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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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FIGHT BACK MAI/03PANKOW23dem weiteren Vergehen von Giesen, seine Zahlungenan die Hilfsorganisation für Nationale Gefangene(HNG) verspätet oder gar nicht überwiesen zu haben,wie viele Kameraden meinten, wird es jetzt erstmal ruhiger um ihn. Doch der „politisch ambitionierteZeitgenosse” war so schnell nicht klein zu kriegen,jedenfalls nicht von seinen eigenen Kameraden.Wiederholt wurde er seitdem auf Demonstrationender extremen Rechten gesichtet.Am 15. Februar in Dresden war Giesen sogar einerder Hauptredner. In seinem ausführlichen Redebeitragzum Klub Thor in Dresden wurden neben denüblichen Verschwörungstheorien auch Bekenntnissezu Straftaten von ihm geäußert: „Man habe Antifasdas Licht abgedreht, wohlgemerkt (noch) nicht dasLebenslicht!” Eigentlich ziemlich dreist für einen,dem die eigenen Kameraden gerade versuchen daspolitische Lebenslicht auszublasen.Am 19. Februar wurde als Antwort auf die Erklärungvon Worch & Co eine „Anti-Ächtungserklärung” zurUnterstützung von Lutz Giesen veröffentlicht. DieseErklärung hatte u.a. zum Inhalt, dass sich einer derErstunterzeichner der Erklärung von Worch & Conicht erdreisten könne, die Person Giesen zu ächten,da dieser Unterzeichner vor einigen Jahren selberMiet- und Telefonschulden in der Wohnung einerKameradin verursacht hätte. Gemeint war TorbenKlebe.Unterstützung fand Giesen bei dem NPD-Landesvorsitzendenin Schleswig-Holstein Peter Borchertund dem NPD-Landesvorsitzenden in Mecklenburg- Vorpommern Dr. Eisenecker. Zusammen mit denbeiden war er auf der, von der NPD organisierten,Demonstration am 08. März in Greifswald zugegen.Unter dem Motto „Gegen Krieg und US-Globalisierung”marschierten auch „Freie Nationalisten” ausBerlin und Brandenburg aus dem Umfeld von OliverSchweigert mit. Mobilisiert zu dieser Demonstrationhatte nämlich auch der Nationale Widerstand Berlin-Brandenburg.Jörg Hähnel (links) beim Neonaziaufmarsch in NeubrandenburgJörg Hähnel & Stella Palau Stella Palau, 1. Mai 2001 Alexander Ansgar Scholz (tot) Rüdi StreseKAMERADEN, VOLKSGENOSSEN UND JUGENDAKTIVISTENDie berechtigte Freude über die Zwistigkeiten zwischenden führenden Kadern der Neonaziszene dürfennicht darüber hinwegtäuschen, dass im Nordostenviele relevante rechtsextreme Strukturen undEinzelpersonen aktiv sind. Neben den erwähnten politischenGrabenkämpfen innerhalb der extremenRechten laufen trotzdem weiterhin Aktionen, relativerfolgreiche Organisierungsbestrebungen und Bemühungenunter Jugendlichen neue Kader zu werben.Die NPD versucht mit ihrem Kreisverband Pankowaus der Lethargie der letzten Jahre zu kommen. Mitder neuen Kreisvorsitzenden Stella Palau an derSpitze ist auch die Zusammenarbeit mit den lokalenKameradschaften verbessert worden. Vor allem zuden Neonazi-Aufmärschen im Umland fährt die lokaleNPD-Führung oft gemeinsam mit der KameradschaftPankow. Aber auch bei der Organisationder lokalen Parteiarbeit sind die „Kameraden” behilflich.Zum Berliner Wahlkampf waren die NPD-KaderStella Palau, Jörg Hähnel und Karola NachtigallTeil der Landeswahlleitung der GesamtberlinerNPD. Dabei wurden sie unterstützt von bundesweitmobilisierten NPD-Mitgliedern. Die Anmeldungenfür die in vielen Stadtbezirken von der NPD durchgeführteWahlkampftour mit den neonazistischenLiedermachern Anett