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der mb 300sl roadster - Mercedes-Benz 300 SL Club - Mercedes ...

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2<br />

VORWORT<br />

Liebe <strong>Club</strong>mitglie<strong>der</strong> und Freunde des <strong>300</strong> <strong>SL</strong>,<br />

ich begrüße alle zur ersten Ausgabe unseres Bulletins in diesem<br />

Jahr - <strong>der</strong> Jubiläumsausgabe für unseren <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster.<br />

Selten kann ein Jubilar auf eine <strong>der</strong>artig ungeteilte Freude und<br />

Anerkennung zurückblicken, wie es unserem <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster<br />

vergönnt ist. Wenn Sie die Artikel zum Geburtstag und <strong>der</strong><br />

Entstehungsgeschichte lesen, wird deutlich, dass immer wie<strong>der</strong><br />

Überraschungen und neue Details zu Tage treten. Die Faszination<br />

Roadster ist ungebrochen und erlebt gerade in diesen Tagen<br />

einen enormen Zuspruch in den Medien.<br />

Der <strong>Club</strong> hat die „Schallmauer“ von <strong>300</strong> Mitglie<strong>der</strong>n durchbrochen;<br />

ein sehr schöner Erfolg für die Arbeit <strong>der</strong> vielen Ehrenamtlichen<br />

in unseren Reihen.<br />

Neben unserem Jahrestreffen in Stuttgart, stehen weitere Highlights<br />

auf dem Saisonplan: Der Nürburgring ruft im August.<br />

Dank <strong>der</strong> Unterstützung des Classic Centers haben wir eine deutliche<br />

Kostenreduktion erwirken können, sodass wir mit zivilen<br />

Preisen und einem Korso im Rahmenprogramm des Grand Prix<br />

auf eine gute Resonanz bei Ihnen hoffen. Wem das gute Wetter<br />

in unseren Gefilden immer noch nicht ausreicht, kann im Herbst<br />

zur Rallye nach Italien ausweichen, die von Michael Rapp und<br />

Erich Bertagnolli vorbereitet wird.<br />

Herzlichst<br />

Ihr Thomas Rosier<br />

Präsident des MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Deutschland<br />

EDITORIAL<br />

50 Jahre gibt es nun schon den zu den schönsten Cabriolets <strong>der</strong><br />

Welt zählenden <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster. Unser <strong>Club</strong> feiert den runden<br />

Geburtstag des Wagens mit dieser Son<strong>der</strong>ausgabe, die wir mit<br />

vielen zum Teil kaum bekannten Bil<strong>der</strong>n und Infos füllen wollen.<br />

Steigt man in die Quellen literarischer Art über den MB<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster ein, so sind die Informationen wesentlich magerer<br />

gestreut als beim Flügeltürer. Vor allem die Geschichte<br />

<strong>der</strong> Roadster Prototypen war bisher weitgehend unbekannt,<br />

auch in den Reihen <strong>der</strong> Verantwortlichen im MB-Firmenarchiv<br />

in Stuttgart. Erst das Erscheinen des hell-metallic-blauen Roadster-Prototypen<br />

bei <strong>der</strong> Techno Classika in Essen hat einen Stein<br />

ins Rollen gebracht, <strong>der</strong> zu eingehenden Untersuchungen über<br />

die Geschichte des Roadsters führte.<br />

Viele dieser Informationen sind im kürzlich erschienenen Buch<br />

“Faszination <strong>SL</strong> - <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster (W198II)” (<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

Verlag) enthalten. Ich halte dieses Buch für hervorragend, aber<br />

damit macht man es mir natürlich schwer, unsere Jubiläumsbroschüre<br />

nicht zu einem Abklatsch davon werden zu lassen. Folglich<br />

war ich bemüht, vor allem Fotos und Informationen einzubauen,<br />

die in diesem Buch nicht schon enthalten sind. Trotz intensiver<br />

Recherchen muss ich aber einräumen, dass die Geschichte des<br />

Roadsters noch nicht fertiggeschrieben ist; in einigen Punkten<br />

besteht immer noch Klärungsbedarf wie z.B. <strong>der</strong> Frage <strong>der</strong> Prototypen,<br />

<strong>der</strong> genauen Produktionszahlen des Roadsters und wie<br />

sie sich auf die einzelnen Jahre aufteilen. Darüber stehe ich mit<br />

dem Konzernarchiv in engem Kontakt und werde diesbezüglich<br />

Informationen zu einem späteren Zeitpunkt nachreichen.<br />

Ihr Hans Kleissl<br />

Chefredakteur MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> Magazin “Bulletin”


IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Hans Kleissl<br />

Redakteure: Vanessa Fast-Kleissl , Dr. York Seifert<br />

Adresse: Klostergut, 82398 Polling<br />

E-mail <strong>der</strong> Redaktion: bulletin-redaktion@web.de<br />

LAYOUT<br />

Vanessa Fast-Kleissl<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />

CLUB-ADRESSE<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> e.V.<br />

Ammerlän<strong>der</strong> Heerstraße 166-176<br />

26129 Oldenburg<br />

Sekretäriat Präsidium: Freya Belonio<br />

Telefon: 0049 (0) 441 7707-2100<br />

Telefax: 0049 (0) 441 7707-2101<br />

E-mail: info@mercedesbenz<strong><strong>300</strong>sl</strong>-club.de<br />

Internet: www.mercedesbenz<strong><strong>300</strong>sl</strong>-club.de<br />

DER VORSTAND:<br />

Präsident: Thomas Rosier<br />

Schriftführer: Heinz Schmersal<br />

Abtlg. Technik & Rennsport: Hans Kleissl<br />

Abtlg. Events & Messen: Erich Bertagnolli und Michael Rapp<br />

BANKVERBINDUNG<br />

Bremer Landesbank<br />

Konto-Nr.: 3014 232 005, BLZ: 290 500 00<br />

<strong>Club</strong>beitrag EURO 180,-<br />

Aufnahmebegühr EURO 150,-<br />

USt.-IdNr. DE 170 479 553<br />

Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Deze<strong>mb</strong>er<br />

Redaktionsschluss für BULLETIN 2/07: 15.08.07<br />

INHALT BULLETIN 1 - 2007<br />

Vorwort / Editorial<br />

Inhalt<br />

Titelgeschichte<br />

Der MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster<br />

Vom <strong>300</strong><strong>SL</strong> Coupé zum Roadster<br />

Die Roadster Prototypen<br />

Die Schöpfer des Roadsters<br />

Der Roadster geht in Produktion<br />

Der <strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadster im Renneinsatz<br />

V.I.P.´s und <strong>der</strong> Roadster<br />

Lebenszeichen dieses Roadsters gesucht<br />

Sterne am See<br />

Ein rauschendes Geburtstagsfest<br />

MB <strong>300</strong><strong>SL</strong>S Porter im Magazin<br />

<strong>Mercedes</strong> ordnet <strong>Club</strong>betreung neu<br />

Neues zur <strong>Mercedes</strong>Card<br />

Retro-Classics in Stuttgart<br />

Techno Classica in Essen<br />

Saisonabschluss in Südtirol<br />

Besuch von Ministerpräsident G. Oettinger<br />

bei Kienle Automobiltechnik<br />

Zertifikat für MB-Klassiker<br />

Die an<strong>der</strong>en MB-<strong>Club</strong>s Deutschland<br />

Events 2007<br />

Bildnachweis und Literaturhinweis<br />

Jim Clark Revival<br />

Kleinanzeigen<br />

<strong>Club</strong>-Mitglie<strong>der</strong><br />

S. 2<br />

S. 3<br />

S. 4<br />

S. 4<br />

S. 6<br />

S. 11<br />

S. 13<br />

S. 16<br />

S. 20<br />

S.29<br />

S.30<br />

S. 34<br />

S. 36<br />

S. 36<br />

S. 36<br />

S. 38<br />

S. 39<br />

S. 41<br />

S. 42<br />

S. 44<br />

S. 44<br />

S. 44<br />

S. 44<br />

S. 45<br />

S. 46<br />

S. 47<br />

3


4<br />

DER MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> ROADSTER<br />

VOM <strong>300</strong><strong>SL</strong> COUPÉ ZUM ROADSTER<br />

Der <strong>Mercedes</strong> <strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> wurde geboren als Flügeltüren<br />

Coupé und war <strong>der</strong> direkte Nachfolger <strong>der</strong> Rennwagen vom<br />

Typ W 194, die Anfang <strong>der</strong> 50er Jahre so erfolgreich waren und<br />

die Marke <strong>Mercedes</strong> in <strong>der</strong> Welt wie<strong>der</strong> etablierten. Schon Ende<br />

1954 war dem Vorstand von Daimler <strong>Benz</strong> jedoch klar, dass vor<br />

allem <strong>der</strong> amerikanische Markt nach einer offenen Version des<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> verlangte. Dieser offene Wagen sollte einige Nachteile<br />

<strong>der</strong> Coupé Version beseitigen, so<br />

- müsste das Ein- und Aussteigen erleichtert werden<br />

- sollte ein angemessener Kofferraum entstehen<br />

- würde sich das Fahrverhalten durch den Einbau einer<br />

Eingelenkpendelachse deutlich verbessern<br />

Am 1. Nove<strong>mb</strong>er 1954 gab es zwar zunächst einen herben Rück-<br />

schlag im Entwicklungsprozess, denn <strong>der</strong> Vorstand beschloss<br />

zunächst, keine Roadsterausführung des <strong>300</strong><strong>SL</strong> in Angriff zu<br />

nehmen. Doch bereits am 12. Mai 1955 wendete sich das Blatt.<br />

So for<strong>der</strong>te die Sindelfinger Karosserieentwicklung vom Untertürkheimer<br />

Versuch eine Eingelenkpendelachse für den Einbau<br />

in einen Versuchs<strong>roadster</strong> an.


