herunterladen. - Bremer Frauenmuseum
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sie Klaus Gerhard, dem „1. Feministen in<br />
Bremen“, wie sie charmant hinzufügte,<br />
1973 in das geschenkte Exemplar der<br />
‚Politischen Justiz’ schrieb, heißt es: und<br />
E. Hannover – denn „ein historisches<br />
Buch, an dem eine Frau mitgeschrieben<br />
hat, das kauft doch kein Mensch!“<br />
(Originalton Fischer-Verlag 1965).<br />
Elisabeth war eine Verbündete von<br />
Anfang an. Dank des allgemeinen gesell-<br />
schaftlichen Aufbruchs, der von neuen<br />
sozialen und politischen Bewegungen<br />
getragen wurde, war unsere erste kleine<br />
gemeinsame Revolte nur konsequent,<br />
wenn auch recht ungehörig: Der freund-<br />
liche Gastprofessor, der extra aus Freiburg<br />
angereist war, um an der Reform-<br />
universität einen Kurs zur Geschichte der<br />
Frauenbewegung anzubieten, wurde von<br />
uns bereits in der dritten Seminarstunde<br />
abgesetzt. Wir übernahmen Planung und<br />
Diskussion der Lektüren, denn von nun an<br />
„machten wir unsere Geschichte selbst.“<br />
Das ist wörtlich zu nehmen, von da<br />
an hat uns die Frauenbewegung getragen,<br />
haben wir sie mitgestaltet, gab es viele<br />
gemeinsame Projekte, bei denen Elisa-<br />
beth Ideengeberin, oft die treibende Kraft,<br />
die methodisch und inhaltlich fundierte<br />
Historikerin war, deren kritischen Verstand<br />
und deren politische Radikalität man nur<br />
anfangs wegen ihrer allzu großen<br />
Zurückhaltung und Bescheidenheit<br />
unterschätzen konnte. Aus den ersten<br />
Frauengruppen, die Privates als Poli-<br />
tisches und damit Veränderbares er-<br />
kannten, bildete sich Mitte der 70er Jahre<br />
eine Arbeitsgemeinschaft und ein Freun-<br />
dinnen-Trio mit Elisabeth, Romina<br />
Schmitter und mir heraus, das uns nun<br />
mehr als 30 Jahre verbunden, gestärkt<br />
und beflügelt hat. – Es ist übrigens ein<br />
Missverständnis, wenn diese kollektiven<br />
Lernprozesse der Frauenbewegung als<br />
männerfeindlich bezeichnet werden, im<br />
Gegenteil, sie entlasteten von individuellen<br />
Schuldvorwürfen in den Geschlechter-<br />
beziehungen. – Nach ersten gemein-<br />
samen Weiterbildungsveranstaltungen in<br />
der Volkshochschule zu Frauenthemen<br />
haben wir zu dritt 1979 im Syndikat-Verlag<br />
eine gekürzte Ausgabe der „Frauen-<br />
Zeitung“ von Louise Otto herausgegeben<br />
unter dem Titel „Dem Reich der Freiheit<br />
werb’ ich Bürgerinnen“, eine Quelle, die<br />
unseren Blick auf die Anfänge der<br />
Frauenbewegung in Deutschland gründ-<br />
lich veränderte.<br />
Von da an hat dieses Freundin-<br />
nennetz getragen über alle Entfernungen<br />
und biographischen Veränderungen<br />
hinweg, Elisabeth war inzwischen am<br />
Kippenberggymnasium eine für viele<br />
Schülerinnen und Schüler rettende und<br />
inspirierende Lehrerin. Als ich an die<br />
Universität Frankfurt berufen wurde,<br />
hatten wir gerade einen Auftrag vom<br />
Staatsarchiv erhalten, eine erste Aus-<br />
stellung zum Frauenwahlrecht vorzu-<br />
bereiten. Elisabeth und Romina<br />
übernahmen dies und begannen bald, als<br />
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