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Emil Nolde & Werner Berg - Werner Berg Galerie

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10<br />

15 <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: Jahre der Kämpfe. Köln 2002 (7. Auflage), S.99<br />

16 <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: Jahre der Kämpfe. Köln 2002 (7. Auflage), S.189 / <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: Welt und<br />

Heimat. Köln 2002 (4. Auflage), S.139<br />

17 Hans Fehr: <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>. Ein Buch der Freundschaft. Köln 1957, S.114<br />

persönlicher und drängender. Zugleich bezeichnete er Werke <strong>Nolde</strong>s, die er in<br />

einer Ausstellung in Hamburg gesehen hatte, als »durchgängig schlecht«. Rückblickend<br />

kommentierte <strong>Nolde</strong> diesen für seine künstlerische Entwicklung doch so<br />

wichtigen Lebensabschnitt mit den Worten: »Es fiel mir schwer, die vielleicht<br />

unvermeidlichen Reibungen im Menschlichen und Künstlerischen zu tragen, und<br />

ich mochte nicht die sich entwickelnde Gleichmäßigkeit der jungen Künstler, die<br />

oft in ihren Werken zum Raten ähnlich waren. – Ich ging wieder meinen Künstlerweg<br />

allein.« 15<br />

Dennoch blieb für <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong> noch über Jahre hinweg die Öffnung nach außen<br />

eine dringende Notwendigkeit: Ein längerer Berlin-Aufenthalt über die Wintermonate<br />

wurde fester Termin im Jahresablauf der <strong>Nolde</strong>s. Hier traf der Maler im<br />

November 1907 auf Vermittlung von Gustav Schiefler mit Edvard Munch zusammen,<br />

wurde 1908 Mitglied der Berliner Secession und stellte seine Bilder in den<br />

Räumen des renommierten Kunsthändlers Paul Cassirer aus. Als sich im Jahr 1910<br />

die ersten Verkäufe einstellten, war das Paar – wie <strong>Nolde</strong> selbst es ausdrückte –<br />

»aus dem Ärgsten herausgehoben«. 1911 mietete man ein Wohnatelier in der Tauentzienstraße<br />

8, erst 1929 zog man in die Bayernallee 10 um.<br />

Mit wachsendem Erfolg und der allgemeinen Anerkennung als Künstler schwand<br />

jedoch auch die Notwendigkeit zur Pflege von Außenkontakten. <strong>Nolde</strong> hatte durch<br />

seine Aktivitäten in Berlin und Hamburg einen festen und treuen Kundenstamm,<br />

verlässliche Galeristen und wichtige Fürsprecher für seine Kunst gefunden. Fast<br />

zwangsläufig fiel der Maler in alte Verhaltensmuster zurück: »In Berlin hielt ich,<br />

während ihrer [Adas] Abwesenheit, die Wohnungstür verriegelt. (…) Denn nur,<br />

wenn ich ungestört und lange ungestört war, konnte ich an die Entstehung großer,<br />

schwerer Vorwürfe gehen. Ich war gewiss in diesen Sachen viel empfindlicher<br />

und scheuer als manche Maler es sind.« 16 Hans Fehr berichtet in seinem Buch von<br />

einer zufälligen Begegnung mit dem Maler Hans Brasch (1882-1973) in Mannheim<br />

während eines Spaziergangs gemeinsam mit Ada und <strong>Emil</strong> <strong>Nolde</strong>: »Ada<br />

sprang sofort dazwischen und sagte unumwunden und schroff: ›Bitte lassen Sie<br />

uns allein. <strong>Nolde</strong> trifft nicht gern mit Kollegen zusammen.‹« 17 Ob der Grund für<br />

diese ausgeprägte Scheu in der Gefahr einer möglichen Beeinflussung im Künstlerischen<br />

zu suchen ist oder aber in der Furcht, bei solchen Begegnungen zu viel von<br />

der eigenen Persönlichkeit preisgeben zu müssen, lässt sich nicht klären. Vermutlich<br />

hatte <strong>Nolde</strong> über die Jahre hinweg erkannt, dass ihm ein direkter Austausch<br />

mit Zunftgenossen bei der Ausübung seiner Kunst eher hinderlich als inspirierend

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