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nun ihre Kraft erneut der parlamentari-<br />

schen Arbeit widmeten.<br />

Nach dem verlorenen Krieg waren die<br />

Frauen beim Wegräumen der Trümmer<br />

jeder Art und als sozial kompetente<br />

Personen bei der Wiederherstellung der<br />

elementaren Lebensgrundlagen sehr<br />

gefragt. Käthe Popall trat als erste Frau<br />

als Gesundheitssenatorin in die Landes-<br />

regierung ein, konnte sich aber gegen den<br />

Widerstand der Ärzteschaft und als<br />

Kommunistin im heraufziehenden Kalten<br />

Krieg nur bis 1948 im Amt halten. Mit der<br />

Normalisierung der Verhältnisse ging die<br />

"Stunde der Frauen" zu Ende; der<br />

überparteiliche <strong>Bremer</strong> Frauenausschuss<br />

verlor an Einfluss. Erst 1951 wurde erneut<br />

eine Frau in den Senat gewählt, die für<br />

sechs Legislaturperioden blieb.<br />

Dann folgte von 1975 bis 1983 noch<br />

einmal eine "frauenlose Zeit". Zwar stieg<br />

der Anteil von weiblichen Abgeordneten<br />

auf ca. 14%, aber frische Impulse mussten<br />

von außen kommen. Die Neue Frauen-<br />

bewegung startete 1971 spektakulär mit<br />

dem uralten Thema § 218; dem kulturellen<br />

und sozialen Leben der Stadt prägten<br />

feministische Phantasie und Kreativität<br />

unverkennbare neue Akzente auf.<br />

Wo stehen wir heute? Die Frau-<br />

enquote in Parlament und Senat ist kräftig<br />

angestiegen: die Fraueninteressen werden<br />

durch eigens geschaffene Gremien ver-<br />

treten und sind in Gesetzen verankert -<br />

aber stehen sie manchmal nicht nur auf<br />

dem Papier? Konservative Familienpolitik<br />

verhindert eine Liberalisierung des Abtrei-<br />

bungsrechts, und die neue Arbeitslosigkeit<br />

verweist Frauen zurück an den Herd: die<br />

Rezession bedroht viele autonome Frau-<br />

enprojekte, die dringender gebraucht wer-<br />

den als je zuvor. Das Frauenwahlrecht ist<br />

längst errungen, aber ausruhen dürfen wir<br />

uns auf unseren Lorbeeren nicht. Die<br />

Ausstellung möge im Sinne eines "Erin-<br />

nerns für die Zukunft" den Frauen Stolz,<br />

Mut und Kraft für die kommenden Auf-<br />

gaben vermitteln.<br />

»Ein streitbares Frauenzimmer«.<br />

Elisabeth und Petra Brödner beim Aufbau der<br />

Ausstellung<br />

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