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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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FIGHT BACK MAI/03TREPTOW9(Foto PDS)FAP bei PDS Pressefest ‘94,mitte: Lars Burmeister Sofia Boche und Michael Dräger (Foto AIB) Detlef Nolde und Sofia Boche (Foto AIB) Peter Boche (Foto AIB)Tino Stange (Foto AIB)T. Stange ‘95 am Zenner (Foto AIB)reiche Mitglieder und Symphatisanten verfügte wardie Nationalistische Front (NF). Sie entfaltete inTreptow jedoch keine eigenen Aktivitäten. Zur NF inTreptow zählten u.a. Carsten Kruck, Christian Sohr,Detlef Cholewa/Nolde, Henryk Wurzel und CarstenStrulick. Strulick schlich sich einige Jahre später alsSpitzel in die Treffen des Treptower „Bündnis gegenRechtsextremismus“ ein.1995 wurde die Kameradschaft Treptow als Reaktionauf das Verbot der FAP und der NF durch DetlefCholewa/Nolde gegründet. Sie war eng an dasSpektrum von Die Nationalen e.V. angebunden. DieFührung der Kameradschaft Treptow lag anfangs beiDetlef Cholewa/Nolde, später übernahmen sie HenrykWurzel und Tilo Knuth. Die KameradschaftTreptow war wie die FAP mit ständiger Hetzpropagandaim Bezirk präsent. Das „Referat Schulung“ derKS Treptow brachte sogar ein eigenes Blättchen namens„Völkische Blätter“ auf den Markt. In diesemlieferten sich Andreas Sennlaub und Detlef Cholewaeinen ideologischen Kleinkrieg mit den Jungen Nationaldemokraten(JN). Wechselseitig warfen sichdie JN und die Kameradschaft Treptow vor „nicht national“,„unpolitisch“ und „Sektierer“ zu sein.In einer gemeinsamen Erklärung forderten AndreasSennlaub (Ortsgruppe Nord und Süd der KameradschaftTreptow) und Detlef Nolde (Anti-Antifa Berlin)schließlich den Ausschluß aller „bekennendenAnti-NS’ler“ aus der JN. Ansonsten nahmen die Aktivistender KS-Treptow an berlinweiten Naziaktionenteil, verteilten die Zeitung von „Die Nationalene.V.“, die Berlin-Brandenburger-Zeitung, an denBahnhöfen von Schöneweide und verbreiteten ihreeigene Propaganda in Form von Aufklebern, Flugblätternund Plakaten. Sie führte regelmäßige Treffendurch, legten Kränze an Wehrmachtsgräbern nieder,provozierten beim Pressefest der PDS und versuchtenauf Parteiveranstaltungen der CDU Diskussionen anzuzetteln.Im Oktober 1995 organisierten sie denWahlkampf für „Die Nationalen e.V.“ (Siehe Kasten),für die Detlef Nolde kandidierte. Er erhielt ganze 118Stimmen im Bezirk. Im August 1996 gründete Noldedie Kameradschaft Köpenick, für die sich späterLutz Riemer verantwortlich zeichnete. Sein nächstenProjekte war die Anti-Antifa Berlin und das KoordinierungsgremiumBerliner Kameradschaften.GEWALT UND TERROR BIS ZUM BITTEREN ENDEFast alle führenden Kader der Treptower Nazi-Szenemussten früher oder später ins Gefängnis, da sie brutalund gewalttätig gegen (vermeintliche) Gegner vorgingen.Einige der bekanntgewordenen Angriffe inchronologischer Reihenfolge:Detlef Cholewa/Nolde schlug sich am 14. Februar1993 mit dem Chef des Jugendclubs „Bullinger“ inTreptow, nachdem dieser einen Jugendlichen rausgeworfenhatte.Am 13. August 1994 schloss sich Detlef Cholewa/Nolde einem „bewaffneten Haufen“ von Nazis an,der sich anläßlich einer Antifa-Demo gebildet hatte.Der zeitweilige Chef der KS Treptow Henryk Wurzelhatte es sich in den Jahren 1994 und 1995 zur Gewohnheitgemacht, zusammen mit Mirco Ruthkeund Hans-Jörg Spieß durch Baumschulenweg zu ziehen,um Naziaufkleber und Naziplakate zu verkleben.Zusätzlich wurden wahlweise Mülltonnen, Trabantenund türkische Imbißbuden in Brand gesteckt.Doch dabei sollte es nicht bleiben.Am 17. April 1995 brachen Henryk Wurzel undMirco Ruthke übers Dach in den nicht-rechten Jugendtreff„Gerard Phillipe“ in Treptow ein. Ihnen warzu Ohren gekommen, dass dort Lesben und Schwuleverkehren dürften. Im Klub legten sie an zwei StellenFeuer und verschwanden anschließend durch eineAlexander Piek (Foto AIB)Marco Spottek (Foto AIB)aufgebrochene Ausgangstür. Der Klub brannte komplettab und musste für 4,5 Millionen Mark wiederneu aufgebaut werden.Am 27. Mai 1995 fand im „Jugendklub Walter Kroh“in Bohnsdorf eine Naziparty und ein unpolitischesKlassentreffen statt. Diese Konstellation ging nichtlange gut: Anwesende Nazis mißhandelten einenlanghaarigen Klubbesucher schwer. Dem Opfer wurdendie Haare abgeschnitten, er wurde verletzt, angepinkeltund von Andreas Hoburg mit Bier übergossen.Detlef Nolde steckte ihm eine brennende Zigarettenin die Nase. Der junge Mann flüchtete sichschließlich zu einer nahegelegenen Gartenparty. Auchderen Besucher wurden von den Nazis angegriffenund geschlagen. Beteiligt und anwesend waren beidiesen Angriffen die Kameradschaft Treptow AktivistenDetlef Nolde, Thilo Knuth, Andreas Hoburg,Oliver Quaack, Ronald Schirmer, Christian Zander,Lutz Giesen, Kay Fleischhauer, Sören Haase undHolger Hertwig. Auch mit von der Partie war derTreptower Nazi Alexander Piek (geb. 1976). Dieserwird dem Umfeld des Berliner FAP-Chefs Lars Burmeisterzugerechnet. Er nahm 1995 an einem sogenannten„Runden Tisch“ der Berliner Nazi-Szene teilund wurde 1998 auf einem Nazikonzert in Brottby(Schweden) verhaftet. Einige der verletzten alternativenJugendlichen wurden noch im Nachhinein durchdie Nazis bedroht und beleidigt.Am 10. Juli 1995 versammelte sich im Biergarten„Zenner“ im Treptower Park eine Nazimeute, um sichdort zu besaufen. Mit dabei der FAP-Kader TinoStange und sein Kumpane Michael Schröder (geb.1974) aus Prenzlauer Berg. Zwischendurch überfielder besoffene Nazi-Mob eine Gruppe alternativerWagenburgler in der S-Bahn. Sie schlugen und tratenauf ihre Opfer ein und zerstörten deren Fahrräder.Eines der verletzten Opfer wurde in der Bahnhofskneipevon Tino Stange und seinen Kameraden

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