Entscheidend war allerdings die Vorstandssitzung vom 26. Juli<br />

1955, in <strong>der</strong> unter Tagesordnungspunkt 3 „technische Fragen“<br />

<strong>der</strong> Unterpunkt „Entwicklung des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadsters“ behandelt<br />

wurde. Dabei wurde festgestellt:<br />

„Daimler-<strong>Benz</strong> Exportvorstand Arnold Wychodil erinnert<br />

daran, dass von USA von Anfang an die Roadster Ausführung<br />

gefor<strong>der</strong>t worden war und beziffert den möglichen Absatz des<br />

Roadsters auf 60 bis 80 Stück pro Monat, während <strong>der</strong> normale<br />

Bedarf für das <strong>300</strong><strong>SL</strong> Coupé zwischen 30 und 50 Stück liege.<br />

Herr Dr. Nallinger bestätigt die Auffassung von Herrn Wychodil<br />

und berichtet, Herr Hoffmann, New York, habe den Absatz auf<br />

2000 Stück pro Jahr geschätzt. Wenn man den Roadster baue,<br />

müsse man die Fertigung des bisherigen <strong>300</strong> <strong>SL</strong> aufgeben und<br />

das Coupédach auf Son<strong>der</strong>wunsch zusätzlich zum Roadster<br />

liefern. Herr Nallinger will den Roadster bis Ende 1956 fertigstellen,<br />

sodass die Produktion ab 1. Januar 1957 anlaufen kann.<br />

Es wird beschlossen, die alte Hinterachse (die Zweigelenk-Pendelachse)<br />

beim <strong>300</strong> <strong>SL</strong> zu belassen, bis die Fertigung des Roadsters<br />

anläuft.“<br />

Bild rechts:<br />

Der Roadster wurde zum ersten Mal dem Publikum in Europa<br />

auf dem Stand von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> des “Genfer Automobilsalons”<br />

vorgestellt.<br />

5


DIE ROADSTER PROTOTYPEN<br />

Bereits Ende Oktober 1955 war <strong>der</strong> erste im Sindelfinger Ver-<br />

such entstandene Roadster-Prototyp fertiggestellt, konnte am<br />

2. Nove<strong>mb</strong>er anlässlich einer Vorstandssitzung dem <strong>Mercedes</strong>-<br />

<strong>Benz</strong> Vorstand präsentiert und schließlich ersten Testfahrten<br />

unterzogen werden.<br />

Der 1. Prototyp mit <strong>der</strong> Fahrgestellnr. 8467198118/1 unterschied<br />

sich in vielen Details vom späteren Serienfahrzeug, vor allem :<br />

- die Türen sind aus Stahlblech gefertigt im Gegensatz zu einer<br />

Aluminiumgusskonstruktion mit Aluminiu<strong>mb</strong>eplankung beim<br />

Serienmodell.<br />

- das Armaturenbrett ist eine Blechkonstruktion wie beim <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

Flügeltürer und unterscheidet sich vom Serienmodell durch ein<br />

paar Details wie Uhr und Aschenbecher sowie einer Art Griff-<br />

leiste in Verlängerung <strong>der</strong> Armaturen.<br />

- Das Lenkrad aus Holz mit tief liegen<strong>der</strong> Nabe entsprach in <strong>der</strong><br />

Form eher amerikanischem Geschmack<br />

- Die Verdeckklappe ist aus Stahlblech gefertigt und hat einen<br />

völlig an<strong>der</strong>en Mechanismus.<br />

- Der Frontgrill ist an<strong>der</strong>s gestaltet (spitzer zulaufend).<br />

- Die Scheibenwischer sind nach rechts liegend angeordnet mit<br />

Spritzdüsen an je<strong>der</strong> Seite.<br />

- Der Auspuff endete auf <strong>der</strong> linken Seite<br />

- Die Tankklappe war auf <strong>der</strong> rechten Seite platziert<br />

Der erste Roadster Prototyp war hellblau metallic lackiert und<br />

hatte eine dunkelblaue Innenausstattung. Er trug das amtliche<br />

Kennzeichen W27- 4603.<br />

Aus <strong>der</strong> Redaktion vorliegenden Archivunterlagen geht hervor,<br />

dass zwei weitere Prototypen Anfang 1956 gebaut wurden, im<br />

Anschluss daran gab es mindestens noch zwei weitere Vorserienfahrzeuge,<br />

sodass insgesamt 5 Prototypen entstanden. Schon<br />

<strong>der</strong> dritte Prototyp war dem späteren Serienfahrzeug so ähnlich,<br />

dass man bei normaler Betrachtung keine Unterschiede mehr<br />

feststellen konnte.<br />

Bild diese Seite unten links:<br />

Der Prototyp Nr. 1 im August 1956 mit Chef-Designer K. Wilfert<br />

am Steuer - Foto von D. Duncan für Collier´s Magazine<br />

Bild diese Seite unten rechts:<br />

Der Prototyp Nr.1, Bild aus dem MB Archiv<br />

Bild vorherige Seite:<br />

Der Prototyp Nr.1 mit Fahrgestellnr. 8467198118/1<br />

7


8<br />

Der Verbleib dieser fünf Fahrzeuge ist bekannt:<br />

Der erste Prototyp ist heute in privater Sammlerhand in Italien,<br />

<strong>der</strong> zweite wurde Anfang 1957 zum <strong>SL</strong>S umgebaut, <strong>der</strong> dritte ist<br />

weiß lackiert und im Besitz des <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Museums. Der<br />

schwarze Prototyp mit <strong>der</strong> Fahrgestellnummer 8467198106/5<br />

wurde in den 60er Jahren an Herrn Guido Moch aus <strong>der</strong><br />

Versuchsabteilung verkauft und ist heute in amerikanischer<br />

Sammlerhand. Der hierzulande bekannteste Prototyp ist <strong>der</strong> rote<br />

Wagen mit dem Kennzeichen S-EE 660.<br />

Er war lange in Werksbesitz und gewann mit dem Piloten Eberhard<br />

Mahle viele Rennen in Deutschland. Außerdem stand er<br />

Modell für viele Werbeaufnahmen und Aufnahmen <strong>der</strong> Presseabteilung<br />

(z.B. Vorstellung des Hardtops). Anschließend wurde er<br />

an den Rennfahrer Eugen Böhringer verkauft, <strong>der</strong> ihn bis heute<br />

besitzt. Die Verkaufszahlen des Jahres 1956 bestätigten die Vermutung<br />

des Vorstandes, dass die Zeit reif war für die offene Ver-<br />

sion des <strong>300</strong> <strong>SL</strong>. Im Gegensatz zu 867 Fahrzeugen im Jahr 1955<br />

wurden 1956 nur 311 Fahrzeuge verkauft. Die Stunde für den<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster, wie man den Wagen nunmehr nannte, war<br />

also gekommen.<br />

Der Wagen wurde <strong>der</strong> amerikanischen Öffentlichkeit erstmals<br />

vorgestellt im Nove<strong>mb</strong>er 1956 durch einen Bericht in einem<br />

<strong>der</strong> damals bedeutendsten amerikanischen Publikationsmedien,<br />

dem „Collier´s Magazine“. Die Fotos hatte <strong>der</strong> damalige<br />

Starfotograf David Douglas Duncan geschossen, selbst großer<br />

<strong>Mercedes</strong> Fan und Besitzer eines Flügeltüren Coupés (seinen<br />

schwarzen Flügeltürer hat er später dem Sohn seines Freundes<br />

Pablo Picasso geschenkt). Auf seinen Fotos sieht man Prototyp<br />

Nr. 1. Für diese Fotoreportage wurde eine Fahrt zum Stilfser<br />

Joch unternommen, auf <strong>der</strong> die ersten Fotos entstanden. (siehe<br />

Bild unten links auf <strong>der</strong> vorhergehenden Seite)<br />

Diese Seite Bild unten links:<br />

Der Roadster Prototyp im Fahrerlager <strong>der</strong> Rundstrecke<br />

Monza,Italien. Karl Kling rechts, Neubauer links. Archiv Daimler-Chrysler<br />

Bild unten rechts:<br />

David Douglas Duncan - Fotograf des Colliers´s Magazine -,<br />

Fritz Nallinger links und Karl Wilfert rechts vor dem Prototyp in<br />

<strong>der</strong> geheimen Entwicklungswerkstatt von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>.<br />

Bild gegenüberliegende Seite:<br />

Roter Roadster Prototyp (heute im Besitz von Eugen Böhringer)<br />

<strong>der</strong> damals oft für die Werbekampagnen fotografiert worden ist.


10<br />

Roadster Prototype 1 mit Nallinger,Uhlenhaut und <strong>Mercedes</strong> Entwicklungsabteilungschef<br />

Edwin Hitzelberger. Bild von David Douglas Duncan - MB Archiv<br />

Prototyp Nr.5, Fahrgestellnummer 8467198106/5<br />

Prototyp Nr.3, Fahrgestellnummer 8467198106/3


Chef <strong>der</strong> Designabteilung Friedrich Geiger (rechts im Bild, links H.Fiala)<br />

DIE SCHÖPFER DES ROADSTERS<br />

Als Vater des <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadsters kann mit Sicherheit Rudolf Uh-<br />

lenhaut bezeichnet werden, <strong>der</strong> im technischen und wirtschaftli-<br />

chen Bereich die Voraussetzung für den <strong>300</strong> <strong>SL</strong> und damit auch<br />

für den <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster geschaffen hatte. Für das Design des<br />

Wagens verantwortlich war vor allem Karl Wilfert, <strong>der</strong> damalige<br />

Leiter <strong>der</strong> Entwicklungsabteilung. Diese beiden sind auch<br />

auf vielen Bil<strong>der</strong>n zu sehen, die Duncan seinerzeit vom ersten<br />

Prototypen geschossen hat. Die eigentliche Designentwicklung<br />

des Roadsters geht jedoch auf Friedrich Geiger zurück. Von<br />

ihm existieren die frühen Entwürfe des Roadsters. Er war aber<br />

auch wesentlich in die konstruktive Arbeit und <strong>der</strong>en Umsetzung<br />

in den Serienbau involviert. Friedrich Geiger, in den vierziger<br />

Jahren Karosseriekonstrukteur in <strong>der</strong> Abteilung Son<strong>der</strong>wagenbau,<br />

wurde später unter Karl Wilfert <strong>der</strong> erste Leiter <strong>der</strong> neu<br />

geschaffenen Designabteilung. Auf ihn geht auch die Konzeption<br />

des Verdecks mit Verdeckklappe zurück, die seinerzeit allgemein<br />

als ausgereifteste Verdeckkonstruktion weltweit angesehen<br />

wurde.<br />

Karl Wilfert<br />

11


DER ROADSTER GEHT IN PRODUKTION<br />

Die offizielle Vorstellung des Roadsters war im März 1957 auf<br />

dem Genfer Autosalon.<br />

Die Produktion begann im Jahre 1957. Zuvor waren laut Engelen<br />

noch 76 Flügeltürer gebaut worden. In den restlichen Monaten<br />

des Jahres 1957 wurde dann laut Engelen noch eine beachtliche<br />

Zahl von 554 Roadstern gebaut.<br />

Die Produktionsumstellung war im Monat Mai 1957 erfolgt.<br />

Der <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster hat vieles mit dem Flügeltüren-Coupé gemeinsam:<br />

Der Gitterrohrrahmen ist im vor<strong>der</strong>en Bereich fast identisch,<br />

musste aber wegen <strong>der</strong>er niedrigen Bauart im Bereich <strong>der</strong> Türen<br />

wesentlich stabiler gebaut werden und ist deshalb circa 40 kg<br />

schwerer.<br />

Der Motor ist so gut wie identisch mit dem des Flügeltürers,<br />

durch eine schärfere Nockenwelle in Verbindung mit an<strong>der</strong>en<br />

