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Fight Back #2 - APAP – Antifaschistisches Pressearchiv Potsdam

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18PANKOW FIGHT BACK MAI/03BfB-Demo. Neonazi Frank-Eckart Czolbe-Senft aus Altglienickeorientierten Jugendlichen für neonazistische Organisationen.So mobilisierte der Laden mit Flyern undPlakaten zu einem Aufmarsch der KameradschaftGermania. Im Prenzlauer Berg existiert seit Mitte der90er Jahre in der Grellstraße 1b der Naziladen „Harakiri“.Der Inhaber Henry Harm hat es sich mitseinem Laden gemütlich im Prenzlauer Berg eingerichtet.Hier können sich Rechtsextremisten mit ihrenNaziutensilien eindecken und wichtige Publikationensowie CDs aus dem extrem rechten Spektrumerwerben. Seit einigen Jahren ist u.a. Nicole Radickein dem Laden angestellt. Nachdem noch in den erstenJahren der „Harakiri“ oft Ziel von antifaschistischenAktionen war, ist es in den letzten Jahren eherruhig um ihn geworden. Auch die Kampagne „Nazishopsstoppen!“ konnte an dieser Situation nichtsändern.Ein weiterer Laden im Nordosten, der von einem extremenRechten betrieben wird, verkauft gar wundersamModelleisenbahnen, wahrscheinlich auchzum Nachbau von glücklicherweise schon längst zerstörtenTräumen. Doch der von Detlef Appel in derErich-Weinert-Straße betriebene Laden verkauft darüberhinaus auch noch Videos, u.a. von der Paradezum 50ten Geburtstag Adolf Hitlers. Dabei beläßt esaber Appel nicht. Zu Wahlkampfzeiten geht er in seinerFreizeit zusammen mit anderen von der NPDzum gemeinsamen Aufhängen von NPD-Wahlschildern.Dazu wird auch gerne der Firmenwagen desModell-Eisenbahnladens genutzt.Zu den öffentlichen Räumen gehören im übrigenauch Jugendklubs. Hier ist es besonders wichtig dieHegemonie von rechtsorientierten Jugendlichen zuvermeiden und gerade Kader rechtsextremer Organisationenaus den Einrichtungen rauszuschmeißen. ImBezirk haben sich einige Jugendklubs als untauglichim Umgang mit diesem Problem erwiesen. So sinddie Jugendfreizeiteinrichtungen in der Mahlerstraßesowie in der Hosemannstraße und der H.O.F. 23 inder Langhanstraße nicht zu Unrecht in die Schlagzeilengeraten. Antifaschistische Proteste konnten dieinnerhalb der Einrichtungen angehäuften rechtsextremenVorfälle und alltagsrassistischen StimmungenAnfang des Jahres 2003 wenigstens auf die Tagesordnungder Lokalpolitik bringen. Weiterhin werden dieJugendklubs in Buch von einem rechtsorientiertenKlientel stark frequentiert. Der Sportjugendklub genausowie „Der Alte“ haben noch nicht einmal dieSensibilität über diese Themen ernsthaft zu reden.DIE GRAUZONEDie Tatsache, dass wesentliche Organisationen geradeaus der Grauzone zwischen Rechtsextremismus undKonservatismus kommen, wie z.B. der inzwischenaufgelöste Bund Freier Bürger (BFB), aber in ihrerBedeutung als Schmiede für rechtsintellektuelle Diskurseund Bündnisse bis weit in die Mitte der Gesellschafthinein wirken, darf nicht unterschätzt werden.Unser Anspruch ist es auch einen Überblick überden organisierten Neonazismus hinaus bis in dierechtskonservativen Kreisen hinein zu geben.Hans-Eberhard Zahn, ehem. Vorstandsmitglied derrechten „Notgemeinschaft für eine freie Universität“(NofU) und Autor in der rechtsextremen JungenFreiheit, trat 1998 als Bundestagskandidat fürden nationalliberalen Bund Freier Bürger an, undzwar im Wahlkreis Pankow-Weißensee-Hohenschönhausen.Bekanntester Vertreter dieses Milieus im Bezirk ist derRechtsanwalt Markus Roscher. Er wohnte einigeJahre in der Gleimstr. im Prenzlauer Berg. Angefangenhat seine politische Karriere bei den Jungen Liberalenin Westdeutschland. Doch er sattelte