herunterladen. - Bremer Frauenmuseum

düstert, die sie wider besseres Wissen an
den verfehlten und aussichtslosen Berliner
Aufstand zugunsten des Polizeipräsi-
denten Eichhorn fesselte. Zu früh war
nach ihrer Überzeugung losgeschlagen
worden, aber sie blieb zusammen mit Karl
Liebknecht in einer Art von Nibelungen-
treue an der Seite der bereits im Kampf
stehenden Arbeiter.
Die beiden verließen Berlin nicht,
obwohl sich Agitation und Mordhetze
gegen sie bedrohlich steigerten. Als sie
am 15. Januar 1919 in ihrem letzten Zu-
fluchtsort in Wilmersdorf verhaftet wurden,
konnten sie sich keine Illusionen über ihr
Schicksal machen. Beide wurden noch am
gleichen Abend von Angehörigen der
Garde-Kavallerie-Schützendivision
umgebracht, der Leichnam von Rosa
Luxemburg im Landwehrkanal versenkt.
"Ordnung herrscht in Berlin", so
hatte sie ihren letzten Artikel in der "Roten
Fahne" überschrieben. "Ihr stumpfen
Schergen! Eure Ordnung ist auf Sand
gebaut. Die Revolution wird sich morgen
schon wieder rasselnd in die Höhe richten
und zu eurem Schrecken mit Posau-
nenklang verkünden: Ich war, ich bin, ich
werde sein!"
Übertragen wir diese Worte von der
Wiederkunft auf die Person, die sie einst
niederschrieb, so werden wir uns bewußt,
wie aktuell Rosa Luxemburgs Vermächtnis
gerade heute wieder ist. Ihr Kampf, so will
mir scheinen, ist noch nicht ausgekämpft.
Die Revolution wird sich morgen schon
wieder rasselnd in die Höhe richten und zu
eurem Schrecken mit Posaunenklang
verkünden: Ich war, ich bin, ich werde
sein!"
Dieses Bild Rosa Luxemburg hing über dem
Schreibtisch von Elisabeth
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