Details kommt er jedoch auf 10 PS mehr.<br />

Geän<strong>der</strong>t ist auch die Kurbelgehäuseentlüftung, da <strong>der</strong> Flügeltürer<br />

nach längeren Standzeiten beim Starten oft eine nicht unbeträchtliche<br />

Menge Öl ausspuckte.<br />

Das Getriebe ist ebenfalls identisch, bei den späteren Roadstern<br />

än<strong>der</strong>te man die Zahnrä<strong>der</strong> in einer Weise, dass das Getriebe<br />

gänzlich leise war.<br />

Der Hauptunterschied zum Flügeltüren-Coupé besteht in <strong>der</strong><br />

Eingelenkpendelachse mit tief gelegtem Drehpunkt. Sie verleiht<br />

dem Roadster ein weitaus besseres Fahrverhalten und war eigentlich<br />

schon für den Flügeltürer geplant, kam aber aus Kostengründen<br />

erst beim Roadster zum Einsatz.<br />

Durch den tiefer liegenden Drehpunkt dieser Achse wird in Situ-<br />

ationen, in denen das Heck des Wagens sich hebt, verhin<strong>der</strong>t,<br />

dass ein Hinterrad nach innen einknickt und so das Fahrzeug<br />

ausbricht. Im Unterschied zum Flügeltürer ist über <strong>der</strong> Hinterachse<br />

auch eine quer liegende Fe<strong>der</strong> montiert, die eine insgesamt<br />

weichere Fe<strong>der</strong>ung des Fahrzeuges und damit einen höheren<br />

Komfort ermöglicht. Der Einsatz dieser Hinterachse hat zur<br />

Folge, dass <strong>der</strong> Rahmen im hinteren Bereich sich vollkommen<br />

von dem des Flügeltürers unterscheidet.<br />

Nicht nur <strong>der</strong> stabile Rahmen erhöhte das Gewicht, die Ver-<br />

wendung normaler Türen mit Kurbelscheiben erfor<strong>der</strong>te eine<br />

Verstärkung <strong>der</strong> Karosserie durch Aluminiumgussteile, und das<br />

Verdeckgestell war nicht gerade leicht. All das führte dazu, dass<br />

<strong>der</strong> Roadster um ca. 80 kg schwerer war als <strong>der</strong> Flügeltürer, was<br />

beim Fahren des Wagens deutlich zu spüren ist.<br />

Bild rechts:<br />

In langer Kolonne rollten die Wagen mit ihren stolzen Besitzern<br />

am Volant vom Sindelfinger Werkhof zum Rallye-Beginn <strong>der</strong><br />

“Rally on the Rhine”<br />

Bild linke Seite:<br />

Die Wagen bekommen den letzten Schliff vor <strong>der</strong> Auslieferung<br />

13


Bild links:<br />

Im Werk lagen jeweils 50 Meter Rohre zur Fertigung des<br />

Rahmens des Roadsters bereit. Foto aus dem MB Archiv<br />

Mit dem Roadster war <strong>der</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong> nicht mehr ein Rennwagen<br />

mit Straßenzulassung, son<strong>der</strong>n wie man ihn von Seiten des<br />

Hauses Daimler-<strong>Benz</strong> nannte, ein sportlicher Tourenwagen<br />

geworden.<br />

H.K. Wieselmann, seinerzeit Chefredakteur bei „Auto,Motor<br />

und Sport“ kommentierte damals Folgendes:<br />

„Diese Hinterachse gibt dem <strong>300</strong> <strong>SL</strong>-Roadster im Verein mit<br />

seiner sonstigen Auslegung, zu <strong>der</strong> ein sehr stark dimensionierter<br />

Querstabilisator an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>achse gehört, ein geradezu<br />

sensationelles Kurvenverhalten. Man kann bei Kurvengrenzgeschwindigkeit<br />

mit eingeschlagenen Vor<strong>der</strong>rä<strong>der</strong>n beschleunigen<br />

– von Ausbrechen keine Spur!“<br />

Nennenswerte Unterschiede zum Flügeltürer sind die länglichen<br />

Scheinwerfer an <strong>der</strong> Front, <strong>der</strong> erstmals in vernünftiger Größe<br />

geschaffene Kofferraum und komfortablere verstellbare Sitze.<br />

Im Armaturenbrett ersetzte ein Ko<strong>mb</strong>iinstrument die vier klein-<br />

en Instrumente. Auch war es gelungen, Platz für ein Handschuh-<br />

fach zu schaffen.<br />

Der Wischerarm und die Wischerblätter waren viel stärker ausgebildet.<br />

Die Tankklappe sorgte dafür, dass man nicht jedes Mal<br />

beim Tanken den Kofferraum öffnen musste.<br />

Zusätzlich zum Stoffverdeck konnte auch ein Hardtop bestellt<br />

werden. Wer gar kein Stoffverdeck wollte, konnte den Roadster<br />

auch als Coupé, also nur mit einem Hardtop versehen, kaufen.<br />

Gegen einen Aufpreis von DM 130,- konnte man den Roadster<br />

ohne Stoßstangen bestellen.<br />

Im Laufe <strong>der</strong> Bauzeit von 1957 bis 1963 wurden nicht wenig bau-<br />

liche Än<strong>der</strong>ungen am Roadster vorgenommen:<br />

- Ab Ende 1958 wurde das glatte Le<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sitze durch perfor-<br />

iertes Le<strong>der</strong> ersetzt.<br />

- Ab 1959 wurde die Trommelbremse vorne verbessert und<br />

durch das so genannte Duo-Duplex-System ersetzt, das bau-<br />

gleich in <strong>der</strong> Limousine <strong>300</strong>d Adenauer Verwendung fand.<br />

- Ab 1961, Fahrgestellnummer 2780, wird die Trommelbremse<br />

durch die Dunlop Scheibenbremsanlage an allen vier Rä<strong>der</strong>n<br />

ersetzt. Rund 480 Fahrzeuge werden fortan als Scheibenbrem-<br />

ser ausgeliefert.<br />

- Ab 1962 Fahrgestellnummer 3049 wird <strong>der</strong> Graugußblock<br />

durch den Aluminiu<strong>mb</strong>lock ersetzt. Vorteil: Der Block wiegt<br />

37 kg weniger, wodurch sich <strong>der</strong> Wagen leichter lenken ließ.<br />

Der Aluminiu<strong>mb</strong>lockmotor war allerdings bei seiner Einführung<br />

noch nicht ausgereift, und die meisten Wagen erlitten<br />

Motorschaden, sodass es heute kaum noch so genannte „Aluminium-Scheibenbremser“<br />

mit originalen Motoren gibt. Der<br />

Aluminium-Motor ist aber besser als sein Ruf. Ein mit heutigem<br />

Kenntnisstand vom Fachbetrieb instand gesetzter Aluminium-<br />

Motor hält genau so lange wie ein Gussmotor, nämlich weit über<br />

100 000 km.<br />

Vom Sammler ist <strong>der</strong> Scheibenbremser gesuchter und damit<br />

um einiges höher bewertet als <strong>der</strong> Trommelbremser. Beson<strong>der</strong>s<br />

gesucht sind heute die Fahrzeuge mit Aluminiummotor, möglichst<br />

aus dem letzten Baujahr 1963.<br />

Auch wenn im Jahr 1964 auf beson<strong>der</strong>en Kundenwunsch noch<br />

drei Roadster ausgeliefert wurden, so sind das Son<strong>der</strong>fälle, die<br />

nichts daran än<strong>der</strong>n, dass die Produktion des Roadsters im Februar<br />

1963 nach insgesamt 1858 gebauten Exemplaren eingestellt<br />

wurde. Daimler-<strong>Benz</strong> gab damit den Bereich <strong>der</strong> Produktion<br />

eines exklusiven anspruchsvollen Klassefahrzeugs auf.<br />

Auf die Frage, wie viele dieser Wagen es denn heute noch gibt,<br />

muss man sagen: fast alle. In den Archiven des deutschen und<br />

amerikanischen <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s sind ca. 75 % <strong>der</strong> Fahrzeuge registriert.<br />

Jeden Monat kommen neue dazu, die irgendwo im Verborgenen<br />

geschlummert haben.<br />

Produktionszahlen:<br />

(laut “Faszination <strong>SL</strong> - <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster” vom <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

Verlag)<br />

1957 : Produktionsstückzahl 554<br />

1958 : Produktionsstückzahl 324<br />

1959 : Produktionsstückzahl 211<br />

1960 : Produktionsstückzahl 249<br />

1961 : Produktionsstückzahl 250<br />

1962 : Produktionsstückzahl 244<br />

1963 : Produktionsstückzahl 26<br />

1957 - 1963: Produktionsstückzahl insgesamt 1858<br />

(Diese Produktionsstückzahl-Angaben sind nicht 100%ig abgesichert. Sie wi<strong>der</strong>sprechen<br />

früheren Zahlen aus dem Werksarchiv.)<br />

15


16<br />

DER <strong>300</strong> <strong>SL</strong> ROADSTER IM RENNEINSATZ<br />

Eigentlich hatte Daimler-<strong>Benz</strong> im Jahr 1955 den Rückzug aus<br />

dem Rennsport beschlossen. Ganz wollte man aber doch nicht<br />

auf die Werbewirksamkeit des Einsatzes des <strong>300</strong> <strong>SL</strong>´s im Motorsport<br />

verzichten.<br />

In Europa wurden verschiedene Privatfahrer auf ihren <strong>300</strong> <strong>SL</strong>´s<br />

vom Werk beim Renneinsatz unterstützt, wenn auch mehr o<strong>der</strong><br />

weniger inoffiziell, da nach offizieller Version Daimler-<strong>Benz</strong><br />

seine Teilnahme an Rennveranstaltungen nach 1955 eingestellt<br />

hatte.<br />

Die Tauglichkeit des Roadsters im Renneinsatz wurde in Deutschland<br />

vor allem durch Eberhard Mahle demonstriert, <strong>der</strong> viele<br />

Rennen auf dem werkseigenen Roadster mit dem Kennzeichen<br />

S- EE 660 gewann.<br />

Auf internationalem Terrain ist vor allem <strong>der</strong> Sieg des Roadsters<br />

beim Grand Prix von Macao im Jahr 1957 erwähnenswert. Der<br />

Hauptfocus <strong>der</strong> Vorstände bei Daimler-<strong>Benz</strong> war aber damals<br />

<strong>der</strong> Absatzmarkt in den USA. Deshalb beschloss <strong>der</strong> Vorstand<br />

von Daimler-<strong>Benz</strong> im Nove<strong>mb</strong>er 1956, für die Rennsaison 1957<br />

in den USA zwei Spezial Roadster zu bauen.<br />

Mit diesen Wagen, die die Bezeichnung <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S bekamen, hat<br />

<strong>der</strong> US-Amerikaner Paul O´Shea tatsächlich mit großem Abstand<br />

die amerikanische Sportwagenmeisterschaft gewonnen.<br />

Die nächste Ausgabe unseres Bulletins soll schwerpunktmäßig<br />

diesen <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S Fahrzeugen gewidmet sein.<br />

Hans Kleissl<br />

Bild unten links:<br />

Paul O´Shea in <strong>der</strong> Rennversion des Roadsters<br />

Bild unten rechts:<br />

Ein Roadster, <strong>der</strong> 1957 gebaut wurde und direkt nach Fertigstellung<br />

im Werk, unter <strong>der</strong> Leitung von Rudolf Uhlenhaut, für den<br />

“Macao Grand Prix 1957” rennmässig hergerichtet wurde.<br />

Bild auf gegenüberliegen<strong>der</strong> Seite rechts:<br />

Eberhard Mahle gewinnt auf dem Roadster die GT-Klasse beim<br />

Großen Bergpreis auf den Schauinsland bei Freiburg. Die Ferraris<br />

blieben hinter ihm zurück.


