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Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

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8 Brief Ada an <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> vom 8. Februar 1906, Archiv der <strong>Nolde</strong> Stiftung<br />

9 Brief <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> an Ada vom 9. Februar 1906, Archiv der <strong>Nolde</strong> Stiftung<br />

10 Max Sauerlandt (Hrsg.): <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>. Briefe 1894-1926. Berlin 1967, S.59<br />

11 <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: Jahre der Kämpfe. Köln 2002 (7. Auflage), S.150<br />

12 <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: Reisen. Ächtung. Befreiung. Köln 2002 (6. Auflage), S.68 und S.84<br />

13 Max Sauerlandt (Hrsg.): <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>. Briefe 1894-1926. Berlin 1967, S.182<br />

14 Brief <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>s an Erich Heckel vom 9. November 1907, Abschrift von <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> im<br />

Archiv der <strong>Nolde</strong> Stiftung<br />

begeistert beurteilt zu werden von Künstlern – ja von Malern? – Dass Deine Kunst<br />

das verdiente ist klar, aber dass es nun schon kam ist etwas, worüber wir jubelnd<br />

froh sein müssten.« 8 <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> jedoch reagierte skeptisch: »In Bezug auf die<br />

›Brücke‹ bin ich etwas bange davor, da hineinzukommen. Ich will ja so gerne die<br />

Flügel freihaben! – Auch weiß ich gar nicht, wer es ist, sind es 19-20-jährige junge<br />

Akademiker, die einen gern dazu haben wollen, die Kartoffeln für sie aus dem<br />

Feuer zu holen? Ich habe ja immer Angst vor Malern, denn fast immer muss ich<br />

geben, ohne etwas zu nehmen.« 9 Karl Schmidt-Rottluff, der den ersten Briefkontakt<br />

zu <strong>Nolde</strong> hergestellt hatte, schickte <strong>Nolde</strong> bald darauf eine Mappe mit ausgewählten<br />

Graphiken aller »Brücke«-Künstler. Diese Arbeiten scheinen <strong>Nolde</strong> überzeugt<br />

zu haben, denn er trat der Gruppe im März als ältestes Mitglied bei. Zur Zeit<br />

seines Eintritts war <strong>Nolde</strong> 38 Jahre alt, seine neuen Malerfreunde Karl Schmidt-<br />

Rottluff, Erich Heckel und Ernst Ludwig Kirchner hingegen erst zwischen 20 und<br />

25 Jahre.<br />

Doch dieser Altersunterschied war für <strong>Nolde</strong> nicht bedeutsam. Er sprach von der<br />

»Brücke« immer als einer »jungen zukunftsfrohen Vereinigung«, 10 sah sich selbst<br />

als Fürsprecher für »die junge, starke Kunst unserer jungen Generation«. 11 Dem<br />

später geäußerten Vorwurf, er habe den ein Jahr jüngeren Max Slevogt als alten<br />

Maler bezeichnet und sich selbst den »Jungen« zugerechnet, entgegnete er selbstbewusst:<br />

»Den Jahren nach war es nicht richtig, im Künstlerischen um so mehr.<br />

(…) Der Maler ist jung, solange er künstlerisch schaffend in Selbstüberraschungen<br />

lebt.« 12 Und noch im Jahr 1926 räumte <strong>Nolde</strong> in einem Brief ein: » … ist es<br />

denn so wichtig, dass man 60 wird (…). Es ist mir kaum verständlich, denn in<br />

Kunstsachen sage ich ja immer noch ›wir Jungen‹.« 13<br />

<strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>s Austritt aus der »Brücke« erfolgte zur Überraschung aller Mitstreiter<br />

Anfang November 1907. In einem Brief an Erich Heckel begründete <strong>Nolde</strong> seinen<br />

Entschluss mit den Worten: »Es ist so viel in der ›Brücke‹, was ich anders haben<br />

möchte, und diese Gedanken beschäftigen mich viel zu sehr. Ich muss mich sehr<br />

concentrieren um arbeiten zu können, und jede Ablenkung ist meiner Kunst zum<br />

Nachteil.« 14 Doch gab es – wie so häufig bei Künstlervereinigungen – auch zunehmend<br />

Differenzen und Spannungen im menschlichen Bereich: Briefe Karl<br />

Schmidt-Rottluffs an Ada <strong>Nolde</strong>, die sich 1907 in Dresden aufhielt, wurden immer<br />

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