politischum, 1998 wurde der smarte Roscher stellv.Bundesvorsitzender und Berliner Landesvorsitzenderdes Bund Freier Bürger - Die Offensive. Im gleichenJahr trat er für den BFB als Bundestagskandidatim Wahlkreis Mitte-Prenzlauer Berg an.Zusammen mit Eckart Johlige, einem anderen Kandidatendes BFB für die Bundestagswahl 1998, betreibtRoscher seine eigene Rechtsanwaltskanzlei.Hauptsitz der Kanzlei ist im Bezirk Charlottenburgin der Rankestraße. Ihren zweiten Sitz hat die KanzleiRoscher & Johlige und Partner in der BlankenburgerStraße in Niederschönhausen.Doch seit 1999 ist er nicht mehr Mitglied des BFB,sondern Mitglied der CDU. Und auch dort schaffteDIE REPUBLIKANER (REP) IN PANKOWVon Februar 1999 bis Mai 2003 befand sich die Bundeszentrale der Republikanerin der Berliner Straße 128 im Ortsteil Pankow. Die Immobilie gehörteehemals der Familie Garbaty und ist während dem Dritten Reich ‘zwangsarisiert’worden. Derzeit ist sie im Besitz des Westberliner Dipl. Ing. WolfgangSeifert, der neben einer Immobilienfirma auch ein Zeitarbeitsunternehmen betreibt.Seifert ist Partei-Mitglied der Republikaner und hat an den BerlinerLandtagswahlen 2001 als Kandidat der REPs teilgenommen.Im Vergleich zu anderen rechtsextremen Parteien sind die Republikaner wenigeraktionistisch, deshalb aber nicht bedeutungslos, u.a. wegen ihrer kommunalenWahlergebnisse. Sie fallen durch ihre Präsenz mit ihren traditionellen Infoständeauf dem „Fest an der Panke“ und dem „Weißenseeer Blumenfest“, sowiehäufigen Infotischen zu Wahlkampfzeiten, auf.Besonders aktiv in Pankow während des Wahlkampfes 2002 waren Detlef Britt,Bornholmer Straße. Er ist der Vorsitzende des Kreisverbandes Pankow/ PrenzlauerBerg und gleichzeitig auch Landesgeschäftsführer der Republikaner. Auchder Kandidat für die Abgeordnetenhauswahl 2001, Georg Schadewald, sowieder 3. stellvertretende Landesvorsitzende Reinhard Haese engagierten sich starkim Wahlkampf 2002. Schadewald, der Kreisvorsitzende aus Weißensee wohntin der Gäblerstraße.Am Vorabend des 20. April 2002, des Geburtstag Adolf Hitlers, führte die RepublikanischeJugend, die Jugendorganisation der Republikaner, einen Filmabendmit dem Chaplin-Film „Der Große Diktator“ an. Schon 2001 waren dieRepublikaner am 20. April durch eine „spektakuläre“ Feste aufgefallen, als eineFeier zum 111. Geburtstag des früheren österreichischen Bundeskanzlers AdolfSchärf (SPÖ) angekündigt war. Dieser war 1957 unter dem Motto „Wer einmalschon für Adolf war, wählt Adolf auch in diesem Jahr“ in den österreichischenWahlkampf gezogen.Im „Maccheroni“ am Helmholtzplatz in Prenzlauer Berg arbeitet der ehemaligeführende Aktivist der Republikanischen Jugend (RJ) Enrico Geese als Koch.Der derzeitige Vorsitzende der RJ, Thomas Weisbrich, ist gleichzeitig auch 2.stellvertretender Landesvorsitzender der Republikaner. Der 32jährige Angestelltewohnt in der Eilveser Straße, Weißensee.Weitere Personen die im Zusammenhang mit den REPs im Nordosten aufgefallensind: Rainer Bauer (Prenzlauer Berg); Christian Bützow (Weißensee);Klaus-Jürgen Czubba (Prenzlauer Berg); Dr. Werner Müller; Dr. WolfgangKurzweg; Jörg Geisler (Prenzlauer Berg); Henrik Glöß (Weißensee); ManfredHäusler (Pankow); Detlef Keirath (Pankow); Elke Matthee (Weißensee); ReneMatthee (Weißensee); Joachim Wolfgang Mierwald (Weißensee); Karl-HeinzPetters (Prenzlauer Berg); Hans-Ulrich Pieper (Weißensee); Alexander Rutz(Pankow); Torsten Seewald (Prenzlauer Berg); Günter Spieker (PrenzlauerBerg); Johannes Wallroth (Prenzlauer Berg); Jörg Welle (Prenzlauer Berg); FrankWeiss (Weißensee)

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