20<br />

Anita Ekberg in und vor ihrem Roadster


Tony Sailer<br />

Glenn Ford Yul Brynner Soraya Der Schah von Iran<br />

21


W A N T E D<br />

Lebenszeichen dieses Roadsters gesucht - Folgende Anfrage erreichte unseren <strong>Club</strong>:<br />

Vielleicht kann uns jemand helfen, die Geschichte und/o<strong>der</strong> Fahrgestellnummer sowie den Verbleib dieses Fahrzeugs zu<br />

recherchieren. Dr. Walter Schrempp (Brauerei Schrempp, Karlsruhe) hat diesen Roadster ca. 1958 neu gekauft. Er war als<br />

Erstbesitzer im Kfz Brief eingetragen. Das Fahrzeug war mit <strong>der</strong> Farbe Elfenbein mit rotem Hardtop und roter Innenausstattung<br />

im KFZ-Brief eingetragen. Das Foto entstand in den späten 50er Jahren. Es zeigt Frau Schrempp mit dem neuen MB<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster (Kennzeichen: KA-AN <strong>300</strong>). Weiß jemand etwas über den Verbleib des Wagens?” Falls dies <strong>der</strong> Fall sein<br />

sollte, wenden Sie sich bitte an die Redaktion des Bulletins: Hans Kleissl, 0881-925 609 0. Wir werden mit dem Enkel Herrn<br />

Schrempps gerne einen Kontakt herstellen. Es existieren zudem weitere Bil<strong>der</strong> des Autos.<br />

29


“<br />

Bella macchina “ und “Bellissimo” hallte es uns von<br />

allen italienischen “Schaulustigen” entgegen, die sich<br />

zwischen Donnerstagabend und Sonntagmittag am<br />

Hotel Victoria in Mennaggio am wun<strong>der</strong>schönen Lago di Como<br />

einfanden und ihre Fotoapparate zückten, um die 23 Fahrzeuge<br />

mit und ohne “Flügeltüren” auf die Fotoplatte zu bannen.<br />

Der Wettergott war uns allen hold. Bei Temperaturen bis 26<br />

Grad und durchgehendem Sonnenschein gaben die “Swiss Öl”<br />

polierten Fahrzeuge ein herrliches Bild vor dem alten Hotel victorianischen<br />

Stils. Mehrere Fahrzeuge aus Italien und sogar ein<br />

Flügeltürer aus Kopenhagen rundeten das Bild <strong>der</strong> in Deutschland<br />

zugelassenen Lieblinge ab. Schon am Donnerstagabend begann<br />

mit einer neugierigen Besichtigung <strong>der</strong> Teilnehmerfahrzeuge<br />

die Diskussion um den <strong>300</strong> <strong>SL</strong>. Wer hat restauriert? Tolle<br />

Farbe! Seltene Farbko<strong>mb</strong>ination! Klasse Arbeit! Bewun<strong>der</strong>ung<br />

für das neue Retro-Radio mit Bluetooth und I-pod Funktion.<br />

Beim Abendessen mit den Frauen im Hotel wurde weiter<br />

lamentiert über Motoren, Scheibenbremsen versus Trommel,<br />

Formen, Le<strong>der</strong>koffer, Ersatzteile und last but not least<br />

über die steigenden Preise und die gemeinsame Freude über<br />

das beste Investment, was man mit <strong>der</strong> Auswahl dieses “Boliden”<br />

je gemacht hat. Die Mischung <strong>der</strong> Herkunft <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

vom hohen Norden bis in die oberitalienische<br />

Tiefebene führte zu nächtlicher Stunde dann glücklicherweise<br />

auch zu Themen außerhalb <strong>der</strong> motorisierten Welt.<br />

Nachdem Hans Kleissl, wie immer mit leiser, fast überhörbarer<br />

Stimme, erklärt hatte, dass wir alle morgen Früh zur Aklimatisierung<br />

nicht Auto fahren, son<strong>der</strong>n gemeinsam eine Bootsfahrt unternehmen<br />

und erst gegen Mittag das Gaspedal drücken dürften,<br />

stieg bei den Frauen die Freude- die Männer schauten sich verdutzt<br />

an. Aber die Bootsfahrt war wohl durchdacht. Den müden<br />

Kriegern aus <strong>der</strong> nächtlichen Caipirinha - Fraktion wurde bei<br />

guten 10 Grad und Sonnenschein <strong>der</strong> Restalkohol ausgeblasen,<br />

und die Ausgeschlafenen hatten das Vergnügen, sich <strong>der</strong> Wahrheit<br />

zu vergewissern, dass <strong>der</strong> reiche Adel in allen Jahrhun<strong>der</strong>ten<br />

<strong>der</strong> Menschheitsgeschichte wusste, wie man gut lebt. Die Villen<br />

am Comer See, die man häufig nur von <strong>der</strong> Wasserseite sehen<br />

kann, sind einfach überwältigend in ihrer Vielfalt <strong>der</strong> Architektur,<br />

in <strong>der</strong> puren Anzahl und in ihrer wun<strong>der</strong>schönen Lage. Die<br />

dazugehörigen Gärten stechen alles aus, was man an Vegetation<br />

in deutschen Gärten je gesehen hat. Der Höhepunkt war die<br />

Besichtigung <strong>der</strong> “Villa del Balbianello” des Kardinals Angelo<br />

M. Durini auf einer Landzunge (Dosso di Lavedo) in <strong>der</strong> Nähe<br />

von Lenno. Die vom letzten Besitzer, Graf Guido Monzini, dem<br />

italienischen Landschaftsfond vermachte Villa trägt die Charakterzüge<br />

von Einsamkeit und Romantik. Beeindruckend sind<br />

nicht nur <strong>der</strong> Bibliotheksbereich und das umgebaute Kloster,<br />

son<strong>der</strong>n auch die 250 Jahre alte von Hand jedes Jahr in Form<br />

eines Regenschirms gestutzte Eiche im Innenhof des Anwesens.<br />

Nach dem Mittagessen (es gab immer viel Fisch) setzte sich<br />

<strong>der</strong> Corso <strong>der</strong> schönsten Autos <strong>der</strong> Welt unter Geleit von vier<br />

mit BMW-Bikes motorisierten Carabinieri auf den Weg um<br />

die Nordspitze des Sees entlang des östlichen Ufers. Vorbei<br />

am schönen Kloster zum Gruppenbild mit “Auto”, vorbei an<br />

Stop-Schil<strong>der</strong>n und Warnhinweisen. Rote Ampeln dienten nur<br />

noch dazu anzuzeigen, dass <strong>der</strong> Strom in Italien noch fließt.<br />

Rechts vor links schien kein Thema zu sein, da die Carabinieri,<br />

wie ein eingespieltes Ballett, alles blockierten, was sich<br />

uns vermeintlich in den Weg stellen wollte - o<strong>der</strong> noch schlimmer<br />

- sich zwischen zwei <strong>300</strong>er zu quetschen wagte. Leichte,<br />

aber sehr bestimmte Handbewegungen des Polizisten führten<br />

zu schnellem Ausscheiden des “Fiat” o<strong>der</strong> “Renaults” aus<br />

<strong>der</strong> sonst gleichen Kolonne. “ Only possible in Italy because<br />

31


32<br />

we have chaotic traffic”- raunte mir einer <strong>der</strong> Polizisten<br />

in italienischem Englisch zu und grinste dabei mit sichtli-<br />

cher Freude - <strong>der</strong> Nachsatz: “Ich - <strong>der</strong> BenHur <strong>der</strong> itali-<br />

enischen Landstraße”, fehlte noch. - Zu Beginn war dies<br />

fast peinlich, als wir aber in Lecco in den dichten Feierabendverkehr<br />

gerieten und mit Hilfe <strong>der</strong> blauen Helfer im Sauseschritt<br />

durchfahren konnten, war die Scham verflogen.<br />

Die Besichtigung <strong>der</strong> Salami Fabrik war nett gemeint, ebenso<br />

wie die sich anschließende Bestückung jedes Wagen mit<br />

einer Salamipräsentbox - viele nutzen aber diese kleine<br />

Pause auch, um Wasser zu tanken, denn bei dem ständigen<br />

Fahrtwind- es wurde zügig gefahren- und <strong>der</strong> Sonne,<br />

machten sich bereits leichte Ausfallerscheinungen bemerkbar.<br />

Der letzte Tag war Como und Bellaggio gewidmet. Die neue<br />

Carabinieri- Truppe, wie<strong>der</strong> mit vier Motorrä<strong>der</strong>n, war<br />

nicht so eingespielt wie am Tag vorher, und es kam bei zwei<br />

Kreuzungen zu brenzligen Situationen - aber alles ging gut<br />

- nicht mal Blechschaden. In Como bewachten die blauen<br />

Helfer unsere Fahrzeuge auf dem Marktplatz, als wären es<br />

ihre eigenen, während wir bummeln und essen gehen konnten.<br />

Und wie<strong>der</strong> gab es Fisch, diesmal jedoch vom Feinsten (Dorade)<br />

in einem fantastischen Restaurant in <strong>der</strong> Comer-Innenstadt.<br />

25 Grad Sonne - o sole mio - was geht es uns doch gut.<br />

Die Weiterfahrt an die Spitze <strong>der</strong> Halbinsel, dort wo <strong>der</strong> See sich<br />

teilt, war das reine Vergnügen - enge Dorfgassen, winkende Leute,<br />

erfreute, strahlende Gesichter und Freude. Bellaggio, nach einer<br />

guten Stunde durch die Berge am Ende <strong>der</strong> Halbinselherrlich<br />

gelegen. Pause.<br />

Autos einfach an den Straßenrand und auf in die nächste<br />

Strandbar - ein Cappucino, ein Eiskaffee, jede Menge Wasser<br />

(senza gas o<strong>der</strong> frizzante)- und wie<strong>der</strong> den tollen Blick auf<br />

den See. Hun<strong>der</strong>te von Urlaubern bewun<strong>der</strong>n die Fahrzeuge,<br />

fragen nach PS , Baujahr , wie die Autos sich fahren lassen,<br />

Servolenkung? - Fehlanzeige. Malerischer Ort mit einer schönen,<br />

alten Kirche - aber wir müssen noch die ganze Strecke zurück -<br />

100 km Landstraße - da: <strong>der</strong> Blick auf die Autofähre direkt zum<br />

