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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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FIGHT BACK MAI/03MOABIT31Junge Union Zeitung PluspunktSeit Ende 1987 prägten ausnahmslos Ex-CDU-Juniorendie faschistische REP-Politik im Bezirk Tiergarten.Den CDU-Europaparlamentarier und ach so,,seriösen“ Peter Kittelmann kann man getrost alsden Ziehvater der Pagel, Motschmann, Handschuhmacherusw. bezeichnen.Carsten Pagel und Markus Motschmann waren dieHauptverantwortlichen für eine Schülerzeitung, diein den 80er Jahren zum größten Teil von Mitgliedernder Jungen Union redaktionell mitgetragen wurde.Unter dem Namen ,,Klartext“ und ab 1985 ,,Pluspunkt“zeichneten sich diese Blätter durchgängig mitArtikeln aus, die rassistische, nationalistische und revanchistischeInhalte hatten. Im ,,Klartext 24“ erschienAnfang 1983 ein Artikel zum Tod von ,,Stuka-Oberst Rudel“, in dem der ,,erfolgreichste Kampffliegeraller Zeiten“, für seine Mord- und Brandschatzungim faschistischen deutschen Angriffskriegglorifiziert wurde. Verfasser des Artikels war ProfessorensöhnchenMarkus Motschmann, dessen VaterProf. Dr. Klaus Motschmann durch seine tiefenVerstrickungen im rechtsextremistischen bzw. faschistischenSumpf bekannt war.Aufgrund des ,,Rudelartikels“ mußte Pagel aus demKreisvorstand der JU-Tiergarten zurücktreten,konnte sich aber ca. 8 Monate später genauso wieMarkus Motschmann dort wieder fest etablieren.VON JUNGER UNION UND CDU ZU DEN REPSDie rechtsextremistischen, faschistischen Inhalte dieserSchülerzeitung sorgten damals weiterhin für Wirbel.Und immer wieder ist es Markus Motschmann,der sich durch Absonderung seines menschenverachtenden,faschistischen Weltbildes hervortut. So z.B.im „Pluspunkt 25“ (April 1987), wo er sich für Vorschlägezu sogenannten „Wirkungsvollen Maßnahmenzur Aids-Bekämpfung“ wie folgt ausspricht:„Tätowierung von Virusträgern auf einer nur beimGeschlechtsverkehr sichtbaren Stelle“ (Dr. AlbertMutter) oder „Testpositiven könnte man z.B. denscharlachroten Buchstaben A (für Aids) in den Paßstempeln“ (Prof. Haeberle). Weiterhin sprichtMotschmann in nationalsozialistischer Tradition von„schrankenloser Freiheit einiger weniger abartig veranlagterTypen“.Damals begründete Markus Motschmann gegenüberdem Volksblatt nochmals, warum er Homosexuelleals „abartig veranlagte Typen mit perversen Neigungen“bezeichnet hat. Er habe sich nur einer „gängigenmedizinischen Klassifizierung“ bedient.Tatsächlich bedienten sich die Nationalsozialistenund Ärzte in der Zeit des Faschismus dieser biologistischenRassentheorie, um in der Praxis u.a. Homosexuellezu ermorden und zu vernichten. Zurechtsprach die Tiergartener SPD damals von einer „menschenverachtendenund faschistischen Art“ in derSprache des Dritten Reiches, die Markus Motschmannverwendet habe (Tiergarten-Info Juni 87).Hatte CDU-Politiker Peter Kittelmann im Zusammenhangmit dem „Rudelartikel“ die JU’ler Pagelund Motschmann noch öffentlich verteidigt, sowar nach dem Aidsartikel im „Pluspunkt“, von „einhelligerEmpörung im Kreisvorstand der CDU-Tiergarten“ die Rede. Man wollte also das vermeintlichseriöse konservative Image der CDU wahren.Motschmann und Bert Handschuhmacher, ein weitererverantwortlicher Redakteur des ,,Pluspunkts“,kamen einem Parteiausschlußverfahren zuvor undtraten aus CDU und Junger Union aus, im Oktober1987 folgte auch Carsten Pagel. Alle drei waren ziemlichschnell wieder organisatorisch vereint, und zwarbei den rechtsradikalen REPs. Insgesamt 34 Mitgliedertraten in Tiergarten aus der CDU und der JungenUnion aus. Nicht wenige tauchten dann wiederbei den REPs auf.Der ,,Pluspunkt“ erschien weiter unter der Regie vonCarsten Pagel, Markus u. Cornelius Motschmann,Bernardo Recoba Strasburger u.a...Es gesellten sich ab 1988/89 u.a. Roland Hirsch, SebastianKliefoth, Rainer Welkisch, André Kalicinski,Attila Wienstrath und Frank Seifert dazu.Das Blatt wurde nun als Stadtteilzeitung für Tiergartenund Schöneberg deklariert und fungierteausschließlich für REP-Propaganda.Pagel, Motschmann, Handschuhmacher bestimmtendann Ende der 80er Anfang der 90er das Bild derTiergartener REPs und saßen für sie in der Bezirksverordnetenversammlung(BVV).Ab 93 werden die REPs im Bezirk von Frank Seifert(Bezirksverordneter und damals Landesvorsitzenderder REP-Jugend in Berlin) sowie Andre Kalicinski(heute Kreisvorsitzender der REP-Tiergarten) gelenkt.Die engen Kontakte zu Mitgliedern sowieFunktionären der Jungen Union bestandenoffensichtlich in der Kontinuität weiter. Zumindesthat Seifert das immer wieder bestätigt, so in einemAufruf an Mitglieder der Jungen Union, wo unter anderemzum Übertritt zu den REPs und ihrer Jugendorganisationaufgerufen wird. Seifert versuchte aufder anderen Seite, „Kameraden“ aus dem BerlinerNPD KREISVERBAND NORDLutz Heuer (tot)Peter KerlinNPD KV-NordNPD KV-NordGeorg MagnusClaudia JäppeltNPD KV-NordNPD KV-NordGeorg Wilhelm Magnus der Vorsitzende desKV-Nord ist vor einigen Jahren vom Weddingnach Lichtenberg gezogen. Er war schon in derWestberliner NPD aktiv, und zwar im KreisverbandNord, dem er seitdem stets verbundenwar. Uwe Brunke ist der stellvertretende Vorsitzendedes KV-Nord. Seine Nazi-Karriere kannbis Anfang 1990 zurückverfolgt werden, dortwar er Mitglied der mittlerweile verbotenenFAP. In Moabit gehörte er dann Mitte der 90erder „Kameradschaft Beusselkiez“ an und istnach deren Auflösung dann als NPD-Kader inErscheinung getreten.Auch als NPDler hat er weiterhin gute Verbindungenzur rechtsterroristischen Kameradschaftsszene.Der Berufskraftfahrer Uwe Brunkelebt im Westberliner Stadtteil Siemensstadt mitClaudia Jäppelt zusammen, die als Kreisgeschäftsführerinim Kreisverband Nord der BerlinerNPD fungiert. Peter Kerlin aus Moabit istauch ein alter Westberliner Nazi-Funktionär. Erwar seit Anfang 1970 in der NPD in verschiedenenParteigremien tätig, u.a. in den 80ern imVorstand des KV-Nord und zuletzt kandidierteer 1992 für die „Nationalen“ in Pankow. Nachwie vor gehört er zum NPD KreisverbandNord. Die anderen hier abgebildeten „Namenlosen“werden von Antifas auch dem KV-Nordzugeordnet.

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