Wissens- und Technologie-Transfer an Berufsbildungs- und - HPI

Wissens- und Technologie-Transfer an Berufsbildungs- und - HPI Wissens- und Technologie-Transfer an Berufsbildungs- und - HPI

hpi.hannover.de
von hpi.hannover.de Mehr von diesem Publisher
02.12.2012 Aufrufe

Innovationen Technologieberatungen Initiativen Pilotseminare Kooperationen Instandsetzung eines Pumpengehäuses Unter täglichen Einsatzbedingungen war eine Pumpe an einem Bohrwagen vor Ort zu reparieren. Das Pumpengehäuse war gerissen. Da eine Neuanschaffung von Spezialpumpentechnik für diesen Bereich immer mit sehr hohen Kosten verbunden ist, war es für den Firmeninhaber sehr wichtig, erst einmal nach günstigen Reparaturvarianten zu suchen. Außerdem sollte die Pumpe zur Reparatur nicht umgesetzt werden, da mit dieser Maßnahme sowohl ein hoher Zeitaufwand als auch hohe Kosten verbunden wären. Es sollte also eine schnelle Instandsetzung unter Arbeitsbedingungen vor Ort erfolgen, da der erreichte Baufortschritt nicht gefährdet werden durfte und damit andere beteiligte Gewerke ihre Arbeiten planmäßig aufnehmen konnten. Dem Firmeninhaber waren die Möglichkeiten des Qualifizierungszentrums (BQZ) aus vergangenen Besuchen und Schulungen seiner Mitarbeiter bereits bekannt und so wurde der Kontakt schnell hergestellt und der Umfang des Problems kurz dargestellt. Das defekte Bauteil wurde auf der Baustelle in Augenschein genommen und das Problem analysiert. Falls die Reparatur tatsächlich hier erfolgen sollte, war es besonders wichtig, dass durch evtl. auftretende Spannungen keine anderen Bauteile in Mitleidenschaft gezogen werden. Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen konnten, mussten noch einige Probleme, z.B. welches Verfahren wird angewendet, wie kann Porenbildung vermindert werden und welcher Zusatzwerkstoff wird verwendet, geklärt werden. Bei der doch relativ schwierigen Aufgabe wurde entschieden, zunächst einmal einige Probeschweißungen im BQZ durch- 48 zuführen, um entsprechende Sicherheit zur Verfahrensauswahl und zum Reparaturablauf auf der Baustelle zu gewinnen. Von besonderem Nutzen erwies sich hier die neue Röntgenanlage des BQZ zur detaillierten Untersuchung der durchgeführten Probeschweißungen. Als Ergebnis wurde sich für das Lichtbogenhandschweißen entschieden. Durch diese mit Erfolg angewandte Reparatur vor Ort ergaben sich für den Betrieb Kosten- und Zeiteinsparungen. Des Weiteren konnten die gestellten Termine auf der Baustelle eingehalten werden. Der Firmeninhaber erwog zukünftig, selbst kleinere Reparaturarbeiten durchzuführen und informierte sich im BQZ über die für seine Anwendungen effektivste Schweißmaschine. Um auch selbst in der Firma die erforderlichen Fachleute zur Durchführung dieser Arbeiten zu haben, wurden gleichzeitig zwei Mitarbeiter für eine Fortbildungsmaßnahme im BQZ auf diesem Gebiet angemeldet. Wissenswertes in Kürze Ansprechpartner: Dipl.-Ing. Dirk Glinsky Udo Deinat TT-Berater der Kreishandwerkerschaft Ostprignitz-Ruppin Gewerk: Brunnenbau Mitarbeiter: 8 Qualifikationsbedarf: Qualifizierte Ausbildung an den Schweißgeräten für Mitarbeiter. Auswirkungen auf das Unternehmen: termingerechte Auftragserfüllung Qualifizierung zweiter Mitarbeiter zur Durchführung kleinerer Reparaturen durch das BQZ

Innovationen Technologieberatungen Initiativen Pilotseminare Kooperationen Optimierung von Kühlaggregaten für Kleintransporter Bereits Mitte der 90er Jahre wurden erste Kontakte zwischen der Firma Kerstner GmbH, Kühl- und Klimatechnik für Fahrzeuge, Groß-Rohrbach, und der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik geknüpft. Damals befand sich die geförderte Technologie-Transfer-Stelle noch am zweiten Standort der Bundesfachschule in Niedersachswerfen, Thüringen. Die Firma Kerstner ist darauf spezialisiert, Serien-Kleintransporter - vom Caddy bis zum Vito oder Sprinter - zu Kühlfahrzeugen umzurüsten. Diese Fahrzeuge werden hauptsächlich von kleineren Betrieben der Lebensmittelbranche (z.B. Metzgereien) genutzt. Firmensitz Kerstner und Kleintransporter mit Kühlaggregat Bei der Umrüstung werden zunächst entsprechende Schaumteile zur Isolation hergestellt und eingepasst. Die verwendeten Kühlaggregate sollten auf dem Dach nicht aufbauend sein, um zum einen die Aerodynamik nicht all zu sehr zu verschlechtern und zum anderen, um Probleme in Tiefgaragen oder Toreinfahrten zu vermeiden. Mit diesen Kühlaggregaten gab es nun technische Probleme. Zunächst mussten die Mitarbeiter der Firma durch entspre- chende Schulung auf der kältetechnischen Seite weiterqualifiziert werden: • Evakuieren • Dichtheitsprüfung • Inbetriebnahme • Schulung von Sachkundigen Während der technischen Beratung wurde eine Modulbauweise entwickelt, bei der die stärkeren Geräte für höhere Leistungen, z.B. beim Sprinter, auf dem gleichen Grundgerät aufgebaut werden. Ferner wurde die Heißgasabtauung und der gesamte Kältekreislauf optimiert. Die Firma Kerstner konnte durch diese Maßnahmen ihre Marktposition stärken und sogar international ausbauen. Sie ist inzwischen Erstausstatter bei Mercedes und Ford und mit mehr als 60 % Marktanteil führend in dieser Fahrzeugkategorie. Leider war die Firma nicht bereit, Interna preiszugeben und detaillierte Angaben zur Markt- und Personalentwicklung zu machen. Wissenswertes in Kürze Ansprechpartner: Dr. Matthias Schmitt Dipl.-Ing. Ingo Kluge TT-Berater der Bundesfachschule Kälte-Klima-Technik Maintal Gewerk: Elektro- und Metallgewerbe, Kälteanlagenbauer, KFZ Projektlaufzeit: 12 Monate Beschäftigungseffekte: Sicherung der Arbeitsplätze, inzwischen deutliche Erhöhung der Mitarbeiterzahlen Auswirkungen auf das Unternehmen: Absicherung und Weiterentwicklung d durch Wissenszuwachs, Stärkung der Wettbewerbsposition und deutliche Abgrenzung von Wettbewerbern, internationale Marktpräsenz 49