Hotel - die reinste Versuchung o<strong>der</strong> die reinste Vernunft. Der<br />

Abschiedsabend, gestaltet, wie die meisten Dinge <strong>der</strong> Tour, von<br />

unseren italienischen Autofreunden, gerät zur Ba<strong>mb</strong>i-Verleihung.<br />

Neben auf NC- Maschinen gefrästem Lenkrad des <strong>300</strong> <strong>SL</strong><br />

als Teller, gab es eine Litographie <strong>der</strong> Künstler -Collage, die als<br />

3x5 Meter Bild den Frühstrücksraum füllte, kleine Geschenke<br />

<strong>der</strong> Firma DaimlerChrysler Italy und einen Händedruck von<br />

Hans Kleissl sowie das herrlichste Lächeln seiner Frau Vanessa.<br />

Eine voll gelungene Veranstaltung, dank <strong>der</strong> italienischen<br />

Autofreunde Gianni, Luigi und dem Hauptorganisator<br />

Claudio Capelletti und seinen Söhnen.<br />

Hans und Vanessa - wir alle wissen aber, wer dahinter steckt.<br />

Arrive<strong>der</strong>ci bis zum nächsten Jahr<br />

Jürgen Wettke


34<br />

EIN RAUSCHENDES GEBURTSTAGSFEST<br />

Am 26.1.2007 begann für unseren <strong>Club</strong>kameraden, Dr. Klaus<br />

Lehr, ein neuer Lebensabschnitt: Die Pubertät des Seniums,<br />

60 Jahre und kein bisschen langsam, wie mir mein Sohn berichtete,<br />

<strong>der</strong> als Gastbeifahrer anlässlich des Gaisbergrennens 2006<br />

den heißen Sitz von Dr.Lehr´s <strong>300</strong><strong>SL</strong>S Porter dückte. Also:<br />

mehr Pubertät, weniger Senium!<br />

In <strong>der</strong> <strong>Club</strong>szene ist Dr. Lehr als Besitzer eines Flügeltürers und<br />

zweier Roadster wohl bekannt. Er setzt diese Fahrzeuge häufig<br />

und erfolgreich bei Veranstaltungen wie <strong>der</strong> Mille Miglia, Tour<br />

Auto , Ennstal Classic, Liege-Rome-Liege, Modena Cento Ore<br />

usw. ein. Rennerfahrung sammelte er bei Topveranstaltungen wie<br />

Le Mans Classic, Goodwood Revival, Targa Florio, Modena<br />

Cento Ore sowie bei <strong>der</strong> Carrera Panamericana in Mexico.<br />

Seit einiger Zeit ist sein Lieblingsspielzeug <strong>der</strong> oben<br />

erwähnte MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S Porter. (Interessenten lesen nach bei<br />

www.mercedes <strong><strong>300</strong>sl</strong>s-porter.de). Zur Steigerung des fahrerischen<br />

Reizes und <strong>der</strong> Originalität entwickelt Hans Kleissl <strong>der</strong>zeit<br />

für ihn einen Mc-Culloch La<strong>der</strong>, wie er in den Jahren 1956/57<br />

zum Einsatz kam. Erste Prüfstandsversuche verliefen viel versprechend,<br />

sodass das Leben vielleicht nicht erst mit 66, son<strong>der</strong>n<br />

schon bald beginnen kann.<br />

Runde Geburtstage dieses Kalibers sind meist Anlass Bilanz zu<br />

ziehen. Klaus Lehr kann sich hier keine Unterlassungssünden<br />

vorwerfen. Beruflich äußerst erfolgreich (u.a. lange, prägende<br />

Jahre in Afrika) schaffte er es , nie berufsblind zu werden. Sein<br />

Interessensspektrum umfasst eine breite Palette von Fel<strong>der</strong>n<br />

wie Hochseesegeljachten, Großwildjagd, Reisen und eine Vielzahl<br />

von Sportarten. Dies erinnert ein wenig an Hemmingway.<br />

Im Gegensatz dazu verlief sein Privatleben aber absolut harmonisch,<br />

was sicherlich mit weitgehen<strong>der</strong> Übereinstimmung <strong>der</strong><br />

Interessen und dem entgegengebrachten Verständnis seiner Frau<br />

Anita zu tun hat. Anita Lehr war es auch , die ihm eine Geburtstagsfeier<br />

arrangierte , <strong>der</strong>en organisatorische Details, Stimmung<br />

und Opulenz an Perfektion nicht zu überbieten waren. Über 100<br />

Gäste aus den verschiedenen beruflichen und privaten Bereichen<br />

seines Lebens waren nach Weinheim und Heidelberg gekommen,<br />

um Dr. Klaus Lehr hochleben zu lassen, darunter auch eine Abordnung<br />

des <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>s. 3 Tage und Nächte lang wurde gefeiert.<br />

Freitagabend, an seinem tatsächlichen Geburtstag, versam-<br />

melten wir uns beim Stammitaliener des Ehepaares Lehr. Dies<br />

klingt nicht beson<strong>der</strong>s aufregend. Was <strong>der</strong> mit Lehrs befreundete<br />

Patron an kulinarischem Feuerwerk und A<strong>mb</strong>iente dann<br />

aber abbrannte, stellt alle mir bekannten Italiener (auch die<br />

besten in Italien selbst) in den Schatten. (Restaurant „La Cantina“,<br />

Stadtmitte Weinheim, lohnt auch größere Umwege).<br />

Samstag war Heidelberg-Tag: Morgens eine Stadtrundfahrt<br />

unter professioneller Führung, mittags Besuch einer urigen Studentenkneipe,<br />

die so recht nach dem Geschmack einiger <strong>Club</strong>freunde<br />

war, abends Empfang und Galadiner im Königssaal<br />

des Heidelberger Schlosses. Die Superlativen dieses Abendprogramms<br />

einzeln aufzuführen, würde den hier vorgegebenen<br />

Rahmen sprengen. Fazit: unvergesslich!<br />

Sonntag luden Lehrs in ihre private Villa in Weinheim zum<br />

Brunch ein. Hierbei führte uns Klaus durch seine Fahrzeugsammlung,<br />

die neben <strong>Mercedes</strong> auch an<strong>der</strong>e große Marken umfasst<br />

wie z.B. einen gigantischen Lagonda, einen Porsche 959,<br />

einen Ferrari 275, um nur einige zu nennen.<br />

Chapeau.


Es verbleibt, Anita und Klaus Lehr für ihre wun<strong>der</strong>bare Gastfreundschaft<br />

zu danken und beiden auch für die Zukunft die<br />

Gesundheit zu wünschen, die es ihnen ermöglicht, sich an den<br />

vielen schönen Dingen des von ihnen geschaffenen Umfelds zu<br />

erfreuen.<br />

Ad multos annos<br />

Peter Krieglsteiner<br />

35


36<br />

MB <strong>300</strong><strong>SL</strong>S PORTER IM MAGAZIN<br />

Liebe <strong>300</strong> <strong>SL</strong>- Freunde,<br />

wie ich bereits in meinem früheren Bericht über den <strong>Mercedes</strong><br />

<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>S Porter mitgeteilt habe, sind sämtliche<br />

Informationen über dieses Fahrzeug auf <strong>der</strong> Internetseite<br />

www.mercedes<strong><strong>300</strong>sl</strong>s-porter.de aufgeführt.<br />

Erfreulicherweise konnte ich vor kurzem einen Sammelband<br />

aus dem Jahr 1957 mit den jeweiligen monatlichen Ausgaben<br />

des Magazins „<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> all over the world“ auftreiben. In<br />

diesem Band ist in <strong>der</strong> April Ausgabe auf Seite 4 mein Fahrzeug<br />

(Bild 1283 - siehe unten) abgebildet mit einem kurzen Begleittext.<br />

Das zeigt, mit welcher Akribie <strong>Mercedes</strong> benz damals schon<br />

alle Aktivitäten seiner Marke bzw. Fahrzeuge sowohl im<br />

In- als auch im Ausland hervorragend dokumentiert hat.<br />

Ihr Dr. Klaus Lehr<br />

MERCEDES ORDNET CLUBBETREUUNG<br />

NEU - UMSTRUKTURIERUNG IM MUSEUM<br />

Stuttgart – Die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Museum G<strong>mb</strong>H übernimmt<br />

ab sofort auch die Aktivitäten <strong>der</strong> <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

Classic Car <strong>Club</strong> International G<strong>mb</strong>H (MBCCCI), die<br />

rückwirkend zum 1. Januar 2007 aufgelöst wird. In diesem<br />

Zusammenhang trennen sich das Unternehmen und Dieter<br />

Ritter, Geschäftsführer <strong>der</strong> MBCCCI, einvernehmlich.<br />

Michael Bock, Geschäftsführer <strong>der</strong> <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Museum<br />

G<strong>mb</strong>H: „Mein Dank gilt Dieter Ritter und seiner Mannschaft<br />

für die geleistete Arbeit. In den vergangenen 17 Jahren haben<br />

wir bei <strong>der</strong> Betreuung unserer weltweiten <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>Club</strong>s<br />

Maßstäbe gesetzt. Ich wünsche Dieter Ritter weiterhin alles Gute.“<br />

Mit <strong>der</strong> Integration des „<strong>Club</strong>-Managements“ in die <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong><br />

Museum G<strong>mb</strong>H kann jetzt noch intensiver und<br />

direkter auf die Wünsche und Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit rund<br />

70 <strong>Club</strong>s mit insgesamt etwa 75.000 Mitglie<strong>der</strong>n eingegangen<br />

werden. Das <strong>Club</strong>-Management berichtet direkt an<br />

Michael Bock. So sind künftig die Aktivitäten des Museums<br />

und die <strong>der</strong> <strong>Club</strong>s noch besser aufeinan<strong>der</strong> abgestimmt.<br />

„Unser Engagement den <strong>Club</strong>s gegenüber bauen wir<br />

künftig weiter aus, werden diese wichtigen Markenbotschafter<br />

weiterhin entsprechend unterstützen und ihnen<br />

mit Rat und Tat zur Seite stehen“, sagte Bock.<br />

NEUES ZUR MERCEDES-CARD<br />

<strong>Mercedes</strong>Card, das Kundenbetreuungsprogramm von<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>, steht jetzt auch allen Markenclubmitglie<strong>der</strong>n<br />

mit <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Oldtimern offen. Hierdurch werden<br />

Ihnen auf vielfältige Art und Weise umfangreiche Einblicke<br />

in die Erlebniswelt von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> ermöglicht.<br />

Viermal im Jahr erhalten <strong>Mercedes</strong>Card-Inhaber das <strong>Mercedes</strong>-<br />

Card-Journal zugesandt, außerdem gibt es kostenfreien Eintritt<br />

in das <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Museum in Stuttgart und das <strong>Mercedes</strong>magazin<br />

frei Haus. Zusätzlich beinhaltet die <strong>Mercedes</strong>Card<br />

eine VISA Kreditkarte, welche beim Ausfüllen eines jährlichen<br />

Fragebogens beitragsfrei ist. Neu ist das Angebot Ihre <strong>Mercedes</strong>Card<br />

ganz individuell zu gestalten. Anstelle <strong>der</strong> Standardabbildung,<br />

welche Karl <strong>Benz</strong> und Gottlieb Daimler zeigt, können<br />

Sie ein Motiv aus einer umfangreichen Bil<strong>der</strong>galerie (auch<br />

Oldtimer-Motive) wählen. Zusätzlich kann beantragt werden:<br />

<strong>der</strong> <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Schutzbrief, das <strong>Mercedes</strong>Card-Versicherungspaket<br />

o<strong>der</strong> Vorzugsabonnements für die Zeitschriften<br />

„auto motor und sport“ und „abenteuer und reisen“. Der<br />

Internetauftritt von <strong>Mercedes</strong>Card ermöglicht Ihnen je<strong>der</strong>zeit<br />

und überall die Leistungen nutzen zu können. Alle Infos zum<br />

Thema <strong>Mercedes</strong>Card sowie das Formular für die Beantragung<br />

finden Sie unter www.mercedes-benz.de/mercedescard.


