den Freiburger Camping am<br />

Möslepark in der Waldseestraße betreibt,<br />

„dann wird Freiburg eben<br />

künftig nicht mehr angefahren“.<br />

Auch die zahlreichen Besucher aus<br />

der Schweiz, so fürchtet Claus Busse,<br />

die gerne für ein Shopping-Wo-<br />

chenende nach Freiburg kämen,<br />

würden künftig ausbleiben.<br />

Mit den Umweltzonen soll, so<br />

wird immer wieder argumentiert, die<br />

Luftschadstoffsituation verbessert<br />

werden. Noch gibt es jedoch keine<br />

konkreten Zahlen dazu, wie<br />

sehr die Feinstaubkonzentration<br />

durch die Umweltzonen gesenkt<br />

werden kann. Mit verlässlichen<br />

Zahlen wird erst in einigen Jahren<br />

gerechnet. Bemerkenswert<br />

ist, dass im Jahr 2008 die höchsten<br />

Ozonwerte in den Städten<br />

nicht wie ursprünglich angenommen<br />

in den Innenstädten, sondern am<br />

Stadtrand und in den ländlichen Regionen<br />

gemessen wurden.<br />

Der ADAC geht noch weiter und<br />

hält die Umweltzonen für komplett<br />

wirkungslos. Vom ADAC beauftragte<br />

Experten verglichen die<br />

Schadstoffbelastungen vor und<br />

nach der Einführung der Umweltzonen.<br />

Ergebnis: Mal sank die Feinstaubkonzentration,<br />

mal stieg sie<br />

an. Ganz gleich ob in Städten mit<br />

oder ohne Umweltzonen. „Die erwartete<br />

Verbesserung der Luftqualität<br />

durch die Einführung der Umweltzonen<br />

ist nachweislich nicht<br />

eingetreten“, so lautet das Ergebnis<br />

dieser Studie.<br />

Fotos: Georg Ziegler, Camping Hirzberg


Samstag, 28. November 2009 STADTGESPRÄCH FREIBURG 3<br />

D<br />

er Fußballspieler Philipp<br />

Lahm wurde von seinem Arbeitgeber,<br />

dem FC Bayern<br />

München, wegen eines sachlichen<br />

Interviews, das er ohne Absegnung<br />

des Vereins mit der Süddeutschen<br />

Zeitung führte, mit einer Rekordgeldstrafe<br />

belegt. Ob dieses Verhalten<br />

des Arbeitgebers nun als Beispiel für<br />

Arbeitnehmer allgemein gelten soll<br />

oder für viele Vertragsamateure im<br />

Fußball abschreckend wirken kann,<br />

besprach Michael Zäh mit dem Freiburger<br />

Anwalt und Spezialist für Arbeits-<br />

und Sozialversicherungsrecht<br />

Thomas Muschiol, der auch als Vorsitzender<br />

der Sportfreunde Eintracht<br />

Freiburg fungierte und so den Fußball<br />

als Verantwortlicher kennt.<br />

Zeitung am Samstag: Herr Muschiol,<br />

nach dem Grundgesetz, Artikel fünf,<br />

ist jedem garantiert, dass er seine<br />

Meinung frei äußern darf. Wenn nun<br />

ein Arbeitnehmer wie Philipp Lahm<br />

dafür eine Geldstrafe aufgebrummt<br />

bekommt – wie ist das gegeneinander<br />

abzuwägen?<br />

Thomas Muschiol: Das Grundgesetz<br />

kann man als Arbeitnehmer zwar<br />

nicht direkt ins Feld führen. Man<br />

spricht aber hier über eine Drittwirkung<br />

der Grundrechte, insbesondere<br />

bei der Auslegung von Klauseln, die<br />

hier eine Vertragsstrafe nach sich ziehen<br />

sollen. Da spielt dann die Frage,<br />

ob hier Grundrechte beschnitten werden,<br />

eine nicht unerhebliche Rolle<br />

ZaS: Im Falle Lahm würde also im<br />

Falle eines Prozesses sein Recht auf<br />

Meinungsfreiheit gegen die Klauseln<br />

seines Vertrages abgewogen?<br />

Muschiol: Richtig. Und ich könnte<br />

mir denken, dass das für Hoeneß in<br />

einen Teufelskreis<br />

geführt hätte. Denn<br />

bezüglich der Vertragsklauseln<br />

gibt es<br />

zwei Möglichkeiten:<br />

Entweder es steht<br />

nur etwas sehr Allgemeines<br />

im Vertrag,<br />

so nach dem<br />

Motto, wenn sich der Arbeitnehmer<br />

nicht so benimmt, wie wir das wollen,<br />

können wir eine Vertragsstrafe aussprechen.<br />

Eine solche Klausel wäre<br />

aber ohnehin unwirksam. Hier gibt es<br />

eine klare Rechtsprechung, die da<br />

sagt, wenn eine Klausel zu unbe-<br />

Foto: privat<br />

„Wer bestimmt<br />

denn, was nun zu<br />

kritisch ist? Nicht<br />

der Arbeitgeber.“<br />

Da könnte Hoeneß im<br />

Teufelskreis landen<br />

Thomas Muschiol über unwirksame Vertragsklauseln im Fußball<br />

stimmt ist, dann hat sie keinen Bestand.<br />

Wenn aber im Vertrag eine<br />

sehr genaue Beschränkung steht,<br />

zum Beispiel, dass sich ein Fußballer<br />

nicht öffentlich über bestimmte Dinge<br />

äußern darf, dann käme das<br />

Grundgesetz ins Spiel. Denn ihm<br />

konkret seine Meinung zu verbieten,<br />

das geht gar nicht. Da steckt der Arbeitgeber<br />

in der<br />

Bredouille. Macht er<br />

sein Verbot sehr genau,<br />

dann verstößt<br />

das gegen die allgemeineMeinungsfreiheit.<br />

Macht er es<br />

zu unbestimmt, um<br />

sich alles offen zu<br />

halten, dann gilt es ohnehin nicht.<br />

ZaS: Wenn der Arbeitgeber aber nun<br />

sagen würde, der Spieler dürfe keine<br />

kritischen Äußerungen gegenüber<br />

dem Verein machen?<br />

Muschiol: Das würde nicht gehen.<br />

Denn wer bestimmt denn, was nun<br />

zu kritisch ist? Das wäre ja dann Auslegungssache.<br />

Aber der Arbeitgeber<br />

darf nicht in die Lage versetzt werden,<br />

zu bestimmen, was kritisch ist<br />

und was nicht.<br />

ZaS: Wer bestimmt also, was beispielsweise<br />

vereinsschädigend ist?<br />

Muschiol: Das kann ich als Arbeitgeber<br />

nur behaupten und beispielsweise<br />

eine Abmahnung verfassen. Aber im<br />

Normalfall geht das dann vor Gericht.<br />

Und nur diese Instanz kann das<br />

beurteilen, und nicht einfach der Arbeitgeber<br />

per order mufti.<br />

ZaS: Nun stehen ja gerade die Profis<br />

in der Bundesliga ständig unter Zugzwang,<br />

weil die Medien permanent<br />

nach ihrer Meinung fragen. Und man<br />

will die originäre Sichtweise etwa<br />

von Philipp Lahm hören, und nicht<br />

die von Uli Hoeneß. Kann da den<br />

Spielern bei Strafe verboten werden,<br />

ihre eigene Ansicht zu äußern?<br />

Muschiol: Ich bin der Auffassung,<br />

dass man einen Maulkorberlass, in<br />

dem Sinne, dass du den Vorstand<br />

nicht erwähnen darfst oder keinerlei<br />

Kritik an der Vereinsphilosophie üben<br />

darfst, in keinem Fall arbeitsrechtlich<br />

wirksam erlassen kann.<br />

ZaS: Wo sind die Grenzen?<br />

Muschiol: Wenn einer sagt, meines<br />

Erachtens fehlen uns fünf Spieler auf<br />

bestimmten Positionen, dann kann<br />

das nicht wirksam<br />

sanktioniert werden.<br />

Wenn einer<br />

sagt, der Hoeneß<br />

macht alles falsch,<br />

dann wird es wieder<br />

schwierig. Und dazwischen<br />

gibt es<br />

Grauzonen.<br />

ZaS: Fußballer repräsentieren ja auch<br />

Verhaltensweisen in unserer Gesellschaft<br />

insgesamt. Und gerade hier<br />

stellen sich Vereinsbosse hin und sagen<br />

in der Öffentlichkeit, dass ihre<br />

Angestellten zu Recht bestraft würden,<br />

wenn sie Kritik üben. Gibt das<br />

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„Wenn es zum<br />

Schwur kommt,<br />

halte ich mich<br />

nicht daran“<br />

nicht ein schlechtes Beispiel ab?<br />

Muschiol: Die das sagen, meinen,<br />

dass das geht. Juristisch gesehen geht<br />

das aber gar nicht. Eine Klausel, die<br />

besagt, dass jedes Interview per se nur<br />

in Abstimmung mit dem Verein gegeben<br />

werden darf, ist nicht haltbar.<br />

ZaS: Aber aus genau diesem Grund<br />

musste Philipp Lahm eine hohe Vertragsstrafe<br />

zahlen.<br />

Muschiol: Eine Klausel – wenn du<br />

Interviews gibst und dich vereinsschädigend<br />

verhältst, dann zahlst du,<br />

und wann das der Fall ist, bestimmen<br />

wir – das kann nicht sein. Das wäre<br />

sozusagen das Ende der Demokratie.<br />

ZaS: Wenn ich einen Spieler fragen<br />

würde: Was verdienst du eigentlich?<br />

Muschiol: Das ist etwas anderes. Da<br />

gilt eine Verschwiegenheitsklausel,<br />

die man wirksam abschließen kann.<br />

ZaS: Weil es hier nicht um Meinung,<br />

sondern um eine Information über<br />

Tatsachen geht.<br />

Muschiol: Genau. Das wird auch<br />

häufig verwechselt, wenn es um Beispiele<br />

aus der Wirtschaft geht. Da<br />

können etwa Betriebsgeheimnisse<br />

natürlich wirksam der Verschwiegenheit<br />

unterliegen. Aber eben nicht das<br />

persönliche Urteil über Zusammenhänge.<br />

Wie oft äußern sich etwa die<br />

Betriebsräte der Firmen über solche<br />

Dinge. Das ist erlaubt.<br />

ZaS: Wenn nun aber alle Vereine eben<br />

dieselben Maulkorb-Klauseln in ihren<br />

Verträgen haben, kann doch ein<br />

Fußballspieler sich dem gar nicht entziehen.<br />

Muschiol: Das ist nicht ganz richtig.<br />

Im Arbeitsrecht gibt es ja den schönen<br />

Grundsatz, dass ich alles mögliche<br />

unterschreiben kann. Aber wenn<br />

es dann zum Schwur kommt, halte<br />

ich mich einfach<br />

nicht daran. Wenn<br />

ich nämlich gegen<br />

eine unwirksame<br />

Klausel verstoße,<br />

bleibe ich im Recht.<br />

Auch wenn ich den<br />

Vertrag mit dieser<br />

Klausel selbst unterschrieben<br />

habe.<br />

ZaS: Ist nicht Vertrag halt Vertrag?<br />

Muschiol: Nein, im Arbeitsrecht gilt<br />

der Grundsatz, dass auf bestimmte<br />

Rechte nicht wirksam verzichtet werden<br />

kann. Egal, was abweichend davon<br />

unterschrieben wurde.<br />

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4<br />

FREIBURG KOLUMNE Samstag, 28. November 2009<br />

FÜR FUßBALL-FANS<br />

Vorspiel und Finale<br />

„Wir im Finale“ heißt der unterhaltsame<br />

Fußballkrimi von Marc Bekker,<br />

der am Freitag, 4. Dezember um<br />

20 Uhr im Kleinen Haus des Theaters<br />

Premiere hat. Als Vorspiel stellen<br />

sich am 1. Dezember Autoren<br />

und Experten dem „Fußball als Realitätsmodell“.<br />

Mit dabei: der Autor<br />

Klaus Theweleit, Sportjournalist Michael<br />

Rosentritt, Autor des Buches<br />

über Sebastian Deisler, Christian<br />

Streich, Trainer der A-Jugend des SC<br />

sowie fußballverrückte Mitglieder<br />

des Theaters, die miteinander über<br />

die schönste Nebensache der Welt<br />

und ihre erstaunlichen Parallelen zu<br />

Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und<br />

Kultur sprechen wollen.<br />

■ „Fußball als Realitätsmodell“,<br />

Dienstag, 1. Dezember, 19.30<br />

Uhr, Winterer-Foyer im Theater<br />

Freiburg; Eintritt frei<br />

Volle Bäuche im<br />

CDU-Kinderparadies<br />

Wir wollen keine vernachlässigten Kinder<br />

und hungrige schon gar nicht. Da sind wir also<br />

mal völlig eins mit Baden-Württembergs Kultusminister<br />

Helmut Rau. Wenn er und seine CDU aber nun fordern, Eltern<br />

massiv an ihre Frühstücks-Pflichten zu erinnern, ihnen<br />

sonst die staatlichen Hilfen zu kürzen, dann fragen wir uns, wie<br />

das denn jetzt alles so kontrolliert werden soll. Eine Möglichkeit:<br />

An den Schuleingängen werden Ultraschallgeräte installiert,<br />

die automatisch den Bauchinhalt jedes Schülers checken.<br />

Mini-jobbende Mediziner sitzen daneben und machen sich Notizen.<br />

Aber was ist mit Ronja L. (15)? Sie stammt aus einer<br />

wohlhabenden Familie und ist magersüchtig, steckt sich also<br />

jeden Morgen nach dem Frühstück den Finger… also, jedenfalls<br />

kommt sie mit leerem Magen in die Schule. Klapperdürr ist sie,<br />

zu ihrer Mama sagt sie „Ach, leck mich“, obendrein ist sie angezogen<br />

wie… naja, ob ihr Modegeschmack und der von Rau<br />

sich decken, ist fraglich. Aber andererseits auch egal, bei Ronjas<br />

Eltern kann ja nix Staatliches gekürzt werden. Helmut Raus<br />

Quadratur des Kreises lautet deshalb: „Fangen wir da einmal<br />

an, wo Sanktionen möglich sind“. bb<br />

Wie geht denn so w as...?<br />

Das Sperrige in Weinrot<br />

wurde abgeschafft<br />

Es hat mich begleitet, weil meine Oma das so<br />

wollte. Ich fand das als Kind wie ein Buch, das man<br />

nicht lesen konnte. Es war weinrot, bald an den Seiten abgeschabt<br />

und ausgefranst. Spätestens als Student wollte ich<br />

es plündern, und es kamen fette Stempel hinein, dass es nur<br />

so ratterte. Aber auflösen wollte ich es nie, weil es so schön<br />

ungelenk war wie sonst nur der Reisepass, der ungefähr<br />

gleich groß, aber grün war. Um das grüne Teil zum Einsatz<br />

zu bringen, musste ich zuerst mit dem roten Teil zur<br />

Bank, wo die Frau hinter dem Schalter immer so<br />

traurig dreinblickte, wenn sie wieder eine Seite<br />

darin umblätterte. Es waren ja von vornherein<br />

viele leere Seiten in diesem Buch, die des Ratterns<br />

und der Zinsen harrten. Und jetzt<br />

wurde es abgeschafft. Was stattdessen<br />

seinen Namen tragen darf, ist ein<br />

Schnellhefter wie bei stinknormalen<br />

und hundsgemeinen<br />

Kontoauszügen.<br />

Da steht „Sparbuch“<br />

drauf, und es gibt keinen<br />

Grund, diesen jämmerlichen<br />

Rest nicht blitzschnell<br />

in Nichts aufzulösen.<br />

miz


Samstag, 28. November 2009 STADT FREIBURG 5<br />

Foto: Achim Keller<br />

Im Lichterglanz erstrahlt die Gerberau (während andere Straßen der Innenstadt zur Weihnachtszeit<br />

immer dunkler werden). Möglich machen dieses besondere Flair, einschließlich<br />

der Beleuchtung des Augustinermuseums und dem großen Weihnachtsbaum, die engagierten<br />

der zumeist inhabergeführten Geschäfte sowie Gastronomen und Hausbesitzer in dieser<br />

Straße. Zum zweiten Mal wird hier auch der „Stimmungsvolle Advent in der Gerberau“ statt-<br />

