Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie
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31 Brief <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s an seine Frau Mauki vom 24. Jänner 1933, Archiv <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong><br />
32 Brief Ada <strong>Nolde</strong>s an Mauki <strong>Berg</strong> vom 23. Jänner 1933, Archiv <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong><br />
33 Brief <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s an Ada <strong>Nolde</strong> vom 18. Februar 1934, Archiv der <strong>Nolde</strong> Stiftung<br />
34 Brief <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s an <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> vom 17. Juli 1947, Archiv der <strong>Nolde</strong> Stiftung<br />
Kindern, dann die Großmutter mit dem kl. Kinde auf der Bank, die hockenden<br />
Trauerweiber, die Glockenblumen, das Huhn mit Narzissen, die tote Bäurin, unsere<br />
Familie, die Halt mit dem Hof oben, die Sonnenblumenteller, weniger mochte<br />
er den Flötenspieler. Mich freute tief, dass er gern die Bilder ansah. Vielleicht kann<br />
ich ihm einmal ein Maler sein, wie wäre das schön!« 31 <strong>Nolde</strong>s war <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong>s<br />
seltsame Stimmung nicht entgangen. »Nachdem wir mit Ihrem Mann hier<br />
Freundschaft geschlossen haben, … haben (wir) den lieben Menschen mit etwas<br />
schwerem Herzen auf die Reise gehen lassen, aber wenn er erst wieder in seinen<br />
<strong>Berg</strong>en und bei Ihnen sein wird, dann wird wieder Friede über ihn kommen«, 32<br />
schreibt Ada <strong>Nolde</strong> an Mauki <strong>Berg</strong>.<br />
Der Kontakt zwischen <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> und dem Ehepaar <strong>Nolde</strong> endet etwa ein Jahr<br />
später. Aus einem Brief <strong>Berg</strong>s an Ada vom 18. Februar 1934 geht hervor, dass es<br />
bei einem erneuten Zusammentreffen zum abrupten Bruch zwischen den beiden<br />
Künstlern gekommen war. <strong>Berg</strong> schreibt: »Kurz muss ich Ihnen wohl schreiben:<br />
dass meine Gesinnung zu <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> selbstverständlich nicht wandelbar ist, dass<br />
ich immer in Treue zu ihm leben und arbeiten werde, wenn auch leider ohne seinen<br />
Segen. Der Grund meines plötzlichen Abschieds ist aber nur der, dass sich<br />
meiner Haltung die Flauheit und Unaufrichtigkeit einer gesellschaftlichen Einstellung<br />
verbietet, die der Größe des verehrten Mannes und seines Werkes nicht würdig<br />
ist. Mein Gruß darf wohl in diesem Leben nicht mehr zu <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> dringen.«<br />
33 Erst viele Jahre später, nachdem das Chaos des Zweiten Weltkriegs überstanden<br />
und <strong>Werner</strong> <strong>Berg</strong> seinen eigenen Künstlerweg gegangen war, schrieb der<br />
Maler am Vorabend des 80. Geburtstages <strong>Nolde</strong>s seinem großen Vorbild einen<br />
letzten Gruß: »So oft in allen Jahren hat es mich immer gedrängt, Ihnen noch einmal<br />
einen Gruß der Verehrung zu senden, der Dankbarkeit und Anhänglichkeit,<br />
die nie in mir erstarben, so groß auch die Entfernung zwischen uns wurde. (…)<br />
Über die Jahre hinweg, die uns hart bedrängten, erkenne ich die glückliche Begeisterung,<br />
mit der ich mich in jungen Jahren zu Ihnen bekannte. Ich werde Sie nie<br />
verleugnen, und nach der Sündflut des Abendlandes, in der so vieles zusammenbrach<br />
und versank, blieb dieser Mann groß und verehrungswürdig: <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>. –<br />
Heute wage ich noch einmal Ihre Hände zu ergreifen und verbeuge mich vor dem<br />
Achtzigjährigen, aus dem die Kraft und Fülle ewiger Jugend strömte, in Ehrfurcht.«<br />
34 Von einer Reaktion <strong>Nolde</strong>s ist nichts bekannt.