38<br />

RETRO-CLASSICS IN STUTTGART März 07<br />

Good Bye Killesberg - Diesmal war es nun wirklich die letzte<br />

Retro Classics auf dem Gelände des Killesberges, die bei uns den<br />

Auftakt zur diesjährigen Oldtimersaison bildete. Die nunmehr<br />

zum 7. Mal stattgefundene Retro Classics in Stuttgart mausert<br />

sich immer mehr zur wichtigsten Oldtimermesse im Süddeutschen<br />

Raum und hat das Zeug dazu, einmal ähnliche Bedeutung<br />

zu erlangen, wie die bereits das 19. Mal stattgefundene Techno<br />

Classica in Essen, zumal einer Expansion mit dem Umzug auf<br />

Europas mo<strong>der</strong>nstes Messegelände, <strong>der</strong> neuen Landesmesse<br />

Stuttgart, ab dem kommenden Jahr nichts mehr im Wege stehen<br />

wird.<br />

Die etwas „angegrauten“ Hallen auf dem Killesberg passten<br />

bisher zwar sehr gut zur Oldtimerei, platzen inzwischen<br />

aber aus allen Nähten und gelangen an ihre Grenzen.<br />

Neben <strong>der</strong> bereits zum dritten Mal stattfindenden Son<strong>der</strong>schau des<br />

ASC mit Rennwagen- Raritäten aus den zwanziger und dreißiger<br />

Jahren, gaben dieses Jahr das 50- jährige Jubiläum des Fiat 500<br />

sowie des <strong>Mercedes</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong>- Roadsters Anlass zu Son<strong>der</strong>schauen.<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> (eigentlich ja DaimlerChrysler, ich werde<br />

mich nie daran gewöhnen, aber jetzt brauche ich das ja wohl<br />

auch nicht mehr!) hatte sich mit <strong>der</strong> Halle 5.2 diesmal auch<br />

einen wesentlich zentraleren und attraktiveren Standort gesichert<br />

und sich nicht mehr, wie letztes Jahr, in das hinterste<br />

Eck <strong>der</strong> vielen Messehallen ins Souterrain verbannen lassen.<br />

Heuer wurde ein würdiger Rahmen geschaffen zur Präsentation<br />

<strong>der</strong> 16 anerkannten <strong>Mercedes</strong>- <strong>Club</strong>s. Beson<strong>der</strong>s viel<br />

Raum nahm dabei die Präsentation des <strong>300</strong><strong>SL</strong>- <strong>Club</strong>s mit<br />

mehreren <strong>300</strong><strong>SL</strong>- Fahrzeugen ein, um das 50- jährige Jubiläum<br />

des Roadsters gebührend zu feiern. Neben 3 Roadstern,<br />

einem <strong>SL</strong>S und einem Flügeltürer war <strong>der</strong> Star <strong>der</strong> Ausstellung<br />

<strong>der</strong> erste Prototyp des Roadsters von 1955 (!), berühmt geworden<br />

durch die frühen faszinierenden Aufnahmen von David<br />

Douglas Duncan von 1956 am Stilfser Joch lange vor dessen<br />

Präsentation auf dem Genfer Automobilsalon im März<br />

1957. Er war damals wie heute die Attraktion fürs fachkundige<br />

Publikum, für Journalisten und sogar das Fernsehen.<br />

Bei den an<strong>der</strong>en <strong>Mercedes</strong>- <strong>Club</strong>s kristallisierten sich zwei<br />

Präsentationen als beson<strong>der</strong>e Eye Catcher heraus. Zum einen<br />

war die Polizeiversion eines 190<strong>SL</strong> nicht nur bei den Damen<br />

und Herren <strong>der</strong> „grünen Zunft“, son<strong>der</strong>n beson<strong>der</strong>s auch bei<br />

den Kin<strong>der</strong>n beliebt. Zum an<strong>der</strong>en gab das Gerippe einer völlig<br />

verrotteten Pagode, die die letzten 30 Jahre im Neckar „verbracht“<br />

hatte, bevor sie von <strong>der</strong> Wasserschutzpolizei geborgen<br />

wurde, Anlass zum Staunen, Schmunzeln o<strong>der</strong> Grübeln. Mutmaßungen,<br />

ob es sich beim Versenken in den Fluten des Neckars<br />

wohl um Versicherungsbetrug, ein Kapitalverbrechen o<strong>der</strong><br />

doch eher um ein Missgeschick o<strong>der</strong> vielleicht auch um einen<br />

Racheakt gehandelt haben mag, wurde freien Lauf gelassen.<br />

Insgesamt wurde auf dem Killesberg wie<strong>der</strong> alles rund um<br />

den Oldtimer angeboten: natürlich ganze Fahrzeuge und Motorrä<strong>der</strong>,<br />

Ersatzteile, passende Kleidung, Literatur, wie<strong>der</strong> unendlich<br />

viele Modellautos und zwischen alle dem immer wie<strong>der</strong><br />

Highlights, wie könnte es an<strong>der</strong>s sein, <strong>der</strong> ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong>. Dieser wurde dann entwe<strong>der</strong> zum Verkauf angeboten,<br />

o<strong>der</strong> er diente als Publikumsmagnet dazu, ein Produkt möglichst<br />

werbewirksam zu vermarkten. Hier in Stuttgart gab es immerhin<br />

elf verschiedene <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong> zu bewun<strong>der</strong>n.<br />

Über das Aufkommen bzw. das Angebot an <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeugen<br />

auf den verschiedensten Messen werden wir in Zukunft, wie auch<br />

in diesem Heft über die Techno Classica, regelmäßig berichten.<br />

Dr. York Seifert<br />

Roadster Prototyp


T<br />

TECHNO CLASSICA IN ESSEN April 07<br />

Zum 19. Mal fand in Essen die größte Oldtimer Show <strong>der</strong> Welt<br />

mit automobilen Raritäten und nostalgischem Zubehör statt.<br />

In 18 Messehallen, <strong>der</strong> Galeria und auf dem Freigelände boten<br />

über 1000 Aussteller aus 15 Län<strong>der</strong>n alles rund um den Oldtimer<br />

feil. Über 200 Klassiker- <strong>Club</strong>s, -Vereine und – Interessengemeinschaften<br />

hatten Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Dieses<br />

Jahr galt es, den Besucherrekord des letzten Jahres von über<br />

150000 Besuchern zu übertreffen. Dazu sollte das Angebot von<br />

über 2000 zum Kauf stehenden Fahrzeugen, von <strong>300</strong> Anbietern<br />

von Ersatzteilen, Werkzeugen, und Produkten für Wartung und<br />

Pflege sowie ca. 60 Oldtimer- Buch- und –Literaturhändlern als<br />

auch 80 Modellautoanbietern wie auch das Angebot an stilechter<br />

Bekleidung sowie an exklusivem Reisegepäck die nötigen Anreize<br />

schaffen. Mit spektakulären Historik- Präsentationen aller deutschen<br />

und <strong>der</strong> wichtigsten europäischen Automobil- Hersteller<br />

ist die Techno Classica die bedeutendste Klassik Messe, bei <strong>der</strong><br />

internationale Autofirmen ihre Geschichte und ihre Aktivitäten<br />

im Bereich Traditionspflege so eindrucksvoll darstellen können.<br />

Traditionell ist für uns <strong>Mercedes</strong>- Fans die Halle 1 Hauptanziehungspunkt.<br />

Hier präsentierte sich <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> wie<strong>der</strong> mit all<br />

seinen deutschen anerkannten Markenclubs.<br />

Themenschwerpunkt war auch hier, wie schon in Stuttgart bei<br />

<strong>der</strong> RetroClassics, anlassgemäß die Würdigung von 50 Jahren<br />

<strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadster. Der Geburtstag war allein <strong>Mercedes</strong>- <strong>Benz</strong><br />

Classic die Präsentation von nicht weniger als 9 <strong>300</strong><strong>SL</strong> wert.<br />

Neben zwei Flügeltürern und vier Roadstern wurden vom Classic<br />

Center ein <strong>300</strong><strong>SL</strong> Roadster- „Rohbau“, ein Roadster- Rahmen<br />

sowie ein rolling Chassis des Roadsters ausgestellt. In <strong>der</strong><br />

gleichen Halle fand sich wie immer auch die Firma HK Engineering<br />

immerhin mit sechs Roadstern und einem Flügeltürer<br />

sowie die Firma Kienle mit zwei Flügeltürern und einem Roadster.<br />

Als <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Classic Partner präsentierte sich die Firma<br />

Rosier mit ihrem 80- jährigen Jubiläum und einem Flügeltürer.<br />

Den <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>stand zierte ein weißer Roadster. Zu diesem<br />

ist positiv anzumerken, dass er diesmal wesentlich großzügiger<br />

gestaltet war mit deutlich mehr Platz und Gott sei Dank richtigen<br />

Sitzgelegenheiten, die ja im letzten Jahr noch Mangelware<br />

darstellten, heuer dagegen zum Verschnaufen und Fachsimpeln<br />

einluden!<br />

Insgesamt bot die Techno Classica wie<strong>der</strong> ein gewohnt umfangreiches<br />

Forum für <strong>300</strong><strong>SL</strong> Fahrzeuge (dieses Jahr deutlich über<br />

30 verschiedene <strong>300</strong><strong>SL</strong>). Natürlich wurden nicht alle zum Kauf<br />

angeboten. Einige dienten nur Ausstellungszwecken o<strong>der</strong> man<br />

war sich <strong>der</strong> Webewirksamkeit bewusst, zum Beispiel für Classic<br />