TICKER<br />

Habsburgerstraße<br />

stadteinwärts zu<br />

Ab Montag, 30. November, wird<br />

die Habsburgerstraße zwischen<br />

Hermann-Herder- und Rheinstraße<br />

stadteinwärts bis Februar 2010<br />

gesperrt. Anliegerverkehr bleibt<br />

möglich, doch auch Busse fahren<br />

nicht mehr zum Siegesdenkmal.<br />

Die Linie 28 wird nach der Bahnunterführung<br />

in die Okenstraße<br />

einbiegen und über die Hauptstraße<br />

zur Stadtmitte fahren. Zudem<br />

wird die neue Linie 29 vom<br />

Komturplatz über die Stefan-<br />

Meier-Straße fahren. Stadtauswärts<br />

bleibt die Habsburgerstraße<br />

durchgehend befahrbar. Mehr Infos<br />

unter: www.habsburgerstrasse.de<br />

oder Baubüro Habsburgerstraße,<br />

Tel. 0761/202 4663 (dienstags<br />

15 bis 19 Uhr)<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Michael Zäh<br />

und Christopher Kunz<br />

Verlag: Zeitung am Samstag Verlags GmbH,<br />

Benzstraße 22, 79232 March.<br />

Tel. 076 65/9 34 58-20, Fax -286,<br />

e-mail: info@zas-freiburg.de<br />

Geschäftsführer: Christopher Kunz,<br />

Rüdiger van der Vliet<br />

Chefredakteur: Michael Zäh (visdp),<br />

Tel.: 0170-7391787,<br />

m.zaeh@zas-freiburg.de<br />

Redaktion: Barbara Breitsprecher,<br />

redaktion@zas-freiburg.de<br />

Fotos: Achim Keller<br />

Anzeigenleitung: Michael Metzger<br />

Tel. 076 65/9 34 58-21, 0179/739 6639,<br />

m.metzger@zas-freiburg.de<br />

Grafik, Layout & Herstellung:<br />

Sebastian Schampera; 0761-4296397<br />

Adrian Kempf, www.dtpwork.de<br />

Vertrieb: Claudio Pruschek<br />

Tel. 076 65/9 34 58-23,<br />

vertrieb@zas-freiburg.de<br />

W<br />

ährend die Studierenden<br />

derzeit gegen die Studienbedingungen<br />

protestieren<br />

und das Audimax der Uni besetzt halten,<br />

wird ihnen quasi zeitgleich eine<br />

grüne Oase unterm Hintern weggezogen.<br />

Die Stadtverwaltung hat nun doch<br />

die Baugenehmigung für ein umstrittenes<br />

neues Wohnheim im Innenhof der<br />

Studentensiedlung in der Engelbergerstraße<br />

erteilt.<br />

Nicht nur Studierende, auch Anwohner<br />

und der Bürgerverein Stühlinger<br />

hatten bis zuletzt scharf dagegen protestiert,<br />

den großen Innenhof des ehemaligen<br />

französischen Militärhospitals<br />

und heutigen Studentenwohnheims<br />

zu bebauen. 827 Unterschriften<br />

gegen das Bauvorhaben wurden dem<br />

OB im Oktober überreicht. Immer wieder<br />

wurde betont, wie wichtig diese<br />

Erholungsfläche für das „Stühlinger<br />

Studentendorf“ sei. Fünf alte Häuser<br />

stehen hier im Viereck, bewohnt von<br />

etwa 250 Studierenden. Ein WG-Zimmer<br />

kostet zwischen 209 Euro und 331<br />

Euro. Im Sommer wird hier gegrillt,<br />

Tischtennis gespielt und sich gesonnt,<br />

soweit die neuen Bachelor-Studiengänge<br />

und die Jobs wegen der Studiengebühren<br />

solche Lebenslust und<br />

Freizeitvergnügungen überhaupt<br />

noch zulassen.<br />

Vergangenes Frühjahr, als wegen<br />

denkmalschutzrechtlicher Bedenken<br />

das Bauprojekt auf Eis gelegt wurde,<br />

hatten die Baugegner aufgeatmet.<br />

Stattdessen präsentiert die Stadtverwaltung<br />

nun ein in Höhe und Ausma-<br />

WEIHNACHTSSTIMMUNG<br />

Innenhof adé<br />

Wohnheim Engelbergerstraße. Die Stadt hat nun<br />

doch die Genehmigung für einen Neubau erteilt.<br />

finden: Die Museumspädagogik wird ein Programm anbieten und die Alemannische Bühne<br />

kleine Szenen zeigen. Auf dem Feierling-Gelände lädt ein romantischer Adventsmarkt zum<br />

Bummeln ein und im Bettenhaus Stiegeler findet eine Weihnachts-Gala statt. In den Gerberau-Geschäften<br />

werden Freiburger Pralinenherzen verkauft, deren Einnahmen einem guten<br />

Zweck zugeführt werden sollen. bb/Foto: Keller<br />

ßen veränderten neuen Entwurf, dem<br />

bereits grünes Licht gegeben wurde.<br />

Das Studentenwerk Freiburg hat<br />

das Bauprojekt stets voran getrieben,<br />

gleichwohl aber auf seiner Homepage<br />

für das Stühlinger Studentenwohnheim<br />

mit einem Foto geworben, auf<br />

dem zwei junge Leute entspannt auf<br />

dem Grasplatz des besagten Innenhofs<br />

sitzen. Immer wieder wird argumentiert,<br />

dass es in Freiburg kurzfristig einen<br />

erheblichen Bedarf an neuen<br />

Wohnheimplätzen gebe, zumal die<br />

Zahl der Studierenden weiter steigen<br />

werde.<br />

Um das Bauvorhaben durchzusetzen,<br />

wurde jetzt abgespeckt: Die Zahl<br />

der Wohnheimplätze in dem Neubau<br />

wurde von 160 auf 98 heruntergefahren,<br />

der geplante Bau in der Höhe und<br />

in den Ausmaßen verkleinert. Vor allem<br />

aber galt es die Bedenken der<br />

Denkmalpflege beim Regierungspräsidium<br />

auszuräumen, was offensichtlich<br />

gelungen ist: Die höhere Denkmalschutzbehörde<br />

hat dem neuen<br />

Entwurf zugestimmt.<br />

Mit der erteilten Baugenehmigung<br />

sind die erhobenen Einwendungen der<br />

Anwohner vom Tisch. Und von einer<br />

Vernichtung parkähnlichen öffentlichen<br />

Grüngeländes will die Stadtverwaltung<br />

nichts wissen. Es sei eine private<br />

Grünfläche des Studentenwerks,<br />

auf der zudem Auto-Stellplätze das<br />

Gelände teilweise versiegelten. Und sie<br />

versichert: Nach der Bebauung wird<br />

der Innenhof mehr Grünfläche aufweisen<br />

als bisher.<br />

Barbara Breitsprecher


6<br />

E<br />

FREIBURG RECHT Samstag, 28. November 2009<br />

Umfang elterlicher Aufsichtspflicht<br />

BGH- Entscheidung. Wer haftet bei durch Kinder verursachten Schäden? Bereits ab einem Alter von vier Jahren dürfen<br />

Kinder ohne ständige Überwachung im Freien, auf Spielplätzen und Straßen spielen. Von Emiliano Santeusanio<br />

in siebeneinhalb sowie ein<br />

fünfeinhalb Jahre altes Kind<br />

hatten an geparkten Autos<br />

Schäden verursacht. Fraglich war in<br />

einem Verfahren vor dem Bundesgerichtshof<br />

(BGH), ob Ansprüche gegen<br />

die Eltern wegen Verletzung der Aufsichtspflicht<br />

bestehen.<br />

Nach der Rechtsprechung des BGH<br />

bestimmt sich das Maß der gebotenen<br />

Aufsicht nach Alter, Eigenart<br />

und Charakter des Kindes sowie danach,<br />

was den Eltern in ihren jeweiligen<br />

Verhältnissen zugemutet werden<br />

kann. Entscheidend ist, was verständige<br />

Eltern nach vernünftigen<br />

Anforderungen unternehmen müssen,<br />

um die Schädigung Dritter<br />

durch ihr Kind zu verhindern. Dabei<br />

kommt es darauf an, ob der Aufsichtspflicht<br />

nach den besonderen<br />

Gegebenheiten des konkreten Falles<br />

genügt worden ist. Nicht entscheidend<br />

ist also, ob die Eltern allgemein<br />

ihrer Aufsichtspflicht genügt haben.<br />

Als Maßstab diente dem BGH im<br />

vorliegenden Fall ein normal entwickeltes<br />

Kind im entsprechenden<br />

Alter sowie die Frage, ob Umstände<br />

vorliegen, die im Hinblick<br />

auf das jeweilige<br />

Kind zu einer gesteigerten<br />

Aufsichtspflicht<br />

führen.<br />

Bei einem siebenjährigen<br />

Kind ist das<br />

unbeaufsichtigte Spielenlassen<br />

auf einem<br />

Spielplatz über einen<br />

Zeitraum von bis zu<br />

zwei Stunden in Verbindung<br />

mit der Belehrung, den<br />

Spielplatz nicht zu verlassen, nach<br />

dem BGH nicht zu beanstanden. Bereits<br />

in einem Alter ab vier bis fünf<br />

Jahren dürfen Kinder ohne ständige<br />

Überwachung im Freien, zum Beispiel<br />

auf einem Spielplatz, Sportgelände<br />

oder in einer verkehrsarmen<br />

Straße auf dem Gehweg spielen und<br />

müssen dabei nur gelegentlich beobachtet<br />

werden. Regelmäßig ist ein<br />

Kontrollabstand von höchstens 30<br />

Minuten ausreichend, um das Spiel<br />

von bisher unauffälligen vier- bis<br />

fünfjährigen Kindern außerhalb des<br />

elterlichen Hauses zu überwachen.<br />

Bei Kindern im Alter von sieben bis<br />

acht Jahren, die regelmäßig in grö-<br />

Foto: Privat<br />

Rechtsanwalt<br />

Emiliano Santeusanio<br />

ßerem Maße in die<br />

Selbstständigkeit entlassen<br />

sind, ist weder<br />

eine Überwachung auf<br />

„Schritt und Tritt“ noch<br />

eine regelmäßige Kontrolle<br />

in kurzem, etwa<br />

halbstündigen Zeitabständen<br />

wie bei kleineren<br />

Kindern erforderlich.<br />

Grundsätzlich<br />

muss Kindern in diesem<br />

Alter, wenn sie normal entwickelt<br />

sind, das Spielen im Freien auch ohne<br />

Aufsicht in einem räumlichen<br />

Bereich gestattet sein, der den Eltern<br />

ein sofortiges Eingreifen nicht ermöglicht.<br />

Zum Spiel der Kinder gehört<br />

auch, Neuland zu entdecken<br />

und zu „erobern“. Dies kann ihnen<br />

nicht allgemein untersagt werden,<br />

wenn damit nicht besondere Gefahren<br />

für das Kind oder für andere verbunden<br />

sind. Es muss vielmehr bei<br />

Kindern dieser Altersstufe, die in der<br />

Regel den Schulweg allein zurücklegen,<br />

im allgemeinen genügen, dass<br />

die Eltern sich über das Tun und<br />

Treiben in groben Zügen einen<br />

Überblick verschaffen, sofern nicht<br />

konkreter Anlass zu besonderer<br />

Aufsicht besteht. Andernfalls würde<br />

man jede vernünftige Entwicklung<br />

des Kindes, insbesondere der Lernprozess<br />

im Umgang mit Gefahren,<br />

hemmen. Die Kenntnis vom Aufenthaltsort<br />

des Kindes sowie die Beleh-<br />

rung, keine fremden Sachen zu beschädigen<br />

und der Anweisung, den<br />

Parkplatz nicht zu betreten, waren<br />

im Fall des siebenjährigen Kindes<br />

nach Ansicht des BGH ausreichend,<br />

um der elterlichen Aufsichtspflicht<br />

zu genügen.


8<br />

FREIBURG ARBEIT Samstag, 28. November 2009<br />

Atempause – Auszeit in turbulenten Zeiten!<br />

ZaS-Leser Britta A. fragt:<br />

Nach nunmehr acht Jahren Fulltimejob<br />

denke ich darüber nach, mir eine<br />

Auszeit zu nehmen. Ich habe direkt<br />

nach meinem Studium bei meinem<br />

derzeitigen Arbeitgeber angefangen,<br />

bin die Karriereleiter ziemlich schnell<br />

nach oben gestiegen, dafür sind aber<br />

auch andere Dinge auf der Strecke geblieben.<br />

Das wird mir immer mehr bewusst<br />

und ich möchte über die Zeit des<br />

Jahreswechsels intensiv darüber nachdenken,<br />

wie ich eine Auszeit umsetzen<br />

kann. Wie plane ich die Auszeit am<br />

besten und wie bringe ich das meinem<br />

Chef bei? Welche Dauer ist ideal?<br />

Jobcoach Alexandra Feder:<br />

Liebe Frau A., in Zeiten von rastlosem<br />

Arbeiten, unendlichen Herausforderungen,<br />

vor die wir täglich gestellt<br />

werden und zahlreichen Aufgaben,<br />

die es zu bewältigen gibt,<br />

sehnen sich viele danach, einfach<br />

mal alles stehen und liegen zu lassen.<br />

Auch die Unternehmen haben das<br />

erkannt und bieten in steigendem<br />

Maße die Möglichkeit an zu sagen:<br />

„Ich bin dann mal weg…“. Die beruflichen<br />

Auszeiten sind unter<br />

anderem bekannt als Sabbatical,<br />

FlexLeave oder Leave of Absence.<br />

Schwärmen tun viele von der<br />

Auszeit – laut Umfragen würden ca.<br />

40 % der deutschen Arbeitnehmer<br />

gerne eine Auszeit nehmen - die<br />

Umsetzung erfolgt jedoch noch relativ<br />

selten. Das hat verschiedene<br />

Gründe. Es besteht oft die Angst, den<br />

Job zu verlieren. Für andere sind die<br />

Kosten zu hoch. Die Angst vor dem<br />

Verlust des Arbeitsplatzes ist aus<br />

meiner Sicht unbegründet. Im<br />

Gegenteil, diejenigen Unternehmen,<br />

die eine Auszeit ermöglichen machen<br />

die Erfahrung, dass Mitarbeiter,<br />

die voller Energie und Motivation<br />

zurückkommen, produktiver sind.<br />

Machen Sie sich zunächst Gedanken<br />

darüber, was denn die Beweggründe<br />

JOBCOACH ALEXANDRA FEDER BERÄT<br />

An dieser Stelle können<br />

Leser kostenlos Fragen zu<br />

Berufswahl, Bewerbung,<br />

Vorstellungsgespräch usw.<br />

an Jobcoach<br />

Alexandra Feder richten.<br />

Zuschriften an:<br />

jobcoach@alenova.de.<br />

Die Namen werden von<br />

der Redaktion geändert.<br />

sind, die Sie antreiben und überlegen<br />

Sie dann, wie Sie die Finanzierung<br />

regeln können. Müssen Sie unbezahlten<br />

Urlaub nehmen, können<br />

Sie auf ein Arbeitszeitkonto zugreifen<br />

oder gibt es andere Möglichkeiten?<br />

Sie sollten sich unbedingt<br />

darüber informieren, welche<br />

Regelungen bei Ihrem Arbeitgeber<br />

genau bestehen und es sollte eine<br />

schriftliche Vereinbarung abgeschlossen<br />

werden, in der alle Details<br />

geregelt sind, um böse Überraschungen<br />

zu vermeiden. Wie äußern Sie<br />

Ihren Wunsch gegenüber Ihrem<br />

Chef? Ideal ist es natürlich, das Gespräch<br />

nach einem erfolgreich abgeschlossenen<br />

Projekt oder in einem<br />

anderen günstigen Moment zu suchen.<br />

Ganz wichtig ist die zeitliche<br />

Planung. Sie sollten mindesten ein<br />

halbes Jahr vor Beginn der Auszeit<br />

auf Ihren Chef zugehen. Prüfen Sie<br />

deshalb, ob der Zeitpunkt Ihrer Auszeit<br />

gut zu den betrieblichen Belan-<br />

gen passt, dadurch erhöhen Sie die<br />

Chancen auf eine Genehmigung. Legen<br />

Sie Ihre Ideen bezüglich der<br />

Überbrückung vor. Wie kann Ihre<br />

Arbeit aufgefangen werden, ohne<br />

dass zusätzliche Kosten entstehen?<br />

Versuchen Sie, Ihr Vorhaben positiv<br />

zu formulieren und nicht nur Ihre<br />

Unzufriedenheit und die Belastungen<br />

anzusprechen und wählen Sie<br />

positive Formulierungen wie kreatives<br />

Auftanken oder sagen Sie dass es<br />

Ihnen um eine Horizonterweiterung<br />

geht. Bezüglich der Dauer werden<br />

Sabbaticals, die länger als ein Jahr<br />

dauern eher kritisch gesehen. Zwischen<br />

6-12 Monaten ist die Regel.<br />

Ich wünsche Ihnen, dass es klappt,<br />

denn der Aufwand, der hinter der<br />

Planung steht, wird meist belohnt<br />

durch mehr Lebensqualität, Zufriedenheit<br />

und vor allem Klarheit darüber,<br />

was man vom Leben erwartet<br />

und wie der persönliche Weg weitergehen<br />

soll. Alles Gute für Sie!


Samstag, 28. November 2009 STADT UND REGIO FREIBURG 9<br />

D<br />

reharbeiten in Waldkirch-<br />

Kollnau. Das alte Fabrikgebäude<br />

der Firma Ganter hat sich<br />

für kurze Zeit in den Eingangsbereich<br />

einer Klinik verwandelt. „Kardiologisches<br />

Zentrum Freiburg“ steht dort geschrieben,<br />

denn der ARD-Fernsehfilm<br />

mit dem Arbeitstitel „Mach mich<br />

glücklich“ spielt in Freiburg.<br />

Speziell diese Szene wird jedoch in<br />

der Kollnauer Fabrik gedreht. Der<br />

große Raum, den Locoff, die „location<br />

office region freiburg“, eine Tochter<br />

der Freiburg Wirtschaft, Touristik<br />

und Messe (FWTM), der Bavaria<br />

Fernseh-Produktionsgesellschaft<br />

zeigte, gefiel den Filmleuten besser<br />

als ein echtes Klinik-Entree. Pschyrembel-Medizinfachbücher<br />

reihen<br />

sich neben verschiedene Organ-Modellen,<br />

und „Hofmeister-Institut für<br />

Herzforschung“ steht da in großen<br />

Buchstaben, ein noch viel größeres<br />

Foto von Heinz Hoenig hängt gleich<br />

dabei. Er ist der Star des ARD-Films.<br />

Aber sein überdimensionales Konterfei<br />

hat noch einen anderen Grund: So<br />

stellen sich also Fernsehleute vor, wie<br />

ein Herzspezialist seine Klinik<br />

schmückt. Oder sie möchten, dass die<br />

Zuschauer es sich so vorstellen. Und<br />

vielleicht ist da ja ein Stückchen<br />

Wahrheit, vielleicht würde so mancher<br />

egozentrischer Medizin-Spezialist<br />

ganz gerne so ein Riesen-Bild von<br />

sich in der Eingangshalle seines Reiches<br />

aufhängen und wird dann nur<br />

von wohlwollenden, deutlich sensibleren<br />

Beratern davon abgehalten.<br />

Heinz Hoenig, bekannt aus „Der<br />

große Bellheim“ oder „Der Schattenmann“,<br />

muss nun für eine Szene drei<br />

Sätze sprechen. Eine junge Frau mit<br />

Brille springt hinzu und tupft ihm den<br />

Schweiß von der Stirn, aus dem ganzen<br />

Gesicht. Hoenig schiebt seinen<br />

Bauch ein wenig zurück und hält<br />

ganz still. Die Regieassistentin in hellen<br />

Hosen benötigt für ihre Kommandos<br />

kein Megaphon, Kameraleute<br />

und Beleuchter begeben sich auf Po-<br />

„Achtung, Klappe, es geht los!“<br />

Dreharbeiten für einen ARD-Film in Freiburg und Waldkirch-Kollnau: Kleine Szene,<br />

