herunterladen. - Bremer Frauenmuseum

moderieren und auch die heftigsten De-
batten amüsant zu Ende zu führen.
Eine ihrer nachhaltigsten und
erfolgreichsten Initiativen im Bremer
Frauenmuseum war die Aktion zur Be-
schilderung der Bremer Straßen mit
Frauennamen und ihre Ergänzung durch
Legenden. Inzwischen hat sich die Zahl
der so benannten Straßen auf 57 erhöht,
gibt es sogar einen Senatsbeschluss, der
vorsieht, in Zukunft vermehrt Frauen-
namen zu führen. Wir erinnern uns alle,
wie schwierig es war, für die wohl
inzwischen berühmteste Bremerin Paula
Becker-Modersohn eine angemessene
Lokalität zu finden. In ihrer Rede zur
Einweihung des „Paula Modersohn-
Becker-Steges“ in den Wallanlagen
zwischen Kunsthalle und Theater be-
schrieb Elisabeth mit feiner Ironie den
„langen steinigen Weg zum Steg“ und
wusste selbst aus dieser Verlegenheit
Trost zu spenden, indem sie vorschlug:
„Der kurze, unscheinbare Steg, der doch
die Aufmerksamkeit des Betrachters sofort
fesselt, weil er souverän auf ein Geländer
verzichtet, nur durch eine Kette von
Lichtern begrenzt, die sich bei Dunkelheit
im Wasser spiegeln, … verdient es, den
Namen einer mutigen Künstlerin zu tragen
Zuletzt noch eine Besonderheit: Bei all
ihren Auftritten und Unternehmungen,
ihren Geburtstagen und in der schweren
Zeit ihrer Krankheit waren ihre Töchter –
im Wechsel oder mindestens eine –
dabei, helfend oder mit einem Blumen-
strauß. Das war sehr beeindruckend und
das war für Elisabeth wichtig, darüber
haben wir noch ganz zuletzt gesprochen.
Deshalb bin ich sicher, dass Ihr vier sowie
Eure Kinder das Erbe Eurer Mutter auf die
eine oder ganz andere Weise weiter
tragen, fortführen werdet. Das ist für uns
alle heute der einzige Trost.
Elisabeth Hannover-Drück
3.6.1928 – 23.9.2010
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