Leasing, Lackpolituren o<strong>der</strong> auch zur Unterstützung des<br />

Verkaufs von Rudgefelgen.<br />

Unter dem Angebot fanden sich auch wie<strong>der</strong> Repliken <strong>der</strong> einschlägig<br />

bekannten Hersteller, sowohl des Roadsters als auch des<br />

Flügeltürers. Auf Weisung von <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> mussten wie<strong>der</strong><br />

alle doch so schönen und funkelnden <strong>Mercedes</strong>sterne abgeklebt<br />

werden, ein Bild des Jammers. Sicher gibt es das Problem<br />

<strong>der</strong> Produktpiraterie, aber ist es hier nicht etwas sehr kleinlich?<br />

Sollte man als Konzern mit einer solch faszinieren<strong>der</strong> Historie<br />

nicht vielleicht über solchen Dingen stehen? Wird dadurch denn<br />

wirklich eine einzige Replika weniger verkauft?? Ich bezweifele<br />

das stark! Auch wenn <strong>der</strong> <strong>Mercedes</strong>stern zunächst fehlen muss,<br />

darf er doch vom Käufer im Anschluss bei „seinem“ eigenen<br />

Wagen problemlos montiert werden. Das Resultat bleibt dann<br />

doch das gleiche!!<br />

Darüber hinaus wurde eine Replika des <strong>300</strong><strong>SL</strong>R mit Startnummer<br />

722 auf <strong>SL</strong>K- Basis angeboten.<br />

Neben Ersatzteilen konnte <strong>der</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong>- Enthusiast Modellautos,<br />

Tretautos, Literatur, Bil<strong>der</strong> o<strong>der</strong> auch einen Glasaschenbecher<br />

mit Flügeltürergravur erstehen. Letzteres setzte jedoch voraus,<br />

dass er gewillt war, dafür sehr tief in die Tasche zu greifen. Mit<br />

sehr tief meine ich auch sehr, sehr tief!! Der Preis für den zugegebenermaßen<br />

nicht unedlen und sehr schweren „Abfallbehälter“<br />

stieg!! Von einem auf den nächsten Tag von sage und schreibe<br />

erst 350 auf dann 650 (!!) Euro, wohlgemerkt beim gleichen<br />

Anbieter. Ich habe hier wohl unter dem Begriff Handeln etwas<br />

falsch verstanden. Da muss selbst ein Spinner wie ich schon mal<br />

seine Flügel strecken.<br />

Immerhin blieb mir ein Foto nicht verwehrt. Aber das Sammlerherz<br />

lebt schließlich ja auch von unerfüllten Träumen!!<br />

Dr. York Seifert<br />

39


SAISONABSCHLUSS IN SÜDTIROL<br />

18. - 21.10.2007<br />

Zum Abschluss <strong>der</strong> diesjährigen Oldtimersaison laden wir im<br />

Herbst zu einer <strong>300</strong> <strong>SL</strong>- Ausfahrt nach Südtirol ein. Die Ausschreibung<br />

hierzu werden Sie bis Ende Juni erhalten.<br />

Wir treffen uns am Donnerstag, den 18.10., im Schlosshotel Korb<br />

in Missian bei Bozen. Der Schlossherr wird uns am Nachmittag<br />

in seinem Weinkulturbunker willkommen heißen sowie Schloss<br />

und Weine vorstellen. Am Freitag, 19.10., lernen wir auf <strong>der</strong> Ausfahrt<br />

ins Ultental die Heimat unserer Vorstandsmitglie<strong>der</strong> Erich<br />

Bertagnolli und Hans Kleissl kennen. Über den Bergkamm erreichen<br />

wir das Trentino- Gebiet und lassen uns zur Mittagszeit<br />

im Castel Ringberg oberhalb des Kalterer Sees wie früher die<br />

Habsburger verwöhnen (ca. 120 km). Der Samstag 20.10. führt<br />

uns über zahlreiche Dolomitenpässe zur Ütia de Börz auf dem<br />

Würzjoch, wo uns Würzjoch-Fritz lokale Spezialitäten vorstellt.<br />

Auch die Rückfahrt zum Hotel bietet ate<strong>mb</strong>eraubendes Panorama<br />

(ca. 200 km). Rückreise am Sonntag o<strong>der</strong> individuelle<br />

Verlängerung. Alle Übernachtungen und Abendessen finden im<br />

Schlosshotel Korb statt.<br />

Die Meldegebühr wird bei ca. 200,-/ Pers. + Hotel 80,- bis 125,-<br />

EUR je Pers. und Tag (Zi/HP -10%) liegen. Hierin ist außer den<br />

Getränken am Abend alles eingeschlossen. Michael Rapp<br />

Bild links:<br />

Der Roadster im Film “Ein Hauch von Nerz” mit Doris Day,<br />

1962<br />

41


42<br />

BESUCH VON BADEN-WÜRTTEMBERGS<br />

MINISTERPRÄSIDENT GÜNTHER H.<br />

OETTINGER BEI KIENLE AUTOMOBIL-<br />

TECHNIK<br />

Heimerdingen, im Mai 2005. Zu einem ausführlichen Informationsbesuch<br />

empfing Kienle Automobiltechnik in Heimerdingen<br />

kürzlich Baden- Württe<strong>mb</strong>ergs Ministerpräsident Günther<br />

H. Oettinger (CDU). Für den Regierungschef war <strong>der</strong> aktuelle<br />

Besuch die zweite Visite in dem auf die Restaurierung hochwertiger<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Oldtimer spezialisierten Betrieb: Bereits<br />

im Jahr 2001 hatte sich Oettinger über die mittelständische<br />

Firma informiert – damals in seiner Funktion als Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> CDU im Baden-Württe<strong>mb</strong>ergischen Landtag.<br />

Bei seinem rund einstündigen Besuch im Mai 2007 war Oet-<br />

tinger sehr angetan über das Wachstum des Restaurierungsbe-<br />

triebes: 82 größtenteils hochspezialisierte Mitarbeiter sind bei<br />

Kienle Automobiltechnik beschäftigt. „Mittelständische Unternehmen<br />

wie Kienle Automobiltechnik sind die wichtigsten<br />

Motoren unserer Wirtschaft. Kienle Automobiltechnik steht stellvertretend<br />

für die vielen Firmen, die mit dem Fleiß ihrer Mitarbeiter,<br />

mit fundiertem Know-How und innovativer Technik<br />

unseren Wohlstand garantieren. Dank solcher Unternehmen<br />

haben wir in Baden-Württe<strong>mb</strong>erg die niedrigste Arbeitslosigkeit<br />

und die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland.“<br />

Kienles Erfolg beruht auf zwei Maximen: Getreu dem Motto<br />

Gottlieb Daimlers „Das Beste o<strong>der</strong> Nichts“ sind Kienle-Restaurierungen<br />

kompromisslose Qualitätsarbeiten mit dem<br />

Ziel, hun<strong>der</strong>tprozentig authentische und handwerklich per-<br />

fekte Restaurierungsarbeiten zu liefern. Die zweite Kienle<br />

Maxime lautet: „Alles aus einer Hand“ Alle Gewerke werden<br />

im eigenen Betrieb durchgeführt. Das stellt die beste<br />

Möglichkeit dar, ausschließlich Top-Arbeiten zu liefern.<br />

So ist die Firma Kienle organisiert wie ein kleiner, weitgehend<br />

autarker Auto-Hersteller mit den Abteilungen Karosserie-<br />

und Rohbau, Tischlerei, Sattlerei, Motorenbau mit<br />

Motorenprüfstand, Kfz-Elektrik, Ersatzteil-Lager und Teilebeschaffung,<br />

Mechanische Abteilung und Werkzeugbau, Endmontage,<br />

Finishing und Verkauf. Während des Rundgangs<br />

durch die einzelnen Fachabteilungen erklärten Firmeninhaber<br />

Klaus Kienle und sein Sohn Alexan<strong>der</strong> dem Ministerpräsidenten<br />

die einzelnen Arbeitsabläufe. Oettinger bewies erstaunliche<br />

Detailkenntnisse und hob die Bedeutung solcher gut geführten<br />

Betriebe als Aushängeschild für Baden-Württe<strong>mb</strong>erg hervor.<br />

Bild Oben:<br />

Firmeninhaber Klaus Kienle (rechts) führte Ministerpräsident<br />

Günther Oettinger rund eine Stunde durch seinen Restaurierungsbetrieb<br />

für klassische <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Automobile.<br />

Bild Mitte:<br />

Bei seinem Besuch bei <strong>Mercedes</strong>-Restaurierer Kienle Automobiltechnik<br />

in Heimerdingen zeigte sich Baden-Württe<strong>mb</strong>ergs<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger (hier in<br />

einem <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 540 K Spezial Roadster von 1937)<br />

beeindruckt von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Restaurierungsarbeiten.<br />

Bild Unten:<br />

Ministerpräsident Günther Oettinger lässt sich von Firmenchef<br />

Klaus Kienle (rechts) die Finessen bei <strong>der</strong> Restaurierung klassischer<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Automobile ausführlich erklären.<br />

Text:


Fa. KIENLE Fotos: Christof R. Sage


44<br />

ZERTIFIKAT FÜR MB-KLASSIKER<br />

Beurkundung aller archivierten Auslieferungsdaten.Das Daim-<br />

lerChrysler Konzernarchiv bietet den Besitzern klassischer<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Fahrzeuge auf beson<strong>der</strong>en Wunsch einen exklusiven<br />

Service an: das Zertifikat für <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Klassiker.<br />

Die Urkunde ist eine werkseitige Bestätigung aller archivierten<br />

Auslieferungsdaten eines klassischen <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> in<br />

repräsentativer Form.Anhand <strong>der</strong> in den Fahrzeugpapieren angegebenen<br />

