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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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20PANKOW FIGHT BACK MAI/03Peter TöpferIm Prenzlauer Berg wird von dieser „Bewegung“ nebender Zeitung in einer Auflage von 8000 Exemplaren,das Nachbarschaftszentrum 180 Grad in derBonhoeffer Straße und darüberhinaus noch eineFernsehsendung im „Offenen Kanal“ betrieben.Weitaus isolierter, aber dafür offenkundiger in der inhaltlichenPositionierung, sind die Personenkreise umPeter Töpfer. Töpfer ist führender Kopf der sogenannten„Nationalen Anarchisten“ und marschiertfreudig mit den lokalen Neonazis mit, so auf einer derDemonstration des „Kameradschaftsbundes Germania“in Berlin. Oder im Herbst 1998 sogar mit einemschwarz-rotem Stern auf der Brust auf der großenWahlkampfdemonstration der NPD in Rostock.Diese Auftritte sind nicht etwa einer geistigen VerwirrungTöpfers geschuldet oder der Rechtsextremisten,die mit ihm zusammen arbeiten, nein sie sindprogrammatisch. Seit Jahren arbeitet Töpfer, in derals Querfront bezeichneten Szene, in der ehemaligeLinke, die ihren Frieden mit der deutschen Nationgemacht haben, mit Rechtsextremisten jeglicher Coleurzusammen. Die Strategie von den meisten Querfrontaktivistenist es in pseudolinker Diktion gehaltenenationalrevolutionäre und neurechte Inhalte zuverbreiten.Zusammen mit Andreas Röhler war Töpfer aktiv imVerlag der Freunde. Ferner ist er Gründungsmitglieddes Vereins Bunte Hunde e.V. und betreibt die Internetseitewww.nationale-anarchie.de. Diese Aktivitätenmachen ihn zu einem Aushängeschild der auchin anderen Regionen aktiven „Nationalen Anarchisten“.Zu seiner Wohnung im Hinterhof in der KorsöerStraße lassen sich viele der unterschiedlichenQuerfrontaktivitäten in Deutschland zurückverfolgen.Hier wird geplant, organisiert und über inhaltlicheThemen debattiert. Der Verlag der Freunde istseit Jahren in der Danziger Straße beheimatet. Auchzu einem lokalen Treffpunkt für die Verknüpfung vonrechtsintellektuellen und linksintellektuellen Diskursenist das in der Torstraße beheimatete Kaffee Burgergeworden. In dieser Kneipe trifft sich eigentlichseit einigen Jahren das alternativ-anarchistische Milieuaus Mitte und dem Prenzlauer Berg. Doch imJuni 2002 trug die russische Schriftstellerin AlinaWituchnowskaja Gedichte wie „Wir, die Rechte“ vor,im August des gleichen Jahres war die Band GrazshdanskajaOborna (GO), deren Frontmann JegorLetow einer der Gründer der National-BolschewistischenPartei (NBP) in Russland war, zu Gast. Wituchnowskajaist aktive Sympathisantin der NBP, inihren Werken bezieht sie sich auf antihumanistischeWerte und eine stark faschistoide Symbolik. Letowvertritt völkisch-sozialistische Ideen und sagte selbervon sich, dass er ein „sowjetischer Nationalist“ sei.In den öffentlichen Auseinandersetzungen mit AntifaschistInnenim Vorfeld dieser Veranstaltungen sowieim nachhinein zeigten sich die Betreiber des KaffeeBurger außergewöhnlich uneinsichtig. Die Protesteder Antifa wurden als Denunziation von künstlerischenProjekten abgetan und nicht als inhaltlicheIntervention begriffen. Auf den Gegenstand der Kritik,also die inhaltlichen Kritikpunkten, wurde vonSeiten der Betreiber fast gar nicht oder nur ausweichendeingegangen.Der neonazistische Kampfbund Deutscher Sozialisten(KDS) ist ebenfalls solidarisch mit antiimperialistischen,nationalbolschewistischen und nationalrevolutionärenBewegungen. Bundesweit ist der KDSKDS-KADER/MITGLIEDERBundesweit prominente Kader des KDS sind diezum Teil langjährigen neonazistischen Aktivisten:Thomas Brehl (GausekretärHessen und Organisationsleitung),Heinz Kronz aus Langen,Axel Reitz (GausekretärRheinland undMitglied der Org.-Leitung),Martin Scheele(Gausekretär Westfalen)und Michael Thiel ausDuisburg. Axel Reitzäußert sich sehr deutlich zu dem Weltbild des KDS:„Wir glauben auf dieser Erde alleine Adolf Hitler.Wir glauben, dass der Nationalsozialismus der alleinseligmachende Glaube ist für unser Volk. Wir glauben,dass es einen Herrgott im Himmel gibt, derlinks außen: Jörg Hähnel, mitte: Michael Koth, rechts außen: Oliver Schweigertdurch seine offensiven Solidaritätsaktionen für denIrak und Saddam Hussein bekannt geworden. KDS-Abordnungen besuchten im April und Juli des Jahres2002 die Irakische Botschaft, Solidaritäts-Plakate und-Flyer wurden massiv verbreitet und natürlich wie essich für jede „Solidaritätsbewegung“ gehört, hat derKDS auch Spenden für den Irak gesammelt.Entsprechend freundschaftlich entwickeln sich dieKontakte zum Regime Saddam Husseins. So beobachtetder nordrhein-westfälische Verfassungsschutzden 1999 gegründeten Kampfbund Deutscher Sozialisten(KDS). Die Behörde bestätigt, dass KDS-Vertretererst in Bonn, später in Berlin in der irakischenBotschaft ein- und ausgingen. Saddam Hussein sei„groß und bewundernswert“, weil er es geschaffthabe, „wie unser Führer Adolf Hitler, sein Volk hintersich zu bringen“, bekannte KDS-Vertreter AxelReitz in der Fernsehsendung „Frontal 21“. Der Iraksei die „orientalische Variante des nationalsozialistischenVolksstaates“. Dem Geschäftsträger der irakischenBotschaft überreichten KDS-Vertreter ihre Ehrennadel.Historische Wurzeln dieser Verbundenheituns geschaffen hat, wir glauben, dass es einen Herrgottim Himmel gibt, der uns führt, der uns lenkt,und der uns sichtbar segnet. Und wir glauben, dassdieser Herrgott uns Adolf Hitler gesandt hat, damitDeutschland für alle Ewigkeit ein Fundament werdet.Heil Hitler.“Weiterhin sind folgende Personen im KDS aktiv:Paul Breuer, Silvio Buchholz (Stützpunktleiter desGau Thüringen), M. Friedrich aus Leipzig (Stützpunktleiter),Wolfgang Gerhausen, Andreas Gruhle(stellvertr. Gausekretär Reichersbeuern), Peter Habermannaus Garmisch-Patenkirchen (GausekretärOberbayern und Bereichsleiter-Süd), Philipp Hasselbach(KDS Essen), Marco Kreutzer (GausekretärNordhausen), I. Leuken aus Halle (Stützpunktleiter)und S. Schmidtke (Nationaler Widerstand- Sozialistische Zelle Strausberg).

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