viele Menschen und ein zorniger Heinz Hoenig. Von Barbara Breitsprecher<br />

sition, die bereit stehenden Häppchen<br />

bleiben unangerührt. Nochmal tupftupf<br />

der Schweiß bei Hoenig, der geschafft<br />

und genervt aussieht, seufzend<br />

steigt Schauspielerin Gabriele<br />

Dossi wieder in ihre hochhackigen<br />

Schuhe. Erneut die zackige Stimme<br />

der Regieassistentin, mehr als 30 Leute<br />

am Set halten die Luft an. Klappe<br />

– und zwei Statisten beginnen sehr<br />

professionell völlig lautlos eine<br />

scheinbar angeregte Unterhaltung.<br />

Heinz Hoenig stützt sich auf die Empfangstheke<br />

und beginnt ein Palaver<br />

mit einem Gegenüber. Da kommt die<br />

nun nun hochhackige Gabriele<br />

Dossi ins Spiel. „Es geht los!“<br />

ruft sie dem „Herzspezialisten“<br />

Hoenig zu. Der wimmelt<br />

sie ab, stutzt dann und<br />

versteht: sein Hündchen<br />

Profi-Blicke: Robert Giggenbach, Stephan Luca, Julia Brendler, Martin Gruber, Gabriele Dossi und Heinz Hoenig<br />

mit Filmhund (v.l.) während einer Drehpause, bevor Filmstar Hoenig sich zornig aus dem Staub machte.<br />

wird Junge bekommen. Hoenig stürzt<br />

an der Kamera vorbei. Das war’s, alles<br />

im Kasten. Alle entspannen sich,<br />

Lampen werden gerückt, der Kameramann<br />

vertritt sich die Beine.<br />

Bevor dann die gleiche Szene<br />

nochmal gedreht wird, erklingt die<br />

Aufforderung, dass im Anschluss alle<br />

zum Essen gehen könnten. Nur die<br />

Schauspieler sollten bitte da bleiben,<br />

für die Presse. Zornig erkundigt sich<br />

Heinz Hoenig, welcher Idiot denn auf<br />

diese Idee gekommen sei. Ein Pressetermin<br />

mitten in den Dreharbeiten,<br />

wo gebe es denn so was. Aber nicht<br />

mir ihm! Er rauscht hinaus ins Treppenhaus,<br />

eine rauchen.<br />

Alles eilt hin und her, bei jedem<br />

Fotos: Achim Keller<br />

weiblichen Zuschauer checken die<br />

weiblichen Mitglieder der Crew die<br />

Schuhe. Das hat was davon, wie sich<br />

Hunde beschnuppern.<br />

Dann Kommandostimme der Regieassistentin,<br />

Stille im Saal, Klappe<br />

die Zweite. Die zwei Statisten beginnen<br />

erneut ihre lautlose, angeregte<br />

Unterhaltung. Hoenig ist vielleicht et-<br />

was lockerer. Der Regiesseur – tatsächlich,<br />

da ist er, Florian Gärtner, im<br />

echten Regiestuhl – klatscht begeistert<br />

in die Hände. Das ist das Signal,<br />

die Szene kann so bleiben, jetzt Essen<br />

gehen. Die Darsteller bleiben, die<br />

Tiertrainerin bringt das Mini-Hündchen,<br />

das sich brav von Heinz Hoenig<br />

auf den Arm nehmen lässt. Aufstellung,<br />

und dann geht das Blitzlichtgewitter<br />

los. Alle schauen wie die echten<br />

Profis, die sie sind, denn Fotos<br />

sind für die Ewigkeit. Kaum ist die Foto-Session<br />

jedoch beendet, stürzt<br />

Heinz Hoenig fort, für die wartenden<br />

Journalisten bleibt nur ein entschuldigendes<br />

Schulterzucken der<br />

anderen.<br />

Mir wird angeboten, ich könne<br />

zur Kantine gehen, wenn ich<br />

keine Angst hätte, und dort während<br />

des Essens mit „ihm“ sprechen.<br />

Also, wenn ich mich das<br />

trauen würde. So hochexplosiv<br />

der Mann? Mein Gegenüber<br />

lächelt dünn und wissend<br />

und beschreibt den Weg.<br />

Auch die Gabriele Dossi geht<br />

zum Mittagessen. Sie trägt<br />

jetzt mollig-dicke Wollstiefel<br />

statt Pumps. Kameramann<br />

und Beleuchter begegnen sich,<br />

der eine kommt, der andere<br />

geht. „Und, wie isses?“ „Ganz<br />

ok, nur das Schweinefleisch, das<br />

lass mal besser.“ Der Security-Posten<br />

am Eingang der Kantine schüttelt<br />

den Kopf. Nein, Heinz Hoenig sei<br />

noch nicht gekommen. Der Blick<br />

wandert hinüber zu den Wohnmobilen.<br />

Vielleicht braucht er seine Ruhe,<br />

nach dem ganzen Ärger, dem Stress<br />

mit den drei Sätzen und der Beherrschung<br />

vor den blitzenden Kameras.<br />

Gönnen wir sie ihm. Falls Sie aber<br />

Heinz Hoenig in der Wiehre, in der<br />

Herren- oder Konviktstraße, am<br />

Schwabentor oder in der Pathologie<br />

der Uni-Klini treffen sollten, denn<br />

noch wird noch bis etwa 4. Dezember<br />

gedreht, dann Achtung: womöglich<br />

hoch explosiv.


10<br />

FREIBURG TIPPS Samstag, 28. November 2009<br />

HOCHZEITSMESSE<br />

Rund ums Heiraten<br />

Damit die Hochzeitsvorbereitung<br />

zum Erlebnis wird: Am 9. und 10.<br />

Januar findet in der Messe Freiburg<br />

wieder „TRAU“ – Die Hochzeitsmesse<br />

statt. Rund 130 Aussteller<br />

und Designer aus 35 Branchen<br />

werden ein umfangreiches<br />

Spektrum aus Mode- und Dienstleistungen<br />

rund ums Heiraten<br />

präsentieren. Hinzu kommen ein<br />

Show-Programm und Brautmodeschauen.<br />

Schnupper-Tanzkurse<br />

werden geboten und regionale<br />

Mode-Künstler stellen sich vor.<br />

■ „TRAU“ – Die Hochzeitsmesse,<br />

9. und 10. Januar 2010, 10 bis 18<br />

Uhr, Messe Freiburg, Eintritt:<br />

8 Euro<br />

RICHTIG RENNEN<br />

Lernen und Laufen<br />

Foto: Mooswaldklinik<br />

Fit für den Freiburger (Halb-)Marathon:<br />

Am Samstag, 5. Dezember,<br />

findet in der Mooswaldklinik<br />

von 10 bis 15.30 Uhr ein kostenfraues<br />

Laufseminar statt. Mit<br />

Vorträgen zur Trainings- und<br />

Wettkampfvorbereitung, Pulssteuerung<br />

und Fußstatik, unter anderem<br />

mit Max Frei, dem mehrfachen<br />

Gewinner des Freiburg Marathons.<br />

Daneben gibt es<br />

Infostände und ein gemeinsamer<br />

Lauf durch den Mooswald wird<br />

angeboten.<br />

■ Kostenfreie Anmeldung Laufseminar:<br />

Tel. 0761/47890;<br />

www.mooswaldklinik.de<br />

Foto: Waldhaus<br />

D<br />

Goldregen im „härtesten Biertest der Welt“: Das<br />

DLG-Testzentrum Lebensmittel hat die Bierspezialitäten<br />

der Privatbrauerei Waldhaus für hervorragende<br />

Qualität mit dem „Preis der Besten“ in Gold<br />

ausgezeichnet. „Gratulation an unser Brauerteam<br />

und unsere beiden Braumeister! Die Auszeichnung<br />

macht uns stolz und bestärkt uns in unseren Plänen<br />

für die Zukunft!“ freut sich Dieter Schmid, Geschäftsführer<br />

der Privatbrauerei Waldhaus. Um<br />

den „Preis der Besten“ in Gold zu erzielen, müssen<br />

ie Carlo-Schmid-Schule in<br />

Freiburg bietet für Schüler<br />

und Schülerinnen mit mittlerem<br />

Bildungsabschluss das Berufskolleg<br />

Fremdsprachen sowie das Kaufmännische<br />

Berufskolleg Wirtschaft &<br />

Verwaltung I und II an.<br />

Auch andere Schulabschlüsse und<br />

berufliche Qualifikationen können<br />

in der Carlo Schmid Schule erreicht<br />

werden. So sind die zweijährige<br />

„Wirtschaftsschule“, die einjährige<br />

Berufsfachschule „Metalltechnik“<br />

sowie das Berufseinstiegsjahr (BEJ)<br />

weitere Angebote, die der Internationale<br />

Bund (IB ) vorhält.<br />

Parteipolitisch und konfessionell<br />

unabhängig ist der IB in<br />

Deutschland an 700 Standorten tätig.<br />

In Freiburg bietet das IB-Bildungszentrum<br />

neben den beruflichen<br />

Schulen die Reha-Ausbildung,<br />

die berufsvorbereitende<br />

Bildungsmaßnahmen und Qualifi-<br />

Kursangebot 2010<br />

Das ideale Weihnachtsgeschenk:<br />

Der Geschenkgutschein<br />

vom Kolping Bildungswerk e. V.<br />

Jetzt erhältlich!!!<br />

DER BIERTEST<br />

zierungsmaßnahmen im gewerblich<br />

technischen Bereich an.<br />

Im 60. Gründungsjahr des IB<br />

2006 wurden die beruflichen Schulen<br />

des IB in Freiburg neu strukturiert<br />

und erhielten den Namen „Carlo<br />

Schmid Schule“, in Anlehnung an<br />

einen der Gründungsväter der<br />

Bundesrepublik. Damit verbunden<br />

ist ein neues Konzept, das nach einem<br />

Leitungswechsel in diesem<br />

Schuljahr zum Tragen kommt.<br />

Neben der Vermittlung des<br />

Unterrichtsstoffes steht vor allem die<br />

individuelle Entwicklung der Schü-<br />

EDV-KURSE<br />

MS-Office - Word 2003<br />

- Excel 2003<br />

- PowerPoint 2003<br />

- Access<br />

- EDV-Kurs für Senioren<br />

- EDV-Kurs für Frauen<br />

SPRACHKURSE<br />

- Französisch<br />

- Spanisch<br />

- Business Spanisch<br />

- Business Englisch<br />

- Business Russisch<br />

Besuchen Sie uns auch bis zum 14. 11. auf der Messe<br />

„Marktplatz Arbeit Südbaden“<br />

Unternehmen über 15 Jahre hinweg ihre Qualitätsleistungen<br />

durch Prämierungen bei den jährlichen<br />

DLG-Qualitätstests unter Beweis stellen.<br />

Neben dieser Auszeichnung gab es in diesem Jahr<br />

fünf DLG-Gold-Medaillen für die Waldhaus-Bierspezialitäten<br />

Diplom Pils, Spezial Gold, Ohne Filter,<br />

Schwarzwald Weisse und Jubiläums Dunkel.<br />

Für Schmid ist der „Preis der Besten“ der persönliche<br />

Saisonhöhepunkt des Jahres 2009, das für<br />

ihn „so gut wie noch keines zuvor“ gelaufen ist.<br />

Der Carlo-Effekt<br />

Die Carlo-Schmid-Schule macht eine Vielzahl von Schulabschlüssen<br />

möglich, auch dank kleiner Klassen und guter Förderung.<br />

Foto: Carlo Schmid Schule<br />

lerinnen und Schüler im Vordergrund.<br />

Kleine Klassen, gesicherte<br />

Unterrichtsversorgung, zusätzliche<br />

Förderangebote, intensive Prüfungsvorbereitung,Kooperationspartnerschaften<br />

mit Betrieben und<br />

eine enge Zusammenarbeit mit den<br />

Eltern - das sind Qualitätsmerkmale<br />

der Carlo Schmid Schule, oder kurz<br />

gesagt: Das ist der Carlo-Effekt.<br />

■ Infoabend, Donnerstag, 10. 12., 18<br />

Uhr, Carlo Schmid Schule, Türkheimer<br />

Straße 1, Tel: 0761/888 85 82;<br />

www.carlo-schmid-schule.de<br />

NIKOLAUS-STEMPEL<br />

Briefmarken mitSekt<br />

Am Sonntag, 6. Dezember, gibt es<br />

wieder den traditionellen St. Nikolaus-Stempel<br />

für alle Briefmarken-Freunde,<br />

von 9 bis 13 Uhr<br />

und von 14 bis 18 Uhr im Ratskeller<br />

von Opfingen. Daneben gibt<br />

es von der Philatelie der Deutschen<br />

Post AG Sonderbriefmarken<br />

zu kaufen. Und damit das Ganze<br />

nicht zu trocken wird, gibt es St.<br />

Nikolaus-Sekt aus dem Hause<br />

Gräflich von Kageneck’sche Sektkellerei<br />

Breisach (mit Sonderstempel<br />

im Etikett) und Glühwein,<br />

sowohl im Keller als auch<br />

auf dem Opfinger Weihnachtsmarkt<br />

und im Weinhaus der Winzergenossenschaft<br />

Opfingen.<br />

RICHTIG WOHLFÜHLEN<br />

Massage und Menü<br />

Foto: Mooswaldklinik<br />

Gutes tun und sich’s gut gehen<br />

lassen: Am Samstag, 5. Dezember,<br />

bieten das Dorint An den Thermen<br />

und die Mooswaldklinik entspannende<br />

Stunden zum guten<br />

Zweck an. Therapeuten verwöhnen<br />

mit Wohlfühl-Massagen (20<br />

Minuten à 25 Euro), das Dorint<br />

Hotel bietet ein 4-Gang-Menü<br />

für 33 Euro an. Der Erlös der<br />

Massagen sowie 50 Prozent des<br />

Menü-Erlöses werden dem Ring<br />

der Körperbehinderten gespendet.<br />

■ Anmeldung für Massagen:<br />

Tel. 0761/4789123 oder info@mooswaldklinik.de.Reservierung<br />

fürs Menü: Tel. 0761/<br />

49080 oder restaurant.freiburg@dorint.com.


