herunterladen. - Bremer Frauenmuseum
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epräsentativer Stelle durch eine Straße<br />
oder einen Platz zu ehren, stieß allgemein<br />
auf offene Ohren. Aber wo sollte sich<br />
dieser Traum verwirklichen lassen? In<br />
einem Neubaugebiet an der Peripherie der<br />
Stadt sicher nicht, und im Zentrum sind<br />
natürlich alle Örtlichkeiten benannt. Ein<br />
Versuch, ein Stück der Kulturmeile für<br />
Paula umzuwidmen, war schon 2001 am<br />
Widerstand der Anrainer gescheitert.<br />
Da fiel unser Blick auf den Steg,<br />
der das Cafe Kuckuck an der Kunsthalle<br />
mit der Villa Ichon verbindet, auf den<br />
kurzen, unscheinbaren Steg, der doch die<br />
Aufmerksamkeit des Betrachters sofort<br />
fesselt, weil er souverän auf ein Geländer<br />
verzichtet, und nur durch eine Kette von<br />
Lichtern begrenzt, die sich bei Dunkelheit<br />
im Wasser spiegeln, über den Wallgraben<br />
führt.<br />
Solch ein kühnes Bauwerk, das<br />
eine der schönsten Stellen der Wallan-<br />
lagen für den Fußgänger erschließt und<br />
auch eine direkte Verbindung zum Denk-<br />
mal für Paula bilden wird, verdient es, den<br />
Namen einer mutigen Künstlerin zu<br />
tragen, so meinten wir.<br />
Der Beirat Mitte nahm unseren<br />
entsprechenden Antrag einstimmig an.<br />
Wesentliche Hilfe und Unterstützung er-<br />
hielten wir in allen Fragen, die die<br />
Finanzierung, die künstlerische Gestaltung<br />
und die Organisation betrafen, durch die<br />
Städtische Galerie Buntentor.<br />
Aber es gab auch Bedenken. Die <strong>Bremer</strong><br />
Wallanlagen sind ein ehrwürdiges, über<br />
200 Jahre altes Gartenkunstwerk von<br />
hohem Rang , und die Mitarbeiter von<br />
Stadtgrün wachen darüber, dass der<br />
ursprüngliche Charakter der Anlage nicht<br />
durch willkürliche Eingriffe gestört wird, So<br />
mussten wir unsere Pläne in einigen<br />
Punkten revidieren.<br />
Jetzt aber möchte ich den Mit-<br />
arbeitern von Stadtgrün danken, dass sie<br />
die Bronzetafeln an beiden Enden des<br />
Stegs angebracht und die heutige Na-<br />
mensgebung ermöglicht haben.<br />
Nicht nur räumlich verbindet der<br />
Steg das Theater am Goetheplatz mit der<br />
Kunsthalle, er weist auch symbolisch auf<br />
die enge Beziehung zwischen darstel-<br />
lender und bildender Kunst hin und fügt<br />
sich so als ein würdiges Glied in die<br />
<strong>Bremer</strong> Kulturmeile ein.<br />
Ich wünsche dem Steg viele<br />
Besucher, die auch, wenn das Gedenkjahr<br />
vorüber sein wird, sich gerne der großen<br />
Malerin Paula Modersohn-Becker erin-<br />
nern.<br />
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