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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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DIE ERSTE GENERATIONBereits zu DDR-Zeiten gab es vereinzelte Nazi-Aktivitätenim „roten“ Bezirk Treptow. Detlef Cholewa/Noldeverteilte Nazi-Propaganda im Bezirk undauch der Berliner Nazi-Kader Arnulf Priem trieb inAdlershof sein Unwesen, bevor er wegen „Unzucht“und „staatsfeindlicher Propaganda“ inhaftiert undvom Westen freigekauft wurde. Schon die erste Nach-DDR-Nazi-Generation um die Nationale Alternative(NA) verfügte ab 1990 in Treptow über zahlreicheMitglieder und Symphatisanten. Zu diesen zähltenu.a. Karsten Hausmann, Edgar Meyer, SabineLauenroth und der spätere Landser-Sänger MichaelRegener. Auch der Westberliner Naziterrorist EkkehardWeil ließ sich 1991 in Adlershof nieder. RegionaleAktivitäten gingen aus dem NA-Spektrum inTreptow jedoch nicht aus. Eine der ersten wirklich regionalaktiven Nazigruppen in Treptow war die FreiheitlicheDeutsche Arbeiterpartei (FAP). Die Nazi-Kader Detlef Cholewa (später Detlef Nolde), TinoStange und Sofia Boche (geb. 1963) bauten in denJahren von 1992 bis 1995 in Treptow eine agile Ortsgruppeder FAP auf. Die meisten der Treptower FAP-Kader waren schon vorher in rechtsextremen Parteienorganisiert gewesen. Detlef Cholewa/Nolde war Anfangder 90er Jahre als Vorsitzender des NPD-KVBerlin-Ost und Verantwortlicher der Jungen Nationaldemokraten(JN) Berlin/Ost aktiv. Später machteer sich zum Vorsitzenden der Kameradschaft Johannisthal,um dann Vorsitzender des Treptower FAP-Kreisverbandes zu werden. In der Berliner FAPbrachte er es noch bis in den Landesvorstand undzum sogenannten Schulungsbeauftragten. Sofia Bochewar Beisitzerin im Kreisverband Ost der BerlinerRepublikaner und war Mitglied der Nationalen Offensive.Ihr Mann, Peter Boche, war sogar stellv. Vorsitzenderdes REP-KV Ost. Die FAP war mit ständigenPropagandaaktionen im Bezirk präsent, führte regelmäßigeKameradschaftsabende durch und terrorisiertealternative Jugendliche und Projekte. Noldeund Co. versuchten ständig in den verschiedenen Jugendclubsdes Bezirkes Fuß zu fassen. Am 1. Mai1994 versuchte die FAP in Johannisthal aufzumarschieren.Doch hunderte AntifaschistInnen stelltensich dem Häuflein FAP’ler erfolgreich entgegen undverhinderten so den Aufmarsch. Zu den lokalen FAP-Anhängern zählten u.a.: Peter Boche, Jens König undMarco Spottek. Nach dem Verbot der FAP im Jahr1995 wechselten die meisten FAP’ler in die KameradschaftTreptow und in Die Nationalen e.V. SofiaBoche zog aus Treptow weg und tauchte später bei derNPD als Vorsitzende des Kreisverband Hellersdorf-Marzahn wieder auf. Detlef Cholewa/Nolde und PeterBoche waren erst mal für Die Nationalen aktivund kandidierten für diese zur Wahl. Eine weitereNazigruppe, die zu dieser Zeit in Treptow über zahl-8TREPTOWFIGHT BACK MAI/03Von diesen alten Aktivisten ist heute fast keiner mehrim Bezirk aktiv. Doch ihre Aufbauarbeit vor Ortsorgte dafür, dass immer wieder eine neue rechtsextreme,gewalttätige Jugendszene nachwächst - sich dieSzene ständig reproduziert. Exemplarisch wollen wirhier die Entwicklung und die Umbrüche in der TreptowerNazi-Szene ausführlich beleuchten.BERLIN-TREPTOWrechts: Detlef Cholewa (später Detlef Nolde) - FAP und NPD Aktivist (Foto AIB)TREPTOW ENTWICKELTE SICH NACH DER SOG. WIEDER-VEREINIGUNG ZU EINER HOCHBURG DER EXTREMENRECHTEN IN BERLIN. FAST ALLE RECHTSEXTREMEN OR-GANISATIONEN KONNTEN SICH HIER AUSTOBEN. BEI GENAUERER BETRACHTUNG WIRD ABER DEUTLICH, DAS FASTIMMER EIN FESTER KERN VON LOKALEN AKTIVISTEN HIERBEI DIE FÄDEN IN DER HAND HATTE.

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