M<br />

anchmal erstarrt die SC-Gemeinde<br />

fast vor Ehrfurcht.<br />

Wenn ihr Trainer solche<br />

Dinge sagt: „Wir haben eine gewisse<br />

Philosophie, auch mit unserer Fußballschule,<br />

und die werden wir weiterhin<br />

durchziehen.“ (kicker, 23.11.) Man<br />

möchte sich dauerhaft in der Bundesliga<br />

etablieren. „Mit mauern schaffst<br />

du das vielleicht zwei, drei Jahre“, so<br />

Robin Dutt. Weshalb man seinen Offensivstil<br />

auch nach einer 0:6-Klatsche<br />

wie zuletzt gegen Werder Bremen<br />

nicht aufgeben wolle.<br />

Das klingt so mutig, ehrenhaft<br />

und perspektivisch gedacht, dass alle<br />

Beifall zollen. Dagegen tritt die doch<br />

naheliegende Frage eher in den<br />

Hintergrund, wo denn die Jungs aus<br />

der Fußballschule derzeit sind. Etwa<br />

das Paradebeispiel Andreas Glockner<br />

der alle Stationen durchlief, aber jetzt<br />

keine Einsatz-Zeiten mehr bekommt.<br />

Im Gegenteil hat Sportdirektor Dirk<br />

Dufner kund getan, dass der SC in der<br />

Winterpause einen Stürmer und<br />

gleich noch einen zentralen Mittelfeldspieler<br />

verpflichten will.<br />

Bei solch großen Entwürfen, über<br />

kommende Jahre hinweg, hätte ein<br />

berühmter Freiburger Philosoph wohl<br />

seinen legendären Satz gesagt: „Haben<br />

Sie nicht auch etwas Kleingeld<br />

dabei?“ Denn Dutt markiert natürlich<br />

nur den großen Bluff. Und hofft vielleicht<br />

darauf, dass keiner so richtig<br />

merkt, wie wenig die Realität auf dem<br />

Spielfeld mit den Aussagen über<br />

Philosophie und Offensivstil zu tun<br />

hat. Möglicherweise ist die bewusste<br />

Legendenbildung auch für jene in<br />

ganz Fußballdeutschland ausgedacht,<br />

die den SC Freiburg höchstens<br />

in der Zusammenfassung der Sportschau<br />

sehen. Um dann vom Hamburg<br />

bis München den Eindruck zu gewinnen,<br />

dass tapfere Freiburger immer<br />

nach vorne spielen. Und dass deren<br />

Trainer Robin Dutt eben ein Mann<br />

mit klaren Visionen sei. Das kann ja<br />

schließlich nicht schaden, so ein Ruf,<br />

wenn sie etwa in Stuttgart vielleicht<br />

doch mal einen Nachfolger für den<br />

unglücklichen Babbel suchen.<br />

Bundesliga.<br />

Sie verleihen der Liga im Herbst neuen<br />

Glanz: Kroos in Leverkusen, Özil in<br />

Bremen und Eduardo in Hoffenheim.<br />

Junge Spielmacher sind im Kommen.<br />

Seite 12<br />

SPORT<br />

Der große Bluff<br />

Da auch die Redaktionsstuben der<br />

örtlichen Monopolzeitung ein Hort<br />

der staunendem SC-Gemeinde sind,<br />

wird die Mär fortgesponnen: „Der<br />

Sportclub war gut eine Stunde, so unwahrscheinlich<br />

sich das bei einer<br />

flüchtigen Betrachtung des Ergebnisses<br />

anhören mag, ein ernstzunehmender<br />

Gegener gewesen“, schreibt die<br />

Badische Zeitung. Erst nach dem 0:3<br />

in der 57. Minute „fiel das Freiburger<br />

Konstrukt wie ein Kartenhaus in sich<br />

zusammen.“ Nun ja, es will sich natürlich<br />

keiner der „flüchtigen Betrachtung“<br />

des 0:6 schuldig machen. Eher<br />

schon sollten die Legendenbilder dem<br />

geneigten Beobachter erklären, welche<br />

tapferen Offensivspielzüge die<br />

Dutt-Elf in der ersten Halbzeit nach<br />

der 20. Minute noch vorgetragen haben<br />

soll. Da traf Werder Bremen zwei<br />

Mal Latte und Pfosten und vergab vier<br />

Mal nur um Zentimeter. Da wurde der<br />

SC Freiburg regelrecht schwindelig<br />

gespielt und hätte in der Pause locker<br />

schon mit 0:3 hinten liegen müssen.<br />

Da gab es aber vor allem nicht den<br />

zartesten Hauch von Offensivbemühumgen.<br />

Nichts, nada, null.<br />

Der Bluff, herbe Niederlagen halt<br />

damit erklären zu wollen, dass man<br />

eben nach vorne spiele, statt hinten<br />

zu „mauern“, mag ja der guten Sache<br />

dienen, die Spieler vor dem besonders<br />

wichtigen Spiel in Nürnberg wieder<br />

neu zu motivieren. Aber er ist doch<br />

auch zu einfach, um den gleichzeitig<br />

beschworenen langjährigen Verbleib<br />

in der Bundesliga damit sichern zu<br />

können. Robin Dutt tut so, als würden<br />

die nun schon 30 Gegentore (kein<br />

Team hat mehr bekommen) darin begründet<br />

sein, dass seine Mannen die<br />

Offensive suchen. Mal ganz davon<br />

abgesehen, dass ein mutiges Spiel<br />

nach vorne nach der 20. Minute nicht<br />

mehr zu sehen war, sind vor allem die<br />

vielen Torchancen der Bremer nicht<br />

durch Kontersituationen entstanden.<br />

Auch die der Hoffenheimer nicht, im<br />

Heimspiel zuvor. Und auch nicht die<br />

der Bayern, der Frankfurter oder der<br />

Leverkusener. Denn auch dort war die<br />

Aufnahme in der Defensive das Problem<br />

und fanden offensive Spielzüge<br />

nur sehr phasenhaft statt (vielleicht<br />

30 Minuten gegen Leverkusen in der<br />

Anfangsphase, kaum welche gegen<br />

Frankfurt oder die Bayern und in der<br />

ersten Halbzeit gegen Hoffenheim<br />

ebenfalls nicht).<br />

Man nehme das 0:1 der Bremer<br />

als Beispiel: Als Boenisch auf Höhe<br />

der Mittellinie in Ballbesitz ist und<br />

von Caligiurie angegriffen wird, sind<br />

die Freiburger im Abwehrverbund<br />

deutlich in Überzahl. Drückt man hier<br />

im Geiste auf die Stopptaste, zeigt<br />

sich allerdings ein rätselhaftes Verhalten<br />

der Viererkette. Warum ist da<br />

Heiko Butscher auf der ganz weit entfernten<br />

linken Abwehrseite direkt an<br />

der Außenlinie? Bastians ist also entsprechend<br />

einige Meter weiter innen,<br />

aber ebenfalls ohne jede Chance, in<br />

das folgende Geschehen eingreifen<br />

zu können. So klafft ein riesiges Loch<br />

auf der rechten Abwehrseite, wo in<br />

der Mitte Krmas gegen Almeida steht<br />

und Makiadi mehrere Scheunentore<br />

Raum zu verteidigen hat. Als dann<br />

Boenisch den einfachen Pass an der<br />

Linie entlang in den wirklich kaum<br />

zu übersehenden freien Raum spielt,<br />

in den Özil aus der Mitte heraus<br />

sprintet, ist Makiadi überspielt und<br />

Krmas steht allein gegen zwei. Kein<br />

30 jahre Hoeneß.<br />

Seine Bilanz ist einzigartig: Als Uli Hoeneß<br />

1979 als Manager des FC Bayern anfing,<br />

machte der Verein 12 Millionen Mark<br />

Umsatz. Bei seinem Abschied ins Ehrenamt<br />

sind es 300 Millionen Euro. Seite 14<br />

SC-Trainer Robin Dutt nährt die Mär, dass seine Mannschaft wegen offensiver Spielausrichtung solche Klatschen wie<br />

zuletzt beim 0:6 gegen Bremen hinnehmen müsse. Das ist aber reine Legendenbildung. Von Michael Zäh<br />

Foto: Witters<br />

Seltene Spezies<br />

Samstag, 28. November 2009<br />

Motivation für die Seinen: Nach fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen will Dutt den Sieg in Nürnberg<br />

Koks und Schweinebraten<br />

Wunder, dass Özil den perfekten Pass<br />

auf den jetzt allein gelassenen Hugo<br />

Almeida spielt (da sich Krmas ja dem<br />

ballführenden Özil nähern muss). Es<br />

gab diesbezüglich dann ein großes<br />

Geschrei diverser Kommentatoren,<br />

dass Makiadi ja kein gelernter Verteidiger<br />

sei. Aber der konnte hier nicht<br />

wirklich etwas ausrichten, wie auch<br />

Krmas nicht. Der gewohnte Reflex<br />

auf diesem Spielniveau wäre ja gewesen,<br />

dass sich die Viererkette<br />

längst zur Angriffsseite der Bremer<br />

hin verschoben hätte: Butscher von<br />

der linken Außenlinie hin zur Mitte,<br />

Bastians entsprechend, um Krmas<br />

und Makiadi dadurch mehr Handlungsspielraum<br />

auf der rechten Seite<br />

zu geben, wo der Bremer Ball gespielt<br />

wurde. In diesem Fall hätte Krmas<br />

von vornherein mit Özil mitgehen<br />

können, da Bastians Almeida übernommen<br />

hätte.<br />

Solche Abstimmungsprobleme<br />

im Defensivverbund können ja mal<br />

passieren. Dem SC Freiburg passiert<br />

das aber dauernd. Und das hat nichts<br />

damit zu tun, dass man offensiv ausgerichtet<br />

sei. Eher schon damit, dass<br />

auch die Sechserpositionen, zuletzt<br />

mit Banovic und Schuster besetzt,<br />

hier mangels Schnelligkeit und Zweikampfwerten<br />

ebenfalls nicht in der<br />

Not aushelfen können. Wohin sind<br />

eigentlich Flum und Uzoma verschwunden,<br />

die zumindest defensiv<br />

aggressiver wirken? So lädt man halt<br />

Gegner trotz eigener Überzahl ein,<br />

klaffende Lücken zu nutzen.<br />

Es bleibt ein Rätsel, warum solch<br />

eklatante Schwächen mit der Mär<br />

vom tapferen Offensivspiel übertüncht<br />

werden sollen. Im jetzt schon<br />

vorentscheidenden Spiel um die Verteidigung<br />

eines Nichtabstiegsplatzes<br />

in Nürnberg trifft man auf eine Elf,<br />

die zuletzt in Wolfsburg tatsächlich<br />

über 90 Minuten mutig nach vorne<br />

spielte – und gewann. Sollte es Robin<br />

Dutt mit seiner „Philosophie“ ernst<br />

meinen, müsste man dort ein tolles<br />

Spektakel sehen. Aber eine ehrliche<br />

Abwehrschlacht ums sportliche<br />

Überleben täte es auch.


