02.12.2012 Aufrufe

Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

54<br />

<strong>Nolde</strong> bekannte Mitte Februar 1925 in einem Brief an Ernst Gosebruch: »Es fällt<br />

mir schwer Landschaften zu malen, oft erst nachdem ich sie ein oder zweimal<br />

umgemalt habe bin ich zufrieden. In meiner Produktion sind nur wenige Landschaften,<br />

die mir ebenso lieb sind als manche der Figurenbilder. In Wasserfarbe,<br />

im kleineren Format kann ich besser eine Vollwirkung erreichen.«<br />

Dennoch: Das weite Marschland der Westküste um Utenwarf und Seebüll mit dem<br />

hohen Himmel und den schweren Wolken, von der Sonne in farbiges Licht<br />

getaucht, ist ein zentrales Thema innerhalb von <strong>Nolde</strong>s Schaffen. »Unsere Landschaft<br />

ist bescheiden, allem Berauschenden, Üppigen fern, das wissen wir, aber sie<br />

gibt dem intimen Betrachter für seine Liebe zu ihr unendlich viel an stiller, inniger<br />

Schönheit, an herber Größe und auch an stürmisch, wildem Leben.« (IV, 9)<br />

Von der hohen Warft Seebüll aus konnte <strong>Nolde</strong> das weite Land ungehindert überschauen,<br />

»die ganze weite Himmelswölbung über uns, mehr noch als den Halbkreis<br />

rundend, denn seltsam ist es, wie sehr eine kleine Anhöhung in der flachen<br />

Ebene den Himmel vergrößert.« (IV 91)<br />

Zahlreiche der nach 1915 entstandenen Landschaftsbilder <strong>Nolde</strong>s fangen die<br />

Eigentümlichkeit seiner Heimatgegend ein. In einigen Fällen griff der Künstler auf<br />

kleine Farbstifftzeichnungen von 1915/16 zurück, die ihm als Vorlage dienten: Am<br />

tiefliegenden Horizont stoßen das kräftige Grün der Fennen und das Blau des<br />

Himmels unvermittelt aufeinander. Die typischen roten, reetgedeckten Backsteinhäuser<br />

oder dunkle Windmühlen erheben sich aus dem flachen Land, in den Wasserflächen<br />

des Bildvordergrundes spiegelt sich das Farbenspiel des Himmels.<br />

Der Hof von Boy Petersen war in unmittelbarer Nachbarschaft von Utenwarf an<br />

der Wiedau gelegen, 1920 und 1922 erscheint er auf mehreren Landschaftsbildern.<br />

(Andreas Fluck)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!