Moeck, Frank Rennicke undJörg Hähnel übernahmen Stella Palau und der verstorbeneAlexander Ansgar Scholz. In Weißenseefand sich der Wanderzirkus am 20. Oktober 2001ein. Ab 10 Uhr wurde der Antonplatz von der NPDund ihrem Publikum belagert. Bevor die auf 60 bis 70Personen angewachsene Meute den mehr oder wenigermusikalischen Beiträgen der versammelten „Prominenzdes nationalen Liedgutes” lauschen konnten,mußten sie sich erst die Rede des Kandidaten derNPD für den Wahlkreis Pankow Frank Kerkhoff anhören.In seiner Rede forderte Kerkhoff u.a.: „dieRückgewinnung unserer Städte durch Beendigungder Zivilbesatzung. Mit uns wird Berlin wiederDeutsch!” Weiter sagte er: „Wir werden diesen Gedankenvoranbringen, indem wir auch die Deutschenin Pankow, Weissensee und in Prenzlauer Berg für dieRettung von Volk und Vaterland in Bewegung bringen.Die Bezirksversammlung ist eine der zahlreichenTribünen, von denen aus die NPD den an unseremVolk verübten Verrat anprangern wird.”Die Prophezeiung von Kerkhoff, dass die NPD dieTribüne der Bezirksversammlung erreichen wird, hatsich in der Realität nicht bewahrheitet. Auch die eigentlichgeplante Abschlussveranstaltung am 20.Oktober im Bezirk Wedding, konnte nicht stattfinden.Die Polizei verbot sie kurzfristig. Kerkhoff hatsein politisches Wirkungsfeld gewechselt, im Nordostenvon Berlin ist er seither nicht mehr gesehen worden.An der Veranstaltung in Weißensee nahmen diebundesweit bekannte Kader der NPD/JN BenjaminPoleck, Jürgen Günz und Nico Ernst teil. Der selbsternannte „Nationalrevolutionär” Rüdi Strese ausdem Prenzlauer Berg erschien natürlich auch am 20.Oktober 2001 auf dem Antonplatz. Normalerweiselungert er auf der Humboldt Universität als Studentherum. Die Leitung des Schutzes übernahmen diebeiden Süddeutschen Christian Hehl und SaschaWagner.Der Pankower Kreisverband der NPD versucht durchunregelmäßige Stände, meistens am Sonnabend, weiterenSympathisantInnen an die Partei zu binden. Sosteht regelmäßig Stella Palau gemeinsam mit JörgHähnel und einige HelferInnen in Pankow an ihremStand herum. Meistens am U-Bhf Pankow oder vorden Rathauspassagen in der City von Pankow. Soauch am 19. April 2003. Das Interesse der vorbeigehendenMenschen ist nicht sonderlich groß, doch dieMöglichkeit, ihre Stände ohne antifaschistische Protestedurchführen ist schon ein Zeichen von Akzeptanz,die nach unserem Geschmack nicht sein muß!Der Landesparteitag der Berliner NPD wurde in Pankoweher ungestört durchgeführt. Nach dem sich imMärz 2003 der gemeinsame NPD-LandesverbandBerlin-Brandenburg aufgelöst hatte, musste nun diebeiden Landesverbände ihre Führungsspitze neuwählen. In Berlin wurde der KFZ-SachverständigeAlbrecht Reither aus Lichtenberg zum Vorsitzendengewählt. Seine Stellvertreter wurden: Georg Magnusund Jörg Hähnel. Der schon weiter oben erwähnteBesitzer eines Modelleisenbahnladen Detlef Appelwurde zum stellvertretenden Vorsitzenden in Brandenburggewählt.Eine der wichtigsten Kader der lokalen NPD wohntin Blankenburg. Karola Nachtigall ist nicht nurMitglied im Bundesvorstand der NPD, sie ist ein bedeutendesScharnier der NPD zu den sogenanntenFreien Nationalisten und ihren unterschiedlichenOrganisationen. Seit 1997 ist sie Mitglied der NPD.Zwei Jahre lang war sie Landeschefin der NPD inBerlin-Brandenburg. Sie hat zwei Kinder und ist ledig.Nachtigall ist eine Frau mit langen, blonden

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