12<br />

D<br />

SPORT FUSSBALL Samstag, 28. No<br />

er Herbst in der Bundesliga<br />

bringt neben vielem Grau auch<br />

unvermuteten Glanz hervor:<br />

Wenn Toni Kroos mit einem perfekten<br />

Sohlenroller den Ball ganz gezielt in den<br />

Lauf von Stefan Kießling streichelt, der<br />

prompt das 2:1 der Leverkusener bei den<br />

Bayern erzielt. Das ging so schnell und<br />

war so präzise, dass es den Linienrichter<br />

überforderte, der fälschlicherweise auf<br />

Abseits erkannte. Dabei wäre es das Tor<br />

des Jahres geworden. Oder wenn Mesut<br />

Özil in Freiburg gleich vier Tore mit perfekter<br />

Ballbehandlung vorbereitet und<br />

selbst eines schießt. Oder wenn Carlos<br />

Eduardo seine Tempodribblings ansetzt,<br />

um unwiderstehlich Mitspieler in Szene<br />

zu setzen oder selbst zu treffen.<br />

Da die Saison nun schon lange genug<br />

dauert, um etwa sommerliche<br />

Strohfeuer auszuschließen, steht fest:<br />

Diese ganz seltene Spezies des Spielmachers<br />

ist in der Liga durch junge<br />

Ballkünstler wieder vertreten. Und das<br />

schlägt sich sogar in der Tabelle nieder:<br />

An der Spitzenposition von Leverkusen<br />

hat Kroos in den letzten Partien erheblichen<br />

Anteil gehabt, die auf Rang zwei<br />

folgenden Bremer werden von Özil<br />

schon im Stile eines internationalen<br />

Klassemannes geführt (und haben mit<br />

Marin und Hunt weitere ganz junge<br />

Offensivspieler am Start), die viertplatzierten<br />

Hoffenheimer verdanken dem<br />

jetzt auch in die brasilianische Nationalmannschaft<br />

berufenen Eduardo fast<br />

Die Glanzpunkte im<br />

setzen junge Spielma<br />

Die Tendenz macht Spaß: Mit Leverkusen,<br />

Bremen, Schalke und Hoffenheim setzen<br />

die vier führenden Teams der Bundesliga<br />

auf ein junges und kreatives Mittelfeld.<br />

Von Michael Zäh<br />

Jetzt auch brasilianischer Nationalspieler: Hoffenheims<br />

Carlos Eduardo hält Trainer Ralf Rangnick für einen<br />

Spielmacher, der bald in den weltbesten Teams mithält<br />

jeden überraschenden Tempowechsel.<br />

Und auch die Schalker, weiter ganz<br />

überraschend auf Platz drei, werkeln<br />

unter Felix Magath an der radikalen<br />

Verjüngung ihrer Mittelfeldkultur: Mit<br />

Matip, Moritz, Pliatsikas und Holtby<br />

war zuletzt beim Heimsieg über Hannover<br />

ein Durchschnittsalter von 19<br />

Jahren und acht Monaten auf dem<br />

Platz. Das sind Tendenzen, die Spaß<br />

machen.<br />

Und es gilt auch umgekehrt, dass<br />

jene Mannschaften unter ihrem Marktwert<br />

agieren, die hier nicht rechtzeitig<br />

umgedacht haben. Die Kölner mit den<br />

alternden portugiesischen Exstars Petit<br />

und Maniche in der Schaltzentrale sind<br />

spielerisch unterirdisch drauf, wie auch<br />

die Bayern mit der Doppelsechs van<br />

Bommel und Tymoshchuk sowie dem<br />

vorgelagerten Klose (im zentralen<br />

Mittelfeld) keinen Glanz versprühen.<br />

Beim HSV ist Ze Roberto in seinem hohen<br />

Fußballeralter zwar noch fit wie<br />

ein junger Gott. Wenn er aber mal wie<br />

zuletzt verletzungsbedibgt fehlt, zeigt<br />

sich, dass es den Hamburgern im zentralen<br />

Mittelfeld an eben jenen jungen,<br />

kreativen Nachwuchskräften fehlt, die<br />

mittlerweile den Erfolg in der Liga ausmachen.<br />

Es fehlt dann an Spielwitz.<br />

Die diesbezüglich interessanteste<br />

Partie des kommenden Spieltages steigt<br />

in Bremen (Samstag, 15.30 Uhr), wo die<br />

ballfertigen Youngsters von Thomas<br />

Schaaf nach ihrem glanzvollen 6:0 in<br />

Freiburg auf den ebenfalls spielstarken<br />

Meister aus Wolfsburg treffen. Dort ist<br />

ja mit Misimovic ebenfalls ein Künstler<br />

in der Kreativzentrale, der besonders<br />

bei Kontersituationen oft wunderbare<br />

Pässe aus dem Fußgelenk schüttelt.<br />

Und gerade weil die Bremer nach 20<br />

Spielen, in denen sie zuletzt ungeschlagen<br />

blieben, irgendwann Gefahr<br />

laufen könnten, von ihrem Höhenflug<br />

abzustürzen, kommt diese Herausforderung<br />

gegen Wolfsburg recht. Denn<br />

den Meister mit seinem Offensivpotenzial<br />

zu unterschätzen, ist kaum vorstellbar.<br />

Die Veh-Elf hat zwar zuletzt in<br />

einem atemberaubenden Spiel gegen<br />

den Aufsteiger aus Nürnberg in der<br />

Nachspielzeit noch mit 2:3 verloren<br />

(nach einer 1:4 Unterzahlsituation, wie<br />

man sie beim Spielstand von 2:2 wohl<br />

sonst nie sieht). Aber gerade deshalb<br />

werden die Wolfsburger sich nicht damit<br />

begnügen können, in Bremen auf<br />

ein Unentschieden zu spielen. Nur mit<br />

einem Auswärtssieg können Dzeko<br />

und Co. den Abstand auf die Bremer<br />

wieder auf zwei Punkte verkürzen. Was<br />

umgekehrt natürlich auch heißt, dass<br />

Bremen seinen Vorsprung auf die<br />

Wolfsburger mit einem Heimsieg schon<br />

auf acht Punkte ausbauen könnten.<br />

Das sind also ideale Voraussetzungen<br />

für ein von beiden Seiten offensiv geführtes<br />

Spiel.<br />

Ebenfalls recht feurig dürfte die<br />

Partie der TSG Hoffenheim gegen Dortmund<br />

werden. Die Klopp-Elf hat schon<br />

wieder sechs Unentschieden auf dem<br />

Konto und ist auswärts gar nicht so<br />

leicht zu knacken, wie sie zuletzt in<br />

Bremen bewies. Allerdings stehen die<br />

Dortmunder auch etwas unter Druck,<br />

nachdem es zu Hause gegen Mainz ein<br />

ernüchterndes 0:0 gab und somit der<br />

Der Ausgeliehene: Toni<br />

Kroos hat sich zum Ballstreichler<br />

in Leverkusens<br />

Mittelfeld entwickelt. Die<br />

Bayern wollen ihn in der<br />

kommenden Saison zurück<br />

haben<br />

Abstand auf Platz fünf vor dem<br />

Spieltag schon fünf Punkte beträgt.<br />

Da der dort platzierte HSV<br />

– nicht nur aufgrund der Verletztenmisere<br />

– in Mainz verlieren<br />

könnte, müsste Dortmund also etwas<br />

offensiver zu werke gehen, um durch<br />

einen Sieg näher heran zu rücken. Das<br />

könnte wiederum den Hoffenheimern<br />

entgegen kommen, die in dieser Saison<br />

schon oft sehr gute Halbzeiten hingelegt<br />

haben (gegen Wolfsburg und in<br />

Freiburg), um dann aber im zweiten<br />

Abschnitt unerklärlicherweise stark<br />

nachzulassen. Zuletzt gegen Köln lief<br />

es in dieser Hinsicht besser, jedoch<br />

auch bedingt durch die Tatsache, dass<br />

die Überlegenheit im ersten Abschnitt


ember 2009 FUSSBALL<br />

Herbst<br />

cher<br />

in Tore umgemünzt wurde. Es scheint<br />

keine Frage zu sein, dass Hoffenheim,<br />

wie zuletzt immer, von Anfang an aufs<br />

Tempo drücken wird. Die Frage wird<br />

sein, auf dies konstant über 90 Minuten<br />

durchgehalten wird.<br />

An Spannung gewonnen haben<br />

die Begegnungen im Kampf um die<br />

Nichtabstiegsplätze, auf denen naturgemäß<br />

niemand überwintern will. Weil<br />

zuletzt sowohl Nürnberg in Wolfsburg<br />

wie auch Bochum beim HSV doch sehr<br />

überraschend gewonnen haben, ist der<br />

SC Freiburg nach seiner herben Heimniederlage<br />

gegen Bremen nur noch<br />

zwei Zähler vom zweitletzten Platz<br />

entfernt. Das verleiht dem direkten<br />

Aufeinandertreffen der beiden Aufsteiger<br />

in Nürnberg eine hohe Brisanz.<br />

Dementsprechend ist auch die zu erwartende<br />

nervliche Belastung auf beiden<br />

Seiten hoch. Die Freiburger haben<br />

ihre Befreiungsschläge in dieser Saison<br />

zumeist auf des Gegners Platz gelandet<br />

(auf Schalke, in Berlin, in Bochum).<br />

Doch dieses Mal trifft man auf einen<br />

Gegner, der durch seinen Coup beim<br />

Deutschen Meister mächtig im Auftrieb<br />

ist. Die Frage wird außerdem sein, ob<br />

das 0:6 gegen Bremen mental aus den<br />

Kleidern geschüttelt werden kann. Es<br />

bedarf unter diesen Umständen schon<br />

eines außerordentlich mutigen Auftritts,<br />

um sich erneut ins untere Mittelfeld<br />

abzusetzen. Bei den letztjährigen<br />

Partien in der Zweiten Liga sah die<br />

Dutt-Elf schlecht aus und verlor beide<br />

Spiele.<br />

Eine Niederlage in Nürnberg böte<br />

auch Bochum die Chance, an den<br />

Breisgauern vorbei zu ziehen. Nach der<br />

disziplinierten Leistung und dem 1:0-<br />

Sieg in Hamburg erwartet die Elf von<br />

Heiko Herrlich die völlig jenseits jeder<br />

spielerischen Linie agierenden Kölner.<br />

Nimmt man den letzten Auswärtssieg<br />

von Podolski und Co. bei der Hertha<br />

zum Maßstab, könnte das Spiel ein Abnutzungskampf<br />

im Mittelfeld werden.<br />

Beide Teams suchen derzeit ihr Heil in<br />

einer stabilen Defensive und sind nur<br />

sehr sporadisch zu konstruktivem Spiel<br />

nach vorne fähig. Der mannschaftliche<br />

Zusammenhalt scheint jedoch bei den<br />

Bochumern deutlich besser zu sein als<br />

bei den Gästen, denen Nationalstürmer<br />

Podolski wegen seiner Gelb-Sperre<br />

fehlt.<br />

Schlusslicht Hertha BSC machte<br />

zuletzt eher kleine Schritte nach vorne,<br />

war aber in Stuttgart dem Sieg näher<br />

als die Schwaben. Wenn nun Eintracht<br />

Frankfurt nach Berlin kommt, wird<br />

sich Trainer Friedhelm Funkel den<br />

Heimsieg auch deshalb wünschen, weil<br />

er bekanntlich die Frankfurter fünf<br />

Jahre lang trainierte, um dann wegen<br />

des Drucks vonseiten unzufriedener<br />

Fans seinen Rücktritt zu erklären. Er<br />

kennt die Gäste selbstverständlich aus<br />

dem Effeff. Seine Hertha kann zudem<br />

nur mit einem Sieg den Anschluss an<br />

den Relegationsplatz herstellen. Durch<br />

die Spieltagskonstellation (Freiburg in<br />

Nürnberg, Bochum gegen Köln sowie<br />

Stuttgart beim Spitzenreiter in Leverkusen)<br />

würde ein Sieg sogar zwangsläufig<br />

etwas Boden gut machen.<br />

Tabellenführer Leverkusen hat mit<br />

einem kleinen, bösen Geist im Hinter-<br />

kopf zu kämpfen. Vor diesem Spieltag<br />

war man ja auch in der letzten Saison<br />

Tabellenführer gewesen. Erst dann kam<br />

der Absturz. Alle bisher angeführten<br />

Indizien, dass die als einziges Team<br />

noch ungeschlagenen Leverkusener<br />

unter Jupp Heynckes auch tatsächlich<br />

konstanter geworden sind, müssen ihre<br />

Bestätigung nun also gegen Stuttgart<br />

finden. Die Gäste ihrerseits feierten<br />

in Glasgow mit ihrem ersten Champions-League-Sieg<br />

eine internationale<br />

Auferstehung und könnten daraus<br />

auch Zuversicht schöpfen, den bisher<br />

eingenommenen Relegationsplatz (also<br />

dem nach unten) durch einen Überraschungscoup<br />

beim Spitzenreiter zu<br />

verlassen. Demnach ist die Partie eine<br />

doppelte Prüfung für Bayer.<br />

Ebenfalls durch neue Chancen in<br />

der Champions-League aufgefrischte<br />

Bayern sind in Hannover zu Gast, wo<br />

sie letzte Saison unter Klinsmann noch<br />

verloren. Womöglich kann also Louis<br />

van Gaal hier mit einem Sieg den Trend<br />

umkehren, noch schlechter als sein<br />

Vorgänger abzuschneiden. Sollte der<br />

Rekordmeister nämlich gewinnen, ist<br />

sowohl international im Endspiel in<br />

Turin wie auch national im Kampf um<br />

die Herbstmeisterschaft plötzlich die<br />

alte Mia-san-mia-Legende am Leben.<br />

Fotos: Witters Internationale Klasse: Der<br />

SPORT 13<br />

Bremer Mesut Özil bewies<br />

diese Saison nicht nur in<br />

seinem Verein, sondern<br />

auch im Nationalteam seine<br />

besonderen Fähigkeiten. Er<br />

reift zu einem Spitzenmann<br />

BUNDESLIGATABELLE<br />

Mannschaft Sp g u v Tore P.<br />

1. Bayer Leverkusen 13 7 6 0 26:9 27<br />

2. SV Werder Bremen 13 7 5 1 29:10 26<br />

3. FC Schalke 04 13 7 4 2 21:12 25<br />

4. 1899 Hoffenheim 13 7 2 4 24:11 23<br />

5. Hamburger SV 13 6 5 2 27:17 23<br />

6. 1. FSV Mainz 05 13 6 4 3 19:17 22<br />

7. Bayern München 13 5 6 2 19:11 21<br />

8. VfL Wolfsburg 13 6 3 4 25:23 21<br />

9. Bor. Dortmund 13 4 6 3 13:15 18<br />

10. Hannover 96 13 4 4 5 16:16 16<br />

11. Eintr. Frankfurt 13 4 4 5 14:20 16<br />

12. B. Mönchengladb. 13 4 3 6 15:21 15<br />

13. SC Freiburg 13 4 1 8 16:30 13<br />

14. 1. FC Nürnberg 13 3 3 7 12:20 12<br />

15. 1. FC Köln 13 3 3 7 7:15 12<br />

16. VfB Stuttgart 13 2 5 6 11:16 11<br />

17. VfL Bochum 13 3 2 8 13:25 11<br />

18. Hertha BSC Berlin 13 1 2 10 8:27 5<br />

Begegnungen am 14. Spieltag<br />

Freitag, 27.11.2009 , 20:30 Uhr<br />

VfL Bochum : 1. FC Köln<br />

Samstag, 28.11.2009, 15:30 Uhr<br />

Hertha BSC Berlin : Eintr. Frankfurt<br />

1899 Hoffenheim : Bor. Dortmund<br />

SV Werder Bremen : VfL Wolfsburg<br />

1. FSV Mainz 05 : Hamburger SV<br />

1. FC Nürnberg : SC Freiburg<br />

Samstag, 28.11.2009, 18:30 Uhr<br />

Bor. Mönchengladbach : FC Schalke 04<br />

Sonntag, 29.11. 2009, 15:30 Uhr<br />

Bayer Leverkusen : VfB Stuttgart<br />

Sonntag, 29.11. 2009, 17:30 Uhr<br />

Hannover 96 : FC Bayern München


14<br />

Koks & Schweinebraten<br />

Epochaler Einschnitt: Nach 30 Jahren als Manager wird Uli Hoeneß ins<br />

Ehrenamt des Präsidenten entlassen. Von Michael Zäh<br />

D<br />

SPORT FUSSBALL Samstag, 28. November 2009<br />

er soll einfach mal mehr<br />

Schweinebraten essen“, riet<br />

Uli Hoeneß einst dem spindeldürren<br />

Filigrantechniker Alain Sutter<br />

zu dessen Zeiten beim FC Bayern.<br />

Das ist ein typischer Hoeneß. Denn der<br />

Schweizer Nationalspieler Sutter war<br />

bekennender Vegetarier. Und da der<br />

selbst nicht auf den Mund gefallen<br />

war, entgegnete er Uli Hoeneß: „Was<br />

passiert, wenn man zu viel Schweinebraten<br />

isst, sieht man ja an Ihnen.“<br />

Die 30 Jahre des Uli Hoeneß als Manager<br />

des FC Bayern München sind<br />

randvoll mit solchen Anekdoten.<br />

Über den langjährigen Kapitän Lothar<br />

Matthäus sagte Hoeneß 2002,<br />

dass der beim FC Bayern „nicht einmal<br />

Greenkeeper im neuen Stadion“<br />

werde, solange Hoeneß im Verein etwas<br />

zu sagen habe. Gerd Müller hingegen,<br />

dem einstigen „Bomber der<br />

Nation“ half er aus seiner Alkoholabhängigkeit<br />

und verschaffte ihm<br />

ein Pöstchen bei seinen Bayern.<br />

Im Herbst 2000 bezichtigte er<br />

den bereits zum Nationaltrainer auserkorenen<br />

Christoph Daum des Drogenkonsums<br />

und beschwor einen<br />

Skandal herauf, den er nicht mehr<br />

hätte kontrollieren können, wenn<br />

sich Daum nicht freiwillig jenem<br />

Haartest unterzogen hätte, den Uli<br />

Hoeneß ihm provozierend öffentlich<br />

nahelegte. Damals war er der Buhmann<br />

der Fußball-Nation, der angeblich<br />

aus reiner Antipathie gegen<br />

den Leverkusener Erfolgstrainer jedes<br />

Maß an Anständigkeit verloren<br />

hatte. Es gab sogar eine Bombendrohung<br />

gegen Hoeneß in diesen<br />

Tagen. Doch seine Provokation war<br />

so dreist, dass sich Daum aus unerfindlichen<br />

Gründen tatsächlich dem<br />

Haartest unterzog und positiv auf<br />

Kokain befunden wurde. Hoeneß<br />

hatte also der Fußballnation einen<br />

koksenden Nationaltrainer erspart.<br />

„Ich habe irgendwann gehört, dass<br />

es zuvor eine Untersuchung von befreundeten<br />

Ärzten gegeben habe -<br />

negativ. Als dann in Deutschland die<br />

offizielle Probe gemacht wurde, haben<br />

die Ärzte am Ende aber noch ein<br />

paar Schamhaare entnommen, die ja<br />

wesentlich langsamer wachsen. Und<br />

darauf war Herr Daum nicht vorbereitet“,<br />

verriet Hoeneß jüngst der<br />

Süddeutschen Zeitung, wie eigentlich<br />

das Rätsel zu erklären sei, dass<br />

sich Daum damals selbst überführte.<br />

Wenn Uli Hoeneß nun an diesem<br />

Freitag (27.11.) wie geplant auf<br />

der Hauptversammlung des FC Bayern<br />

München sein Amt als Manager<br />

abgibt und stattdessen ins Ehrenamt<br />

des Präsidenten gewählt wird, ist das<br />

eine epochale Veränderung in der<br />

Welt des Fußballs. Er hat in seiner<br />

Zeit als Manager das Wirtschaftsunternehmen<br />

Bayern München in<br />

grandiose Höhen geführt. Als er<br />

1979 anfing, machte der Verein<br />

zwölf Millionen Mark Umsatz, und<br />

zum Zeitpunkt seines Abschiedes<br />

sind es 300 Millionen Euro im Jahr.<br />

Eine unvergleichliche Bilanz. Das<br />

haben viele Topklubs schlechter gemacht,<br />

aber in ganz Europa keiner<br />

besser. „Im Gegensatz zu Borrussia<br />

Dortmund gehen wir bei der Bank<br />

nicht in die Kreditabteilung, sondern<br />

in die Festgeldabteilung“, stichelte<br />

Hoeneß im April 1999 gegen den<br />

damals sportlich auf Augenhöhe<br />

spielenden Konkurrenten, der später<br />

ja für seine Sünden auch tatsächlich<br />

büßen musste.<br />

Kürzlich wetterte Hoeneß, nach<br />

dem kritischen Interview von Lahm:<br />

„Wenn ich immer Barcelona höre –<br />

die haben 500 Millionen Schulden.<br />

Super Philosophie!“ Da zeigt sich<br />

aber auch die Schwäche, die in der<br />

Stärke von Hoeneß steckt. Er kann<br />

Foto: Witters<br />

keine Kritik vertragen, die nicht von<br />

ihm selbst kommt. Er reklamiert,<br />

dass Philipp Lahm öffentlich statt<br />

intern zu Werke ging. Aber er selbst<br />

ist in den letzten 30 Jahren wie kein<br />

anderer in der Öffentlichkeit über<br />

Leute hergefallen. Zuletzt, ebenfalls<br />

in Zusammenhang mit dem Lahm-<br />

Interview, über Piotr Trochowski,<br />

dem er öffentlich unterstellte, dass er<br />

„normalerweise keine zwei Sätze am<br />

Stück sagen kann“, aber jetzt über<br />

Fußballpolitik mitreden wolle.<br />

Hoeneß ist sich seiner Macht,<br />

andere öffentlich bloß zu stellen,<br />

stets bewusst und hat sie oft ohne<br />

Rücksicht auch eingesetzt. Weil er<br />

aber dabei in etwa so heißblütig wie<br />

ein brodelnder Vulkan wirkt, hat<br />

man ihm immer abgekauft, dass er<br />

das impulsiv und nicht aus kühlem<br />

Kalkül machen würde. Doch das ist<br />

zu bezweifeln. Und dass er seine teils<br />

unfairen Verbalattacken immer im<br />

Dienste und zum mutmaßlichen<br />

Vorteil seines FC Bayern ritt, macht<br />

das nicht besser. Als er vergangene<br />

Saison vor dem Aufeinandertreffen<br />

mit den Himmelsstürmern der TSG<br />

Hoffenheim wüst stichelte, musste er<br />

zwar einen Konter von Hoffenheims<br />

Trainer Ralf Rangnick einstecken:<br />

„Wenn Sie große Sprüche hören<br />

wollen, gehen Sie nach München.<br />

Wenn Sie guten Fußball sehen wollen,<br />

sind sie bei uns richtig.“ Aber<br />

verloren haben die Hoffenheimer<br />

das hochgestichelte Spiel dann<br />

doch.<br />

Seiner Verabschiedung am Freitag<br />

ins Ehrenamt kann Hoeneß nach<br />

der am Mittwoch gesicherten Restchance<br />

in der Champions-League<br />

etwas gelassener entgegen sehen.<br />

Hier gab es in angespannter Situation<br />

wieder eine Schützenhilfe: Bordeaux<br />

besiegte Turin, wie ehemals<br />

Christoph Daum sich selbst.


I<br />

n March-Hugstetten ist unterhalb<br />

des Schlosses und angrenzend an<br />

ein Naturschutzgebiet das Baugebiet<br />

Neumatten erschlossen worden.<br />

Nach anfänglicher Skepsis der meist<br />

privaten Bauherren, läuft der Verkauf<br />

der gemeindeeigenen Grundstücke<br />

langsam an und das Baugebiet nimmt<br />

Formen an. So ist es nicht verwunderlich,<br />

dass das Interesse der Häuslebauer<br />

steigt und die Attraktivität der Umlandgemeinde<br />

auch greifbar wird. Nahe<br />

Freiburg und doch im Grünen ein Eigenheim<br />

zu errichten, ist insbesondere<br />

für viele Familien ein sehnlichster<br />

Wunsch. Neben der tollen Infrastruktur<br />

und den modernen Kinderbetreuungskonzepten<br />

bietet die Gemeinde alles,<br />

was junge Familien glücklich macht.<br />

Die hervorragende Lage, die gute Verkehrsanbindung<br />

und der zentrale S-<br />

Bahn-Anschluss machen Hugstetten<br />

zu einem Art „ländlichen Vorort“ von<br />

Freiburg, geprägt durch die beiden<br />

Landschaftsbereiche. Zwischen der<br />

Dreisam und den weitläufigen Marchhügeln<br />

bieten viel Natur, zahlreiche<br />

Rad- und Wanderwege alles, was<br />

man sich für eine Wohlfühlgemeinde<br />

vorstellen kann.<br />

Beim Neubaugebiet „Neumatten“<br />

handelt es sich um ein Gebiet mit etwas<br />

über drei Hektar, auf dem es Bau-<br />

Heizen mit Grundwasser<br />

Pilotprojekt.<br />

MARKT<br />

In der March betreibt die EnBW eine neue<br />

Anlage, durch die das Baugebiet<br />

Neumatten komplett mit „kalter<br />

Nahwärme“ versorgt wird.<br />

Seite 16<br />

plätze in unterschiedlichsten Größenordnungen<br />

gibt. Es gibt Plätze für Einzelhäuser<br />

und Doppelhäuser, aber<br />

auch für Mehrfamilienhäuser, sogenannte<br />

Punkthäuser, sowie Reihenhäuser<br />

und Geschosswohnungsbau.<br />

Informationen zu den noch freien<br />

Baugrundstücken und den Preisen<br />

können direkt bei der Gemeinde angefragt<br />

werden. Mit dem Grundstück in<br />

der Tasche bleibt es einem Bauherren<br />

selbst überlassen, ob er individuell mit<br />

einem Architekten bauen möchte,<br />

oder ob er auf die bereits bestehenden<br />

Komplettangebote eines Bauträgers<br />

zurückgreifen möchte. Etwa die Projektbau<br />

van der Vliet & Kunz GmbH,<br />

Samstag, 28. November 2009<br />

die als größter und ortsansässiger Anbieter<br />

insgesamt 16 Reihen- und Doppelhaushälften<br />

präsentiert. Es steht einem<br />

Interessenten zur Auswahl, sich<br />

für ein Objekt aus verschiedenen Varianten<br />

als Basis seiner Planung zu entscheiden,<br />

welches dann wiederum in<br />

einer individuellen Abstimmung mit<br />

dem zukünftigen Hausbesitzer besprochen<br />

und realisiert wird. Insgesamt<br />

bietet die Projektbau van der Vliet &<br />

Kunz GmbH vier verschiedene Haustypen<br />

an, mit Grundstücksflächen von<br />

135m2 bis 250m2. Die unterschiedlichen<br />

Reihenhaus- und Doppelhauskonzepte<br />

bieten eine Wohn-/Nutzflächen<br />

von 136 bis 223m2 und liegen<br />

preislich zwischen 259.000,- Euro und<br />

379.000,- Euro inkl. der kalkulierten<br />

Grundstückskosten.<br />

„Es macht einfach Spaß die unterschiedlichen<br />

Bedürfnisse unserer<br />

Kunden auf Basis der bestehenden<br />

Planungen zu verwirklichen, denn<br />

keine Haus ist wirklich so wie das andere“,<br />

so der baubetreuende Geschäftsführer<br />

Rüdiger van der Vliet.<br />

„Die Palette reicht von der kostengünstigen<br />

Variante eines zweigeschossigen<br />

Reihenhauses inkl. dem teilweisen<br />

Ausbau des Kellers zu Wohnzwecken<br />

bis hin zur luxeriösen<br />

Doppelhaushälfte mit beispielsweise<br />

einem traumhaften Attika-Geschoss.<br />

Ausgezeichnet.<br />

Professor Dr. Johannes Forster und seine<br />

Abteilung für Kinder und Jugendliche<br />

„St. Hedwig“ am St.Josefskrankenhaus<br />

bekamen aus Berlin ein Gütesiegel<br />

verliehen. Seite 18<br />

Bauland ist Mangelware<br />

...und dennoch gibt’s interessante Gemeindekonzepte. Das<br />

Baugebiet Neumatten in March-Hugstetten nimmt langsam Formen an<br />

Klare Form: Projektiertes Doppelhaus von Projektbau mit 166 qm Wohn-/Nutzfläche und Panorama-Dachterrasse<br />

Gütesiegel für Kinderstation<br />

Grafik: Projektbau<br />

Auch die Bausubstanz in Massivbauweise<br />

und die bestehenden Energiekonzepte<br />

entsprechen überdurchschnittlichen<br />

Standards und spiegeln<br />

somit auch die kostenbewusste Situation<br />

der Nachfrager wieder. Neben<br />

dem Energiekonzept mit Wärmepumpe<br />

als primäre Energiegewinnung stehen<br />

den Interessenten die zusätzliche<br />

Nutzung von Solar- und Photovoltaikanlagen<br />

und die Möglichkeit weiterer<br />

Heizsysteme, beispielsweise über<br />

kleinere Schwedenöfen bis zu einer<br />

Maximalleistung von bis zu 5kW/h<br />

frei, wodurch selbst eine Realisierung<br />

als Passivhaus denkbar ist.“<br />

■ Weitere Informationen<br />

Gemeindeverwaltung March, Walter<br />

Hunn,Tel.: 07665/42236<br />

walter.hunn@march.de<br />

www.march.de<br />

Bauträger und Immobilienangebote<br />

Projektbau van der Vliet & Kunz<br />

GmbH, Michael Metzger<br />

Tel.: 07665/93458-21<br />

m.metzger@projektbau-freiburg.de<br />

www.projektbau-freiburg.de<br />

Zimmerei Grünspecht e.G.<br />

Tel. 0761/1550514<br />

info@zimmerei-gruenspecht.de<br />

www.zimmerei-gruenspecht.de


16<br />

Heizen mit Grundwasser<br />

Pilotprojekt. In der March betreibt die EnBW eine neue Anlage, durch die das Neubaugebiet Neumatten komplett mit<br />

„kalter Nahwärme“ versorgt wird. So können die Bewohner ihre Energieversorgung in die eigene Hand nehmen<br />