Fahrgestellnummer wird ein personalisiertes, attraktiv<br />

gestaltetes Zertifikat für Young- und Oldtimer ausgestellt,<br />

das die Ausstattungs- und Auslieferungsdaten ansprechend<br />

ausweist.Das Konzernarchiv verfügt über einen nahezu lückenlosen<br />

Bestand an Fahrzeug-Datenkarten sowie Motor-,<br />

Wagen- und Kommissionsbüchern, die es ermöglichen, den<br />

Ursprungszustand beinahe jedes jemals gebauten Personenwagens<br />

<strong>der</strong> Marken <strong>Mercedes</strong> und <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> eindeutig zu<br />

belegen. Die Bandbreite <strong>der</strong> archivierten Daten reicht von den<br />

werksinternen Auftrags-, Aufbau und Motornummern bis hin<br />

zum Auslieferungsort und geht bis auf das Jahr 1890 zurück.<br />

Das Zertifikat wird in hochwertigem Prägedruck hergestellt<br />

und individuell auf den Eigentümer des jeweiligen Klassikers<br />

ausgestellt. Da <strong>der</strong> Name des Eigentümers in einem Kommissionsbuch<br />

des Konzernarchivs festgehalten wird, eignet sich<br />

das Zertifikat als persönliches Geschenk von bleibendem Wert.<br />

Das Zertifikat ist bei Vorlage eines Eigentumsnachweises (in<br />

<strong>der</strong> Regel Kopie des Fahrzeugbriefes) zum Preis von 100 Euro<br />

zzgl. Versandspesen erhältlich und kann schriftlich angefor<strong>der</strong>t<br />

werden:<br />

DaimlerChrysler AG Konzernarchiv G328<br />

70546 Stuttgart, Telefax: 0711 – 17 5 21 77<br />

e-mail: konzernarchiv@daimlerchrysler.com<br />

DIE ANDEREN MB-CLUBS DEUTSCHLAND<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Veteranenclub von Deutschland e.V.<br />

www.mvconline.de - mvcd@t-online.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> 190<strong>SL</strong> <strong>Club</strong><br />

www.mercedes-benz190sl-club.de - f.erbeck@mercedes-benz190slclub.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Interessengemeinschaft e.V.<br />

www.<strong>mb</strong>ig.de - info@<strong>mb</strong>ig.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Pagode e.V.<br />

www.sl-club-pagode.de - holger.widenmeyer@sl-club-pagode.de<br />

Verein <strong>der</strong> Heckflossenfreunde e.V. /MB-Strich-Acht IG<br />

www.mercedesclubs.de - stuempfig@mercedesclubs.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R/C 107 <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Deutschland e.V.<br />

www.107sl-club.de - j.kreuer@rt-42.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Kompressor <strong>Club</strong> e.V.<br />

info@kompressor-club.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> W123-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.w123-club.de - w123info@aol.com<br />

Unimog-<strong>Club</strong> Gaggenau e.V.<br />

www.unimog-club-gaggenau.de<br />

peter.rebsdat@unimog-club-gaggenau.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> S-Klasse-<strong>Club</strong><br />

www.<strong>mb</strong>-w-126-club.de - info@<strong>mb</strong>-w-126-club.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> R129 <strong>SL</strong>-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.129sl-club.de - president@129sl-club.de<br />

MBMC <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>-Modellauto-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.<strong>mb</strong>mc.de - info@<strong>mb</strong>mc.de<br />

<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>SL</strong>K-<strong>Club</strong> e.V.<br />

www.slk-club.de - info@slk-club.de<br />

EVENTS 2007<br />

MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Jahrestreffen, Stuttgart<br />

Silvretta Classic, Österreich<br />

Schloss Dyck Classic Days, Jüchen<br />

AVD Oldtimer Grand Prix, Nürburgring<br />

ADAC Sounds of Speed, Salzburg<br />

3.intern. VP Bank Classic, Arosa<br />

Goodwood Revival, England<br />

MB Classic Days, Salzburg,<br />

ADAC Nürburgring Classic, Nürburgring<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> <strong>Club</strong> Rallye Südtirol, Italien<br />

Jochpass Memorial, Hindelang<br />

La Carrera Panamericana, Mexico<br />

BILDNACHWEIS UND LITERATURHINWEIS:<br />

21.06.-24.06.<br />

05.07.-07.07.<br />

04.08.-05.08.<br />

10.08.-12.08.<br />

24.08.-25.08.<br />

30.08.-02.09.<br />

31.08.-02.09.<br />

02.09.-09-09.<br />

21.09.-23.09.<br />

18.10.-21.10.<br />

18.10.-21.10.<br />

26.10.-01.11.<br />

Wir danken beson<strong>der</strong>s dem <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Archiv für die Unterstützung<br />

“Faszination <strong>SL</strong> - <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster (W198II)” - <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> Verlag<br />

“<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>” - G. Engelen/M. Riedner - Motorbuch Verlag<br />

“50 Jahre <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong>” - M. Bolsinger - Delius Klasing Verlag<br />

“<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>” - J. Lewandowski - art & car edition<br />

“<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong><strong>SL</strong>” - Dennis Adler - Motorbook International<br />

“<strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong> <strong>300</strong> <strong>SL</strong>” - K. Ludvigsen - Ludvigsen Library Series


JIM CLARK REVIVAL<br />

33.500 begeisterte Besucher, viel Sonnenschein & gute Laune machten Ende April<br />

das 3. Jim Clark-Revival auf dem Hockenheimring zu einem tollen Motorsport-<br />

Erlebnis. Es gab 18 Rennserien mit über 650 Fahrern. Die Massen an Zuschauern<br />

waren begeistert vom offenen und vollen Fahrerlager. Rennwägen aller Art waren<br />

mit dabei- egal, ob Formel 1 o<strong>der</strong> Sport Cars, Formel 2 o<strong>der</strong> 3. Auch ein paar<br />

“Rennautos” von unserem <strong>Club</strong> waren am Start. Der Weltrekordversuch mit 1000<br />

historischen (zum Teil Besucher-) Autos am Samstag gelang lei<strong>der</strong> nicht, weil “nur”<br />

908 klassische Fahrzeuge kamen. Trotzdem war es ein gelungener Versuch und<br />

vielleicht ein Ansporn für nächstes Jahr, wenn es vom 24. – 27. April 2008 beim<br />

4. Jim Clark Revival wie<strong>der</strong> an den Start auf dem Hockenheimring geht. Es ist<br />

möglich, mit dem Oldtimer „nur“ als Zuschauer zu kommen o<strong>der</strong> auch an den<br />

Rennen teilzunehmen. Infos unter www.jimclark-revival.com<br />

45


46<br />

‘Pretty Perplexed’ - 1960 - Brown & Bigelow<br />

KLEINANZEIGEN<br />

BIETE<br />

Betriebsanleitung Flügeltürer<br />

Verkaufe Betriebsanleitung für MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Flügeltürer, Ausgabe<br />

A, in erstklassigem Zustand. Originalausgabe! Kein Nachdruck!<br />

Karl-Heinz Grosse, Tel 0228-2619285, mail: grossecasu@gmx.de<br />

Verschiedene Roadster Ersatzteile<br />

Beim Aufräumen in <strong>der</strong> Garage sind mir ein paar <strong>300</strong><strong>SL</strong>-<br />

Teile in die Hand gefallen: Ein Paar Chromzierringe für<br />

die Vor<strong>der</strong>scheinwerfer, eine Innenraumleuchte und ein<br />

Paar Chro<strong>mb</strong>lenden für die Rücklichter inklusive <strong>der</strong><br />

eingefassten Katzenaugen. Die Teile stammen alle von<br />

einem 61er Roadster und sind keine Repros. Bei Interesse:<br />

Bastian Weber, Tel. 0160-1535595, mail: bigB@gmx.li<br />

<strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster Ersatzteile<br />

Biete folgende <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster Ersatzteile aus Familienbesitz:<br />

Es handelt sich hier um neuwertige Teile, wie Stoßstange hinten,<br />

Wasserpumpe, Ölpumpe, Kolben mit Kolbenbolzen und Kolbenringe,<br />

sowie Laufbuchsen. Diverse gebrauchte Teile sind<br />

auch noch vorhanden.<br />

Uwe Hartmann, mail: harti.uwe@hotmail.de<br />

Liska Bände<br />

Mein verstorbener Vater war langjähriges Mitglied im <strong>300</strong><strong>SL</strong><br />

<strong>Club</strong> (Prof. Herbert Hartmann, Remscheid). Aus seinem Fundus<br />

besitze ich unter an<strong>der</strong>em noch drei alte originale und sehr gut<br />

erhaltene Liska Bände aus 1953, die ich gerne verkaufen würde.<br />

(Preis 750.- Euro für alle drei Bücher). Dr. Oliver Hartmann,<br />

Köln, mail: ohartmanno@web.de<br />

Stoßfänger/ Verdeckgestell für Roadster<br />

Verkaufe 4 Stück Stoßfänger vorn/ hinten für den Roadster.<br />

Preise 1000/ 2000 Euro pro Stück. Verdeckgestell komplett:<br />

6800 Euro. Alles original <strong>Mercedes</strong>-<strong>Benz</strong>-Teile. Ben Valkenburg,<br />

Belgien, Tel. 0032-36534945, mail: ben.valkenburg@hccnet.nl<br />

HEPCO-Originalkoffersatz für MB <strong>300</strong> <strong>SL</strong> Roadster<br />

Der große Koffer muss restauriert werden, <strong>der</strong> kleine Koffer ist<br />

in sehr schönem Zustand. Der Koffersatz stammt aus <strong>der</strong> Originalausstattung<br />

eines roten <strong>300</strong> <strong>SL</strong>, <strong>der</strong> anfangs 70er aus den<br />

USA in die Schweiz kam, in den 80er im Kanton Tessin fuhr<br />

und sich heute anscheinend zur Zeit im Raum Zürich befindet.<br />

Dr. Mattia Tonella ,Zürich - mail: Mattia.Tonella@ubs.com<br />

Flügeltürer - Skulpturen aus Aluminium<br />

Diese Skulpturen „<strong>300</strong><strong>SL</strong> Gullwing“ sind aus Aluminium (ca. 50<br />

cm Länge). Weitere Infos und Preise bei: Ton van <strong>der</strong> Vleuten /<br />

ARTCAR - Nie<strong>der</strong>lande, mail: info@artcar.nl - www.artcar.nl<br />

GEFUNDEN<br />

Herrenbrille<br />

Auf <strong>der</strong> Techno Classica ist eine Brille am <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>stand<br />

liegen geblieben: Herrenbrille mit schmalen braunen Bügeln,<br />

Marke HAGA Eyeware Sweden. Die Brille ist in Verwahrung<br />

beim <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong>sekretäriat.


Wir bgrüßen unsere neuen MB <strong>300</strong><strong>SL</strong> <strong>Club</strong> - Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Wolfgang Marxen<br />

Rolf Beran<br />

Uwe Brodbeck<br />

Jörg Pilawa<br />

Michael Bareither<br />

Christian I<strong>mb</strong>usch<br />

Alexan<strong>der</strong> Paul<br />

Christoph Marx<br />

Ernst Müller<br />

Thomas Meier<br />

Bernhard Kunath<br />

Rudi Lamprecht<br />

Walter H. Lechler<br />

Christian Kramer<br />

Johannes Zieser<br />

Dr. Gerd Schnetkamp<br />

Martin Tobian<br />

Die <strong>Club</strong>- Mitgliedschaft beendet haben:<br />

Christoph und Ingrid Suter<br />

Paul Russel<br />

Hans und Anita Lubig<br />

Wir trauern um unsere <strong>Club</strong>- Mitglie<strong>der</strong>:<br />

Ursula Lapatz. Verstorben am 6. März 07<br />

Manfred Lösch. Verstorben am 25. Januar 07<br />

Klaus Meier<br />

Gerd Bastian<br />

Conrad C. Meissler<br />

Werner Reifferscheidt<br />

Rudolf W. Schaefer<br />

Dr. Volker Scherenberg<br />

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