Innovationen <strong>Technologie</strong>beratungen Initiativen Pilotseminare Kooperationen<br />

Optimierung von Kühlaggregaten für Kleintr<strong>an</strong>sporter<br />

Bereits Mitte der 90er Jahre wurden erste<br />

Kontakte zwischen der Firma Kerstner<br />

GmbH, Kühl- <strong>und</strong> Klimatechnik für Fahrzeuge,<br />

Groß-Rohrbach, <strong>und</strong> der B<strong>und</strong>esfachschule<br />

Kälte-Klima-Technik geknüpft.<br />

Damals bef<strong>an</strong>d sich die geförderte<br />

<strong>Technologie</strong>-<strong>Tr<strong>an</strong>sfer</strong>-Stelle noch am<br />

zweiten St<strong>an</strong>dort der B<strong>und</strong>esfachschule<br />

in Niedersachswerfen, Thüringen.<br />

Die Firma Kerstner ist darauf spezialisiert,<br />

Serien-Kleintr<strong>an</strong>sporter - vom Caddy<br />

bis zum Vito oder Sprinter - zu Kühlfahrzeugen<br />

umzurüsten. Diese Fahrzeuge<br />

werden hauptsächlich von kleineren<br />

Betrieben der Lebensmittelbr<strong>an</strong>che (z.B.<br />

Metzgereien) genutzt.<br />

Firmensitz Kerstner <strong>und</strong> Kleintr<strong>an</strong>sporter mit<br />

Kühlaggregat<br />

Bei der Umrüstung werden zunächst entsprechende<br />

Schaumteile zur Isolation<br />

hergestellt <strong>und</strong> eingepasst. Die verwendeten<br />

Kühlaggregate sollten auf dem<br />

Dach nicht aufbauend sein, um zum einen<br />

die Aerodynamik nicht all zu sehr zu<br />

verschlechtern <strong>und</strong> zum <strong>an</strong>deren, um<br />

Probleme in Tiefgaragen oder Toreinfahrten<br />

zu vermeiden.<br />

Mit diesen Kühlaggregaten gab es nun<br />

technische Probleme. Zunächst mussten<br />

die Mitarbeiter der Firma durch entspre-<br />

chende Schulung auf der kältetechnischen<br />

Seite weiterqualifiziert werden:<br />

• Evakuieren<br />

• Dichtheitsprüfung<br />

• Inbetriebnahme<br />

• Schulung von Sachk<strong>und</strong>igen<br />

Während der technischen Beratung wurde<br />

eine Modulbauweise entwickelt, bei<br />

der die stärkeren Geräte für höhere Leistungen,<br />

z.B. beim Sprinter, auf dem gleichen<br />

Gr<strong>und</strong>gerät aufgebaut werden.<br />

Ferner wurde die Heißgasabtauung <strong>und</strong><br />

der gesamte Kältekreislauf optimiert.<br />

Die Firma Kerstner konnte durch diese<br />

Maßnahmen ihre Marktposition stärken<br />

<strong>und</strong> sogar international ausbauen. Sie ist<br />

inzwischen Erstausstatter bei Mercedes<br />

<strong>und</strong> Ford <strong>und</strong> mit mehr als 60 % Markt<strong>an</strong>teil<br />

führend in dieser Fahrzeugkategorie.<br />

Leider war die Firma nicht bereit, Interna<br />

preiszugeben <strong>und</strong> detaillierte Angaben<br />

zur Markt- <strong>und</strong> Personalentwicklung<br />

zu machen.<br />

<strong>Wissens</strong>wertes in Kürze<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Matthias Schmitt<br />

Dipl.-Ing. Ingo Kluge<br />

TT-Berater der B<strong>und</strong>esfachschule<br />

Kälte-Klima-Technik Maintal<br />

Gewerk: Elektro- <strong>und</strong> Metallgewerbe,<br />

Kälte<strong>an</strong>lagenbauer, KFZ<br />

Projektlaufzeit: 12 Monate<br />

Beschäftigungseffekte:<br />

Sicherung der Arbeitsplätze, inzwischen<br />

deutliche Erhöhung der Mitarbeiterzahlen<br />

Auswirkungen auf das Unternehmen:<br />

Absicherung <strong>und</strong> Weiterentwicklung d durch<br />

<strong>Wissens</strong>zuwachs, Stärkung der Wettbewerbsposition<br />

<strong>und</strong> deutliche Abgrenzung von<br />

Wettbewerbern, internationale Marktpräsenz<br />

49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!