K<br />

MARKT REGENERATIVE ENERGIE Samstag, 28. November 2009<br />

alte Nahwärme nennt der<br />

Energieversorger EnBW Regional<br />

AG eine neue Technologie,<br />

die ähnlich wie die Fernwärme funktioniert.<br />

Nur muss die Wärme aus der Erde<br />

nicht weit transportiert werden,<br />

sondern wird direkt vor Ort gefördert.<br />

In der March entsteht zurzeit ein<br />

bundesweit einzigartiges Pilotprojekt,<br />

bei dem das Grundwasser die Wohnungen<br />

heizt.<br />

In einem Kühlschrank werden Lebensmittel<br />

gekühlt. Dazu zirkuliert in einem<br />

geschlossenen Kreislauf im Gerät<br />

ein Kältemittel. Dieses Arbeitsmittel<br />

nimmt Wärme im Kühlschrankinneren<br />

auf, um sie an der Geräterückseite<br />

an die Umgebung abzugeben.<br />

Eine Wärmepumpe funktioniert<br />

nach dem gleichen Prinzip, wobei jedoch<br />

die Wärme und nicht die Kälte<br />

genutzt wird. Die Wärmepumpe entnimmt<br />

Wärme auf einem niedrigen<br />

Temperaturniveau aus einer äußeren<br />

Wärmequelle, wie z. B. dem Erdreich,<br />

dem Grundwasser oder der Außenluft.<br />

Die Wärmepumpe hebt dieses dann<br />

auf ein höheres, zur Beheizung des<br />

Gebäudes nutzbares Temperaturniveau<br />

an. Für diesen Temperaturhub benötigt<br />

die Wärmepumpe Antriebsenergie,<br />

meist elektrischen Strom. Bei<br />

einer effizienten Wärmepumpenanlage<br />

ist der Anteil der aus der Umwelt<br />

gewonnenen Energie um ein Vielfa-<br />

ches größer als die eingesetzte<br />

elektrische Energie.<br />

Dieses Verhältnis wird<br />

in der Arbeitszahl ausgedrückt.<br />

Um eine möglichst<br />

hohe Arbeitszahl zu erreichen,<br />

sollte das sekundäre<br />

Heizsystem, wie Heizkörper<br />

oder Fußbodenheizung,<br />

auf einem niedrigen<br />

Temperaturniveau (z. B. 35<br />

Grad) arbeiten. Gleichzeitig<br />

sollte die Wärmequelle<br />

auf einem möglichst hohen<br />

Temperaturniveau<br />

vorliegen. Eine dieser Umweltwärmequellen<br />

ist das<br />

Grundwasser. Grundwasser hat in Baden-Württemberg<br />

ein ganzjährig<br />

konstantes Temperaturniveau von ca.<br />

10 Grad. Dies ermöglicht ganzjährig<br />

hohe Arbeitszahlen und damit geringe<br />

Energiekosten. Zusätzlich kann das<br />

Grundwasser im Sommer zur Kühlung<br />

von Gebäuden eingesetzt werden.<br />

Bei der sogenannten passiven<br />

Kühlung wird nur die Antriebsenergie<br />

der Umwälzpumpen benötigt. Die<br />

EnBW Regional AG hat in March-<br />

Hugstetten im Neubaugebiet Neumatten<br />

eine Anlage zur Nutzung des<br />

Grundwassers nach dem Prinzip der<br />

Kalten Nahwärme errichtet. Aus den<br />

Entnahmebrunnen wird Grundwasser<br />

gefördert und in ein Leitungsnetz eingespeist.<br />

Über die Leitung wird jedes<br />

Gebäude mit Grundwasser versorgt,<br />

vergleichbar mit einem Gasnetz.<br />

Nachdem dem Grundwasser mittels<br />

der Wärmepumpen Wärmeenergie<br />

entzogen wurde, wird es in den Rükklauf<br />

des Leitungsnetzes eingespeist<br />

und anschließend in zwölf Schlukkbrunnen<br />

versickert. Für den Hausbesitzer<br />

entfällt das aufwändige,<br />

mit Risiken behaftete<br />

und kostspielige Erschließen<br />

einer eigenen Umweltwärmequelle.<br />

Der Nutzer der<br />

Kalten Nahwärme hat somit<br />

ohne Risiken die Möglichkeit,<br />

eine Ressourcen schonende, innovative<br />

und im Betrieb kostengünstige<br />

Heiztechnik einzusetzen.<br />

Die EnBW Regional AG ist Betreiber<br />

des kalten Nahwärmenetzes und liefert<br />

dem Kunden Grundwasser. Die<br />

Vor- und Rücklaufleitungen sind bis<br />

einen Meter in die Grundstücke verlegt.<br />

Dieser Punkt markiert die Eigentumsgrenze.<br />

Der Hausanschluss und die Wärmepumpe<br />

inklusive der Verrohrung<br />

sind im Besitz des Grundstückeigentümers.<br />

Das Prinzip der Kalten Nahwärme<br />

bietet gleich eine ganze Reihe<br />

von Vorteilen: Erstens werden durch<br />

die Nutzung der im Grundwasser gespeicherten<br />

Wärmeenergie mit der<br />

Kalten Nahwärme im Vergleich zur<br />

Heizung mit Gas bis zu 325 Tonnen<br />

CO2 pro Jahr eingespart. Bei Nutzung<br />

von Ökostrom geht der CO2-Ausstoß<br />

gegen Null. Zweitens sind die Kosten<br />

für das Grundwasser unabhängig von<br />

den Preissteigerungen für Gas und Öl.<br />

Drittens muss der Endkunde die Energiequelle<br />

nicht selbst erschließen. Die<br />

Brunnen und das Netz werden durch<br />

die EnBW Regional AG betrieben und<br />

gewartet. Dies bedeutet eine hohe Versorgungssicherheit<br />

für den Kunden.<br />

Viertens ist im Sommer eine Kühlung<br />

über die Fußbodenheizung möglich.<br />

Dazu wird lediglich die elektrische<br />

Energie zum Antrieb der Umwälzpumpen<br />

benötigt. Und schließlich<br />

bietet die gute Primärenergiezahl die<br />

Möglichkeit, interessante Fördermitteln<br />

über die kfw-Bank abzurufen<br />

(kfw-Effizienhaus 75 oder 80).<br />

BEISPIELRECHNUNG<br />

Die Jahresarbeitszahl 4 bedeutet,<br />

dass 75 % der Heizenergie aus<br />

dem Grundwasser kommen und<br />

25 % aus der elektrischen Energie.<br />

Bei 12.500 kWh Bedarf bedeutet<br />

das:<br />

Grundwasser: 12.500 kWh x 75 %<br />

= 9.375 kWh ~ 2.344 m 3 .<br />

7,97 ct / m 3 = ca. 188 Euro<br />

Strom: 12.500 kWh x 25 %<br />

= 3.125 kWh = ca. 375 Euro<br />

Grundgebühr kalte Nahwärme:<br />

113,05 Euro<br />

Summe Jahreskosten Energie:<br />

ca. 676 Euro<br />

(Alle Preise sind Bruttopreise)


Samstag, 28. November 2009<br />

S<br />

ZIMMEREI GRÜNSPECHT<br />

Vorfreude auf die Energiebilanz<br />

Die Zimmerei Grünspecht baut „gefühlte Nullenergie-Häuser“. Im Neubaugebiet „Neumatten“ in March-Hugstetten<br />

ist das erste Grünspecht-Haus seit September bewohnt, weitere Neubauten sollen folgen.<br />

eit September ist das erste<br />

Grünspecht-Haus der gleichnamigen<br />

Zimmerei im Neubaugebiet<br />

Neumatten in March-Hugstetten<br />

bewohnt. Es ist ein „gefühltes<br />

Nullenergiehaus“, die Photovoltaik-<br />

Anlage beschert sogar Gewinne.<br />

Eine Fünfköpfige Familie wohnt<br />

nun hier und freut sich schon auf die<br />

erste Energieabrechnung im neuen<br />

Heim. Die bewährte Standardgebäudehülle<br />

des Grünspecht-Hauses mit<br />

einer kontrollierten Lüftung, gibt<br />

dem Haus eine solide energetische<br />

Grundlage. Mit der hocheffizienten<br />

Wärmepumpe, den dreifach verglasten<br />

Fenstern und einer thermischen<br />

Solaranlage, wird sich die Energiebilanz<br />

voller Stolz sehen lassen können.<br />

Der Energieausweis bescheinigt<br />

einen Wert von 37,32 kWh/qm. Mit<br />

der Photovoltaikanlage auf dem<br />

Dach, wird das Wohnhaus so zum<br />

„gefühlten“ Nullenergiehau.<br />

Weitere Häuser sind hier geplant. So<br />

bietet die Zimmerei Grünspecht<br />

von freistehenden Einzelhäusern<br />

über Doppelhaushälften<br />

bis hin zu Reihenhäusern<br />

für jeden Geschmack und<br />

Geldbeutel eine Wohnlösung.<br />

Gerade für „Städter“ bietet sich<br />

das Baugebiet „Neumatten“ an:<br />

Nahe dem Bahnhof Hugstetten<br />

gelegen, ist Freiburg mit der S-<br />

Bahn leicht zu erreichen. Aber<br />

auch für Radfahrer ist der<br />

Weg durch die schöne<br />

Landschaft nach Freiburg<br />

Auch das erste Grünspecht-Haus im Baugebiet „Neumatten“ in March-Hugstetten<br />

besteht aus solch einer Holzkonstruktion. Foto: Achim Keller<br />

Ein fröhliches, engagiertes Team: 25 Mitarbeiter beschäftigt die genossenschaftlich<br />

organisierte Zimmerei Grünspecht, darunter fünf Zimmermeister.<br />

nicht weit und immer schön eben.<br />

Ein weiteres Plus gerade auch<br />

für all diejenigen, die tagsüber in<br />

Freiburg arbeiten und zum Wohnen<br />

nach March-Hugstetten heimkommen:<br />

„Neumatten“ ist ein sehr helles<br />

Baugebiet, wo die Sonne unbeschränkt<br />

den ganzen Tag lang scheinen<br />

kann. Viele Pferdeliebhaber finden<br />

hier ihr Eldorado und<br />

Schwimmbegeisterte haben den<br />

Moosweiher quasi vor der Haustüre.<br />

Das Besondere an den Hausbauten<br />

der Zimmerei Grünspecht ist,<br />

dass der ursprünglich als reine Zim-<br />

merei arbeitende Betrieb seit den<br />

90er Jahren seinen Weg sozusagen<br />

zurück zu den Wurzeln gefunden<br />

hat. „Wir holen uns das Haus zurück“,<br />

lautete das Motto, so Firmengründer<br />

und Vorstandsmitglied der<br />

Zimmerei Grünspecht, Hermann<br />

Hallenberger. War es zu früheren<br />

Zeiten nämlich durchaus Sache des<br />

Zimmermanns, ein Haus zu bauen,<br />

so wurde diese Aufgabe später von<br />

Architekten und Maurern übernommen.<br />

Die Zimmerei Grünspecht bietet<br />

also selbst schlüsselfertige Häuser<br />

an. Im Team der Grünspechte<br />

FIRMENPORTRAIT<br />

sind auch ein Architekt und ein<br />

Statiker, und mit allen Betrieben,<br />

die für qualitativ hochwertiges und<br />

modernes Bauen wichtig sind,<br />

unterhält die genossenschaftlich<br />

organisierte Zimmerei die Partnerschaft<br />

„Freiburger Partner<br />

für effizientes Bauen und<br />

Modernisieren“.<br />

Ziel ist stets ein energetisch<br />

modernes Haus zu bauen,<br />

wozu sich eine Holzkonstruktion<br />

optimal eignet. Durch sie können<br />

mit vergleichsweise geringem Aufwand<br />

luftichte Häuser gebaut werden,<br />

wie sie den heutigen Ansprüchen<br />

genügen. Damit würden Werte<br />

erreicht, die einem Passivhaus ganz<br />

ähnlich sind, erläutert Hermann<br />

Hallenberger. Die Zimmerei Grünspecht<br />

übernimmt aber nicht nur<br />

Neubauten, sondern modernisiert<br />

auch bestehende Häuser und sorgt<br />

dabei für eine grundlegende energetische<br />

Sanierung. B. Breitsprecher<br />

■ Zimmerei Grünspecht e. G.<br />

Hanferstr. 11, 79108 Freiburg<br />

Tel. 0761/15 50 51 4<br />

www.zimmerei-gruenspecht.de<br />

CO 2 entsteht im Kopf!<br />

Wenn sich das Klima wandelt, gibt es für<br />

uns nur eines: Handeln! Nach dem Grundsatz<br />

„Energie braucht Impulse“ setzt sich<br />

die EnBW engagiert für die Umwelt ein. Dabei<br />

verdient die moderne Wärmepumpentechnologie<br />

angesichts dramatischer Klimaprognosen<br />

besondere Aufmerksamkeit.<br />

Denn dieses zukunftsweisende Heizsystem<br />

holt sich die Heizenergie direkt aus der<br />

Natur. So sinkt der CO2-Ausstoß gegenüber<br />

Ölheizungen um bis zu 55 %. Kombinieren<br />

Sie jetzt Klimaschutz und Kostenersparnis –<br />

werden Sie aktiv! Sprechen Sie mit uns.<br />

Wir beraten Sie persönlich, kostenfrei<br />

und herstellerunabhängig. Rufen Sie uns<br />

unter der kostenfreien Servicenummer<br />

0800 3629-000 an.<br />

www.enbw.com<br />

Energie<br />

braucht Impulse<br />

17


18<br />

MARKT KINDERMEDIZIN Samstag, 28. November 2009<br />

Neun Kindheits-Stationen<br />

Veranstaltung. Das Caritas-Haus Feldberg veranstaltet am 29.<br />

November in Freiburg Ebnet ein Benefizkonzert zugunsten von Kindern<br />

Z<br />

unehmende Bewegungsverarmung<br />

bei Kindern haben<br />

schwerwiegende Konsequenzen<br />

für die körperliche, geistige und<br />

seelische Entwicklung der Heranwachsenden.<br />

Zur gezielten Förderung<br />

des Projektes „schöner spielen" veranstaltet<br />

das Interdisziplinäre Therapiezentrum<br />

Caritas-Haus Feldberg am<br />

29. November um 16 Uhr im Theodor-Egel-Saal<br />

in Freiburg-Ebnet<br />

(Hirschenhofweg 14) unter der<br />

Schirmherrschaft von Kultusminister<br />

Helmut Rau, MdL ein unter der<br />

künstlerischen Leitung der Freiburger<br />

Dipl.-Theaterregisseurin Ingeborg<br />

Waldherr stehendes Benefizkonzert.<br />

Zu den durch Bewegungsverarmung<br />

verursachten Einschränkungen im<br />

Entwicklungsprozess von Kindern<br />

und Jugendlichen gehören, neben<br />

den somatischen Folgen des Übergewichtes,<br />

psychosomatische und psychische<br />

Fehlentwicklungen. Mit dem<br />

Benefizkonzert „Kinder“ (das neun<br />

Stationen in der Entwicklung eines<br />

Kindes erzählt) möchte das Caritas-<br />

Haus Feldberg für die Situation von<br />

Kindern und Jugendlichen sensibili-<br />

sieren. Die Erlöse sollen dem Bau eines<br />

Abenteuer-Spielplatzes zugute<br />

kommen: „Der überproportional gute<br />

Therapieerfolg unseres Hauses hängt<br />

unmittelbar mit der ständigen<br />

Weiterentwicklung des verfügbaren<br />

Angebotes für Kinder zusammen“,<br />

stellt der für die größte<br />

Mutter-Kind-Einrichtung innerhalb<br />

der katholischen Arbeitsgemeinschaft<br />

in Deutschland verantwortliche<br />

Geschäftsführer Udo Wankelmuth<br />

fest. In verschiedenen Sprachen<br />

und mit Musik, Gesang, Text und Bildern<br />

verbindet der als Conférencier in<br />

Erscheinung tretende Schauspieler<br />

Eduard Mertens spielerisch die verschiedenen<br />

„Kindheitsstationen“ von<br />

der Geburt bis zu seinem Abschied als<br />

Jugendlicher von seinen Eltern. Das<br />

aus Klaviersoli, klassischen Arien sowie<br />

Liedern und Texten aus der ganzen<br />

Welt bestehende Programm unter<br />

Mitwirkung der Musikhochschule<br />

Freiburg und dem Ensemble Canto &<br />

Parola mit Gästen begeistert vor allem<br />

durch seine Vielseitigkeit.<br />

■ 29. 11. ,16 Uhr im Theodor-Egel-<br />

Saal in Freiburg-Ebnet (Hirschenhofweg<br />

14)<br />

Woran erkennen Eltern, ob eine Kinderklinik<br />

eine gute für ihr Kind ist?<br />

Nun können Eltern selbst prüfen, ob<br />

es in ihrem Umfeld eine Kinderklinik<br />

gibt, die entsprechende Qualitätskriterien<br />

erfüllt: Die Initiative „Ausgezeichnet<br />

für Kinder“ hat am vergangenen<br />

Freitag in Berlin erstmals das<br />

entsprechende Gütesiegel verliehen.<br />

Die Abteilung für Kinder und Jugendmedizin<br />

St. Hedwig am St. Josefskrankenhaus<br />

Freiburg gehört zu<br />

den ausgezeichneten deutschen Kinderkliniken.<br />

Ein Krankenhausaufenthalt ist mehr<br />

als ein Aufenthalt in fremder Umgebung.<br />

Angst, Unsicherheit und Spannung<br />

bestimmen die Gefühlswelt<br />

von Menschen, die sich in stationäre<br />

Behandlung begeben. Zumal Kinder<br />

können oft noch nicht begreifen,<br />

warum man ihnen wehtun muss, um<br />

sie gesund zu machen. Die Gesellschaft<br />

der Kinderkrankenhäuser und<br />

Kinderabteilungen in Deutschland<br />

e.V. (GKinD) hat in Kooperation mit<br />

der Bundesarbeitsgemeinschaft Kind<br />

und Krankenhaus (BaKuK) und der<br />

Deutschen Akademie für Kinderund<br />

Jugendmedizin e.V. (DAKJ) die<br />

Mindestkriterien zur Qualitätssicherung<br />

in der stationären Versorgung<br />

AUSGEZEICHNET<br />

Gütesiegel für Kinderabteilung<br />

von kranken Kindern und Jugendlichen<br />

entwickelt. Kritierien für die<br />

Auszeichnung waren Facharztqualifikation,<br />

ärztlicher Visiten- und Rufdienst,<br />

ärztlicher Präsenzdienst,<br />

fachlich-pflegerische Qualifikation,<br />

pflegerische Stationsbesetzung, Behandlungsteam<br />

(Sozialpädagogen,<br />

Pädagogen, Psychologen, Physiothe-<br />

rapeuten), Nofallversorgung, Nachsorgemöglichkeiten,<br />

Mitaufnahme<br />

einer Begleitperson und weitere Faktoren,<br />

die für Kinder und ihre Eltern<br />

wichtig sind. Die Abteilung für Kinder-<br />

und Jugendmedizin St. Hedwig<br />

am Freiburger St. Josefskrankenhaus<br />

im Regionalverbund kirchlicher<br />

Krankenhäuser (RkK) erfüllt alle<br />

Qualitätserfordernisse und wird als<br />

„ausgezeichnet für Kinder“ empfohlen.<br />

■ Informationen<br />

www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de


M<br />

änner um die 50 erleben<br />

häufig eine Zeit der Zäsur, es<br />

wird nach vorne und zurück<br />

geschaut. Max Frischs „Homo Faber“<br />

handelt auch davon. Das Buch ist damit<br />

brandaktuell, zumal wenn es sich<br />

um den Prozess des Bewusstwerdens in<br />

einer technokratisierten Welt handelt.<br />

Regisseur Ralf Buron und sein Theater<br />

Pro haben „Homo Faber“ aufgegriffen<br />

und zu einem multimedialem Theaterstück<br />

umgewandelt.<br />

Regisseur Ralf Buron zeigt die Reflektionen<br />

und Erinnerungen der Hauptfigur<br />

Walter Faber als tagebuchartige<br />

Filmsequenzen. Herbert Schäfer, früheres<br />

Ensemblemitglied des Freiburger<br />

Theaters und heute am Theater<br />

Zürich, ist im Stück der rationale<br />

Techniker Walter Faber (und damit<br />

zehn Jahre jünger als seine Rolle).<br />

Mit seiner Kamera hält sich Faber die<br />

Mitmenschen auf Distanz. Und wenn<br />

sich Schäfers Kopf vor der nun wiederum<br />

ihn filmenden Kamera, mit den<br />

dahin rasenden Tunnelwänden oder<br />

hoch auftürmenden Häuserschluchten,<br />

zu verformen beginnt, dann zeigt<br />

dies bildlich, wie verquer das scheinbar<br />

so Rationale sein kann. Alle Filmarbeiten<br />

hat Ralf Buron, ebenso die<br />

Lieblingsbücher gesucht<br />

Tipps.<br />

Musikkompositionen, selbst erledigt.<br />

Die Kamera hatte er immer dabei,<br />

wenn er mit seinem anderen Theater,<br />

dem Theater PanOptikum, auf Reisen<br />

ging, nach Singapur, Malaysia, Mexiko<br />

oder in die Schweiz.<br />

Die inzestuösen Begegnungen des<br />

Walter Faber mit der jungen Frau dagegen,<br />

die seine ihm unbekannte<br />

Tochter Sabeth ist, wird durch Tanz<br />

ausgedrückt. Stephanie Scheubeck<br />

zeigt dabei einen Tanz voll schneller<br />

LEBEN<br />

Samstag, 28. November 2009<br />

Senden Sie uns Ihren ultimativen<br />

Bücher-Tipp, wir verlosen unter den<br />

Einsendungen Büchergutscheine und<br />

stellen eine ZaS-Bestenliste zusammen.<br />

Seite 20<br />

Bewegungen und akrobatischer Elemente<br />

(Choreographie Gary Joplin).<br />

Mehr als das eigentliche Inzest-Thema<br />

ist für Regisseur Ralf Buron Sabeths<br />

Lebendigkeit und Körperlichkeit<br />

entscheidend, mit der sie Faber<br />

fesselt, verführt und erschüttert.<br />

Der sprachliche Dialog kommt erst<br />

wieder auf die Bühne, wenn Faber<br />

und seine frühere Liebe Hanna, gespielt<br />

von Marie-Louise Gutteck, aufeinandertreffen,<br />

die Mutter seiner<br />

Tochter Sabeth. Sie sprechen miteinander<br />

und doch ist ihr Versäumnis<br />

aneinander und an ihrer Tochter unaussprechlich.<br />

Es ist der innere Prozess, der den Stoff<br />

für Ralf Buron so spannend macht. Die<br />

Schicksalsschläge führen bei Walter<br />

Faber zu einer Entschleunigung und<br />

damit zu einer neuen Bewusstwerdung,<br />

die zuvor nicht zugelassen wurde.<br />

„Klassisch ist es das Alter um die<br />

50, das gerade für Männer oft kritisch<br />

Gueberschwihr.<br />

Auf dem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt<br />

des elsässischen Ortes kommt es zu<br />

einer himmlischen Begegnung. Elsass und<br />

Provence, Osten und Süden Frankreichs<br />

gehen eine duftende Liaison ein. Seite 22<br />

Wenn alles falsch gelaufen ist<br />

Theater Pro zeigt „Homo Faber“ von Max Frisch in einer multimediale Theateraufführung: Filmsequenzen als<br />

Erinnerungen, wilder Tanz als Verführung und Nachdenken über versäumtes Leben. Von Barbara Breitsprecher<br />

Tanzen bis die Sohlen rauchen<br />

oder aber zuschauen wie Tanz-<br />

Künstler scheinbar schwerelos dahin<br />

gleiten. Zum Abschluss der Tanzsaison<br />

wird allen Tanzbegeisterten eine einzigartige<br />

Tanzveranstaltung im Konzerthaus<br />

geboten. Bei der großen Jahresabschlussgala<br />

der Tanzschule Gutmann<br />

dürfen sich die Teilnehmer<br />

nicht nur auf eine stilvolle Tanzfläche,<br />

sondern auch auf ein abwechslungsreiches<br />

Abendprogramm freuen.<br />

Anlässlich des 25. Jubiläums der<br />

Tanzschule Gutmann wird die Gala<br />

dieses Jahr am Freitag, 11. Dezember,<br />

und Samstag, 12. Dezember, unter<br />

JUBILÄUMSGALA<br />

Das Ballereignis für Tanzbegeisterte<br />

dem Motto „Best of“ laufen und für<br />

die Gäste ganz besondere Highlights<br />

bereit halten. Im Abendprogramm des<br />

Ballereignisses werden die besten Inszenierungen<br />

und Höhepunkte der<br />

letzten zehn Jahre präsentiert. Zu erleben<br />

gibt es „1000 und eine Nacht“,<br />

„Las Vegas“, „Das Geisterschloss“ und<br />

vieles mehr. Außerdem kann man die<br />

derzeit wohl unglaublichste Tanzshow<br />

der Welt live erleben: Die Mailänder<br />

Formation „Swinguys“ macht auf ihrer<br />

Welttournee mit einer unfassbaren<br />

Kombination aus Swing, Salsa und<br />

Foto: Ralf Buron<br />

Comedy bei der Tanzschule Gutmann<br />

speziell zur Gala Halt.<br />

Im Rolf-Böhme-Saal spielt die „Constellation<br />

Big Band“ modernen Swing,<br />

auf den anderen Tanzflächen legen<br />

Freiburgs erfahrenste Tanzmusik-DJs<br />

Salsa, Rock, Pop, Charts und House<br />

auf. Insgesamt hat die Show über 100<br />

Mitwirkende: erfolgreiche Tänzerinnen<br />

und Tänzer aus Freiburg, das<br />

Team der Tanzschule und natürlich<br />

Jugendliche aus den Kursen.<br />

Für dieses Ballereignis verlosen wir<br />

zwei mal zwei Flanierkarten (ohne<br />

Fahr doch mal hin<br />

ist“, weiß der 52-jährige Buron. Häufig<br />

sei das die Zeit, in der Weichen gestellt<br />

und neue Wege begangen würden,<br />

wenn denn der Mut dazu da sei.<br />

„Wenn man dann feststellt, dass bisher<br />

fast alles falsch gelaufen ist, dann ist<br />

das schon fast ein Todesurteil.“<br />

Ganz bewusst hat sich Ralf Buron<br />

nach dem Vorjahres-Stück von Theater<br />

Pro, Kafkas Prozess, erneut ein<br />

schulrelevantes Thema vorgenommen.<br />

Damit möchte er Schulklassen<br />

wieder ermöglichen, Aufführungen<br />

aber auch Proben zu besuchen und<br />

mit den Schauspielern ins Gespräch<br />

zu kommen. Darüber hinaus erarbeitet<br />

die Theaterpädagogin Viola<br />

Sinn mit Jugendlichen das Schüler-<br />

Tanz-Projekt „fabers game“, das<br />

ebenfalls aufgeführt wird.<br />

■ Theater Pro „Homo Faber – Mehr<br />

als ein Bericht“: Premiere, Samstag,<br />

28. November, 20 Uhr, E-Werk,<br />

Escholzstraße 77; weitere Vorstellungen:<br />

Die. 1. 12., Do. 3. 12. bis Sa.<br />

5. 12., jeweils 20 Uhr sowie Die. 1.<br />

12., Mi. 2. 12. u. Fr. 4. 12. auch 11<br />

Uhr; Eintritt: 14/10 Euro;<br />

www.ewerk-freiburg.de;<br />

Reservierung für Schulklassen:<br />

ottmann@ewerk-freiburg.de<br />

festen Sitzplatz) für Samstag, 12. Dezember,<br />

im Wert von je 23 Euro.<br />

Schreiben Sie uns bis Montag, 30.<br />

November an redaktion@zas-freiburg.de<br />

und nennen Sie uns Ihren<br />

liebsten lateinamerikanischen Tanz.<br />

■ Jubiläumsgala Tanzschule Gutmann,<br />

Konzerthaus, Freitag 11. 12.<br />

und Samstag, 12. 12., Eintrittskarten<br />

bei der Tanzschule Gutmann, Eisenbahnstaße<br />

56, oder unter Tel.<br />

0761/71481; Karten Saal zwischen<br />

35 und 49 Euro, Flanierkarten 23<br />

Euro, Jugendliche Mitglieder 13 Euro;<br />

www.tanzschule-gutmann.de


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20<br />

Nikolausmarkt<br />

Kinder, Kinder, das<br />

wird was geben<br />

LEBEN TIPPS Samstag, 28. November 2009<br />

Basteln, Malen, Ponyreiten und<br />

Backen oder Märchen hören – der<br />

7. Kinder-Nikolausmarkt im Bürgerhaus<br />

am Seepark am Sonntag, 6.<br />

Dezember von 11 bis 18 Uhr bietet<br />

wieder ein Vielfältiges Programm<br />

für Kinder. Da wird Selbstgebasteltes<br />

verkauft und es werden musikalische<br />

Vorführungen zu hören sein.<br />

Einer der Höhepunkte wird das<br />

Weihnachtsmusical von Kindern<br />

für Kinder sein, das gleich zweimal<br />

aufgeführt wird: um 14.30 und um<br />

16 Uhr. Der Eisbahner Sportverein<br />

(ESV) hat zusammen mit der Stadt<br />

Freiburg sowie zahlreichen Vereinen<br />

und Schulen und anderen öffentlichen<br />

Einrichtungen den Kinder-Nikoluasmarkt<br />

organisiert. Und<br />

zu dem kommt natürlich auch der<br />

Nikolaus persönlich: Gegen 17 Uhr<br />

wird der würdige Herr eintreffen<br />

■ 7. Kinder-Nikolausmarkt, Sonntag,<br />

6. Dezember, 11 bis 18 Uhr, Bürgerhaus<br />

am Seepark; um 14.30 und<br />

um 16 Uhr Weihnachtsmusical.<br />

Konzert<br />

Mozart, Chor und<br />

FreiburgerJung-Stars<br />

80 Mitglieder umfasst der Hüfinger<br />

Chor der Singing Voices, die am<br />

Samstag, 5. Dezember, um 19 Uhr in<br />

der Herz-Jesu-Kirche Freiburg ein kostenloses<br />

Adventskonzert geben werden.<br />

Das Thema ist Wolfgang Ama-<br />

deus Mozart, dazu ein bunter Reigen<br />

Weihnachtslieder. So werden Mozarts<br />

„Te Deum“ für Chor und Orchester<br />

und das „Regina Coeli“ für Chor, Orchester<br />

und Sopransolo (Ina Haferkorn,<br />

Freiburg) erklingen. Außerdem<br />

spielt Lorenz Chen, 16-jähriger Schüler<br />

des DFG Freiburg und mehrfacher<br />

Preisträger bei „Jugend musiziert“,<br />

den ersten Satz aus Mozarts Violinkonzert<br />

A-Dur. Sarah Ennouhi, ehemalige<br />

Schülerin des DFG Freiburg,<br />

spielt von Mozarts Hornkonzert in D-<br />

Dur den ersten Satz. Die Gesamtleitung<br />

hat Sabine Derdus.<br />

■ Mozart-Konzert mit Chor und Solisten,<br />

Samstag, 5. Dezember, 19 Uhr,<br />

Herz-Jesu-Kirche, Eschholzstraße,<br />

Eintritt frei<br />

Planetarium<br />

Sternen-Zeitreise in<br />

den Orient<br />

Welche Himmelserscheinung<br />

könnte es gewesen sein, die im<br />

Matthäus-Evangeliumals „Stern<br />

von Bethlehem“ beschrieben wird?<br />

Ein heller Stern? Ein Komet? Das<br />

Planetarium bietet in seinen Vorführungen<br />

„Das Rätsel des Weihnachtssterns“<br />

eine Zeitreise in den<br />

Vorderen Orient an, um dieser Frage<br />

auf die Spur zu kommen. Zusätzlich<br />

läuft vom 4. bis 26. Dezember<br />

für Kinder ab fünf Jahren freitags<br />

sowie am Samstag, 26.<br />

Dezember, um 15 Uhr die Weihnachtsgeschichte<br />

„Es war einmal in<br />

Bethlehem“. Und für alle, die ganz<br />

unweihnachtlich ins All schauen<br />

möchten, läuft das neue Hauptprogramm<br />

„Die sieben Wunder des<br />

Weltalls“ vom 1. 12 bis 6. 1., freitags<br />

um 19.30 Uhr.<br />

■ Planetarium: „Das Rätsel des<br />

Weihnachtssterns“, 1. 12. bis 6. 1.<br />

mittw. 15 Uhr, die. u. sa. 19.30 Uhr;<br />

www.planetarium-freiburg.de<br />

LIEBLINGSBUCH GESUCHT<br />

Live-Act<br />

Bittersüße Texte und<br />

frecher Musikmix<br />

Grenzübergreifend, bittersüß und<br />

bissig, das ist die Musik von Honigdieb.<br />

Schamlos werden hier Folk<br />

mit Hardrock oder mittelalterliche<br />

Klänge mit Reggae und Ska kombiniert<br />

und dann mit Ohrwurmmelo-<br />

dien zu unvergesslichen Songs<br />

komponiert. Immer wieder locken<br />

süße Texte, die im ersten Moment<br />

witzig erscheinen, beim zweiten<br />

Hinhören jedoch auch bittere<br />

Wahrheiten durchklingen lassen.<br />

Sir Hannes, moderner Poet und Eulenspiegel<br />

der Computerzeit, ist<br />

Frontman der Band. Honigdieb war<br />

bereits mit Chumbawamba und<br />

Philip Boa auf Tour. Die Texte, die<br />

Bühnenshow und Sir Hannes machen<br />

diese Band zu einem echten<br />

Erlebnis. Radio SR3 kürte sie zu einem<br />

der besten Live Acts.<br />

■ Live-Act der Band Honigdieb,<br />

Mittwoch, 2. Dezember, 20.30 Uhr,<br />

Walfisch, Schützenallee 1, Eintritt:<br />

7 Euro<br />

ZaS-Bestenliste<br />

Lieblings-Bücher von ZaS-Leserinnen und<br />

ZaS-Lesern: Senden Sie uns Ihren Tipp!<br />

ie Abende sind sooo lang ge-<br />

Dworden, das Fernsehen so<br />

schlecht und Weihnachten so nah.<br />

Drei gute Gründe, nun erst recht zu<br />

einem Buch zu greifen. Und damit<br />

alle was davon haben, wenn Ihnen<br />

eine Lektüre so richtig gut gefällt,<br />

möchten wir Sie bitten, uns Ihr Lieblingsbuch<br />

zu nennen.<br />

Wir werden uns<br />

bemühen möglichst<br />

viele der<br />

genannten Bücher<br />

in der nächsten<br />

Ausgabe<br />

der Zeitung am<br />

Samstag, die in<br />

14 Tagen erscheint,<br />

vorzustellen. Eine Bücher-<br />

Bestenliste der ZaS-Leser und -Leserinnen<br />

soll es werden. Mit Angabe<br />

des Autors, des Verlags und<br />

Erscheinungsdatum.<br />

Schreiben Sie uns, was Sie an diesem<br />

Buch, das Sie uns und den<br />

ZaS-Leserinnen und -Lesern empfehlen<br />

wollen, so gefesselt hat, von<br />

wem und von was es handelt und<br />

welchem Genre Sie es zuordnen<br />

würden, beispielsweise Krimi,<br />

Sachbuch, Belletristik oder Biografie.<br />

Vielleicht ist es ja aber auch ein<br />

Historien-Schinke, ein Lyrik-Bändchen<br />

oder ein Kochbuch – wir sind<br />

für alles offen.<br />

Und vielleicht möchten Sie uns ja<br />

auch verraten, wie Sie darauf kamen,<br />

gerade dieses<br />

Buch in die<br />

Hand zu nehmen.<br />

War es der<br />

Hinweis eines<br />

Freundes oder einer<br />

Freundin?<br />

Lag es am verlockendenUmschlagbild?<br />

Oder<br />

sind Sie der Empfehlung eines<br />

Buchhändlers Ihres Vertrauens gefolgt?<br />

Wir verlosen unter allen uns zugesendeten<br />

Bücher-Tipps fünf Büchergutscheine<br />

zur freien Wahl.<br />

Nennen Sie uns Ihr Lieblingsbuch<br />

bis zum Sonntag, 6. Dezember, per<br />

Mail an redaktion@zas-freiburg,<br />

Stichwort: Bücher-Tipp.


Samstag, 28. November 2009 INTERVIEW<br />

LEBEN 21<br />

„Sei selbst die Veränderung“<br />

Die Sopranistin Jessye Norman über Glück und Schönheit, über<br />

soziales Engagement und Barack Obama. Von Barbara Breitsprecher<br />

J<br />

essye Norman wurde mit Opern<br />

und „Romantischem Liedgut“<br />

von Eichendorff bis Heine berühmt.<br />

Jetzt kommt sie für ein Konzert<br />

mit Songs von Gershwin, Bernstein<br />

und Duke Ellington nach Freiburg,<br />

begleitet nur von einem<br />

Pianisten. Wobei die Opern-Diva<br />

auch im Interview mit Barbara Breitsprecher<br />

großen Wert darauf legt,<br />

dass sie bereits seit langem auch<br />

Songs aus Broadway-Musicals in ihr<br />

Repertoire aufgenommen<br />

hat. Gemäß ihrem<br />

Motto, stets ihrer<br />

Neugierde zu folgen<br />

und alles zu singen,<br />

worauf ihre Stimme<br />

und Geist Lust haben.<br />

Zeitung am Samstag:<br />

Sie haben eine Zeitlang<br />

in Deutschland<br />

gelebt, hier begann<br />

1968 Ihre Karriere.<br />

Haben Sie eine besondere<br />

Beziehung zu<br />

Deutschland?<br />

Jessye Norman: Natürlich<br />

habe ich die!<br />

Deutschland war das<br />

erste europäische<br />

Land, das ich besucht<br />

habe, von München<br />

aus kehrte ich mit einem<br />

Musikpreis zurück<br />

in die Staaten.<br />

Schon das allein wäre<br />

Grund genug für eine<br />

besondere Beziehung.<br />

Hinzu kommt, und es klingt so unwahrscheinlich<br />

wie in einem Märchen,<br />

dass ich ein Jahr später eingeladen<br />

wurde, mein Debut an der<br />

Deutschen Oper in Berlin zu geben, in<br />

einer deutschen Oper, die weibliche<br />

Hauptrolle zu singen!<br />

ZaS: Kennen Sie den französischen<br />

Film „Diva“ von Jean-Jacques Beineix<br />

aus dem Jahr 1981? Diese Film-<br />

Opern-Diva scheint viel von Ihnen zu<br />

haben…<br />

Norman: Es gibt Dinge in diesem<br />

Film, die tatsächlich meine eigenen<br />

Erfahrungen widerspiegeln, und ich<br />

schaue diesen Film immer wieder<br />

gerne an. Die Elemente meines Lebens<br />

sind in diesem Film im besten<br />

Sinne mit der Phantasie verknüpft.<br />

ZaS: Sie sind 64 und sehen fantastisch<br />

aus. Ist das Singen das Geheimnis<br />

niemals endender Jugend?<br />

Norman: Glück ist der Schlüssel für<br />

das Aussehen, denn es kommt direkt<br />

aus den Gefühlen, die wir denen um<br />

uns herum gegenüber empfinden,<br />

die die wir lieben, die uns ein Lächeln<br />

schenken, ein Fremder auf der<br />

Straße, der – ohne einen zu erkennen<br />

– einfach sagt: Ich mag den<br />

Mantel, den Sie tragen. Dinge in der<br />

Art. Kleine Dinge, die das Herz froh<br />

machen und freudige Gedanken<br />

auslösen und eine Zufriedenheit, die<br />

sich auf dem Gesicht ausbreitet.<br />

ZaS: Sie widmen sich nicht nur der<br />

Musik, Sie engagieren sich auch im<br />

sozialen Bereich für andere.<br />

Norman: Ich war immer überzeugt,<br />

dass man ein engagiertes, teilnehmendes<br />

Mitglied unserer Welt sein<br />

muss, egal welchen Beruf man hat.<br />

Ich war als Mädchen bei den Pfadfindern,<br />

und das Beispiel meiner Eltern,<br />

die sich in ihrer Gemeinde engagierten,<br />

hat mich für mein ganzes Leben<br />

geprägt. Ich kann mir nicht vorstellen<br />

Jessye Norman ist seit 40 Jahren der Star auf den Opern in aller<br />

Welt. Jetzt kommt die erfolgreiche Sängerin für einen amerikanischen<br />

Liederabend, begleitet nur von einem Pianisten, nach Freiburg.<br />

in einer anderen Weise zu leben.<br />

ZaS: Glauben Sie, man muss eine andere<br />

Sprache verstehen, um Lieder<br />

aus anderen Ländern angemessen<br />

und gefühlvoll singen zu können?<br />

Norman: Ich singe nur in Sprachen,<br />

die ich auch spreche. Das erscheint<br />

mir normal, zumal ich gerne Kleinigkeiten<br />

verändere. Eine leicht andere<br />

Emphase in einem Vers, eine andere<br />

Interpretation des gleichen Liedes nur<br />

drei Tage später in einer anderen<br />

Stadt. Ich glaube man kann auf der<br />

„Glück ist der<br />

Schlüssel für das<br />

Aussehen“<br />

Bühne nur wirklich richtig Spaß haben,<br />

wenn die Sprache einen Teil der<br />

Beziehung zum Publikum ausmacht.<br />

Ich merke, wie das Publikum antwortet,<br />

wenn die Sprache und ihre Verwendung<br />

klar sind.<br />

ZaS: Wie sehr braucht ein Kind Unterstützung<br />

und Verständnis, um sich<br />

zum Künstler entwickeln zu können?<br />

Norman: Meine Mutter war Lehrerin,<br />

mein Vater Direktor einer Versicherungsgesellschaft,<br />

aber zuallererst<br />

waren sie Eltern. Meine Geschwister<br />

und ich verstehen heute so viel bes-<br />

ser, was sie für Opfer für uns gebracht<br />

haben, die Unterstützung, die sie uns<br />

haben zukommen lassen. Wobei sie<br />

niemals geschoben haben, nie gefordert<br />

haben, etwas anderes zu tun als<br />

das, was das Beste für uns war.<br />

ZaS: War es etwas Besonderes in jener<br />

Zeit, vor 40 Jahren, als Ihre Karriere<br />

begann, als dunkelhäutige Frau auf<br />

einer Opern-Bühne zu stehen?<br />

Norman: Das Theater ist für Schauspieler<br />

gemacht, Schauspieler tragen<br />

Kostüme und Schminke<br />

und dann spielen<br />

sie eine Rolle. Haben<br />

Sie sich je gefragt, ob<br />

Foto: Carol Friedman<br />

die große Birgit Nilsson<br />

ihre großartige<br />

Karriere machte, obwohl<br />

sie entsprechend<br />

geschminkt werden<br />

musste, um die Rolle<br />

der äthiopischen Prinzessin<br />

in Aida zu singen?<br />

Die größere Diskussion<br />

über Rassismus<br />

und seine<br />

Verbreitung auf der<br />

Welt ist ein viel zu<br />

wichtiges Thema, als<br />

das es in einem kurzen<br />

Interview behandelt<br />

werden könnte.<br />

ZaS: Fühlt sich Amerika<br />

anders, seit Barack<br />

Obama, den Sie persönlich<br />

kennen, Präsident<br />

ist? Was hat sich<br />

verändert?<br />

Norman: Die ganze<br />

Welt fühlt sich anders, jetzt wo Präsident<br />

Obama an der Spitze der Vereinigten<br />

Staaten steht. Aber Veränderungen<br />

braucht ihre Zeit. Es ist nicht<br />

vernünftig zu glauben, dass das, woran<br />

die Welt krankt, die Kriege, der Zustand<br />

der Weltwirtschaft, die Notwendigkeit<br />

für weltweite Gesundheitsvorsorge,<br />

in nur elf Monaten<br />

gelöst werden kann. Es gibt ein altes<br />

südafrikanisches Sprichwort, das früher<br />

wie heute wahr ist: Sei selbst die<br />

Veränderung, die du in der Welt sehen<br />

möchtest. Die Regierungsoberhäupter<br />

haben natürlich ihre Pflichten.<br />

Wir wählen sie, weil wir hoffen,<br />

dass ihre Hoffnungen und Träume<br />

den unseren nahe kommen. Wirkliche<br />

Veränderung aber passiert, wenn<br />

wir begreifen, dass alles mit jedem<br />

von uns beginnt. Wir müssen von<br />

unseren Regierungen Aktivität fordern,<br />

während wir ihnen die Unterstützung<br />

zukommen lassen, die jeder<br />

Mensch braucht, wenn es entscheidende<br />

Lösungen geben soll, für den<br />

eigenen Kontinent ebenso wie für das<br />

Leben auf der anderen Seite des Ozeans.<br />

■ Jessye Norman Liederabend, Donnerstag,<br />

3. Dezember, 20 Uhr, Konzerthaus;<br />

Eintritt zwischen 57 und<br />

127 Euro; Tickets unter: Tel. 07000-<br />

99 66 333; www.karo-events.de<br />

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www.foiegras-canoie.com<br />

MAISON METZLER � RESTAURANT LE GOLDERT<br />

2 rue Haute � 68420 GUEBERSCHWIHR � Tél. : 00033 89 49 24 76<br />

Vins d`Alsace<br />

Clos Saint-Imer<br />

8, rue basse · 68420 GUEBERSCHWIHR · France<br />

Tel. 00333.89.49.20.68 · Fax. 00333.89.49.28.56<br />

contact@domaine-burn.fr · www.domaine-burn.fr<br />

Maison trois en un<br />

Hotel Relais du Vignoble<br />

33, rue des Forgerons<br />

68420 GUEBERSCHWIHR<br />

Tél.: 00333 89 49 22 22<br />

relaisduvignoble@wanadoo.fr<br />

Domaine Scherb<br />

Bernard et Fils<br />

Cave – 3, rue Basse<br />

68420 GUEBERSCHWIHR<br />

Tél.: 00333 89 49 33 82<br />

vins.scherb@orange.fr<br />

Restaurant Belle-Vue<br />

29, rue des Forgerons<br />

68420 GUEBERSCHWIHR<br />

Tél.: 00333 89 49 31 09<br />

22<br />

Auf dem stimmungsvollen Weihnachtsmarkt des elsässischen Ortes<br />

kommt es zu einer himmlischen Begegnung. Von Barbara Breitsprecher<br />

J<br />

LEBEN FAHR DOCH MAL HIN Samstag, 28. November 2009<br />

edes Jahr zu Weihnachten<br />

kommt es in dem kleinen Ort<br />

Gueberschwihr zu einer befruchtenden<br />

Begegnung von Elsass<br />

und Provence. Der Osten und Süden<br />

Frankreichs gehen eine bezaubernde<br />

Lisaison ein, und bringen den stimmungsvollen<br />

Weihnachtsmarkt am<br />

Wochenende des 12. und 13. Dezembers<br />

zwischen 10 und 19 Uhr in den<br />

engen Gassen, zwischen alten Fachwerkhäusern<br />

und rund um die Kirche<br />

mit ihrem schönen romanischen<br />

Glockenturm zum Duften und Leuchten.<br />

Elsässische Handwerkstraditonen<br />

mischen sich aufs köstlichste<br />

mit provencialischen Geschmäkkern,<br />

umrahmt von einem weihnachtlichen<br />

Ambiente, das an alte,<br />

längst vergangene Zeiten erinnert.<br />

Besucher können ihr Auto direkt auf<br />

dem Rathausplatz parken, nach wenigen<br />

Schritten ist man in dieser<br />

weihnachtlichen Welt voller Lichter,<br />

Lieder und Legenden, umgeben von<br />

regionalen Produkten und dem Duft<br />

von Esskastanien und Glühwein.<br />

Dank der Städtepartnerschaft,<br />

die das in der Nähe von Rouffach<br />

gelegene Gueberschwihr seit Jahren<br />

mit der südfranzösischen Stadt<br />

Gueberschwihr<br />

Weihnachtsliaison von Elsass und Provence<br />

Goult pflegt, mischt sich darunter<br />

eben auf besondere Weise auch ein<br />

wenig südliches Flair: Spezialitäten<br />

und Wein aus der Provence, Käse,<br />

Oliven, Öl, Honig, Tees, Badesalze,<br />

Massageöl oder wohltuender<br />

Balsam.<br />

Jeweils um 17 Uhr startet der<br />

Laternenumzug der Engel und Hirten,<br />

begleitet von Musik und dem<br />

Chor von Gueberschwihr, hin zur lebendigen<br />

Krippe mit Maria, Josef<br />

und Jesus.<br />

Den ganzen Sonntag Nachmittag<br />

über zeigt die mittelalterlich kostümierte<br />

Theatergruppe, Les Medie-<br />

Pour les prix bas,<br />

nous sommes là<br />

��������<br />

Rue Général De Gaulle<br />

vales, kleine Szenen zu Advent, Nikolaus<br />

und Weihnachten.<br />

Das mittelalterliches Flair macht<br />

den besonderen Reiz dieses idyllischen<br />

Städtchens aus. Aus jener Zeit<br />

stammt auch eine Anekdote,<br />

die der stellvertretenden<br />

Bürgermeisterin Isabelle<br />

Koehler noch von ihrer<br />

Großmutter erzählt wurde.<br />

Zwischen 1439 und 1445<br />

drohte Gueberschwihr eine Invasion<br />

der Truppen des Duc d'Armagnac.<br />

Doch die Frauen des Ortes<br />

stellten sich den Truppen entgegen<br />

und verteidigten tapfer alleine das<br />

Schloss Mittelburg gegen die brandschatzenden<br />

Eindringlinge.<br />

So eigenständig und selbstbewusst<br />

die Frauen von Gueberschwihr<br />

einst waren, so sehr sind es<br />

seine Bewohner noch heute. Bekannt<br />

sind sie zum einen für ihren<br />

Wein, besonders den Goldert, einem<br />

Grand Cru der auf außergewöhnlichem<br />

Boden wächst (herausragend:<br />

der Gewuerztraminer). Einen Namen<br />

hat sich Gueberschwihr außerdem<br />

mit seiner Blumenpracht gemacht,<br />

die im Sommer den ganzen Ort mit<br />

seinen 855 Einwohnern herrlich<br />

schmückt. Und einen berühmten<br />

Pasteten-Spezialisten. Marcel Metzler<br />

hat Gueberschwihr, der im Herzen<br />

des Ortes in alter handwerklicher<br />

Tradition „foie gras“ (französisch<br />

für „fette Leber“) produziert.<br />

Seine besondere Spezialität: „Canois“,<br />

eine mehrschichtige Leckerei aus<br />

Gänse- und Entenleber. Für den Küchenmeister<br />

ist die „foie Gras“ eine<br />

Ikone der französischen Küche, unverzichtbar<br />

bei allen festlichen Anlässen.<br />

Unermüdlich setzt er sich für<br />

den Schutz der Bezeichnung „foie<br />

gras“ ein und dafür, dass aus dem<br />

Ausland keine verfälschende Produkte<br />

auf den Markt kommen, die<br />

der Bezeichnung dieser Leberpastete<br />

nicht würdig sind.<br />

■ Gueberschwihr Weihnachtsmarkt,<br />

Samstag, 12. und Sonntag, 13. Dezember,<br />

jeweils von 10 bis 19 Uhr;<br />

Bürgermeisteramt Gueberschwihr,<br />

Tel.0033/389493105, mairie.gueberschwihr@wanadoo.fr.


Samstag, 28. November 2009 SUCHBILD<br />

LEBEN 23<br />

Marktfreuden bietet auch der Wiehre-Markt, wo es viele gesunde Leckereien aus der Regio<br />

und immer noch bunte Sträuße zu kaufen gibt. Bei aller harmonischen Vielfalt haben sich<br />

auf unserem Bild doch ein paar Unstimmigkeiten eingeschlichen. Wer vier der fünf verstekkten<br />

Fehler findet, sende die Lösung bis Dienstag, 8. Dezember an redaktion@zas-freiburg.de.<br />

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünf mal zwei Freikarten für das Harmonie-<br />

Auf zum<br />

Weihnachtsputz<br />

DER GESCHENKTIPP<br />

Mal ehrlich, was gibt es Schöneres, als sich in Weihnachtsstimmung<br />

zu putzen? Nutzlose Sterne ins Fenster<br />

hängen, das kann ja jeder. Ganz anders sieht es<br />

doch aus, wenn schon die Dekoration signalisiert: Hallo,<br />

hallo, hier strotzen Wohnung und Bewohner vor<br />

Energie. Hier wird angepackt, hier geht was. Dafür sind<br />

sie gut, die weihnachtlich geformten Putzschwämmchen<br />

in drei Versionen, inklusive einem Bändchen zum<br />

Aufhängen. Aber auch der praktische Aspekt dieser<br />

Dekoration der anderen Art ist einfach nicht von der<br />

Hand zu weisen, gerade wenn man nun doch kein so<br />

wirklich ganz großer Putz-Enthusiast ist. Fehlendes<br />

Putzzeug ist damit nämlich keine Entschuldigung<br />

mehr. Ein Handgriff zur Deko und los geht das fröhliche<br />

Scheuern, die anzeige-zas-45-95-01.ai gehobene Weihnachtsstimmung<br />

07.10.2009 14:43:13<br />

kommt dabei ganz von selbst. Bevor Sie dann aber den<br />

GEWINNSPIEL<br />

abgenudelten, triefenden Schwamm wieder aufhängen,<br />

holen Sie sich doch lieber für 4,80 Euro einen neuen<br />

in der Geschenkfabrik in Emmendingen. Der originelle<br />

Laden im kleinen Mühlengässle findet sich, in<br />

dem man sich vom Emmendinger Markplatz aus in die<br />

Markgrafenstraße begibt und dort beim „Kartoffelhof“<br />

in die Bismarckstraße abbiegt. bb<br />

■ Die Geschenkfabrik,<br />

Mühlengässle 5, Emmendingen, geöffnet Mo. bis<br />

Fr. 9.30 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18.30 Uhr,<br />

Sa. 10 bis 14 Uhr;<br />

Tel. 07641/ 9540940;<br />

www.die-geschenkfabrik.com<br />

Kino (Grünwälderstraße). Ganz falsch waren im Suchbild der Ausgabe 54 („Ein gläsernes<br />

Antlitz“) die Polizei-Kehrmaschine, die dreiteilige Fußgängerampel, die spiegelverkehrte Linie<br />

3, der sich spiegelnde Münsterturm und das fehlende halbe Fahrrad. Gewonnen haben<br />

Cäcilia Enderle, Andrea Fitz, Sara Kheradmandan, Hariolf Mosthof und Mika Nitsch. Wir<br />

wünschen viel Vergnügen im Kino. Foto: Achim Keller/Montage: Sebastian Schampera<br />

Laufend fit<br />

für den Freiburg (Halb-)Marathon<br />

Laufseminar am 5.12.2009<br />

Mooswaldklinik<br />

10:00 – 15:30 Uhr<br />

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Wettkampfvorbereitung, Pulssteuerung<br />

und Fußstatik, u.a.<br />

mit Max Frei, mehrfacher Gewinner<br />

des Freiburg Marathons<br />

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gesunde Laufen<br />

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Mooswald<br />

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Anmeldung: Tel.: 0761 4789-0<br />

Perspektive Gesundheit<br />

An den Heilquellen 8 | 79111 Freiburg | Telefon: 0761 4789-0<br />

E-Mail: info@mooswaldklinik.de | www.mooswaldklinik.de

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